Nach einem kurzen Abstecher zum Gutsausschank von Peter Flick in Hochheim, hab ich jetzt als Vorbereitung für den kommenden Skiurlaub mal wieder Südtirol im Glas:
2020er Blauburgunder vom Kränzelhof in Tscherms mit schlanken 12 Vol%. Die erste Flasche aus dem letztjährigen Einkauf.
Wilder Waldboden, aber auch die bekannte und von mir so geliebte Sandelholznote, landen in meiner Nase.
Am Gaumen ist die Säure vielleicht noch ein wenig ruppig, aber Sauerkirsche und erneut das Sandelholz klingen schon klar durch. Ich gebe dem ganzen jetzt noch ein wenig Luft.
Und so ist es; Luft macht oft frei; nach einer halben Stunde werden die Aromen klarer und harmonischer. Die Säure ist viel besser eingebunden und damit spüre ich diese Kombination aus Frucht und Säure, die diesen Wein mit seiner kühlen Eleganz zu meinem "Referenzblauburgunder" macht.
Ich wünsche euch ein schönes Restwochenende.
Südtirol - die Rotweine
Re: Südtirol - die Rotweine
Die letzten Blauburgunder vom Kränzelhof die ich vor Ort im Glas hatte dürften 2017/18er gewesen sein.icedtea hat geschrieben:2020er Blauburgunder vom Kränzelhof in Tscherms mit schlanken 12 Vol%. Die erste Flasche aus dem letztjährigen Einkauf.
Wilder Waldboden, aber auch die bekannte und von mir so geliebte Sandelholznote, landen in meiner Nase.
Am Gaumen ist die Säure vielleicht noch ein wenig ruppig, aber Sauerkirsche und erneut das Sandelholz klingen schon klar durch. Ich gebe dem ganzen jetzt noch ein wenig Luft.
Und so ist es; Luft macht oft frei; nach einer halben Stunde werden die Aromen klarer und harmonischer. Die Säure ist viel besser eingebunden und damit spüre ich diese Kombination aus Frucht und Säure, die diesen Wein mit seiner kühlen Eleganz zu meinem "Referenzblauburgunder" macht.
...
Diese waren mir jedoch mit deutlich zuviel Restsüsse ausgestattet, also die des Basis-Segments. Der aus der Topp-Linie war i.d.R. zwar sehr gut, für das Gebotene dann im Südtiroler Vergleich letztlich zu teuer.
Die Basisversion hatte diese Süsse, die m.E. nicht vom Extrakt, sondern vom Restzucker herrührte eigentlich immer im Gepäck.
So wurde es i.d.R. meist einzig der Blanc de Noir (Blauburgunder Rose) der mit in frischer Abfüllung überzeugen konnte. Aber auch dieser Wein entpuppte sich mit ein wenig Reife und nachlasender Säuredominanz als leicht süsslicher Wein, der nur sehr gut gekühlt, für mich, zu geniessen war.
Als Referenzblauburgunder für Südtirol habe ich die vom Kränzelhof für mich jedenfalls noch nie wahrgenommen.
Aus der Meraner Gegend fällt mir adhoc auch kein Blauburgunder ein, der mich tiefer berührt hätte, weiter westlich aus dem Vinschgau wären für mich die Tenuta Unterortl, Marinushof und Stachelburg / Baron v. Kripp, schon eher soetwas wie Referenzen.
Die prädestinierten Lagen für Blauburgunder in Südtirol sind für meinen Geschmack im Unterland auf der östl. Talseite (Mazzon), sowie Eppaner Lagen auf dem Mitterberg ...
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Re: Südtirol - die Rotweine
Um das mit der "Referenz" ein wenig einzuordnenolifant hat geschrieben:Die letzten Blauburgunder vom Kränzelhof die ich vor Ort im Glas hatte dürften 2017/18er gewesen sein.icedtea hat geschrieben:2020er Blauburgunder vom Kränzelhof in Tscherms mit schlanken 12 Vol%. Die erste Flasche aus dem letztjährigen Einkauf.
Wilder Waldboden, aber auch die bekannte und von mir so geliebte Sandelholznote, landen in meiner Nase.
Am Gaumen ist die Säure vielleicht noch ein wenig ruppig, aber Sauerkirsche und erneut das Sandelholz klingen schon klar durch. Ich gebe dem ganzen jetzt noch ein wenig Luft.
Und so ist es; Luft macht oft frei; nach einer halben Stunde werden die Aromen klarer und harmonischer. Die Säure ist viel besser eingebunden und damit spüre ich diese Kombination aus Frucht und Säure, die diesen Wein mit seiner kühlen Eleganz zu meinem "Referenzblauburgunder" macht.
...
Diese waren mir jedoch mit deutlich zuviel Restsüsse ausgestattet, also die des Basis-Segments. Der aus der Topp-Linie war i.d.R. zwar sehr gut, für das Gebotene dann im Südtiroler Vergleich letztlich zu teuer.
Die Basisversion hatte diese Süsse, die m.E. nicht vom Extrakt, sondern vom Restzucker herrührte eigentlich immer im Gepäck.
So wurde es i.d.R. meist einzig der Blanc de Noir (Blauburgunder Rose) der mit in frischer Abfüllung überzeugen konnte. Aber auch dieser Wein entpuppte sich mit ein wenig Reife und nachlasender Säuredominanz als leicht süsslicher Wein, der nur sehr gut gekühlt, für mich, zu geniessen war.
Als Referenzblauburgunder für Südtirol habe ich die vom Kränzelhof für mich jedenfalls noch nie wahrgenommen.
Aus der Meraner Gegend fällt mir adhoc auch kein Blauburgunder ein, der mich tiefer berührt hätte, weiter westlich aus dem Vinschgau wären für mich die Tenuta Unterortl, Marinushof und Stachelburg / Baron v. Kripp, schon eher soetwas wie Referenzen.
Die prädestinierten Lagen für Blauburgunder in Südtirol sind für meinen Geschmack im Unterland auf der östl. Talseite (Mazzon), sowie Eppaner Lagen auf dem Mitterberg ...
Kränzelhof-Weine hat es bei mir im Keller seit dem Jahr 2006 und seitdem ist für mich die "Grundcharakteristik" des "normalen" Blauburgunders sehr stabil und damit für mich als "Referenzpunkt" geeignet. Auf der Basis kann ich für mich entscheiden, welchen Blauburgunder ich persönlich besser oder schlechter finde.
Den Eindruck von Restsüße hatte ich persönlich übrigens noch nie, kann mich aber an Ostern gerne mal über die technischen Werte schlau machen, wenn ich wieder vor Ort bin.
Dass man beim Kränzelhof eine (nicht nur der Lagen wegen) von den anderen aufgezählten Gütern abweichende Stilistik fährt würde ich unterschreiben. Was man persönlich besser findet (ich mag die Vinschgauer, gerade von Martin Aurich, auch sehr gerne) ist halt Geschmacksfrage.
Grüße
Sascha
Save water, drink Riesling
Grüße
Sascha
Grüße
Sascha
- EThC
- Beiträge: 8398
- Registriert: Fr 27. Feb 2015, 17:17
- Wohnort: ...mal hier, mal dort...
- Kontaktdaten:
Re: Südtirol - die Rotweine
...das mit der Restsüße kann ich durchaus bestätigen, nur in vereinzelten Jahren fand ich sowohl den BB als auch den Rosé für meinen -eher trockenen- Geschmack ziemlich gut.icedtea hat geschrieben:Den Eindruck von Restsüße hatte ich persönlich übrigens noch nie, kann mich aber an Ostern gerne mal über die technischen Werte schlau machen, wenn ich wieder vor Ort bin.
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Re: Südtirol - die Rotweine
Ja, Sascha, kannst dich gerne schlau machen, im Netz sind die technischen Daten, ausser Volumenprozente, ja nicht verfügbar.EThC hat geschrieben:...das mit der Restsüße kann ich durchaus bestätigen, nur in vereinzelten Jahren fand ich sowohl den BB als auch den Rosé für meinen -eher trockenen- Geschmack ziemlich gut.icedtea hat geschrieben:Den Eindruck von Restsüße hatte ich persönlich übrigens noch nie, kann mich aber an Ostern gerne mal über die technischen Werte schlau machen, wenn ich wieder vor Ort bin.
Zu der meinerseits wahrgenommenen Süsse hätte ich auch den Ausdruck "eine für mein Empfinden "deutsche" Stilistik" wählen können , man möge mir verzeihen
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Re: Südtirol - die Rotweine
Alles gut Ralf Ich persönlich finde es beim Thema Wein so schön, dass es oft mehr als eine Wahrheit gibtolifant hat geschrieben:Ja, Sascha, kannst dich gerne schlau machen, im Netz sind die technischen Daten, ausser Volumenprozente, ja nicht verfügbar.EThC hat geschrieben:...das mit der Restsüße kann ich durchaus bestätigen, nur in vereinzelten Jahren fand ich sowohl den BB als auch den Rosé für meinen -eher trockenen- Geschmack ziemlich gut.icedtea hat geschrieben:Den Eindruck von Restsüße hatte ich persönlich übrigens noch nie, kann mich aber an Ostern gerne mal über die technischen Werte schlau machen, wenn ich wieder vor Ort bin.
Zu der meinerseits wahrgenommenen Süsse hätte ich auch den Ausdruck "eine für mein Empfinden "deutsche" Stilistik" wählen können , man möge mir verzeihen
Save water, drink Riesling
Grüße
Sascha
Grüße
Sascha
Re: Südtirol - die Rotweine
Bisher hat jeder Winzer auf schriftliche Anfrage/eMail (bis auf ein oder zwei, die die Veröffentlichung der Analysedaten grundsätzlich ablehnen) die gewünschten Daten zügig geliefert...olifant hat geschrieben:....im Netz sind die technischen Daten, ausser Volumenprozente, ja nicht verfügbar...
Re: Südtirol - die Rotweine
Ganz ehrlich, so wichtig sind mir die Analysewerte jetzt auch nicht, als dass ich jetzt den Winzer anmaile.
Ob der Wein jetzt 3,9 g/l Zucker oder bis zu 9 g/l Zucker bei bis zu 7 g/l Säure aufweist um jeweils noch als "trocken/secco" zu gelten ist letztendlich gleich, wenn er mir bis dato ohnehin nicht so zusagte.
Abgesehen davon gilt natürlich "nice to know".
Ob der Wein jetzt 3,9 g/l Zucker oder bis zu 9 g/l Zucker bei bis zu 7 g/l Säure aufweist um jeweils noch als "trocken/secco" zu gelten ist letztendlich gleich, wenn er mir bis dato ohnehin nicht so zusagte.
Abgesehen davon gilt natürlich "nice to know".
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
-
- Beiträge: 6628
- Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55
- Kontaktdaten:
Re: Südtirol - die Rotweine
Diesen Lagrein aus einem renommierten Haus habe ich gestern in einer Vierer-Runde (alles recht erfahrene Weintrinker)probiert:
Bis auf den Gastgeber haben wir blind probiert, und wir waren uns einig, dass es sich um einen auf leichte Zugänglichkeit getrimmten, stilistisch in Richtung Übersee gehenden Allerweltswein handelt. Als ich nachher erfuhr, um was es sich wirklich handelte, bin ich aus allen Wolken gefallen. Eben habe ich mal nachrecherchiert: Der Rubatsch aus 2021 kostet knappe 40 Euro, während ich den 18er für 10 Euro stehengelassen hätte...
Wenn die Italien/Südtirol-Kenner etwas zum Rubatsch sagen könnten, würe ich mich freuen!
Herzliche Grüße
Bernd
Bis auf den Gastgeber haben wir blind probiert, und wir waren uns einig, dass es sich um einen auf leichte Zugänglichkeit getrimmten, stilistisch in Richtung Übersee gehenden Allerweltswein handelt. Als ich nachher erfuhr, um was es sich wirklich handelte, bin ich aus allen Wolken gefallen. Eben habe ich mal nachrecherchiert: Der Rubatsch aus 2021 kostet knappe 40 Euro, während ich den 18er für 10 Euro stehengelassen hätte...
Wenn die Italien/Südtirol-Kenner etwas zum Rubatsch sagen könnten, würe ich mich freuen!
Herzliche Grüße
Bernd