Südtirol - die Rotweine

Thomas Riedl
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von Thomas Riedl »

EThC hat geschrieben: Do 24. Okt 2019, 11:18
Thomas Riedl hat geschrieben:in der Südwest-Einzellage Hohe Leiten auf 250 Metern Meereshöhe
...also in den tiefsten Tiefen des Tals, nochmal gut 20 Meter unter dem Wasserspiegel der dort vorbeifließenden Eisack? :?
Hallo Erich,
ich sehe erst Jahre später Deine fragende Antwort. Ja, "nur" 250 Meter ü.d.M.
Die Quelle und der Oberlauf des Eisacks liegen in der Tat viel höher, aber das Zentrum Bozens liegt auf 262 M. ü.d.M. (https://de.wikipedia.org/wiki/Bozen) :geek:
Was der Qualität des "Antheos" keinen Abbruch tut.

LG Thomas Riedl
olifant
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von olifant »

Wiki wirft auch aus, dass die Mündungshöhe der Eisack 232 m ünN beträgt.
... rein Höhentechnisch sollte die "Hohe Leiten" in etwa auf Höhe des Weinguts liegen, wenn nicht sogar der Weinberg zwischen Weingut und der oberhalb liegenden Kehre N°3, auch Lage am Fuss des Ritten würde da passen. Weis jemand mehr über die genaue Lage des Weinbergs?
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
olifant
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von olifant »

icedtea hat geschrieben: Mo 19. Aug 2024, 22:04 ...
2022er Vernatsch Fass Nr. 9 von der Kellerei Girlan mit 13 Vol%.
...
Dennoch bleibt das eine stabile Adresse auf solide gehobenem Niveau. 20240819_201928.jpg
So würde ich das auch sehen, Jahr für Jahr verläßlicher Vernatsch. Einer der wenigen Weine die ich auch im deutschen LEH sporadisch erwerbe.

Bei Vernatsch sehe ich inzwischen eine wohl geordnete Klassengesellschaft.
Die "einfachen" Vernatsch, bis ca. 8 €, sind für meinen Geschmack nur wenig begeisternd, halt einfach "einfach".
In einer Kategorie ab 9 € bis ca. 15 €, gibt's dann Sachen, die mir durchaus stets Trinkfreude bereiten, beginnt bei Sachen wie Fass No. 9 (Girlan) und endet bei einem Galea (NM), Hexenbichler (Tramin), Vernatsch (Widmann) oder St. Magdalener (Waldgries / Gojer / Unterganzer). Die Klasse drüber bietet eine Menge schöner Sachen, noch am unteren Limit mit dem Moar (KG Bozen, seit 2-3 Jahren meit PL-Vernatsch), um die 20 € dann Sachen wie Campill (Pranzegg), Antheos (Waldgries), Pfannenstielhof .... uva. mehr.

ImA hat sich Vernatsch inzwischen als ernst zu nehmender Wein / Rebsorte etabliert, auch wenn der letzte Schritt, die Durchsetzung gehobener Preise für die Spitzen der Betriebe, mE erst seit den letzten ca. 7 Jahren vollzogen wurde.

Ich hab' da ein lachendes und ein weinendes Auge ;)
Grüsse

Ralf

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icedtea
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von icedtea »

Erstmal wieder zum vorigen Post: Finde ich witzig, wie nah wir in Südtirol beisammen sind Ralf, was auch für das folgende stimmen könnte, auch wenn dein Post zum Patrizia aus, ich meine 2017 war👍😉

Nach einem sehr leckeren Steinpilzrisotto im Riva habe ich jetzt nälich zu Hause wieder einen Südtiroler Klassiker im Glas:

2020er Pinot Noir Patrizia von der Kellerei Girlan mit 13,5 Vol%. Die Mittellinie, die regelmäßig gute Qualität zum angemessenen Preis bietet.

In der Farbe sozusagen im roten Mittelfeld, umspült der Duft die Nase mit klarer Sauerkirsche und einem Hauch Waldboden finde ich.

Am Gaumen ebenfalls lang anhaltende Sauerkirsche mit einem Hauch Würze und einer schön eingebundenen, trinkanimierenden Säure. Feines, nicht zu kompliziertes "Stöffchen"😋.

Gehabt euch wohl und Grüße 🍷
20240912_200550.jpg
Save water, drink Riesling

Grüße
Sascha
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von olifant »

icedtea hat geschrieben: Do 12. Sep 2024, 20:58 Erstmal wieder zum vorigen Post: Finde ich witzig, wie nah wir in Südtirol beisammen sind Ralf, was auch für das folgende stimmen könnte, auch wenn dein Post zum Patrizia aus, ich meine 2017 war👍😉
Ich finde, über Geschmack läßt sich streiten, über Qualität eher weniger. So kristallisieren sich bei meinen "üblichen Verdächtigen" über die Jahre einige Weine heraus, die für mein Empfinden auch Jahrgangsübergreifend abliefern. "Neues" muss sich da erstmal beweisen. Eher selten, dass mich neue Weine direkt "flashen" - in den letzten Jahren Waren das der Moar (St. Magdalener / KG Bozen), Schliff und Kalkberg (SB und WB / KG St. Pauls), sowie Hos (WB / Niklaserhof).
Liegt ja evtl. auch daran, dass man schon sehr lange in der Region "unterwegs" ist.

Den Patrizia hatte ich mal dem Bernd (Schulz) enpfohlen, als er einen PN für 10 € suchte. Ist schon einige Jahre her, da war der wohl bei ca. 10 - 12 €/Fl zu finden. Inzwischen kostet er um die 15€, ist aber auch imA nach wie vor ein gelungener und empfehlenswerter Einstiegs-PN für bessere Qualitäten.
Probiert hat er den nicht, ist ja für ital. Sachen eher nicht so zu haben.

Wir haben gestern zu einem Indischen würzigen Tandoori-Gericht einen Glen 2020 Pinot Nero, Castelfeder - Kurtining, Diam5, 13,5°alc., Ausbau 1 Jahr gebrauchte Barrique, aufgezogen.
wein+ meint zu dem Wein:
Eine Spur kräuteriger Duft nach roten und ein wenig schwarzen Beeren mit tabakigen Spuren, angedeutet Pfeffer und floralen Nuancen. Geradlinige Frucht, etwas getrocknet-pflanzliche bis kräuterige Töne, mürb-sandiges Tannin, zarter Biss, gewisse Nachhaltigkeit, florale Nuancen im Hintergrund, ein Hauch Zitruszesten, pfeffrige Spuren, guter bis sehr guter Abgang.
... und gibt 86 wp
Ich persönlich sehe da zur Zeit keinen Pfeffer, reichhaltige würzige Wildkirsch- und Waldbeerenfrucht und etwas florale Noten mit einem Hauch Mineralik, mürb-sandigen Tanninen, stimmige Säuredosis, gewisse Komplexität und auch Tiefe, bei mittlerem bis langem Nachhall, 17/20 op

Wie auch immer, ein recht angenehmer und nicht allein auf Frucht gebauter PN, der auch einen gewissen Spassfaktor aufweist. Sicher in eine moderne Richtung tendierend, aber im Verbund mit genügend Südtiroler PN-"Klassik". Die Preise liegen derzeit bei ca. 20 - 22 €/Fl.
Zum antesten gibt's derzeit den aktuellen 2021 bei https://www.vineola.de/CASTELFEDER-SELE ... o-Glen-DOC die Flasche zu 16.50 €.
Grüsse

Ralf

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icedtea
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von icedtea »

olifant hat geschrieben: Fr 13. Sep 2024, 10:34 Wir haben gestern zu einem Indischen würzigen Tandoori-Gericht einen Glen 2020 Pinot Nero, Castelfeder - Kurtining, Diam5, 13,5°alc., Ausbau 1 Jahr gebrauchte Barrique, aufgezogen.
wein+ meint zu dem Wein:
Eine Spur kräuteriger Duft nach roten und ein wenig schwarzen Beeren mit tabakigen Spuren, angedeutet Pfeffer und floralen Nuancen. Geradlinige Frucht, etwas getrocknet-pflanzliche bis kräuterige Töne, mürb-sandiges Tannin, zarter Biss, gewisse Nachhaltigkeit, florale Nuancen im Hintergrund, ein Hauch Zitruszesten, pfeffrige Spuren, guter bis sehr guter Abgang.
... und gibt 86 wp
Ich persönlich sehe da zur Zeit keinen Pfeffer, reichhaltige würzige Wildkirsch- und Waldbeerenfrucht und etwas florale Noten mit einem Hauch Mineralik, mürb-sandigen Tanninen, stimmige Säuredosis, gewisse Komplexität und auch Tiefe, bei mittlerem bis langem Nachhall, 17/20 op

Wie auch immer, ein recht angenehmer und nicht allein auf Frucht gebauter PN, der auch einen gewissen Spassfaktor aufweist. Sicher in eine moderne Richtung tendierend, aber im Verbund mit genügend Südtiroler PN-"Klassik". Die Preise liegen derzeit bei ca. 20 - 22 €/Fl.
Zum antesten gibt's derzeit den aktuellen 2021 bei https://www.vineola.de/CASTELFEDER-SELE ... o-Glen-DOC die Flasche zu 16.50 €.
Ich hatte mal den 2019er Glen von Castelfeder (Probierflasche erstanden bei Pur Südtirol in Lana); ich fand den damals (2022) etwas anstrengend und neben der Wildkirsch-/Waldbeerfrucht nahm ich etwas war, was mich an eine geräucherte Speckseite erinnerte. Interessant fand ich auch, dass ich beim Glen der Kellerei Kurtatsch ein ähnliches empfinden hatte.
Wirklich begeistert hatte mich allerdings der (auch preislich) deutlich darüber angeordnete Burgum Novum; zwar auch ein wenig Räucherspeck, aber viel harmonischer und trotz Tiefe sehr trinkanimierend.
Ansonsten probiere ich dann gerne beim Abendessen in den Südtirolurlauben mal Sachen, die ich noch nicht im Glas hatte; meine jeweiligen Gastgeber sind da sehr einfallsreich ;)
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Grüße
Sascha
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von olifant »

icedtea hat geschrieben: Fr 13. Sep 2024, 15:37 Ich hatte mal den 2019er Glen von Castelfeder (Probierflasche erstanden bei Pur Südtirol in Lana); ich fand den damals (2022) etwas anstrengend und neben der Wildkirsch-/Waldbeerfrucht nahm ich etwas war, was mich an eine geräucherte Speckseite erinnerte. Interessant fand ich auch, dass ich beim Glen der Kellerei Kurtatsch ein ähnliches empfinden hatte.
Wirklich begeistert hatte mich allerdings der (auch preislich) deutlich darüber angeordnete Burgum Novum; zwar auch ein wenig Räucherspeck, aber viel harmonischer und trotz Tiefe sehr trinkanimierend.
Ansonsten probiere ich dann gerne beim Abendessen in den Südtirolurlauben mal Sachen, die ich noch nicht im Glas hatte; meine jeweiligen Gastgeber sind da sehr einfallsreich ;)
Die Räucherspecknoten resultieren idR aus dem Toast der Ausbaufässer. Vom Burgum Novum hatte ich auch mal ein Exemplar im Restaurant. In der Erinnerung recht mächtig, fast Wuchtbrumme, kann mich aber des Jahrgangs nicht mehr erinnern.
Der 20er Glen war jetzt nicht so "speckig" oder rauchig, allerdings eben eher auf der fruchtig-modernen Seite, wie wohl auch der Burgum Novum. Letzendlich gefallen mir meist die eher "klassischen" Vertreter, die nicht so auf konzentrierte Frucht setzen besser. Aber anders als noch vor ein paar Jahren kann ich inzwischen auch mit dem "modernen" Stil etwas mehr anfangen.
Grüsse

Ralf

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UlliB
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von UlliB »

Pfarrhof Cabernet Sauvignon Riserva 2009 (Kellerei Kaltern) 13,5%Vol. Der namensgebende Pfarrhof befindet sich in St.Josef am See, die Reben stehen hier fast unmittelbar am Ufer des Kalterer Sees. Eine heiße, aber dennoch gut mit Wasser versorgte Lage - hier entstand vor der Fusion mit der Ersten & Neuen auch der beste Vernatsch der Kellerei Kaltern.

Dunkles Kirschrot ohne Alterstöne. Typische Cabernet-Aromatik, hier ganz auf der rotfruchtigen Seite, Holz sehr dezent. Im Gaumen auffallend hohe Säure, moderates aber noch spürbares Tannin, neben der Rotfrucht schleichen sich ganz am Rande ein paar Grüntöne ein, die zusammen mit der hohen Säure vermuten lassen, dass trotz der 13,5% die Traubenreife nicht perfekt war. Stabil, könnte auch noch ein paar Jahre liegen.

Das ist trotz erkennbaren (moderaten) Reifedefizits durchaus gut zu trinken. Aber der Südtiroler Cabernet Sauvignon, der einen eingefleischten Bordeaux-Trinker wirklich begeistert, muss vermutlich noch erzeugt werden. Ich bin zwar weit davon entfernt, einen kompletten Überblick zu haben, aber die Versuche sind inzwischen doch recht zahlreich, auch mit deutlich teureren Weinen wie dem "Toren" von Tiefenbrunner oder dem "Cor Römigberg" von Lageder, und zu 100% zufrieden war ich mit keinem von denen.

Gruß
Ulli
olifant
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von olifant »

... vor kurzem im Glas ...

2 ältere lagrein-Semester

Quirein 2010, Pranzegg - Kampill, Vinoloc, 13,5°alc., firmiert wegen der Verwendung von geringen Mengen, nicht "zugelassener" roter Trauben als VdT
leicht transparentes Rubinrot, violette Reflexe; in der Nase anfangs Nagellack, der sich mit Belüftung verzieht, Waldbeeren, gewisse strauchige-grünes Unterholz-artige Noten, gewisse mineralische Noten; am Gaumen einerseits gute Konzentration, andererseit zislierte "schwebende" rot-schwarze kühle Beerenfrucht (Mix Schlehe-Heidelbeere), metallisch-mineralische Noten, kühle Anmutung, eher seidiges Tannin, dennoch Gripp, gute Säure, das ist schon recht ausgewogen und animierend; mittellanger bis langer Abgang auf kühle Frucht / Tannin - 16,5-17/20 op

Das Manko ist die flüchtige Note in der Nase, die den Gesamteindruck mE deutlich trübt. Vermutlich ein (kleiner Natur-) Weinfehler des damaligen Premieren-Jahrgangs.

Frauenrigl 2011 Lagrein DOC, KG Kurtatsch - Kurtatsch, NK, 13,5°alc.
dunkles fast Opakes Rubin mit starkem Violett-Einschlag; würzige dunkle Waldbeerenfrucht (Heidelbeere-Brombeere), Blütennoten (Iris), sommerlicher Waldboden; am Gaumen voll und aromatisch dicht, würzige Beeren (nicht vollreife Beerenaromatik) gepaart mit Iris-Noten, wärmender Eindruck, etwas Kakao und Nadelwald-Boden, dichtes samtig gereiftes Tannin, gute Säure, gewisse Tiefe und Komplexität, entwickelt leichten Druck am Gaumen; langer Abgang auf warme Frucht umd samtiges Tannin - 17,5/20 op

Sehr angenehm gereifter Lagrein, der zwischenzeitlich auch mal eher disjunkt auftrat, jetzt aber im sonnigen Spätherbst des Weinlebens angekommen ist.

Die Anmutung "...schwer, metallisch, fordernd..." im Sinne von Hauptcharakteristika Lagrein (sorry... aus anderem Thread), kann ich nicht wirklich erkennen. Halt - Stopp! Der Quirein hatte tatsächlich einen metallischen Anklang, was aber mE ganz und gar nicht Sortentypisch ist, sondern ebenso wie die flüchtige Säure in der Nase, durchaus auch ein Problem der Vinifikation darstellen könnte. Spätere Jahrgänge zeigen weder eine auffällige Nase, noch "metallische" Anklänge.
Eines sind diese beiden Lagrein nicht: schwer.
Der Quirein mag fordernd sein, was aber wohl eher der Naturweincharakteristik geschuldet ist, nicht der Sorte.

jmt-lagrein-c
Grüsse

Ralf

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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von olifant »

... vor kurzem im Glas ...

2 ältere lagrein-Semester

Quirein 2010, Pranzegg - Kampill, Vinoloc, 13,5°alc., firmiert wegen der Verwendung von geringen Mengen, nicht "zugelassener" roter Trauben als VdT
leicht transparentes Rubinrot, violette Reflexe; in der Nase anfangs flüchtige Säure, die sich mit Belüftung verzieht, Waldbeeren, gewisse strauchige-grünes Unterholz-artige Noten, gewisse mineralische Noten; am Gaumen einerseits gute Konzentration, andererseit zislierte "schwebende" rot-schwarze kühle Beerenfrucht (Mix Schlehe-Heidelbeere), metallisch-mineralische Noten, kühle Anmutung, eher seidiges Tannin, dennoch Gripp, gute Säure, das ist schon recht ausgewogen und animierend; mittellanger bis langer Abgang auf kühle Frucht / Tannin - 16,5-17/20 op

Das Manko ist die flüchtige Note in der Nase, die den Gesamteindruck mE deutlich trübt. Vermutlich ein (kleiner Natur-) Weinfehler des damaligen Premieren-Jahrgangs.

Frauenrigl 2011 Lagrein DOC, KG Kurtatsch - Kurtatsch, NK, 13,5°alc.
dunkles fast Opakes Rubin mit starkem Violett-Einschlag; würzige dunkle Waldbeerenfrucht (Heidelbeere-Brombeere), Blütennoten (Iris), sommerlicher Waldboden; am Gaumen voll und aromatisch dicht, würzige Beeren (nicht vollreife Beerenaromatik) gepaart mit Iris-Noten, wärmender Eindruck, etwas Kakao und Nadelwald-Boden, dichtes samtig gereiftes Tannin, gute Säure, gewisse Tiefe und Komplexität, entwickelt leichten Druck am Gaumen; langer Abgang auf warme Frucht umd samtiges Tannin - 17,5/20 op

Sehr angenehm gereifter Lagrein, der zwischenzeitlich auch mal eher disjunkt auftrat, jetzt aber im sonnigen Spätherbst des Weinlebens angekommen ist.

Die Anmutung "...schwer, metallisch, fordernd..." im Sinne von Hauptcharakteristika Lagrein (sorry... aus anderem Thread), kann ich nicht wirklich erkennen. Halt - Stopp! Der Quirein hatte tatsächlich einen metallischen Anklang, was aber mE ganz und gar nicht Sortentypisch ist, sondern ebenso wie die flüchtige Säure in der Nase, durchaus auch ein Problem der Vinifikation darstellen könnte. Spätere Jahrgänge zeigen weder eine auffällige Nase, noch "metallische" Anklänge.
Eines sind diese beiden Lagrein nicht: schwer.
Der Quirein mag fordernd sein, was aber wohl eher der Naturweincharakteristik geschuldet ist, nicht der Sorte.

jmt-lagrein-c
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