Bernd Schulz hat geschrieben:Der ordinäre Deutschweintrinker, der alles Süßliche schluckt, ist so gut wie ausgestorben! Abgelöst wurde er vom ordinären Deutschweintrinker, der alles schluckt, solange "trocken" auf dem Etikett steht.
Du hast vergessen:
...und solange der Wein nicht wirklich trocken ist.
Am Wochenende war ich an der Mosel und habe dem Weingut Christoffel Jr. einen Besuch abgestattet.
Mit dabei waren Freunde, die zwar gerne mal Wein trinken, aber halt auch gerne welche, die „trocken“ oder „halbtrocken“ auf dem Etikett stehen haben.
Es wurde alles aufgefahren, was Rang und Namen hatte. Von Auslesen aus 1990 bis zum aktuellen Prälat.
Und zusätzlich wurden trockene Weine präsentiert. Ich wusste gar nicht, dass Christoffel so etwas überhaupt gemacht hat.
Die trockenen Weine waren jetzt nicht so mein Fall (ich war einfach unvorbereitet

) meine Bekannten haben aber welche gekauft.
Mit den Süßweinen konnten sie jetzt nicht soviel anfangen. Sie haben ihnen zwar geschmeckt, aber ich hatte den Eindruck, als könnten sie nicht über ihren eigenen Schatten springen. Vielleicht so wie ich bei den Trockenen.
Ich frage mich allerdings ernsthaft, wie solche Gaumenschmeichler wie Christoffels (Süß-)Weine jemanden nicht schmecken können. Ich finde es eine menschlicher Reflex, so etwas zu mögen.
Die 2010er Kollektion von Christoffel ist übrigens bei durchgehend 7% Alkohol angekommen!
Die ***-Auslesen aus dem Würzgarten und dem Prälat sind grandios und bei den geringen Erntemengen, sollten Interessierte sich sputen.
Es ist halt angesagt Wein-Fachmann zu sein und sich von den Mosel-Busreisenden zu unterscheiden.
Deswegen müssen Weine trocken sein. Die Winzer wollen Geld verdienen und produzieren, was der Markt verlangt.
Ich habe einige 1g-Restzucker-Pfälzer-Rieslinge im Keller.
Es macht mir immer wieder Spaß, diesen „Weinfachleuten“ solche Tropfen zu präsentieren und beim ersten Schluck in ihre Gesichter zu schauen. Es fällt ihnen verdammt schwer die Contenance zu wahren
