Carsten Maschmeyers Weinkeller

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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thvins
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Re: Carsten Maschmeyers Weinkeller

Beitrag von thvins »

Vielleicht gehen den Maschmeyers dieser Welt wirklich irgendwann die Sinne für die einfacheren aber echten Genüsse veloren und sie glauben an die Welt des Geldes, in der sie leben. Da ist dann unweigerlich der Wein je besser, desto teurer er ist und ein ehrlicher und guter Pfälzer Riesling ist nichts wert, weil er nicht entsprechend kostet. ...

Dirk, denk doch mal über eine Maschmeyer-Auslese nach, einen "Exklusiven" Wein, den du ihm alleinig dann für 14.000 € die Flasche anbietest. Kannst ja kleinlaut auch ein Tauschgeschäft vorschlagen - zwei Flaschen Le Pin nämst du auch - oder so.
Das zeigt dann deine soziale Ader, immerhin hast du Verständnis für den durch den Medienrummel Gebeutelten.

Wohlhabend mögen die Maschmeyers dieser Erde wohl sein, aber reich sind häufig andere...
Beste Grüße

Torsten

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Dirk Würtz
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Re: Carsten Maschmeyers Weinkeller

Beitrag von Dirk Würtz »

@octopussy
MIr ist Stil und ein gewisses Benehmen nicht egal. Ich habe das Interview noch einmal gelesen und man kann sicherlich unterschiedliche Vorstellungen über Stil haben, gar keine Frage. Aber wo benimmt sich der M. denn schlecht in dem Interview? Das kann ich persönlich nicht entdecken. Ob das Ganze peinlich ist, liegt im Auge des Betrachters und an dessen Wertvorstellungen oder Empfinden. Ich persönlich traue mir da kein Urteil zu, ich kenne den M. nicht. Mir ist es aber egal, ob einer mit dem Schröder oder dem Nachbarn in seinem Weinkeller sitzt und trinkt. Klar, man muss nicht unbedingt betonen, dass da große Politik oder was auch immer gemacht wird. Das ist in der Tat eine Stilfrage. Ich würde das nicht sagen, schon gar nicht der Presse. Wir sitzen hier im Ort übrigens auch zusammen, trinken Wein und machen dann gerne auch einmal Politik oder kleine Geschäfte. Das ist doch völlig normal und findet so unzählige Male statt.
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Gerald
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Re: Carsten Maschmeyers Weinkeller

Beitrag von Gerald »

Ganz ehrlich gesagt würde ich mit dem guten Mann nicht tauschen wollen und eine Einladung zum Weintrinken würde mich auch nicht verlocken. Ich kann es mir nämlich nicht sehr angenehm vorstellen, einer der meist gehassten Männer Deutschlands zu sein. Da hätte ich schon Angst auf die Straße zu gehen. Was, wenn mich ein Kunde oder Mitarbeiter erkennt, der durch AWD viel Geld verloren hat bzw. in eine fast aussichtslose Situation gekommen ist?

Nein, da bleibe ich lieber arm und trinke Riesling der 10-Euro-Kategorie. Muss ja nicht gleich einer aus der Pfalz sein :D

Grüße,
Gerald
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thvins
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Re: Carsten Maschmeyers Weinkeller

Beitrag von thvins »

Hallo Stephan,

ob ich zu einer Probe gehen würde, zu der ein Mensch wie er einlädt?

Ich sehe es da ganz ehrlich wie du, gegenwärtig stellt er sich mir nicht grad sonderlich sympathisch dar, wegen diesem protzigen Auftritt und der dubiosen Geschäftsmethoden, die ihm nachgesagt werden. Sollte er persönlich doch menschlicher auf mich wirken, dann hätte ich damit auch kein Problem. Aber durch den derzeitigen Eindruck hätte ich Angst, er will sich durch solche Einladung eine Meinung kaufen...

Ich kenne auch Leute, die sind durchaus wohlhabend, bleiben aber im Auftreten normal und sind einfach sympathisch. Da fühle ich mich wohler. Die müssen sich auch keine Meinung o.ä. kaufen.
Beste Grüße

Torsten

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austria_traveller
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Re: Carsten Maschmeyers Weinkeller

Beitrag von austria_traveller »

octopussy hat geschrieben: Eine Ausnahme würde ich nur machen, wenn ich ihn vorher persönlich kennengelernt hätte, und er sympathisch wäre.
Servus Stephan,
Ehrlich gesagt glaube ich, dass er sympatisch rüberkommt.
Er hat sicherlich eine sehr gewinnende Art, könnt ich mir richtig gut vorstellen.
Protzig ? - nein; der ist so. Ich hab was und das zeig ich auch her. Kenne solche Leute auch aus meinem privatem Umfeld, die sind supernett, wenn man nur ihre Art akzeptiert.
Und ob er mit dubiosen Mitteln Geld verdient hat, naja, lassen wir das. Ich glaube, da dürfte man mit vielen Menschen hier im Land nicht mehr sprechen. ;)
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
Dirk Würtz
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Re: Carsten Maschmeyers Weinkeller

Beitrag von Dirk Würtz »

thvins hat geschrieben:Vielleicht gehen den Maschmeyers dieser Welt wirklich irgendwann die Sinne für die einfacheren aber echten Genüsse veloren und sie glauben an die Welt des Geldes, in der sie leben. Da ist dann unweigerlich der Wein je besser, desto teurer er ist und ein ehrlicher und guter Pfälzer Riesling ist nichts wert, weil er nicht entsprechend kostet. ...

Dirk, denk doch mal über eine Maschmeyer-Auslese nach, einen "Exklusiven" Wein, den du ihm alleinig dann für 14.000 € die Flasche anbietest. Kannst ja kleinlaut auch ein Tauschgeschäft vorschlagen - zwei Flaschen Le Pin nämst du auch - oder so.
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Wohlhabend mögen die Maschmeyers dieser Erde wohl sein, aber reich sind häufig andere...
Thorsten, mein Lieber, was soll ich sagen...???
Nööö... das mache ich ganz sicher nicht und schon gar nicht im Tausch mit Le Pin. Dass ist so gar nicht mein Wein, und das meine ich jetzt rein geschmacklich. Ich habe das Zeugs oft genug getrunken und habe sogar einige Flaschen davon - die waren ein Geschenk zu meiner Hochzeit, um das gleich in die richtige Richtung zu leiten ;) ;) ;) Wenn schon BDX, dann lieber Haut Brion :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Ob es dem Herrn M. gut geht, also so richtig und geistig und überhaupt, ist übrigens auch etwas, dass ich nicht beurteilen kann und will. Klar, man hört das ja oft, dass gerade die Reichen nicht glücklich wären und Geld nicht glücklich macht und überhaupt ein gutes Butterbrot eine Million Mal besser ist als eine Auster. Ich finde solche Aussagen immer wieder extrem spannend und versuche dann herauszufinden wie man auf so etwas kommt, wenn man die andere Seite - also die Reiche - gar nicht kennt. Ich esse IMMER lieber ein Butterbrot anstatt einer Auster. Letzteres finde ich nämlich ekelhaft. Dabei mache ich mir allerdings nie Gedanken darüber, ob das jetzt auch politisch und ethisch korrekt ist und ob ich damit den ehrlicheren und besseren Genuß verspüre als ein reicher Mensch, der gerade in Marbella sitzt und eben die Auster isst und dazu Egon Müllers TbA trinkt. Das ist mir in der Tat einfach egal. Dabei gehe ich sogar so weit, dass es mir wurscht ist, ob der die Müller´sche TbA mit Genuß und Kennerschaft und Hochachtung trinkt, oder nur, weil sie eben teuer ist. Ich für meinen Teil freue mich, wenn ich einmal die Möglichkeit bekomme um so einen Wein zu probieren oder gar zu trinken. Dann weiss ich, ob das mein Geschmack ist, ob ich das gut finde oder eben nicht. was mir übrigens nicht egal ist, ist wenn ich sehe wie sich bestimmte Menschen literweise Champagner über die Rübe schütten, weil sie das lustig finden (passiert wohl auch gerne in Marbella). Das finde ich persönlich einfach nur dämlich!
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harti
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Re: Carsten Maschmeyers Weinkeller

Beitrag von harti »

Hallo miteinander,

auch wenn es jetzt überheblich klingt, es ist einfach köstlich, wie Ernst Ihr dieses (mehr als ein Jahr alte) Interview nehmt.

Das Ganze stammt aus der Feder einer Klatschkolumnistin, deren Masche es ist, Leute dumm da stehen zu lassen. Weiß denn jemand von uns, was Maschmeyer wirklich gesagt hat, was ihm den Mund gelegt und was weggelassen wurde oder was nur durch geschickte Formulierkunst an Eindrücken entstanden ist?

Klar kann man sagen, selbst Schuld, solch einer Reporterin ein Interview zu geben. Aber müssten wir nicht eigentlich über die Methoden einiger Journalisten oder über die Vertrauensseeligkeit (bzw. Dummheit) der "Opfer" sprechen? Aber ach nein, Maschmeyer hat es ja verdient, so dumm dazustehen!

Grüße

Hartmut
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thvins
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Re: Carsten Maschmeyers Weinkeller

Beitrag von thvins »

Dirk, da kann ich sehr gut mit dir mitgehen, es gibt sicher auch Leute, die genießen die teuren Sachen um des reinen Genusses wegen. Der le Pin muss ja auch nicht sein, der war nur ein mit Preis zitiertes Beispiel. Was bleibt und mir aufstößt, ist stets der allererste Blick aufs Preisschild. Eine Aussage in der Richtung:"Alles nur ausgesuchte Weine, die mir allerbestens schmecken und die einen Erlebniswert bieten - und diesen möchte ich gern mit meinen werten Gästen teilen", hätte mich mehr erwärmt als der stetige Verweis auf den hach so teuren Preis. Gemäß der Aussage:"Über Geld spricht man nicht", das wäre eine sympathiebringendere Art für mich gewesen.

Ich persönlich las nur eben eine gewisse Geringschätzigkeit aus der Aussage, man fände keinen Pfälzer Riesling oder etwas derartiges da - das klang für mich eben auch abwertend und überheblich. Weil auch dieses eben auf den eben zu geringen Preis zurückführbar ist und nicht auf etwaige Genussversagensgründe.

Ich mag auch keine Austern - und das nicht, weil sie teuer sind, sondern aus dem Grund, den du erwähnst. Aber einer Languste bin ich auch keinefalls abgeneigt, auch keinem Haut Brion. Aber ein Schmorkohltopf mit einem Beaujolais Primeur - wenn er denn von einem Winzer kommt, der Qualität macht, kann mich auch beglücken.

@Harti:
Diese Überlegungen kamen mir auch in den Sinn, von daher würde sich mein Eindruck erst verfestigen, wenn ich dem Menschen persönlich kennenlerne und ich ihn so wie beschrieben selbst erlebe. Aber sein wir doch mal ehrlich, wir werden kaum die Chance haben, ihn kennenzulernen und so bleiben Urteile, die leider manchmal auch Vorurteile sind.

Bei dem jetzt gesuchten Bankräuber, der gestern nach seinem Überfall in Arendsee gezeigt wurde, wäre man auch geneigt, zu sagen - was für eine sympathische Erscheinung und doch wird durch den Aufruf in den Nachrichten suggeriert, man möchte ihm besser nicht begegnen. Wie der Mensch wirklich ist, wissen nur die wenigen, die ihn vielleicht wirklich kennen.
Zum anderen hat mich in den gleichen Nachrichten schockiert, dass man das Gesicht verurteilter Steuersünder, die Millionen verschoben haben, unkenntlich machte. Allein daran sieht man, wie mit zweierlei Mass gemesen wird.
Beste Grüße

Torsten

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octopussy
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Re: Carsten Maschmeyers Weinkeller

Beitrag von octopussy »

harti hat geschrieben:Aber müssten wir nicht eigentlich über die Methoden einiger Journalisten oder über die Vertrauensseeligkeit (bzw. Dummheit) der "Opfer" sprechen? Aber ach nein, Maschmeyer hat es ja verdient, so dumm dazustehen!
Hallo Hartmut,

klar kann man darüber auch sprechen. Wer aber so ungeschickt ist und eine solche Angriffsfläche bietet, indem er (a) ein nicht zwingend nötiges Interview führt, (b) die Journalistin durch seinen Weinkeller führen zu müssen meint und (c) auch noch mit dem Inhalt des Weinkellers angibt, hat es nicht anders verdient, als etwas vulgär dazustehen.
Beste Grüße, Stephan
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susa
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Re: Carsten Maschmeyers Weinkeller

Beitrag von susa »

Was mich in solchen Diskussionen (und die kommen ja nicht nur anlässlich des Herrn Maschmeyer auf) immer ehrlich gesagt nervt, ist dieses romantische Topos vom armen ehrlichen Genießer der doch dem Wesen der guten Sache viel näher kommt und diese Sache viel eher "verdient" als der reiche Ignorant; vom guten Landbrot mit Butter und Salz das so viel besser schmeckt als das Drei-Sterne-Essen, kurz des, das nicht sein kann was nicht sein darf. Schon bei Wilhelm Busch hat das funktioniert "Der Dicke (= Reiche) aber - autsch! Mein Bein! - hat wieder heut das Zipperlein!", Genuss, Reichtum gehört bestraft und gute Gaben darf es nur in Form von unverhoffter und unverdienter Zuwendung für Minderbemittelte geben! Der Reiche hat gefälligst Beluga-Kaviar nicht von Surströmming unterscheiden zu können.

Ein Dreisterne-Essen mit wunderbar abgestimmten Weinen zum Beispiel von meiner Lieblingscombo Wohlfahrt/Gass ist einfach nur - excuse my bad French - geil, ein Erlebnis der besonderen Art, Genuss in Vollendung. Und die allermeisten, die in dem Restaurant sitzen, wissen das Gebotene auf dem Teller und im Glas kundig und freudig zu schätzen, unabhängig von Einkommen und sozialem Status, da sind Studenten, die für den Abend drei Monate gejobbt haben und solche wie der Maschmeyer, der sich das mal eben nebenbei leistet. Die Protzarschl****, die von nix ne Ahnung aber zu allem ne Meinung haben, die mit dem Fremdschämpotenzial sind da entschieden in der Minderheit.


lg
s
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
James Bond in From Russia with Love
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