Die Weinforum Themenwoche

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
Bernd Schulz
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Re: Die Weinforum Themenwoche

Beitrag von Bernd Schulz »

Mir geht es nicht anders als Torsten: Ich habe im Moment keinen einzigen Österreicher im Keller. Und Elsässer Rieslinge liegen auch nicht im Regal. Mit "versus" ist es daher bei mir nichts, weshalb ich trotz meiner Rieslingaffinität für ein anderes Thema gestimmt habe.

Dennoch habe ich heute abend einfach mal einen meiner gewichtigeren deutschen Rieslinge aus dem Keller geholt:

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Im GM gab es seinerzeit 92 Punkte. Darauf komme ich nicht ganz, aber für mich handelt es sich auf jeden Fall um einen der richtig guten unter den etwas gereifteren H-L-Weinen. Ich vermute, dass sich die eher schlanke, säurebetonte Jahrgangscharakteristik bei diesem Riesling, der auch nach sieben Jahren noch nicht schlaff und adipös wirkt, besonders positiv ausgewirkt hat.

Mit einem Österreicher wäre dieser Wein eventuell vergleichbar, wenn er zumindestens einigermaßen trocken ausgebaut wäre. Was die aktuelle Stilistik bei den Elsässer Spitzenerzeugern angeht, bin ich überhaupt nicht auf dem Laufenden (aus verschiedenen Gründen ist das Elsass, das ich als Kulturlandschaft sehr liebe, als Weinanbaugebiet für mich weitgehend uninteressant :!: ). Bei verschiedenen Elsässern, die ich früher mal getrunken habe, wurde fleissig auf der Restzuckergeige gespielt. Ist diese tendenziell halbtrockene, von mir bei eher hohem Alkoholgehalt und vollem Körper schnell als unharmonisch empfundene Rieslinginterpretation im Schatten der Vogesen immer noch so häufig anzutreffen?

Beste Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Mo 19. Mär 2012, 23:03, insgesamt 1-mal geändert.
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octopussy
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Re: Die Weinforum Themenwoche

Beitrag von octopussy »

Schön, da kommt ja langsam richtig Schwung in die Sache :).
Bernd Schulz hat geschrieben: Was die aktuelle Stilistik bei den Elsässer Spitzenerzeugern angeht, bin ich überhaupt nicht auf dem Laufenden (aus verschiedenen Gründen ist das Elsass, das ich als Kulturlandschaft sehr liebe, als Weinanbaugebiet für mich weitgehend uninteressant :!: ). Bei verschiedenen Elsässern, die ich früher mal getrunken habe, wurde fleissig auf der Restzuckergeige gespielt. Ist diese tendenziell halbtrockene, von mir bei eher hohem Alkoholgehalt und vollem Körper schnell als unharmonisch empfundene Rieslinginterpretation im Schatten der Vogesen immer noch so häufig anzutreffen?
Hallo Bernd,

auch ich bin ich nicht so richtig kundig, was die verschiedenen aktuellen Elsässer Riesling-Stile angeht. Letztes Jahr auf Elsass-Tour, als ich eine ganze Reihe Elsässer Rieslinge (und Pinot Blancs, Pinot Gris, Gewürztraminer, usw.) probieren konnte, schien es mir aber, als gäbe es eine relativ große stilistische Bandbreite.

Ein geschliffenes Leichtgewicht wie bei uns an der Mittelmosel oder teilweise an der Nahe anzutreffen, scheint mir allein aus klimatischen Gründen im Elsass nicht möglich zu sein. Aber ich hatte den Eindruck, dass zahlreiche Erzeuger doch eher auf Harmonie (wenngleich mit für deutsche Gaumen vielleicht hohem Restzucker) als auf durch Alkohol und Süße gestützte "leckere" Kraft abzielen. Aber den ganz asketisch-edelstahlartigen, streng mineralischen Stil, wie er in Deutschland oft anzutreffen ist, den hatte ich aus dem Elsass bisher noch nicht im Glas, was nicht heißen will, dass es ihn nicht gibt.

Die beiden Rieslinge, die ich aufgezogen habe, ähneln sich jedenfalls heute am Premierentag zunächst vermeintlich, dann aber doch wieder gar nicht. Der 2006 Riesling Engelgarten von Sylvie Spielmann hat für mich eine Charakteristik, die ich schon bei mehreren Elsässer Rieslingen gefunden habe. Er ist porös, quasi "geschmacksdurchlässig", wie eine durch Korrosion entstandene Höhle. Der Vorteil ist, dass man meint, zum Kern vordringen zu können, die einzelnen Komponenten wie Säure und Frucht stehen klar für sich, es ergibt sich ein transparentes Bild. Das Ganze geht allerdings zulasten der Sinnlichkeit, eine Summe der einzelnen Teile festzustellen, fällt schwer.

Deshalb begeistert mich auch das 2006 Forster Pechstein Großes Gewächs von Karl Schaefer heute deutlich mehr. Ich muss ehrlich sagen, dass ich das Jahr 2006 in der Pfalz eigentlich schon abgeschrieben hatte, da ich bei ein paar Weinen mit wirklich unsauberer Botrytis große Enttäuschungen erlebt hatte. Von dem Schaefer Pechstein hatte ich deshalb nur eine Flasche wegen des guten Preises gekauft, ohne viel zu erwarten. Hätte ich mal großzügiger zugeschlagen :(. Schaefer hat aus dem Forster Pechstein in 2006 einen blitzsauberen, wunderbar klaren, animierenden und sogar schlanken Riesling gezaubert, der mich wirklich verzaubert. Und das Ende der Fahnenstange scheint noch nicht einmal erreicht. Ich bin wirklich gespannt, was die nächsten Tage noch passiert.

Das Schöne am Riesling, ist - finde ich -, dass er zur Suche einlädt, zur Suche nach der Seele des Riesling. Da aufgrund der hohen Säure alle Stile von edel- über restsüß, halbtrocken, feinherb, trocken bis völlig trocken möglich sind, gibt es im Vergleich zu anderen Rebsorten viel mehr Möglichkeiten, diese Seele für sich zu finden. Wo findet ihr die Seele des Riesling?

Ach ja, hier sind noch meine Notizen von Tag 1:

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Beste Grüße, Stephan
82er Steirer
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Re: Die Weinforum Themenwoche

Beitrag von 82er Steirer »

Hallo alle zusammen!

Ich komme diese Woche wahrscheinlich nicht dazu etwas adequates zum Thema zu verkosten. Allerdings hatte ich in letzter Zeit ein paar Weine die zum Thema passen.

Elsass:
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Bei den aktuellen Weinen von Meyer-Fonné gibt es auch schon einen Angabe zur Süße (Indice 1-5, vergleichbar mit der Skala die die Domaine Zind-Humbrecht schon länger verwendet).

Österreich:
In letzter Zeit hab ich mir einige 2008er aus meinem Keller vorgenommen, obwohl der Jahrgang wahrscheinlich nicht unbedingt zu den besten gehört, präsentieren sich die Weine im Moment sehr gut. Warum wird hier in Zusammenhang mit Österreich eigentlich immer nur über die Smaragde geredet? Hier mein Beitrag vom Wochenende:

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Der Seeberg präsentiert sich dem Jahrgang entsprechend rassig, warum da auf dem Etikett überhaupt "halbtrocken" draufsteht ist mir ein Rätsel.

lg Hans Peter
joern_ribu
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Re: Die Weinforum Themenwoche

Beitrag von joern_ribu »

Bin ich hier heute der Erste mit einem Riesling im Glas?? :geek:

Nun, egal, von mir und Mme. Ribu am späten Abend geöffnet:

van Volxem Saar Riesling 2009

Mein erster van Volxem, aus meinem Keller zumindest, hatte bisher nur ein- oder zweimal auf größeren Degustationsevents ein paar Eindrücke sammeln können. Ich war ob der vielen, durchaus teils kontroversen Berichte über das Weingut, die Weine und seinen Besitzen sehr gespannt auf meine ersten Eindrücke, die ich in Ruhe sammeln konnte - von einer Flasche, die schon etwas länger bei mir im Keller liegt.

Und, um es gleich zu sagen, ich bin durchaus positiv überrascht und freue mich auf die restlichen Flaschen dieses Weines und der übrigen GGs die ich von vV noch liegen habe. Der Wein präsentiert sich herrlich goldgelb im Glas, intensive, sortentypische Rieslingnase - Madame und ich meinen vor allem Ananas identifizieren zu können, auch anderes säuerliches, gelbes Steinobst, Pfirsich, Aprikose. Am Gaumen setzt sich der positive Eindruck fort, der Wein ist direkt präsent, guter Zug, mittlere Dichte, zum gelben Steinobst kommt noch etwas Apfel hinzu. Der Wein ist frisch, präsente Säure, insgesamt macht der Wein richtig Lust auf den zweiten Schluck und das nächste Glas, animierend. Auch der Abgang ist positiv, nicht ewig lang, aber Wein hallt nach, für den Basiswein ein mehr als ordentliches Ergebnis. Der Wein gefällt mir wirklich sehr gut - eine ganz andere Welt als der Nierstein Riesling von Kühling-Gillot aus dem selben Jahrgang, mit dem ich noch am Wochenende zu kämpfen hatte.
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Salute - und immer einen guten Wein im Glas wünscht

Jörn
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Allegro
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Re: Die Weinforum Themenwoche

Beitrag von Allegro »

Ich habe heute den ersten auch schon geöffnet ;) und bin ganz angetan davon - allerdings habe ich bisher auch nur wenig Rieslingerfahrung :oops: und damit Vergleichsmöglichkeiten:

Mosel, Riesling Kabinett trocken 2010, Maximiner Klosterlay, Lorenz

Nase: recht verhalten
Mund: schön fruchtig mit der typschen Riesling-Note, Pfirsich, Kräuter, deutliche, aber noch angenehme Säure, mit 11,5 % Alk. noch schön schlank und leichtfüßig

Der Wein gefällt mir :D

Viele Grüße - Allegro
Viele Grüße - Allegro
Neuppy
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Re: Die Weinforum Themenwoche

Beitrag von Neuppy »

So, mein erster Beitrag zum Thema:
1. Wein: Weingut Jäger, Achleiten Smaragd, 2009
Überraschend schlanker, sehr typischer Riesling, eher fruchtig als mineralisch, Marille, Limone und etwas Apfel, gute Länge, vermisse etwas Tiefe und Komplexität. Insgesamt ein schöner Wein. 88
2. Wein: Weingut Hirtzberger, Singerriedel Smaragd, 2004
Eine Granate. Elegant und finessenreich, Duft nach nassem Stein der neben frischen Blüten liegt, dann Mark von Marille. Tolle Säurestruktur. Eher mittlerer Körper bei grandioser Länge. Wie der 2004er Hochrain, den ich letztes Jahr getrunken habe, mit das Beste was ich bisher aus der Wachau trinken durfte. 94
3. Wein: Ökonomierat Rebholz, Kastanienbusch, 2004
Den hatte ich vor einem Jahr noch deutlich grandioser im Glas. Damals ein sehr schlanker, geradezu aristokratischer Riesling mit großer Würde. Heute etwas breiter und auch zugänglicher, dabei aber nicht mehr ganz so erhaben. Aber wie immer toll die Kräuteraromatik und mit zunehmender Luft auch deutliche Steigerung bezüglich der Länge. Braucht zur Zeit definitiv Luft. 92

So mal schauen was noch geht. Mir fehlen Elsässer. Wo gibt es in München da gute Auswahl?

Grüße Peter
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Gerald
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Re: Die Weinforum Themenwoche

Beitrag von Gerald »

Ich möchte mit einem "klassischen" österreichischen Riesling aus dem neuen Jahrgang 2011 beginnen:

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Den Wein habe ich anlässlich der Jahrgangspräsentation am Montag gleich zum Verkosten zuhause mitgebracht (oft genug sind die Eindrücke da nämlich ganz anders als bei der Verkostung, siehe unten). Die Serie "Dürnstein" ist bei der Domäne Wachau ungefähr so etwas wie die "Village"-Weine im Burgund, stammt also aus verschiedenen Lagen eines Ortes. Neben der "Dürnstein"-Serie gibt es auch die "Weißenkirchen", die sich aufgrund klimatischer und Bodenverhältnisse doch meist deutlich anders präsentieren.

Dürnstein liegt bekanntlicherweise im Osten der Wachau und ist daher klimatisch stärker vom pannonischen Einfluss geprägt als die weiter westlich gelegenen Orte (Weißenkirchen, Spitz etc.). Also vor allem im Sommer etwas wärmer und auch trockener. Die Böden sind vom Urgestein geprägt (Gneis), was sich auch in den Weinen widerspiegelt. Obwohl Urgestein an sich in der gesamten Wachau dominiert, gibt es weiter westlich doch auch andere Bodenverhältnisse, z.B. Lössauflage (Kollmitz, Pichlpoint), Marmor (Axpoint) oder Amphibolitgesteine (Achleiten).

Wenn man "den typischen" österreichischen Riesling sucht, wird man vielleicht am ehesten hier in Dürnstein fündig werden, denn die Steinobstnoten (Marille, weißer Pfirsich) treten hier oft am deutlichsten hervor und sind weniger von anderen Komponenten überlagert. Das kann man jetzt lieben oder auch für langweilig empfinden. Ich persönlich mag ja die Weißenkirchener Lagen lieber, da sie oft genug beim Riesling eine eigenartige, aber sehr spannende Kräuterwürze mitbringen.

Dem gerade Geschriebenen zum Trotz ist der hier beschriebene Riesling aber nicht so "typisch" wie erwartet, sondern durchaus individuell zu sehen. Das gilt aber ziemlich für die gesamte Palette der Rieslinge aus 2011 der Domäne. Dieses Jahr waren viele Weine von interessanten, aber teilweise etwas ungewohnten Aromen durchzogen, was die Weine nach meinem Verständnis spannender macht. Ob das mit dem Jahrgang zusammenhängt oder absichtlich vom Kellermeister angestrebt wurde, ist mir leider nicht bekannt.

Übrigens hat sich der Wein bei der Verkostung doch anders als oben beschrieben präsentiert, ich habe mir "Hefenoten, Vitaminsaft, Mango, balsamische Aromen" dazu notiert, die ich nur wenige Stunden später zuhause nicht mehr wiedergefunden habe. Ob das an mir liegt oder andere Ursachen hat, ist mir nicht ganz klar. So etwas Ähnliches ist aber schon öfters aufgetreten, eine Verwechslung der Flaschen bei der Präsentation halte ich für eher unwahrscheinlich.

Grüße,
Gerald
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Birte
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Re: Die Weinforum Themenwoche

Beitrag von Birte »

Ich habe bisher schon viele interessante Weinbeschreibungen gelesen, zuletzt noch sehr interessant, Geralds Flasche bei einer Probe und ein paar Stunden später zu Hause, diese Erlebnisse kenne ich auch. Und heute, beim Start der Themenwoche, viertel vor neun, niemand hat was im Glas? Von den aufgezogenen Flaschen des Moderators hört man auch nichts? Allegros schon geöffnete Flaschen leiden an Frühjahrsmüdigkeit? Ich glaube es ja kaum. Da kommt doch wohl gleich mal was.....
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Allegro
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Re: Die Weinforum Themenwoche

Beitrag von Allegro »

Nee - keine Frühjahrsmüdigkeit ... ich bin nur gerade eben erst nach Hause gekommen ... und der gestern schon gekostete Wein präsentiert sich heute genauso fein wie gestern ... mit einer wunderbar vollen und gleichzeitig irgendwie schlank wirkenden Fruchtigkeit ...

Viele Grüße - Allegro
Viele Grüße - Allegro
joern_ribu
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Re: Die Weinforum Themenwoche

Beitrag von joern_ribu »

Bei mir war's ähnlich - spät nach einem anstregenden Tag in Berlin nach Hause gekommen, und dann lieber nur den Wein (und Fussball :oops: ) genossen, als noch viel darüber zu schreiben.

Dafür aber heute noch ein paar Nachbetrachtungen. Auch die Lufthansa macht nämlich bei der Themenwoche mit :!: und so konnte ich gestern, obwohl unterwegs, gleich zwei neue Rieslinge probieren: ;)

Zuerst in der Berliner LH-Lounge den Gutswein Riesling halbtrocken aus dem Jahr 2010 vom mir bisher gänzlich unbekannten Weingut Koehler aus dem Rheingau. Hätte ich mir ohne Themenwoche sicher nicht eingeschenkt, aber so siegte die Neugier :geek: Und ich muss sagen, dass ich es nicht bereut habe. Er war etwas arg gekühlt, daher sehr verhaltene Nase, die aber auch später nicht intensiver wurde. Insgesamt ein leichter, süffiger Wein, gut ausbalanciert, schlank und unkompliziert. Also durchaus richtig an seinem Platz, nämlich um zu erfrischen und möglichst vielen zu gefallen, ohne besonders anspruchsvoll oder anstrengend zu sein. Passte auch durchaus gut zur angebotenen indischen Mulligatawny Soup (ja, genau, das ist die aus Dinner for One :D )

Im Flieger dann ging's weiter, auch in der Economy Class konnte ein Riesling getrunken werden. Verköstigt oder probiert wären hier wohl die falschen Begriffe, denn eingepfercht in den Sitz, zwischen all den anderen Business-Reisenden, die aber nur Economy fliegen dürfen und den Wein im Plastikglas, da kann kein wirklicher Trinkspass aufkommen und einem gereichten Wein kann man dann wohl auch kaum wirklich eine gerechte Beurteilung widerfahren lassen. Nun denn, getrunken habe ich ihn trotzdem, den Peter & Peter Riesling "Aus der Steillage" von 2010. Ich habe eben nur kurz dazu gegoogelt, es scheint eine Abfüllung für den Lebensmittelhandel zu sein, von der ZGM Zimmermann-Graeff GmbH & Co. KG aus Zell. Peter & Peter steht für die Vornamen der beiden Kellermeister. Der Wein war ok, sauber gemacht, aber ich fand ihn für einen Mosel-Riesling relativ breit, hätte ihn eher in die Pfalz verortet. Aber auch hier wieder, für den Zweck, einem doch sehr heterogenen Publikum einen anständigen, deutschen Weißwein zu servieren, ist er absolut
geeignet.

Also, letztlich wahrlich keine schlechten Erfahrungen, erwartungsgemäß, denn was die Bordverpflegung angeht, gehört die Lufthansa immer noch zu den besten Airlines, selbst in der Economy Class.

Trotzdem, zuhause war ich dann doch froh, dass Madame mit dem Rest des van Volxem auf ihren Göttergatten gewartet hat und wir die Flasche von gestern gemeinsam leeren konnten. Der präsentierte sich immer noch sehr schön, weniger spritzig und frisch als gestern, logisch, aber dafür ausgewogen, ruhiger, man spürte, dass da noch mehr kommen kann die nächsten Jahre.
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Salute - und immer einen guten Wein im Glas wünscht

Jörn
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