Heiligenblut, Weinheim
Weinheimer Riesling Melaphyr 2020
12%
€ 14,50
Ein Riesling von schwarzem Melaphyr-Vulkangestein, fast ein Jahr auf der Hefe belassen.
Ein fahles Gelb mit leichtem Grünstich im Glas.
In der Nase dominieren kalkig-kreidig-mineralische Töne. Etwas Apfelschalen, aber sonst kaum Fruchteindrücke. Dafür kräutrige und steinige Noten und etwas Hefe.
Im Mund dann Mineralik, Druck und Frische. Wunderbare Steinobstaromen, hinterlegt wieder mit Kräutern und einer tollen salzigen Mineralität. Ein karger Riesling, jedoch mit ganz feiner Struktur und genau richtiger Phenolik. Schön Zug und Spannung am Gaumen, recht forsche, aber gut eingebundene Säure.
Toller Wein.
16/20
Rheinhessen - Diverse
Re: Rheinhessen - Diverse
Herzliche Grüße
Stefan
Stefan
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Re: Rheinhessen - Diverse
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Re: Rheinhessen - Diverse
Besuch beim Weingut Braunewell, RHH, am 4. Juli 2025:
Weingut Braunewell, Essenheim bei Mainz mit guter Busanbindung von dort alle 30 Minuten. Stefan Braunewell hat sich mehr als eine Stunde Zeit genommen für mich. Ein großes Vergnügen, und ich habe aus diesem Gespräch einiges gelernt. So wird der Portugieser wohl ein Opfer des Klimawandels werden. Er reift recht früh und wurde bei Braunewell in den letzten Jahren bereits im August gelesen. Er wird nicht mehr nachgepflanzt, und in den letzten beiden Jahren wurde er auch nicht mehr sortenrein abgefüllt, weil der Ertrag nicht mehr für ein Fass reicht. Die Portugieser Réserve 2020 ist dann wohl der letzte reinsortige Portugieser im Sortiment von Braunewell, sicher einer der feinsten Portugieser, die man aktuell kaufen kann. Randbemerkung: Eine Alternative, die ich sehr empfehlen kann, ist der Wein von Christoph Bauer aus Jetzelsdorf (AT, Weinviertel). Noch einen Tick besser als der Portugieser war für mich der Syrah Réserve 2022, eher im Nordrhonestil gemacht, also nicht fett und breit, sondern elegant mit feiner Aromatik von schwarzem Pfeffer und ohne die grasige Note, die ich gelegentlich bei Syrah aus Deutschland hatte.
Begonnen hatte ich mit den Sekten, wobei mir die Cuvée Brut de Selztal 2022 (PN, PM, PG, PB) mit 5,1 g Restzucker etwas zu süß war (was meinen persönlichen Vorlieben geschuldet ist; zum Beispiel ist mir Brut-Champagner ebenfalls regelmäßig zu süß). Ganz wunderbar dagegen der 2022er BdB aus 100% Chardonnay, fokussiert, schlank, elegant mit wunderbar eingebauter leichter Holznote, eine echte Alternative zu BdB-Champagnern, die gern das Doppelte bis Dreifache kosten. Ebenfalls hervorragend, aber nicht ganz in mein Beuteschema passend, war der Teufelspfad Pinot Prestige 2020, ein reinsortiger PN, mit feinen Noten von reifen Erdbeeren, der aber sicher noch ein paar Jahre braucht, um seinen Höhepunkt zu erreichen (Deg. 11/2024).
Super fand ich die Rieslinge vom Kalkstein 2022 und 2023, beide mit wunderbarer Mineralik und frischer Säure, der 2022er vielleicht einen Tick üppiger als der 2023er, aber beide auf ganz hohem Niveau und mit 13,90 bzw. 14,90 extrem fair bepreist. Bei VDP-Weingütern zahlt man für Ortsweine ähnlicher Qualität locker mehr als 20 Euro. Riesling Teufelspfad 2022 und Riesling G700 2022 aus dem Granitei, vor allem letzterer, waren noch etwas besser, aber der Qualitätssprung war nicht sehr groß.
Sauvignon Réserve 2022 gefiel mir ebenfalls sehr gut. Schlank und fokussiert mit deutlicher SB-Frucht ohne jeglichen Kitsch. Mitgenommen für zu Hause habe ich mir eine Flasche Grauburgunder Teufelspfad 2022, eine sehr schöne Interpretation dieser Rebsorte mit feiner hintergründiger Holznote, der mir noch ein wenig besser gefiel als der etwas teurere leicht ins Rosé changierende Klopp, bei dem ein größerer Anteil der Schalen 14 Tage lang mitvergoren wurde.
Weingut Braunewell, Essenheim bei Mainz mit guter Busanbindung von dort alle 30 Minuten. Stefan Braunewell hat sich mehr als eine Stunde Zeit genommen für mich. Ein großes Vergnügen, und ich habe aus diesem Gespräch einiges gelernt. So wird der Portugieser wohl ein Opfer des Klimawandels werden. Er reift recht früh und wurde bei Braunewell in den letzten Jahren bereits im August gelesen. Er wird nicht mehr nachgepflanzt, und in den letzten beiden Jahren wurde er auch nicht mehr sortenrein abgefüllt, weil der Ertrag nicht mehr für ein Fass reicht. Die Portugieser Réserve 2020 ist dann wohl der letzte reinsortige Portugieser im Sortiment von Braunewell, sicher einer der feinsten Portugieser, die man aktuell kaufen kann. Randbemerkung: Eine Alternative, die ich sehr empfehlen kann, ist der Wein von Christoph Bauer aus Jetzelsdorf (AT, Weinviertel). Noch einen Tick besser als der Portugieser war für mich der Syrah Réserve 2022, eher im Nordrhonestil gemacht, also nicht fett und breit, sondern elegant mit feiner Aromatik von schwarzem Pfeffer und ohne die grasige Note, die ich gelegentlich bei Syrah aus Deutschland hatte.
Begonnen hatte ich mit den Sekten, wobei mir die Cuvée Brut de Selztal 2022 (PN, PM, PG, PB) mit 5,1 g Restzucker etwas zu süß war (was meinen persönlichen Vorlieben geschuldet ist; zum Beispiel ist mir Brut-Champagner ebenfalls regelmäßig zu süß). Ganz wunderbar dagegen der 2022er BdB aus 100% Chardonnay, fokussiert, schlank, elegant mit wunderbar eingebauter leichter Holznote, eine echte Alternative zu BdB-Champagnern, die gern das Doppelte bis Dreifache kosten. Ebenfalls hervorragend, aber nicht ganz in mein Beuteschema passend, war der Teufelspfad Pinot Prestige 2020, ein reinsortiger PN, mit feinen Noten von reifen Erdbeeren, der aber sicher noch ein paar Jahre braucht, um seinen Höhepunkt zu erreichen (Deg. 11/2024).
Super fand ich die Rieslinge vom Kalkstein 2022 und 2023, beide mit wunderbarer Mineralik und frischer Säure, der 2022er vielleicht einen Tick üppiger als der 2023er, aber beide auf ganz hohem Niveau und mit 13,90 bzw. 14,90 extrem fair bepreist. Bei VDP-Weingütern zahlt man für Ortsweine ähnlicher Qualität locker mehr als 20 Euro. Riesling Teufelspfad 2022 und Riesling G700 2022 aus dem Granitei, vor allem letzterer, waren noch etwas besser, aber der Qualitätssprung war nicht sehr groß.
Sauvignon Réserve 2022 gefiel mir ebenfalls sehr gut. Schlank und fokussiert mit deutlicher SB-Frucht ohne jeglichen Kitsch. Mitgenommen für zu Hause habe ich mir eine Flasche Grauburgunder Teufelspfad 2022, eine sehr schöne Interpretation dieser Rebsorte mit feiner hintergründiger Holznote, der mir noch ein wenig besser gefiel als der etwas teurere leicht ins Rosé changierende Klopp, bei dem ein größerer Anteil der Schalen 14 Tage lang mitvergoren wurde.