Weingut Jakob Sebastian

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Oh Dae-Su
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Weingut Jakob Sebastian

Beitrag von Oh Dae-Su »

Hallo alle zusammen,

ich bin ab heute brand neu hier im Forum und möchte mal spontan mit einer ziemlich offenen Frage beginnen. Kenn jemand von euch die Weine vom Weingut Jakob Sebastian in Rech? Ich habe im Moment einen Heimersheimer Berg Spätburgunder trocken 2006 vor mir und bin ziemlich erstaunt was der für einen sehr niedrigen Preis kann. Im Speziellen wenn man daran denkt, dass die Ahr nicht gerade als Schnäppchenland ;) bekannt ist.

Man findet zu diesem Weingut in der gängigen Literatur und im Internet nicht sonderlich viel. Deshalb bin ich für jeden Input dankbar :D. Das einzige was mir bei meiner bisherigen Recherche so aufgefallen ist, ist die seltsam vielen "süßen" (also nicht trockenen) Spätburgunder, wobei ich nicht behaupten möchte, dass der vor mir stehende knochen-trocken ist. Vielleicht auch ein wenig viel Restsüße. Das ist wahrscheinlich auch mein einziger Kritikpunkt an diesem Wein.

Vielen Dank schon mal und schönen Abend

Chris
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susa
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Re: Weingut Jakob Sebastian

Beitrag von susa »

Moin Chris und herzlich willkommen!

Getrunken habe ich noch nichts von Sebastian, aber wenn man in Rech ist, kann man das imposante Gebäude ja kaum übersehen (was mich ehrlich gestanden bisher von einem Selbstversuch abgehalten hat).

Jedenfalls sieht der für mich nicht wie ein kleiner Betrieb aus, was ggf. den Preis erklärt, größere Mengen können (und müssen betriebswirtschaftlich) günstiger angeboten werden.

Was genau hat der Wein denn gekostet.

lieben Gruß
susa
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Oh Dae-Su
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Re: Weingut Jakob Sebastian

Beitrag von Oh Dae-Su »

Hi Susa,

Danke! Ich war leider noch nie in Rech. Keine Ahnung wie groß der Sebastian dort ist :D . Ich weiß nur, dass es zwei oder drei Rech's dort geben soll. Etwas kompliziert. Fast burgundische Verhältnisse. Der Jakob Rech ist glaub ich gar nicht so riesig. Habe bei meiner schnellen Recherche irgendwo gesehen, dass der nur 4 ha haben soll. Ist aber nur aus einer Quelle. Das währe dann doch extrem wenig.

Mein Wein hat um die 10 Euro gekostet. Seine hochpreisigeren Weine sind alle halbtrocken. Das ist nach meiner Erfahrung schon sehr ungewöhnlich. Normalerweise sind die "Süßen" (bei Spätburgundern) doch eher die billigen. :?

Gruß
Bernd Schulz
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Re: Weingut Jakob Sebastian

Beitrag von Bernd Schulz »

Na, da antworte ich doch gleich mal mit einer Verkostungsnotiz vom heutigen Abend:

Bild

Bei Jakob Sebastian war/ist, wenn ich richtig informiert bin, seit ein paar Jahren der von van Volxem, Knebel und Immich-Batterieberg bekannte Kellermeister Gernot Kollmann beratend tätig. Seitdem kam der Betrieb unter den Ahrfreaks wieder ganz gut ins Gespräch.

Ich habe schon einige Sebastian-Spätburgunder getrunken, wobei es sich bislang immer um trockene Exemplare gehandelt hat. Entsprechende Notizen dazu finden sich in Geralds Datenbank.
Seine hochpreisigeren Weine sind alle halbtrocken.
Nö. Zumindestens aus der Website geht das nicht hervor.

Für mich gehört das Weingut inzwischen zu den besonders beachtenswerten Betrieben an der Ahr. Für den einen oder anderen hochklassigen Pinot zahle ich hier deutlich weniger als bei den bekannten Platzhirschen Meyer-Näkel, Deutzerhof, Stodden oder Adeneuer.

Beste Grüße

Bernd
Ralf Gundlach
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Re: Weingut Jakob Sebastian

Beitrag von Ralf Gundlach »

Na, da kann ich ja auch was zu beitragen. Die gerade von Bernd getrunkene Auslese find ich richtig gut und einer der bis jetzt gelungensten 2009er von der Ahr, die ich kenne. Jakob Sebastian fährt schon einen ziemlich traditionellen Stil, (ohne Barrique, nur mit Fuderfässern) der allerdings bei den Basisweinen durchaus anstrengend sein kann, aber auf jeden Fall als "ernsthaft" zu nennen ist. Die Preisliste finde ich wenig strukturiert und leicht chaotisch, halbtrockene Roten sind generell nicht das, was ich suche. Auf jeden Fall ein interessanter Betrieb an der Ahr und durchaus empfehlenswert, aber kein "easy-drinking". Empfehlenswert, wenn sie noch auf der Preisliste stehen, sind die hochwertigen 2006er um die 16 Euro

Gruß

Ralf
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susa
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Re: Weingut Jakob Sebastian

Beitrag von susa »

Dann frag ich jetzt mal, um alle möglichen Verwechslungen auszuschließen: Ist das der Sebastian, der direkt an der Brücke über die Ahr liegt? Wenn es ja mehrere gibt, hab ich vielleicht den falschen auf dem Schirm.

lieben Gruß
susa
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WoFu
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Re: Weingut Jakob Sebastian

Beitrag von WoFu »

Moin Susa,

der Jakob S. hat sein HAus direkt an der Brücke, ich bin dort auch nur x-mal vorbeigekommen, war aber noch nie drinnen. Dazu gibt es noch einen anderen Sebastian in Rech, etwas in Richtung Dernau auf der rechten Straßenseite etwas zurückliegend. Ich meine Franz, früher auch wohl Franz Josef (zumindest im Weinnamen). Dort bin ich zweimal zum Probieren in einer Gruppe gewesen. Gekauft habe ich letztlich nichts, die Proben waren aber sehr unterhaltsam, die Weine mir häufig - aber nicht durchweg - zu restsüß.

Grüße

Wolfgang,

der sich nach Bernds Beitrag mal wieder ärgert, nicht bei Jakob angeklopft zu haben ;-).
Bernd Schulz
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Re: Weingut Jakob Sebastian

Beitrag von Bernd Schulz »

Genau der an der Brücke ists, und die Betriebsgröße von 4 Hektar (auch für Ahrverhältnisse nicht gerade riesig) scheint nach den Angaben im Wein-Plus-Führer zu stimmen. Zum 2006er Jahrgang hieß es bei Wein-Plus:
Kellermeister Gernot Kollmann hatte seine Hände schon beim Weingut van Volxem mit im Spiel, auch das erfolgreiche Weingut Knebel wurde von ihm beraten. Nun hat er sich an der Ahr ein neues Projekt gesucht und zeigt mit seinen ersten Weinen, dass er auch im Rotweinbereich in der Lage ist, wirklich Ausgezeichnetes und Herkunftstypisches auf die Flasche zu bringen. Sicherlich einer der interessantesten Neuzugänge das Jahres im Wein-Plus Weinführer Deutschland, dessen Entwicklung wir mit Spannung verfolgen werden.


Beste Grüße

Bernd
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Oh Dae-Su
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Re: Weingut Jakob Sebastian

Beitrag von Oh Dae-Su »

Tolles Forum! Soviel schnelle Info hätte ich wirklich nicht erwartet! :D

Das mit den "allen" hochpreisigen Weinen war natürlich etwas sehr übertrieben meinerseits. :oops:
Aufallend find ich trotzdem die Masse an halbtrockenen und milden (was auch immer das bedeutet) Spätburgundern. Habe eigentlich gedacht, dass das doch endlich so langsam ausser Mode kommt. Das ist ja fast so wie in meinem heimischen Südwesten mit so manchen Genossenschaften.

Der Vorteil des preislichen Aspekts würd ich voll unterstreichen. Seine Weine sind im Vergleich mit den größeren und manchen nicht ganz so großen Namen doch sehr günstig. Wenn ich an die Qualität eines Brogsitter (würd ich zu den nicht ganz so großen Namen zurechnen) Spätburgunder zum gleichen Preis denke, den ich vor wenigen Monaten getrunken habe, dann sind das doch Welten im Bezug auf die Qualität. Dieser war doch von außerordentlich dünner und säuerlicher Qualität ;)
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susa
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Re: Weingut Jakob Sebastian

Beitrag von susa »

Danke, dann ist es schon der, den ich meine.
Und man sollte nie von der Größe der Immobilie auf die Größe der Latifundien schließen ;)

lieben Gruß
susa
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