Hallo Michl,
ehrlich gesagt, habe ich noch keine Ahnung, wie ich mit den Weinen umgehe, da es sich um gleich drei Schwergewichte handelt, die viel Luft und Muße benötigen werden. Mir erscheint es nicht nötig, sie direkt parallel zu verkosten, aber da ich neugierig bin, wird es bei mir zumindest Überlappungen geben. So neugierig, dass ich nach dem Eintreffen wohl nicht lange warte und den Weinen dann auch ein wenig das zeitliche Regiment überlasse.
Für den Fall heikler Terminfindungsdiskussionen: Eigentlich kommt es ja nicht so darauf an, wann die Weine getrunken werden. Spannend ist die Veröffentlichung der Ergebnisse.
Gruß, Kle
Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal Priorat/Montsant?
Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal Priorat/Montsant
Das Schema der Wirklichkeit ist das Dasein in einer bestimmten Zeit
Immanuel Kant, Elementarlehre
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Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal Priorat/Montsant
Moin zusammen,
ich bin hier flexibel, das nächste WE würde mir z.B. gut passen, so die Weine bis dahin da sind. Gerne schalte ich mich auch zu einer Videokonferenz dazu. Die Notizen veröffentlichen versteht sich von selbst. Ob ein, zwei oder alle drei Weine, auch hier bin ich zu jeder Schandtat bereit.
Viele Grüße,
Björn
ich bin hier flexibel, das nächste WE würde mir z.B. gut passen, so die Weine bis dahin da sind. Gerne schalte ich mich auch zu einer Videokonferenz dazu. Die Notizen veröffentlichen versteht sich von selbst. Ob ein, zwei oder alle drei Weine, auch hier bin ich zu jeder Schandtat bereit.
Viele Grüße,
Björn
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"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
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Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal Priorat/Montsant
Hallo zusammen,
bei mir wird's wohl eher nach dem Wochenende passieren, da Freitag bis Sonntag schon verplant sind. Ich sehe schon, dass unsere Verkostungen wohl zeitversetzt stattfinden werden, und denke, dass eine Videokonferenz daher wenig sinnvoll ist und wir uns am besten hier im Forum austauschen.
Herzliche Grüße
Michael
p.s.: Ich versuche gerade, mich mit ein paar Berliner Forumsmitgliedern zu koordinieren, so dass sich der Diskussionskreis vielleicht noch ein wenig weitet.
bei mir wird's wohl eher nach dem Wochenende passieren, da Freitag bis Sonntag schon verplant sind. Ich sehe schon, dass unsere Verkostungen wohl zeitversetzt stattfinden werden, und denke, dass eine Videokonferenz daher wenig sinnvoll ist und wir uns am besten hier im Forum austauschen.
Herzliche Grüße
Michael
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- thvins
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Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal Priorat/Montsant
Die ersten Pakete sollten angekommen sein - die gestern bestellten bzw. das von Mixalhs auch sind heute raus gegangen und werden wohl morgen bzw. Freitag ankommen.
Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal Priorat/Montsant
Liebe Weinfreunde,
ich werde nicht spoilern, aber da ich heute Bernds Proben verschickt habe und ich mir den Ersteindruck aus den angebrochenen Flaschen nach immerhin 5 h an der Luft nicht entgehen lassen wollte, kann ich schon zumindest das mitteilen: Es lohnt sich! Das ist wirklich bereichernd. Ich könnte mir aber auch sehr gut vorstellen, dass zumindest ein Wein Kontroversen auslösen könnte. Ausführlicher will ich aber erst am Freitag schreiben.
Auf jeden Fall kann ich Torsten Empfehlung, die Weine leicht zu kühlen (sofern man nicht einen entsprechenden Keller hat), sehr unterstützen.
Bin schon jetzt sehr gespannt auf eure Eindrücke!
ich werde nicht spoilern, aber da ich heute Bernds Proben verschickt habe und ich mir den Ersteindruck aus den angebrochenen Flaschen nach immerhin 5 h an der Luft nicht entgehen lassen wollte, kann ich schon zumindest das mitteilen: Es lohnt sich! Das ist wirklich bereichernd. Ich könnte mir aber auch sehr gut vorstellen, dass zumindest ein Wein Kontroversen auslösen könnte. Ausführlicher will ich aber erst am Freitag schreiben.
Auf jeden Fall kann ich Torsten Empfehlung, die Weine leicht zu kühlen (sofern man nicht einen entsprechenden Keller hat), sehr unterstützen.
Bin schon jetzt sehr gespannt auf eure Eindrücke!
Viele Grüße
Michl
Michl
Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal Priorat/Montsant
...was ist so eine Verkostung ohne Gruppendynamik. Nun musste ich mir auch etwas einschenken, wobei mich beim Petit Clos Penat der enorm raumgreifende Geruch (passt hier besser als „Duft“) eines gereiften, aber nicht ältlichen Weins verbunden mit intensiv dunkelfruchtigen Aromen erst einmal eingeschüchtert hat. Ich habe das Glas in den Kühlschrank gestellt und nach einer Weile den ersten Schluck genommen. Erster Gedanke: Jetzt verstehe ich, warum man bei Weinen wie diesem nicht mit einer Bewertung unter 90 Punkten beginnen kann. Dafür ist er zu wuchtig und durchaus auch vielschichtig. Die geruchlichen Eindrücke setzen sich fort mit rauchig-gereiften Noten, Pflaume, Cassis, aber auch hellen Früchten, die das schwere Getränk fröhlicher machen. Das Problem scheint mir der Alkohol zu sein, der die Aromen wie Butter in einem Pfannengericht verstärkt und vielleicht aufpumpt. Zum Teil habe ich eher den Eindruck, einen Likör zu trinken.
Gruß, Kle
Gruß, Kle
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Immanuel Kant, Elementarlehre
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Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal Priorat/Montsant
rauchige Schärfe, Tannine brennen sich geradezu ein, lang gezogene Teeblätter mit Bitternis - darauf kauen, dann kommt daraus noch einiges an Fruchtaroma. Recht kurz angebunden.
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Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal Priorat/Montsant
einen Tag offen im Kühlschrank brauchte der Wein (Jordi Domenech - Petit Clos Penat, 2013). In der Nase zuerst überreif, dann gibt es, obwohl noch sehr kalt, neben rauchigen und dumpf-tertiären Noten eine dichte, tiefe Fruchtanmutung. Etwas Klebstoff und Mandeln dazu. Ähnlich im Mund, wo der Wein nun viel ausgeglichener schmeckt und die krassen Nebenwirkungen vom Vortag verloren hat. Bis auf die unangenehm dumpfen Reifenoten, die sich immer wieder in den Vordergrund schieben. Die Kunst liegt darin, an ihnen vorbeizutrinken. Es tut gut, diesen Wein durchzukauen, da dann seine rauen Seiten verspielt und verführerisch fruchtigen Momenten Platz machen. Allerdings dann mit verstärkt alkoholisch-likörigem Beigeschmack. Witzigerweise hat dieser kräftige Wein auch etwas Ätherisches. Die Eindringlichkeit eines Schluckes scheint beim nächsten im Verfliegen begriffen und ich frage mich, wo sind sie hin, die Aromen? Es tut sich ein Nichts auf, an dem ich zweifle und an ein Versteckspiel glaube. Dieser Wein führt an der Nase herum, indem er immer wieder die Frage provoziert: Ist er was oder nicht?
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Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal Priorat/Montsant
Lieber Carsten,
da du jetzt schon differenziert zum Wein schreibst, mache ich einfach mit.
Vorneweg: Ich kann alles nachvollziehen, was du schreibst, v.a. lese ich heraus, dass du ein ambivalentes Verhältnis zum Wein hast, ja sogar ein gewisses Wechselbad mit ihm erlebt hast. Ich hatte das auch, aber eigentlich erst heute.
Eine Überlegung von dir finde ich aber ganz grundsätzlich und losgelöst vom Wein erhellend:
nach 5 h an der Luft : Wirklich sehr schöne, gemessen am Preis sogar herausragende Nase, die den Preis mehr als rechtfertigt: Zwetschge, Brombeere, bisschen Rost, mineralisch (Flusskiesel), Laub und Trockenblumen, im Oberton minimal Lack (was ich aber schon immer (v.a. bei Blaufränkischen) als Bereicherung wahrgenommen habe)
Im Mund einfacher, aber durchaus unerwartet frisch (v.a. gemessen am hohen Alk) und leicht, gemessen an meinen Vorurteilen fast beschwingt, sehr schönes, unaufdringliches, feinkörniges Tannin, feinperlige Säure, die wunderbar im Hintergrund arbeitet.
Das gefällt mir wirklich sehr, das ist charaktervoll, alles andere als schwer und mit erster Tiefe. Für 15 € ein richtig toller Tipp. 89-90 P
Interessanterweise sah das meine Frau, die eigentlich nie Wein trinkt, anders. Nachdem sie am Glas roch, sagte sie nur "portweinartig", was ich nicht teilen konnte.
Heute jedoch schlägt für mich der Alk ziemlich durch, sowohl in der Nase, als auch im Mund, und das Rumtopfig-Schärfende beginnt mich anzustengen, auch das Tannin bleibt jetzt stehen. Ich muss aber zugeben, dass der Wein vielleicht nicht kühl genug ist. Gefühlt habe ich ihn gerade bei 17-18°. Auch wenn ich ihn gerade eher bei max. 88 P sehe, ist das für mich eine bereichernde und den Preis voll rechtfertigende Erfahrung. Gerade die Reifenoten gefallen mir sehr. Mehr noch: Der Wein ist lebendig, da immer wieder etwas Neues zutage, Nuancen werden greifbar, die dann durch etwas anderes ersetzt werden. In der Preisklasse unter 15 € finde ich das nicht üblich.
Wenn dich, Kle, dieser Wein aber schon fordert, dann warte mal ab, da kommt noch ein ganz anderes Geschoss
da du jetzt schon differenziert zum Wein schreibst, mache ich einfach mit.
Vorneweg: Ich kann alles nachvollziehen, was du schreibst, v.a. lese ich heraus, dass du ein ambivalentes Verhältnis zum Wein hast, ja sogar ein gewisses Wechselbad mit ihm erlebt hast. Ich hatte das auch, aber eigentlich erst heute.
Eine Überlegung von dir finde ich aber ganz grundsätzlich und losgelöst vom Wein erhellend:
Die Metapher des "Aufpumpens" finde ich sehr treffen und muss ich mir merken. Bei diesem Wein jedoch hatte ich gestern nicht dieses Gefühl, was aber sicherlich auch daran lag, dass ich mich eher auf den Vergleich der Weine eingelassen habe und deshalb gar nicht so lange an einem Wein rumkaute. Ich gebe jetzt einfach kurz völlig ungefiltert wieder, was ich gestern notiert habe:Kle hat geschrieben:Das Problem scheint mir der Alkohol zu sein, der die Aromen wie Butter in einem Pfannengericht verstärkt und vielleicht aufpumpt.
nach 5 h an der Luft : Wirklich sehr schöne, gemessen am Preis sogar herausragende Nase, die den Preis mehr als rechtfertigt: Zwetschge, Brombeere, bisschen Rost, mineralisch (Flusskiesel), Laub und Trockenblumen, im Oberton minimal Lack (was ich aber schon immer (v.a. bei Blaufränkischen) als Bereicherung wahrgenommen habe)
Im Mund einfacher, aber durchaus unerwartet frisch (v.a. gemessen am hohen Alk) und leicht, gemessen an meinen Vorurteilen fast beschwingt, sehr schönes, unaufdringliches, feinkörniges Tannin, feinperlige Säure, die wunderbar im Hintergrund arbeitet.
Das gefällt mir wirklich sehr, das ist charaktervoll, alles andere als schwer und mit erster Tiefe. Für 15 € ein richtig toller Tipp. 89-90 P
Interessanterweise sah das meine Frau, die eigentlich nie Wein trinkt, anders. Nachdem sie am Glas roch, sagte sie nur "portweinartig", was ich nicht teilen konnte.
Heute jedoch schlägt für mich der Alk ziemlich durch, sowohl in der Nase, als auch im Mund, und das Rumtopfig-Schärfende beginnt mich anzustengen, auch das Tannin bleibt jetzt stehen. Ich muss aber zugeben, dass der Wein vielleicht nicht kühl genug ist. Gefühlt habe ich ihn gerade bei 17-18°. Auch wenn ich ihn gerade eher bei max. 88 P sehe, ist das für mich eine bereichernde und den Preis voll rechtfertigende Erfahrung. Gerade die Reifenoten gefallen mir sehr. Mehr noch: Der Wein ist lebendig, da immer wieder etwas Neues zutage, Nuancen werden greifbar, die dann durch etwas anderes ersetzt werden. In der Preisklasse unter 15 € finde ich das nicht üblich.
Wenn dich, Kle, dieser Wein aber schon fordert, dann warte mal ab, da kommt noch ein ganz anderes Geschoss

Viele Grüße
Michl
Michl
Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal Priorat/Montsant
Zuallererst einmal vielen Dank an die Initiatoren dieser schönen Idee und an Torsten für die schnelle, unkomplizierte Übersendung der Weine und die persönliche Beratung zur Handhabe derselben.
Die Weine sind heute Mittag angekommen, ich habe sie sofort geöffnet und kühl (14 Grad) gestellt. Gegen das doppelte Dekantieren habe ich mich entschieden, weil ich die Weine gern über viele Tage probieren möchte.
Jetzt habe ich erst einmal von jedem Wein ein kleines Glas eingeschenkt und konzentriere mich auf den Geruch.
Jordi Domenech - Petit Clos Penat, 2013
Zuerst und schon aus der Flasche strömender Duft nach Portwein mit fast überreifer bzw. eingelegter Kirsche. Im Glas kommt Zigarrenkiste und feiner Rauch dazu, der das Portweinartige mildert. Mein Sohn (16 Jahre alt, er darf ab und zu mal schlückchenweise mit verkosten) findet grünen Apfel und zeigt mir damit die Frische auf, die der Wein auch hat.
Balaguer I Cabre - Lluna Vella, 2013
Hier ist der Duft aus der Flasche sehr verhalten, zunächst mutet es etwas medizinisch an. Aus dem Glas dann springt mich deutlich Katzenpipi mit etwas Orange an. Nach einiger Zeit tritt dieser Duft zurück und mehr frische Sauerkirsche zeigt sich. Mein Sohn hat eine ganz klare Assoziation von Weihnachtsgans. Ich kann die nicht finden, aber er beharrt darauf, dass es riecht, als wenn wir bei Oma Weihnachtsgans essen. Ist es etwa die Orange, die ich rieche oder die Gewürze, die deutlich im Geruch vorhanden sind?
Ficaria Vins - Cerverola, 2014
Sofort nach dem Öffnen, denke ich deutlich Brett. Darunter dunkle Kirsche.
Im Glas dann große Überraschung: Ich kann den Geruch nicht richtig einordnen: Klebstoff, Lack, Waschmittel und eine Duftnote, als wenn man die Nase in einen verblühenden Blumenstrauß hält. Mein Sohn meinte, der Wein rieche einfach nach Wein. Auf meine Nachfrage, ob er auch etwas Künstliches wahrnehme, meinte er, jeder Wein rieche auch ein bisschen künstlich. Vielleicht wird man ja einfach ein bisschen betriebsblind. Nach einer Stunde im Glas sind Brett und alles Künstliche fast verschwunden und ich habe ein schönes Bukett von dunklen Beeren und heller Kirsche mit mediterranen Kräutern (Thymian und Rosmarin). Und es blitzt eine Anmutung von rohem Fleisch auf, ich mag das!
Was jedoch allen Weinen im Duft gemein ist, ist ein sehr deutlicher mineralischer Unterton, der mir sehr gut gefällt. Am ausgeprägtesten empfinde ich ihn beim Cerverola.
VG, Nora
Die Weine sind heute Mittag angekommen, ich habe sie sofort geöffnet und kühl (14 Grad) gestellt. Gegen das doppelte Dekantieren habe ich mich entschieden, weil ich die Weine gern über viele Tage probieren möchte.
Jetzt habe ich erst einmal von jedem Wein ein kleines Glas eingeschenkt und konzentriere mich auf den Geruch.
Jordi Domenech - Petit Clos Penat, 2013
Zuerst und schon aus der Flasche strömender Duft nach Portwein mit fast überreifer bzw. eingelegter Kirsche. Im Glas kommt Zigarrenkiste und feiner Rauch dazu, der das Portweinartige mildert. Mein Sohn (16 Jahre alt, er darf ab und zu mal schlückchenweise mit verkosten) findet grünen Apfel und zeigt mir damit die Frische auf, die der Wein auch hat.
Balaguer I Cabre - Lluna Vella, 2013
Hier ist der Duft aus der Flasche sehr verhalten, zunächst mutet es etwas medizinisch an. Aus dem Glas dann springt mich deutlich Katzenpipi mit etwas Orange an. Nach einiger Zeit tritt dieser Duft zurück und mehr frische Sauerkirsche zeigt sich. Mein Sohn hat eine ganz klare Assoziation von Weihnachtsgans. Ich kann die nicht finden, aber er beharrt darauf, dass es riecht, als wenn wir bei Oma Weihnachtsgans essen. Ist es etwa die Orange, die ich rieche oder die Gewürze, die deutlich im Geruch vorhanden sind?
Ficaria Vins - Cerverola, 2014
Sofort nach dem Öffnen, denke ich deutlich Brett. Darunter dunkle Kirsche.
Im Glas dann große Überraschung: Ich kann den Geruch nicht richtig einordnen: Klebstoff, Lack, Waschmittel und eine Duftnote, als wenn man die Nase in einen verblühenden Blumenstrauß hält. Mein Sohn meinte, der Wein rieche einfach nach Wein. Auf meine Nachfrage, ob er auch etwas Künstliches wahrnehme, meinte er, jeder Wein rieche auch ein bisschen künstlich. Vielleicht wird man ja einfach ein bisschen betriebsblind. Nach einer Stunde im Glas sind Brett und alles Künstliche fast verschwunden und ich habe ein schönes Bukett von dunklen Beeren und heller Kirsche mit mediterranen Kräutern (Thymian und Rosmarin). Und es blitzt eine Anmutung von rohem Fleisch auf, ich mag das!
Was jedoch allen Weinen im Duft gemein ist, ist ein sehr deutlicher mineralischer Unterton, der mir sehr gut gefällt. Am ausgeprägtesten empfinde ich ihn beim Cerverola.
VG, Nora