Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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Gerald
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

Beitrag von Gerald »

Hallo Stephan,
Ist man beim Winzer und kriegt 5 Weine aus dem gleichen Jahrgang aus 5 verschiedenen Lagen, ist man eben doch meist erstaunt, wie unterschiedlich die Weine schmecken.
das liegt aber meist nicht nur an der Lage selbst, sondern daran, dass der Winzer mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln "nachgeholfen" hat, dass die Lagen sich möglichst unterschiedlich präsentieren. Wäre ja auch blöd, wenn ein Winzer 5 verschiedene Lagenweine anbietet und alle fast gleich schmecken ;)

Grüße,
Gerald
BuschWein
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

Beitrag von BuschWein »

Zu Kössler kann ich nur sagen Schuster bleib bei Deinen Leisten, so gut seine Auswahl in Südfrankreich und in Californien/Oregon ist, so wenig ist er bis jetzt als Burgunderspezialist aufgefallen. Allerdings war K&U immer ein Weinhandel der sich gegen die etablierten Erzeuger und Regionen profiliert hat, da macht sich ein wenig Burgund-Bashing immer gut.
Ich benötige sie in Deutschland jedenfalls nicht zu meinem Glück. Wichtig sind mir Winzer, die willens und fähig sind, lagentypische Weine auf die Flasche zu bringen.
Bernd, wenn Du auf Weinlagen wert legst, wirst Du früher oder später immer eine Lagenklassifikation vornehmen und wenn es nur in Deinem Kopf ist. Es wird einfach Lagen geben die Dir wichtiger und/oder geschmacklich lieber sind als andere. Was ist das anderes als eine Klassifikation?

Und warum sollte der Winzer, der sich tagtäglich mit seinen Weinbergen auseinandersetzt dies nicht auch so handhaben? Und wenn er der Meinung ist, dass es sich in einer bestimmten Lage mehr lohnt den Aufwand auf die Spitze zu treiben als in einer anderen, warum sollte er es dann nicht tun und warum sollte er seinen Kunden davon nicht erzählen? Und schon haben wir eine weingutseigene Lagenklassifikation.

Und wenn es nun einen Zusammenschluss von verschiedenen Winzern gibt, die versuchen gemeinsam am Markt aufzutreten und diese Winzer sind der Meinung wie Du, dass die Lage sehr wohl etwas über die Qualität des Weins aussagt, dann bekommen wir eine verbandseigene Lagenklassifikation. Was ist daran falsch?

@Ulli
Natürlich ist der Winzer immer das wichtigste, das ist aber banal, weil überall und immer so. Warum versuchen sich aber gute Winzer dann in gute Lagen einzukaufen? Weil sie eben wissen, dass erst mit der richtigen Lage sie in der Lage sind ihren optimalen Wein zu erzeugen.

Natürlich haben all diese Klassifikationen auch einen Marketingaspekt, aber das gehört zum Winzerleben halt auch dazu. Es langt nicht großartigen Wein zu machen, es ist auch notwendig diesen zu verkaufen.
sowohl im Bordelais als auch im Burgund sind jahrzehntelang mittel- bis saumäßige Erzeuger auf der Klassifizierung "trittbrettgefahren" und haben für ihre Weine Preise bekommen, die sie ohne die Klassifizierung nie und nimmer hätten bekommen können. Alleine Im Médoc könnte ich Dir über ein Dutzend Namen nennen, die bis vor einigen Jahren durchweg nur grottiges Zeug in die Flasche gebracht haben, aber dennoch hohe Preise dafür gefordert und bezahlt bekommen haben. Ohne Klassifizierungsstatus ("grand cru classé en 1855") wäre das nie und nimmer möglich gewesen.
Hm ... wird das jetzt Weinkäuferbeschimpfung? ;) Wenn die Käufer bereit sind das Geld für die Weine zu bezahlen, dann werden sie einen Grund dafür gehabt haben. Bei der Kösslerdebatte hast Du doch auch auf den Markt verwiesen, wenn also jemand einen bestimmten Betrag für einen Wein ausgibt dann ist der Wein das wert, ob Du das nachvollziehen kannst oder nicht.
Leider wird es nie mehr eine amtlich fixierte Erzeugerklassifikation geben, sie ist nicht durchzusetzen - siehe Frankreich.
Vielleicht nicht amtlich, weil der Staat als Richter in ästhetischen Fragen nie sinnvoll ist, aber dafür im privatwirtschaftlichen Bereich, man betrachte die Trauben im Gault Millau.
Armin
www.gutsweine.com

Dumme Menschen machen immer den gleichen Fehler, intelligente immer Neue ;)
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UlliB
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

Beitrag von UlliB »

octopussy hat geschrieben: Was ich mit dem zitierten Beispiel sagen wollte, ist: Ist man beim Winzer und kriegt 5 Weine aus dem gleichen Jahrgang aus 5 verschiedenen Lagen, ist man eben doch meist erstaunt, wie unterschiedlich die Weine schmecken. Und das ist etwas wert.
Die unbezweifele Tatsache, dass die Weine aus verschiedenen Lagen unterschiedlich schmecken können, heißt noch lange nicht, dass man die Lagen deswegen auch klassifizieren muss. Es würde reichen, wenn man sie sauber ein- und abgrenzt.

Unter Lagenklassifizierung verstehe ich ein System, dass über eine reine Abgrenzung der Lagen hinausgeht, d.h. das nicht nur sagt, dass Wein aus Lage A anders schmeckt als Wein aus Lage B, sondern im Mittel auch signifikant besser. Genau das tut das burgundische Klassifikationssystem, und etwas ähnliches will eben auch der VDP, nur deutlich weniger konsequent und transparent. Mit einer solchen Lagenklassifikation habe ich aber Probleme, da diese im Binnenfeld des Angebotes eines einzelnen Winzers zwar sehr gut funktionieren kann (wobei das von Gerald erwähnte "Henne und Ei" - Problem beibt), im Quervergleich von Winzer zu Winzer in aller Regel aber eben nicht mehr. Um bei Burgund zu bleiben: ich kenne einige Gemeinde-AOCs von Topwinzern, die die grand crus ihrer Nachbarn vom Tisch fegen. Was nützt mir eine solche Klassifikation? Um mich im Binnenfeld des Angebotes eines einzelnen Winzers zu orientieren, gibt es auch andere Mittel - zur Not einfach auch den Preis.

Gruß
Ulli
Zuletzt geändert von UlliB am Do 19. Jan 2012, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
Bernd Schulz
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

Beitrag von Bernd Schulz »

Mit einer solchen Lagenklassifikation habe ich aber Probleme, da diese im Binnenfeld des Angebotes eines einzelnen Winzers sehr gut funktionieren kann (wobei das von Gerald erwähnte "Henne und Ei" - Problem beibt), im Quervergleich von Winzer zu Winzer in aller Regel aber eben nicht mehr.
Und noch größere Probleme habe ich mit einer solchen Klassifikation, wenn der Klassifizierende mit demjenigen, der die Ergebnisse hinterher in klingende Münze verwandelt, identisch ist.
Was nützt mir eine solche Klassifikation?
Und was für neue Erkenntnisse vermittelt sie mir? Dass die Wehlener Sonnenuhr eine erstklassige Lage ist, der Billigheimer Venusbuckel aber nicht unbedingt für absolute Spitzenweine gut ist, weiß ich auch jetzt schon. Dazu brauche ich keine Klassifikation durch den VDP.

Beste Grüße

Bernd
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Gerald
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

Beitrag von Gerald »

Und noch größere Probleme habe ich mit einer solchen Klassifikation, wenn der Klassifizierende mit demjenigen, der die Ergebnisse hinterher in klingende Münze verwandelt, identisch ist.
Vielleicht müsste man das in geheimer Abstimmung durch ein Expertenpanel alle paar Jahre aktualisieren lassen. Denn wenn sich die Klassifizierten sich selbst klassifizieren (so wie es meines Wissens ja der Fall bzw. vorgesehen ist), ist das nur ein System, um sich von neuen, aufstrebenden Winzern abzuschotten ...

Grüße,
Gerald
C9dP
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

Beitrag von C9dP »

Puuuuuuuuuhhhhhhhhhhh,

hab mich gerade durch die ganzen Seiten seit gestern gelesen. Wirklich spannend, aber auch echt anstrengend. Ich fühle mich ein bisschen an das Spiel Ballistik erinnert, was ich in meinen Kindertagen auf dem ersten Apple meines Vaters gespielt habe (da werden einige von euch wahrscheinlich gerade glücklich die ersten gelieferten 1982er Bdx in Händen gehalten haben). Da musste man auch immer von der einen auf die andere Seite schießen und den anderen treffen. :lol:

Aber mal im Ernst. Ich verstehe viele Argumente für und auch gegen eine solche Klassifikation. Ich finde schon wichtig, dass ein Winzer seine besten Lagenweine auch als solche bezeichnet und mir hilft die Klassifikation wie bei Bürklin-Wolf schon. Ich probiere aber bei einem Winzer immer erst die Basisweine oder Ortsweine. Wenn die Müll sind, kann er seine GC oder GG gerne behalten, egal wie edel die Lage an sich ist. Ich denke, wenn ein Winzer in der Basis richtig gute Qualität liefert, dann wird er auch aus seinen großen Lagen eine entsprechende Steigerung liefern. Genau da hilft die Einteilung nach burgundischem Vorbild schon. Daher finde ich schon, dass eine Lageneinstufung Sinn macht. Auch um ein paar Jahre später die Querverkostung zu machen (Bsp. Morstein) und zu sehen, was die Winzer aus der Lage machen. Darüber setzt sich dann übrigens sehr schnell eine - wenn auch inoffizielle - Gütereinstufung durch. Wir sind doch alle mündige Konsumenten. Wenn sich andere nur für Namen interessieren und deshalb schlechten Wein für viel Geld kaufen sollen sie es doch tun. Braucht hier doch keinen zu stören.
Viele Grüße

Aloys
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octopussy
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

Beitrag von octopussy »

Die Argumente gegen eine Lagenklassifikation haben durchaus viel für sich. Ich glaube trotzdem daran, dass eine solche dem Durchschnittskonsumenten, der bereit ist, sich jedenfalls ein bisschen zu informieren, eher hilft (Orientierung) als schadet (Prestigepreisaufschlag). Die Weinfreaks kommen natürlich auch ohne eine Lagenklassifikation (mit Lage x ist besser als Lage y) aus. Alle anderen brauchen Guidelines. Und an zahlreichen Beispielen wie z.B. Bordeaux kann man sehen, dass der Preis allein auch kein Kriterium ist (im Sinne von: teuer ist gut).
UlliB hat geschrieben: Unter Lagenklassifizierung verstehe ich ein System, dass über eine reine Abgrenzung der Lagen hinausgeht, d.h. das nicht nur sagt, dass Wein aus Lage A anders schmeckt als Wein aus Lage B, sondern im Mittel auch signifikant besser. Genau das tut das burgundische Klassifikationssystem, und etwas ähnliches will eben auch der VDP, nur deutlich weniger konsequent und transparent. Mit einer solchen Lagenklassifikation habe ich aber Probleme, da diese im Binnenfeld des Angebotes eines einzelnen Winzers zwar sehr gut funktionieren kann (wobei das von Gerald erwähnte "Henne und Ei" - Problem beibt), im Quervergleich von Winzer zu Winzer in aller Regel aber eben nicht mehr. Um bei Burgund zu bleiben: ich kenne einige Gemeinde-AOCs von Topwinzern, die die grand crus ihrer Nachbarn vom Tisch fegen. Was nützt mir eine solche Klassifikation? Um mich im Binnenfeld des Angebotes eines einzelnen Winzers zu orientieren, gibt es auch andere Mittel - zur Not einfach auch den Preis.
Diese Beispiele gibt es immer. Aber der Bourgogne Blanc von Coche-Dury z.B. kostet eben auch so viel wie ein Corton Charlemagne eines anderen Erzeugers. Ich denke, in der Mitte haben vernünftige Klassifikationen, die sich an Kriterien wie z.B. Bodenbeschaffenheit, Ausrichtung, Hanglage, Wasserabzug, Windschutz usw. orientieren, durchaus Aussagekraft.
Beste Grüße, Stephan
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UlliB
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

Beitrag von UlliB »

octopussy hat geschrieben: Ich glaube trotzdem daran, dass eine solche dem Durchschnittskonsumenten, der bereit ist, sich jedenfalls ein bisschen zu informieren, eher hilft (Orientierung) als schadet (Prestigepreisaufschlag).
Hallo Stephan,

da bin ich mir überhaupt nicht sicher. Um mal wieder auf den VDP zurückzukommen: etliche, wenn nicht sogar die meisten GGs sind nicht besser als das, was der gleiche Winzer vorher als "Spätlese trocken" aus gleicher Lage verkauft hat (bevor die GG-Fans jetzt aufschreien: ja, es gibt löbliche Ausnahmen) - lediglich der Preis hat sich verdoppelt. Der Preisaufschlag (und richtig, Armin, der Zusatznutzen für den Konsumenten, der bereit ist, diesen Aufschlag zu bezahlen), ergibt sich ausschließlich durch die Tatsache der Klassifizierung, nicht durch eine Verbesserung der Qualität.

Und das ist dort, wo Klassifizierungen bestehen, die Regel. Die geradezu absurde Preisspanne von Weinen im Médoc ergibt sich im Wesentlichen durch die schiere Tatsache der unterschiedlichen Klassifikation der Weine.

So lange eine Klassifikation nicht bei einer voraussetzungslosen Kaufentscheidung hilft - und das kann sie aus den weiter oben aufgeführten Gründen nicht -, sehe ich für den Konsumenten mehr Nachteile als Vorteile, denn er bezahlt über den Preis für die Qualität hinaus noch zusätzlich den von Dir erwähnten Prestigeaufschlag, und der kann durchaus ganz erheblich sein.
C9dP hat geschrieben: Ich finde schon wichtig, dass ein Winzer seine besten Lagenweine auch als solche bezeichnet und mir hilft die Klassifikation wie bei Bürklin-Wolf schon.
Nichts dagegen. Niemand hindert den Winzer daran, seine Lagen selber zu klassifizieren (die Bürklin-Wolf-Klassifizierung mit GCs und PCs ist de facto so eine Eigenklassifizierung, auch wenn dort einige VDP-Elemente mit verarbeitet wurden). So machen es in Frankreich (außerhalb der Gebiete mit offizieller Klassifikation) und in Italien etliche Winzer, und das finde ich die absolut ehrliche Variante: hier ist es das Problem des Winzers, wenn die Kunden seine Klassifizierung nicht nachvollziehen können; er kann sich nicht hinter irgendwelchen offiziellen oder halboffiziellen Klassifikationen verschanzen.

Gruß
Ulli
Bernd Schulz
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

Beitrag von Bernd Schulz »

Stephan, weiter oben hast du etwas geschrieben, was meine volle Zustimmung findet:
Eine intensive Beschäftigung mit einem Weinbaugebiet, seinen Lagen und seinen Erzeugern ist unerlässlich, will man Enttäuschungen auf ein Minimum beschränken.
Später meinst du dann:
Die Weinfreaks kommen natürlich auch ohne eine Lagenklassifikation (mit Lage x ist besser als Lage y) aus. Alle anderen brauchen Guidelines.
Beide Aussagen beißen sich für meinen Geschmack ein wenig....
Wirklich spannend, aber auch echt anstrengend. Ich fühle mich ein bisschen an das Spiel Ballistik erinnert, was ich in meinen Kindertagen auf dem ersten Apple meines Vaters gespielt habe (da werden einige von euch wahrscheinlich gerade glücklich die ersten gelieferten 1982er Bdx in Händen gehalten haben). Da musste man auch immer von der einen auf die andere Seite schießen...
Aloys, ich schäme mich ja auch ein wenig wegen meiner Disputierlust :oops:! Nachdem ich aktuell beschlossen habe, weniger zu arbeiten, musste ich mich heute immer wieder mit Gewalt von der Arbeit ablenken... :mrgreen:
So lange eine Klassifikation nicht bei einer voraussetzungslosen Kaufentscheidung hilft - und das kann sie aus den weiter oben aufgeführten Gründen nicht -, sehe ich für den Konsumenten mehr Nachteile als Vorteile, denn er bezahlt über den Preis für die Qualität hinaus noch zusätzlich den von Dir erwähnten Prestigeaufschlag...
Genau um diesen Prestigeaufschlag und um nichts anderes geht es am Ende bei der VDP-Klassifikation.
Vielleicht müsste man das in geheimer Abstimmung durch ein Expertenpanel alle paar Jahre aktualisieren lassen.
Wenn schon Klassifikation, dann in dieser oder einer ähnlichen Form!
Denn wenn sich die Klassifizierten sich selbst klassifizieren (so wie es meines Wissens ja der Fall bzw. vorgesehen ist), ist das nur ein System, um sich von neuen, aufstrebenden Winzern abzuschotten ...
Mein Reden seit längerem!

Beste Grüße

Bernd
Frühlingsplätzchen
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

Beitrag von Frühlingsplätzchen »

ich würde den VDP nicht ganz so negativ sehen wie Bernd. Ich empfinde den VDP-Adler am Flaschanhals schon als Gütesiegel, auch wenn man natürlich gelegentlich Enttäuschungen erlebt und sich über gesalzene Preise ärgert. Aber letztlich tummeln sich im VDP eine ganze Reihe hervorragender Winzer. Ich glaube, dass sich auch mancher Nicht-VDP-Winzer am den Qualitätskriterien des VDP orientiert und über eine Aufnahme nicht unglücklich wäre (Ein Weingart bestätigt die Regel).
Die jetzt zur Abstimmung stehende Beschlussvorlage hingegen empfinde ich genau wie Bernd als in erster Linie ökonomisch motiviert: Es geht vor allem um höhere Wertschöpfung. Aus der Perspektive eines nicht sonderlich begüterten Weinliebhabers kann ich das natürlich nicht toll finden.
Ich bin zwar durchaus bereit, für besondere Qualität auch mal tiefer in die Tasche zu greifen und sogar, wenn er gerchtfertigt scheint, den Prestigezuschlag zu zahlen. Aber letztlich haben die VDP-Winzer ein gutes Preisniveau für ihre Weine doch bereits heute erreicht, oder täusche ich mich da?

Viele Grüße, Roland
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