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López de Heredia

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Nora

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Re: López de Heredia

BeitragMo 6. Mär 2023, 14:13

Michl hat geschrieben:Seit fast 3 Jahren hatte ich einmal wieder den 09er des Cubillo im Glas. Am 1. Tag hatte ich schon den Eindruck, er sei etwas drüber raus. Die Nase war gar nicht mehr "herausragend" wie ich es noch vor 3 Jahren wahrnahm (s.u.), eher diffus, disparat und wenig einnehmend. Natürlich ist der Cubillo per se kein Wein, der mit Harmonie glänzt, sondern eher ein rauerer Bursche, aber ich war durchaus enttäuscht. Gestern war der Wein dann so lala, machte mich auch wenig an und ich hatte ihn gedanklich schon abgeschrieben und für die Soße vorgesehen, aber heute, am 3.Tag, blüht er plötzlich auf. Die Nase findet eine innere Ruhe, der Wein kommt insgesamt in eine innere Balance und schmeichelt sogar mit etwas Extraktsüße.
Das ist mal wieder mein besonders schönes Weinerlebnis, nicht weil der Wein besonders an Qualität gewonnen hätte - ich sehe ihn immer noch bein 87-88 P - sondern weil er ganz unverhofft noch zu sich kommt und mich einnehmen kann. Bei einem Wein in diesem Alter hätte ich eher das Gegenteil vermutet , umso schöner ist die Überraschung.

Bild


2 Jahre später hatte ich den auch im Glas.

Michls VKN trifft es für mich genau und ich kann dem nichts Wesentliches hinzufügen.

Die tintige Nase war faszinierend, die sehr präsente Säure und die noch immer trocknenden Tannine etwas herausfordernd.

Ich habe allerdings, wenn ich mit früher getrunken Flaschen vergleiche, das Gefühl, dass der Wein sich weiter vorwärts bewegt hat.

VG, Nora
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Kle

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Re: López de Heredia

BeitragMo 27. Mär 2023, 00:27

spielfreudig fand ich Viña Tondonia Reserva 2008. Die letzte Flasche vor über einem Jahr eher enttäuschend und auch diese zuerst wie abgeschliffen und milde. Wenig Luft genügt und aus der Weichheit wachsen Konturen, schöne Kirschfrucht und rote Beeren, guter Tanninzug.
Es gibt dann für eine längere Phase intensiv Rauch und Leder, bis erneut die spritzig fruchtige Seite mit animierend säuerlichen Spitzen dominiert. Wunderbare Kontraste zwischen getrockneten Kräutern/Waldboden und Anklängen von hellem Fruchtdessert. Das alles mit Leichtigkeit, nie übertrieben oder als Selbstzweck, so dass es mir unsinnig erscheint, tiefer in den Wein hineinzuschmecken - das wäre so, wie ein lebendiges Bild mit der Lupe anschauen.
Ich bilde mir zunehmend ein, geöffnete Rotweine könnten über Nacht im Kühlschrank eine Persönlichkeitsveränderung erleiden. Diesen ließ ich bei Raumtemperatur stehen und er war nach 24 Stunden kaum verändert.

Gruß, Kle
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