Raumland

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amateur des vins
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Raumland

Beitrag von amateur des vins »

Ein eigener Thread scheint überfällig!?

Heute gab's den

XI. Triumvirat

Dégorgiert 01/2020. Dosage n.bek.. 12%.
Leichte, aber deutliche Oxidationsnoten begleiten für den langen Hefestand recht moderate Autolysenoten. Maßvoll-kräftiges, feinperliges, stabiles Mousseux. Frischer, voller Charakter; mineralischer, aber alles andere als karger Typus. Keine auffällige Frucht (habe aber nicht sehr darauf geachtet).

Die Oxidation bringt schon eher zarte Sherrynoten, als Orangenzesten oder sowas - dafür ist er auch zu unfruchtig. Das geht mit den Autolysenoten eine interessante Verbindung ein, aber ihn jetzt auszutrinken, war eine gute Idee.
Besten Gruß, Karsten
Nora
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Re: Raumland

Beitrag von Nora »

Seit 3 Tagen im Glas:

Triumvirat XIII

Cuvée aus Spätburgunder, Chardonnay und Pinot-Meunier
Dosage 4 g/l; Säure 8,8 g/l, Alk 12,5 % Vol.
Degorgiert 6/22

In der Nase gibt es neben reifen, fast mürben Äpfeln auch Rotbeeriges, eine feine, dunkle Würzigkeit und Graubrot.

Am Gaumen ist der Wein äußerst cremig mit einer sehr feinen, beständigen Perlage. Hier wiederholen sich die Aromen von Äpfeln und roten Beeren. Die erdige Würze gefällt mir äußerst gut und gibt einiges an Tiefe. Die Säure ist nicht aufdringlich, eher elegant und perfekt eingebunden, am Ende nimmt sie einen limettenartigen Ton an. Der Abgang ist anhaltend.

Ein sehr schöner Schaumwein der derzeit in einem guten Trinkfenster ist. Ich meine, er gefällt mir heute deutlich besser, als vor 2 Jahren, da war er straff, verschlossen und mit deutlicher Säure.

VG Nora
Lars Dragl
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Re: Raumland

Beitrag von Lars Dragl »

Hallo!

Bei uns gab es die letzten Tage Raumland Cuvée Katharina 2019 Brut Nature und davor die Rosé Réserve 2015 Brut.

Die Cuvée Katharina 2019 ist recht dunkel mit einem deutlichen Stich Richtung Kupfer. Im Vergleich zu den Jahrgängen, die ich schon von diesem Sekt hatte, ist der 19er fruchtiger und deutlich konzentrierter. Am Gaumen ist eine gewisse Extraktsüße nicht zu verleugnen. Richtig harmonisch fand ich den aber erst ab dem dritten Tag. Braucht also noch Zeit und wird an einige seiner strafferen und schlankeren Vorgänger nicht ganz rankommen. Wem die Cuvée Katharina sonst zu mager ist, für den könnte 2019 aber was sein.

Die Rosé Réserve 2015 Brut ist farblich etwas dunkler, aber sicherlich trotzdem eher ein heller Rosé. Schon die Nase ist sehr fein, komplex und einladend. Der Gaumen löst dieses Versprechen voll ein und ein paar leichte Rundungen sorgen für einigen Charme. Das ganze ist eher leichter als die Cuvée Katharina, dafür aber nochmals präziser, tiefer und komplexer. Null Rosé-Kitsch, dafür eine schöne Mischung aus hohem Anspruch und viel Trinkfreude. Von Juni 2016 bis April 2024 auf der Hefe. 4 Gramm Dosage.

Für mich ist die Rosé Réserve für 5 € mehr die deutlich bessere Wahl.

Herzliche Grüße

Lars
Nora
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Re: Raumland

Beitrag von Nora »

Über das Wochenende im Glas:

Raumland Chardonnay Grande Reserve Brut Nature 2010

Sehr feiner, zurückhaltender Duft: feine, hefige Noten von frisch gebackenem Brot, etwas mürber Apfel und gelbe Frucht (Birne, Aprikose).

Zarter, eleganter, dabei sehr ausgewogener Gaumen mit einer feinperligen Mousse und einer sehr feinen Cremigkeit, ohne je fett zu sein; auch hier nur dezente hefige und gelbfruchtige Anklänge, dann auch etwas Zitrone; feine kalkige, mineralische Noten verfeinern die Aromatik; der Jahrgang macht sich mit der recht lebendigen Säure bemerkbar, die einen schönen Kontrapunkt bietet.

Sehr, sehr schön! Ich bevorzuge eigentlich Schaumweine, die kräftiger und würziger daherkommen. Dieser Sekt beeindruckt mich dagegen mit seiner Feinheit, Balance und Harmonie und erfordert einiges an Aufmerksamkeit.

VG Nora
Lars Dragl
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Re: Raumland

Beitrag von Lars Dragl »

Hallo!

Vorgestern Abend habe ich mir eine Fl. Kirchenstück 2014 aufgemacht. Leider ging beim Öffnen einiges verloren, obwohl die Fl. sicherlich 1,5 Jahre nicht groß bewegt wurde. Verwundert hat mich auch die relativ helle Farbe und wie toll sich der Sekt dann entwickelt hat, zumal der erste Schluck etwas enttäuschend war. Mit Luft ging dann aber schon die Post ab. Insgesamt ist das ja ein etwas kräftigerer und fülligerer Sekt (zumindest für Raumland), zeigt dann aber auch eine sehr feine Struktur, der Abgang zieht sich bemerkenswert hin und dieser endet dann auf einer besonders feinen Kalknote. Die Hefetöne waren für meinen Geschmack bei dieser Fl. etwas grenzwertig, weil sie zusammen mit der hohen Säure am Anfang etwas scharf rüber kamen. Das fand sich dann aber auch einigermaßen und der verbleibende Schaum war wirklich hochklassigen und völlig ausreichend. Ich fand den Sekt eher noch jung und würde ihm weiters Potential zutrauen. Sicherlich nicht jedermanns Sache, ich mag es aber, dass man Raumland-Sekt problemlos über zwei bis drei Tag trinken kann und sich der Inhalt in der Regel sogar noch etwas verbessert. Den ganz trockenen Stil mag ich ohnehin.

Herzliche Grüße

Lars
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