Bei mir war's ähnlich - spät nach einem anstregenden Tag in Berlin nach Hause gekommen, und dann lieber nur den Wein (und Fussball

) genossen, als noch viel darüber zu schreiben.
Dafür aber heute noch ein paar Nachbetrachtungen. Auch die Lufthansa macht nämlich bei der Themenwoche mit

und so konnte ich gestern, obwohl unterwegs, gleich zwei neue Rieslinge probieren:
Zuerst in der Berliner LH-Lounge den
Gutswein Riesling halbtrocken aus dem Jahr
2010 vom mir bisher gänzlich unbekannten Weingut
Koehler aus dem Rheingau. Hätte ich mir ohne Themenwoche sicher nicht eingeschenkt, aber so siegte die Neugier

Und ich muss sagen, dass ich es nicht bereut habe. Er war etwas arg gekühlt, daher sehr verhaltene Nase, die aber auch später nicht intensiver wurde. Insgesamt ein leichter, süffiger Wein, gut ausbalanciert, schlank und unkompliziert. Also durchaus richtig an seinem Platz, nämlich um zu erfrischen und möglichst vielen zu gefallen, ohne besonders anspruchsvoll oder anstrengend zu sein. Passte auch durchaus gut zur angebotenen indischen Mulligatawny Soup (ja, genau, das ist die aus Dinner for One

)
Im Flieger dann ging's weiter, auch in der Economy Class konnte ein Riesling getrunken werden. Verköstigt oder probiert wären hier wohl die falschen Begriffe, denn eingepfercht in den Sitz, zwischen all den anderen Business-Reisenden, die aber nur Economy fliegen dürfen und den Wein im Plastikglas, da kann kein wirklicher Trinkspass aufkommen und einem gereichten Wein kann man dann wohl auch kaum wirklich eine gerechte Beurteilung widerfahren lassen. Nun denn, getrunken habe ich ihn trotzdem, den
Peter & Peter Riesling "Aus der Steillage" von
2010. Ich habe eben nur kurz dazu gegoogelt, es scheint eine Abfüllung für den Lebensmittelhandel zu sein, von der ZGM Zimmermann-Graeff GmbH & Co. KG aus Zell. Peter & Peter steht für die Vornamen der beiden Kellermeister. Der Wein war ok, sauber gemacht, aber ich fand ihn für einen Mosel-Riesling relativ breit, hätte ihn eher in die Pfalz verortet. Aber auch hier wieder, für den Zweck, einem doch sehr heterogenen Publikum einen anständigen, deutschen Weißwein zu servieren, ist er absolut
geeignet.
Also, letztlich wahrlich keine schlechten Erfahrungen, erwartungsgemäß, denn was die Bordverpflegung angeht, gehört die Lufthansa immer noch zu den besten Airlines, selbst in der Economy Class.
Trotzdem, zuhause war ich dann doch froh, dass Madame mit dem Rest des van Volxem auf ihren Göttergatten gewartet hat und wir die Flasche von gestern gemeinsam leeren konnten. Der präsentierte sich immer noch sehr schön, weniger spritzig und frisch als gestern, logisch, aber dafür ausgewogen, ruhiger, man spürte, dass da noch mehr kommen kann die nächsten Jahre.