Hallo octopussy,
zuerst einmal, erschreckend aber nicht wirklich überraschend,
die genannten Zahlen im Bericht stimmen erneut nicht, was
ich im deutschen Weinjournalismus (leider) eher für
die Normalität, denn die Ausnahme halte. Da soll sich jeder
seinen Teil selbst dazu denken, warum das so ist...
Was die einzelnen Aussagen der Chateaubesitzer angeht, da kann
man wirklich davon ausgehen, dass ist in der Tat so.
Wer nun kauft und wer nicht? Lässt sich wohl wirklich nicht
befriedigend beantworten. Die Chinesen kaufen nach wie vor
nicht nennenswert Primeur, dass scheint klar. Die Amis dürften
mehr wie 09 gekauft haben (ist aber eine spekulative Annahme),
aber auch nicht wirklich marktrelevant mehr. England hat ohne
Frage weniger wie im Vorjahr gekauft, wo man wohl unglaubliche
Summen, zumindest bis zur Arrivage, gebunden hat, welche man dieses
Jahr deshalb nicht ausgeben konnte.
Und das hinter jeder Kiste, welche nicht gekauft wird, ein neuer Käufer
steht, halte ich für ein Märchen. Für mich "finanzieren" die Chateaus
bis zur Arrivage die Weine selbst, um dann höher und direkt zu verkaufen.
D.h. nur solange die Boommärkte lieferbare Weine kaufen, lässt sich
dieses Preisniveau aufrecht erhalten, was unter "normalen Umständen"
auch funktionieren dürfte...