Ich habe gestern abend spät noch ein zweites Glas getrunken, heute abend kommt der Rest und ich freue mich nicht. Das zweite Glas gestern war eine Quälerei. Luft habe ich dem Wein gar keine mehr gelassen, da ich bei Flasche eins schon feststellen musste, dass ihm das nicht gut tut. Die Nase war dennoch weg. Schnapsigkeit finde ich super und auf dem Holzweg auch. Der Holzeinsatz ist absolut missglückt. Ein einziges Glas einer gerade frisch geöffneten Flasche war trinkbar. Die Parker Punkte und das Trinkfenster, was er angibt sind nicht nachvollziebar. Das Zeug ist auf dem Weg kaputt zu gehen.von einer solchen Überreife und beinahe Schnapsigkeit, dass ich grosse Mühe hatte, diese Flasche mit meiner Freundin zum Essen auszutrinken. Diesen Wein werde ich erstmals nicht kaufen, sondern mich bei der Konkurrenz umsehen. Schade, da ist für mich ein echter Klassiker aus Frankreich auf einem Holzweg.
Feierabend mit Guigal
Re: Feierabend mit Guigal
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Re: Feierabend mit Guigal
Sorry, aber so richtig kann ich eure Eindrücke nicht nachvollziehen. Der Wein ist für mich einen kleinen Tick zu sehr auf der alkoholischen Seite; unter "schnapsig" verstehe ich jedoch etwas ganz anderes.
Und von einem misslungenen Holzeinsatz oder gar "grünen" Noten konnte ich nicht das Geringste bemerken.
Ein kleiner Rest ist noch in der Flasche. Mal sehen, was der heute abend sagt...
Beste Grüße
Bernd
Und von einem misslungenen Holzeinsatz oder gar "grünen" Noten konnte ich nicht das Geringste bemerken.
Ein kleiner Rest ist noch in der Flasche. Mal sehen, was der heute abend sagt...
Beste Grüße
Bernd
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Re: Feierabend mit Guigal
Hallo Bernd,
ich bin wohl etwas missverstanden worden. Die Schnapsigkeit in meinen Äusserungen beziehen sich auf den kürzlich probierten 2009er, nicht auf den 2007er. Allerdings war mir auch der 2007er schon eine Spur zu alkoholisch und bei weitem nicht so schön wie der 2005er. Beim 2009er würde ich auch Dir eher zur Vorsicht raten.
Viele Grüße
Markus
ich bin wohl etwas missverstanden worden. Die Schnapsigkeit in meinen Äusserungen beziehen sich auf den kürzlich probierten 2009er, nicht auf den 2007er. Allerdings war mir auch der 2007er schon eine Spur zu alkoholisch und bei weitem nicht so schön wie der 2005er. Beim 2009er würde ich auch Dir eher zur Vorsicht raten.
Viele Grüße
Markus
Re: Feierabend mit Guigal
Und von einem misslungenen Holzeinsatz oder gar "grünen" Noten konnte ich nicht das Geringste bemerken.
Bernd, die grünen Noten verstehe ich auch ganz und gar nicht. Das mit dem misslungenen Holzeinsatz ist etwas gewagt von mir. Ich bin einfach zu dem Schluss gekommen, dass er sich wie ein Wein verhält, der dabei ist, sich zu verabschieden. Die Nase hält keine fünf Minuten mehr der Luft stand und am Gaumen ist er entweder sofort oder nach kurzer Zeit quälend. Gerade ist 2009 auf den Markt gekommen und 2007 wird ausverkauft.....
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Re: Feierabend mit Guigal
Interessant ist jedenfalls, dass der Wein doch so polarisiert. Das hätte ich im Vorfeld nicht gedacht.
Beste Grüße
Bernd
Hmm, der 05er war meiner Erinnerung nach kraftvoller, der 07er wirkt etwas eleganter. Nun könnte man die Alkohollastigkeit in Kombination mit dem schlankeren Charakter als Argument für eine Abwertung anführen - aber mich persönlich stört der Alkohol dafür dann doch zu wenig. Insofern bin ich mir nicht sicher, welcher von den beiden Jahrgängen der für mich "schönere" ist.Allerdings war mir auch der 2007er schon eine Spur zu alkoholisch und bei weitem nicht so schön wie der 2005er.
Beste Grüße
Bernd
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Re: Feierabend mit Guigal
ich sehe ihn weder grün, noch verholzt. er ist mir zu alkoholisch und leider ist nicht mehr die fruchtigkeit und frische von früher da und auch nicht durch interessante sekundäraromen ergänzt.
Gruß, Marko.
Re: Feierabend mit Guigal
Ich habe mir das gedacht. Deshalb habe ich mich auch so über Deinen Vorschlag gefreut.Interessant ist jedenfalls, dass der Wein doch so polarisiert. Das hätte ich im Vorfeld nicht gedacht.

Re: Feierabend mit Guigal
Von verholzt, habe ich nicht gesprochen, sondern von misslungenenm Holzeinsatz. Aber selbst das habe ich schon eher zurückgenommen. Ich denke, dass das dumpfe Mundgefühl durch Altersschwäche verursacht ist. Deine Beschreibungen von früher und jetzt gehen ja auch in die Richtung. Wenn wir dann noch bedenken, dass wir alle unterschiedlich gelagerte Flaschen haben.noch verholzt.
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Re: Feierabend mit Guigal
Mein Eindruck von gestern gibt weder Anhaltspunkte für Altersschwäche noch für problematischen Umgang mit Holz. Mit den "grünen Noten" bin ich mir nicht sicher, eigentlich deutet nichts auf unreifes Lesegut hin. Es passt aber für mich zu dem Eindruck fehlender Generosität, den ich hatte. Das war einfach kein Wein, der Vergnügen machte, sondern einer nach dem Motto "stört nicht groß beim Essen, aber bleibt auch keine fünf Minuten im Gedächtnis". Ich fand ihn karg und ausdrucksschwach. OK, sofern man ihn in der Jugend schon anders erlebt hat, kann das natürlich tatsächlich auf Ermüdungserscheinungen hinweisen.
Gruß
Guido
Gruß
Guido
- thvins
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Re: Feierabend mit Guigal
Hallo allerseits,
interessant zu lesen und es bestätigt im Prinzip meine "Befürchtungen", wenn ich die Beiträge hier so lese.
Sorry, dass ich nun auch mit meiner persönlichen Guigal - Geschichte nerve...
Ich muss dafür zurückgehen in eine Zeit weit vor dem Internet und Foren etc. Damals kaufte man Weinzeitschriften, wo mehr oder weniger unbekannte und bekannt sein wollende Guru-Journalisten Weine empfahlen. Auch waren Anzeigen in den Zeitschriften, die dafür warben, dass deren Händler gern ihren bunten Katalog an des Weinliebhabers Haustür ablegen und man könne sich dann was schicken lassen und in den Katalogen waren dann Weine wie der Côtes du Rhône von Guigal als kleines Weinwunder gelobt, genau so wie ominöse kleine Lafite- oder Mouton - Bordeaux für jeden Tag.
Das Muster ähnelte sich - berühmter Erzeugername, Wein für kleines Geld und den kleinen Mann... Ich durstig - vor allem auf jede Erfahrung. Und solche Weine eben auch bestellt bei Hawesko und Co. Klingt doch gut - berühmter Name, kleiner Preis.
Zeitgleich war ich unterwegs im Languedoc und an der Rhône und anderswo und habe vor Ort verkostet und mitgenommen - für gleichviel Geld, nur eben unbekanntere Namen. Aber durch das Verkosten vor Ort wußte ich, er schmeckt mir gut genug, dass ich es nicht reue...
Die kleinsten Weine der großen Namen hab ich meist gereut - warum, das liest sich in den 3 Seiten Notizen von euch, da hat sich wohl seit den 90ern auf heute auch nicht sooo nennenswert viel getan. "Ganz nett und korrekt", wenn es denn hoch kommt, das sollte es auch damals schon nicht mehr sein die kleinen Winzer, die ich damals und bis heute berall kennenlernte, haben mir oft gezeigt, dass man auch kleines Geld oft schon gut anlegen kann, um ein bisschen Spaß ins Glas zu zaubern.
Großer Name, kleines Geld ist aber eine Formel, die sich für mich mit den vier Grundrechenarten nicht mehr rechnet. Ich hätt mich sogar drauf eingelassen, weil ich das Projekt witzig fand, aber jetzt danke ich doch dem Karstadt Dresden, dass es den Wein dort nicht mehr gab und dem Stephan, dass er nicht deswegen noch von Pontius bis Pilatus gerannt ist.
Ich hab ja auch gar keinen Ofen mehr, in den ich hätte reinschießen können...
Birte, ich pfeif dennoch für dich einen Tocotronic - Song - "Die Idee ist gut..."
interessant zu lesen und es bestätigt im Prinzip meine "Befürchtungen", wenn ich die Beiträge hier so lese.
Sorry, dass ich nun auch mit meiner persönlichen Guigal - Geschichte nerve...
Ich muss dafür zurückgehen in eine Zeit weit vor dem Internet und Foren etc. Damals kaufte man Weinzeitschriften, wo mehr oder weniger unbekannte und bekannt sein wollende Guru-Journalisten Weine empfahlen. Auch waren Anzeigen in den Zeitschriften, die dafür warben, dass deren Händler gern ihren bunten Katalog an des Weinliebhabers Haustür ablegen und man könne sich dann was schicken lassen und in den Katalogen waren dann Weine wie der Côtes du Rhône von Guigal als kleines Weinwunder gelobt, genau so wie ominöse kleine Lafite- oder Mouton - Bordeaux für jeden Tag.
Das Muster ähnelte sich - berühmter Erzeugername, Wein für kleines Geld und den kleinen Mann... Ich durstig - vor allem auf jede Erfahrung. Und solche Weine eben auch bestellt bei Hawesko und Co. Klingt doch gut - berühmter Name, kleiner Preis.
Zeitgleich war ich unterwegs im Languedoc und an der Rhône und anderswo und habe vor Ort verkostet und mitgenommen - für gleichviel Geld, nur eben unbekanntere Namen. Aber durch das Verkosten vor Ort wußte ich, er schmeckt mir gut genug, dass ich es nicht reue...
Die kleinsten Weine der großen Namen hab ich meist gereut - warum, das liest sich in den 3 Seiten Notizen von euch, da hat sich wohl seit den 90ern auf heute auch nicht sooo nennenswert viel getan. "Ganz nett und korrekt", wenn es denn hoch kommt, das sollte es auch damals schon nicht mehr sein die kleinen Winzer, die ich damals und bis heute berall kennenlernte, haben mir oft gezeigt, dass man auch kleines Geld oft schon gut anlegen kann, um ein bisschen Spaß ins Glas zu zaubern.
Großer Name, kleines Geld ist aber eine Formel, die sich für mich mit den vier Grundrechenarten nicht mehr rechnet. Ich hätt mich sogar drauf eingelassen, weil ich das Projekt witzig fand, aber jetzt danke ich doch dem Karstadt Dresden, dass es den Wein dort nicht mehr gab und dem Stephan, dass er nicht deswegen noch von Pontius bis Pilatus gerannt ist.
Ich hab ja auch gar keinen Ofen mehr, in den ich hätte reinschießen können...

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