Der dritte von letztlich vier Versuchen zur Hirschkeule war:
Moric, Lutzmannsburg 2016
Blaufränkisch A.R.Mitteldicht(+) mit deutlichem Purpur-Einschlag.
Die Nase dunkelfruchtig (schwarze Johannisbeere, etwas Blaubeere) mit deutlicher Lorbeerwürze und einer Spur Wacholder.
[+30'] Am Gaumen kühler, würziger Eindruck. Kräftige mittelkörnige Tannine, etwas trocknend; angemessen frische Säure. Sehr dunkle Frucht (Schwarzkirsche), deutlich würzig (Wacholder, etwas Piment) und im langen Abgang ein wenig Räucherofen.
[+1d] Der grundsätzlich Charakter ist nicht grundsätzlich verändert, aber war er schon am ersten Tag besser als Clos Prieur und Saumagen, machte er als einziger eine deuliche Entwicklung durch, und zwar zum Positiven: die Tannine, immernoch recht kräftig, wirken feinkörniger, die Aromatik komplexer und gleichzeitig besser auflösbar.
Gut bis sehr gut, aber hätte ich ihn für den Listenpreis aktueller Jahrgänge gekauft und nicht mit Rabatt für ungefähr die Hälfte, würde dafür nicht genug geboten. So aber ein schöner Wein ...
... der nur leider nicht wirklich mit dem Hirsch harmonierte; dafür war er zu "maskulin".
Edit:
Der letzte Rest ist erkennbar hefig. Vielleicht hätte ich vorher gut schütteln sollen.
Es ist nicht so viel, daß es mich groß stören würde.