Das mag sein. Ich muss offen zugeben, dass ich es aus lauter Faulheit schon lange aufgegeben habe, den sich gefühlt alle drei Minuten ändernden Bezeichnungswirrwarr beim VDP wirklich nachzuverfolgen. Erste Lage, Große Lage, nur trocken oder doch restsüß oder in der Pfalz nur trocken und an der Mosel dann doch restsüß, Erstes Gewächs, Großes Gewächs, Großes Geschwätz - wer soll denn da noch durchblicken? Wenn ich mir als eine Art von Aficionado schon nicht die Mühe machen mag, wie soll es dann erst bei etwas weniger weinverrückten Konsumenten aussehen? Oder bei Weinfreunden aus dem Ausland?
So pauschal stimmt es kaum, dass kein Schwein Rieslinge mit einem Restzuckergehalt von 10 - 40 g/l kauft. Bei den Kennern in England und Amerika könnten erstklassige Kabis von bekannten deutschen Erzeugern, die in dieser Zuckerspanne rangieren, möglicherweise immer noch viel besser verkäuflich sein als trockene Rieslinge. Hierzulande kauft das vielleicht kein Schwein - aber halt: Wer hat denn in den ersten Jahren nach der Übernahme von van Volxem durch R.N. die ganzen dort unter Gernot Kollmann produzierten Weine gekauft? Wer hat seinerzeit dafür gesorgt, dass Reinhard Löwenstein seinen Röttgen offenbar einigermaßen gut losgeworden ist? Kein Schwein? Es darf halt nur ja nicht "feinherb" oder "halbtrocken" auf dem Etikett oder in der Preisliste stehen

Herzliche Grüße
Bernd