Peter Lauer

Benutzeravatar
EThC
Beiträge: 10130
Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Kontaktdaten:

Re: Peter Lauer

Beitrag von EThC »

niers_runner hat geschrieben: Fr 8. Aug 2025, 17:46 Das Weingut Lauer ist für mich der TOP Winzer an der Saar
...zumindest die trockenen Sachen incl. der GGe würde ich da aber ausnehmen wollen, das können andere an MSR weitaus besser zu deutlich günstigeren Kursen. Finde ich zumindest...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Pointless
Beiträge: 171
Registriert: Fr 4. Nov 2011, 10:43

Re: Peter Lauer

Beitrag von Pointless »

Hallo Erich,

ja? Wer ist denn an der Saar besser in trocken? Ich hab da kein umfassendes Bild, fand aber die GGs (mit Ausnahmen) sehr gut. Nicht mit den Rheinhessen Ideen oder GGs von der Nahe vergleichbar, aber sehr gut. Aber wenn ich an der Saar an Van Volxem, Herrenberg oder Zlilen denke, finde ich zumindest Lauer klar besser. Egon macht ja diesen neumodischen Trocken-Hype nicht mit😊👍. Sonst fällt mir nichts ein (bischöfliche Weingüter etc. Ignoriere ich mal).Doch, den Ober Schäferhaus von den Weberbrüdern, aber den bzw. die würde ich außen vor lassen, da mag man den Stil oder nicht. Was würdest Du an der Saar in trocken empfehlen?
Grüße
Jochen
Ursula
Beiträge: 166
Registriert: Di 11. Okt 2022, 14:19

Re: Peter Lauer

Beitrag von Ursula »

Hallo Forum,

ich versuche es auch immer wieder mal mit Riesling Tr. von der Saar, einfach interessehalber.

Meistens finde ich als Liebhaber der finessigen Rieslingsäure dabei den zu hohen kosmetischen RZ-Wert doch sehr störend ( van Volxem ! ) und das Argument, daß diese Weine erst mal 10 oder 20 Jahre reifen müssen,zählt bei mit nicht unbedingt.

Ansprechend fand ich den 22er Scharzhofberger Riesling GG- Wein aus dem Wgt. von Hövel. Saar-Riesling, wie ich ihn liebe, kabinett im besten Sinn,ungemein mundwässernd und trinklustfördernd.

Gruß Ursus
Benutzeravatar
EThC
Beiträge: 10130
Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Kontaktdaten:

Re: Peter Lauer

Beitrag von EThC »

Pointless hat geschrieben: Sa 9. Aug 2025, 14:59 Wer ist denn an der Saar besser in trocken?
...heutzutage gar nicht einfach! Bis ca. 2014 für mich tatsächlich Van Volxem, in kühlen Jahren auch Kesselstadt, insbesondere VV hat sich aber in den letzten Jahren doch von meinen persönlichen Vorlieben deutlich entfernt. Ansonsten habe ich auch schon ganz gute GGe von Zilliken im Glas gehabt, jedenfalls erheblich besser als Lauer.
Einer der besten trockenen Saar-Rieslinge war aber von Wirsching aus Franken, Andrea Wirsching war ja lange bei Schloß Saarstein und der Sister.Act zeigte deutlichen Saar-Charakter, kam auch in der typisch blaugrünen Flasche daher... :mrgreen:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Bernd Schulz
Beiträge: 7358
Registriert: Sa 11. Dez 2010, 23:55

Re: Peter Lauer

Beitrag von Bernd Schulz »

Pointless hat geschrieben: Sa 9. Aug 2025, 14:59 Wer ist denn an der Saar besser in trocken? Ich hab da kein umfassendes Bild, fand aber die GGs (mit Ausnahmen) sehr gut. Nicht mit den Rheinhessen Ideen oder GGs von der Nahe vergleichbar, aber sehr gut. Aber wenn ich an der Saar an Van Volxem, Herrenberg oder Zlilen denke, finde ich zumindest Lauer klar besser.....
Leider weiß ich nicht, wo der Weinhof Herrenberg aktuell steht, aber der Betrieb befand sich im trockenen Bereich über längere Zeit ganz weit vorne an der Saar, jedenfalls für meinen Geschmack. Die trockenen Loch-Rieslinge habe ich den trockenen Lauer-Weinen (von denen ich aber nicht so viele getrunken habe, wie ich zugeben muss) in aller Regel vorgezogen.

Herzliche Grüße

Bernd
Nora
Beiträge: 1046
Registriert: So 28. Mär 2021, 11:20
Wohnort: Kühlungsborn
Kontaktdaten:

Re: Peter Lauer

Beitrag von Nora »

Vor ein paar Tagen auf einer Verkostung mit Florian Lauer

Schonfels Riesling Kabinett Nr. 111 2021

In der Nase zunächst ein mittelstarker Spontistinker, dahinter unreife Ananas, Zitrusnoten, etwas dunkle Würze (Pfeffer) und mineralische Noten.

Am intensiven Gaumen aromatisch wieder leicht unreife (grüne) exotische Frucht und Zitrone, grüne Paprika und schwarzer Pfeffer. Ganz leichte Kräuternoten im Hintergrund. Dann ist der Wein überraschend cremig für einen Saarkabinett (Florian Lauer erklärte, die Säure sei ihm zu laserartig vorgekommen, deshalb habe man sich für ein längeres Hefelager und gelegentliches Aufrühren der Feinhefe entschieden), dadurch wirkt die sehr lebendige 21er Säure nicht so scharf und wird etwas abgebremst. Am Ende gibt es dann wieder eine feine Mineralik, viel Salzigkeit und einen sehr dezenten, kaum zu bemerkenden Gripp (Lauer: durch die relativ windige Lage und die Sonneneinstrahlung gäbe es etwas Trockenstress, dadurch bilde sich eine dickere Beerenschale, die obwohl vorsichtige Ganztraubenpressung zu etwas Phenolik führe).

Sehr schöner Wein für Freunde, die den säurebetonten, stahligen Kabinetten aus dem Jahr 2021 sonst nicht soviel abgewinnen können.

VG Nora
Nora
Beiträge: 1046
Registriert: So 28. Mär 2021, 11:20
Wohnort: Kühlungsborn
Kontaktdaten:

Re: Peter Lauer

Beitrag von Nora »

Den hatten wir dann auch:

Kupp Riesling Spätlese Faß 7 2015

Zunächst eine sehr zurückhaltende Nase, nach ca. 15 Minuten Luft ganz fein Mandarine und Orange, zarter Reifebeginn mit etwas Bienenwachs und einer sehr dezenten Petrolnote.

Auch am Gaumen nicht laut, sondern balanciert und fein, dabei recht tief und leicht cremig mit dezenten Zirusfrüchten und karamellisiertem Rhabarber. Der Restzucker ist mittlerweile zurückhaltend und wunderbar eingebunden, die Säure saftig und reif. Keinerlei Botrytis.

Wunderschöne balancierte Spätlese!

VG Nora
amateur des vins
Beiträge: 5034
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Peter Lauer

Beitrag von amateur des vins »

Nora hat geschrieben: Sa 6. Dez 2025, 09:54 Lauer: durch die relativ windige Lage und die Sonneneinstrahlung gäbe es etwas Trockenstress, dadurch bilde sich eine dickere Beerenschale, die obwohl vorsichtige Ganztraubenpressung zu etwas Phenolik führe
Die Frage müßte an Florian Lauer gehen, aber vielleicht kann mir das hier jemand mit Ahnung von Pflanzenphysiologie und/oder Kellerarbeit erklären:

Ich wundere mich über das "obwohl". Ganztraubenpressung bedeutet ja, daß die Rappen mit dabei sind, und es gibt Winzer, die das explizit zu genau dem Zweck einsetzen, dem Wein mehr Phenolik zu verleihen.

Was habe ich falsch verstanden?
Besten Gruß, Karsten
Nora
Beiträge: 1046
Registriert: So 28. Mär 2021, 11:20
Wohnort: Kühlungsborn
Kontaktdaten:

Re: Peter Lauer

Beitrag von Nora »

Konkretisierung: Es war eine ganz vorsichtige Ganztraubenpressung mit wenig Druck, so dass bitterer Stoffe aus Kernen und Stielen vermieden werden, so wie es u.a. auch für Champagner gemacht wird.

VG Nora
amateur des vins
Beiträge: 5034
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Peter Lauer

Beitrag von amateur des vins »

Aber wenn es doch um die Vermeidung von Phenolen geht, wäre es dann nicht konsequent, auf die Rappen zu verzichten?
Besten Gruß, Karsten
Antworten

Zurück zu „Mosel“