Pinot weit weg
Re: Pinot weit weg
Auch die anderen Jahrgänge haben unerhört viel Alk ... bindet sich aber überraschend gut ein, war mit entsprechender Reife nicht mehr hervortretend.
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
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- Oh Dae-Su
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Re: Pinot weit weg
Hallo zusammen,
eine ganz schön lange Weile her seit dem letzten "Pinot weit weg". Dank einer temporären Überwindung von Schreibfäulnis kann ich mal wieder einen beisteuern. Wie es nicht weiter verwunderlich sein dürfte, geht es mal wieder über den großen Teich nach Oregon. Zum meinem vermutlich ersten richtigen - was dieses richtig auch immer heissen mag - Natural Pinot Noir aus Oregon:
Swick Wines Willamette Valley Pinot Noir 2019, Willamette Valley
https://wine-zeit.blogspot.com/2021/12/ ... pinot.html
Die Farbe des heutigen Oregonesen zeigte sehr lebendig wirkende und eher ins Granatrot gehende Refelxe. Insgesamt ein sehr jugendliches Erscheinungsbild mit viel Transparenz, aber auch einem nicht sonderlich ungewöhnlich daher kommenden Natural-Schleier von gewisser Trübnis. Die Nase versprach gleich von Beginn an was man nicht selten – und sicherlich total verallgemeinert - von einem Oregon Pinot Noir erwarten darf: ein Wald voller Laub, etwas feuchter Waldboden, Wildschweinflatulenzen, schwarzer Pfeffer, ein paar Pilze, Wacholder, dunkle Kirschen, etwas Holzkohle und ein Hauch von Minze. Insgesamt ein sehr expressives und lebendiges nasales Potpurri an Oregon Aromen. Möglicherweise etwas spezifischer eingegrenzt sogar Yamhill-Carlton Düften, die des öfteren noch etwas mehr funky um die Ecke kommen. Bin mir nur nicht ganz sicher, ob man die Herkunft des Traubenmaterials nach Yamhill-Carlton verorten darf. Es kommt zumindest aus unmittelbarer Nähe. Am Gaumen zeigten sich reichlich saftige dunkle Kirschen, möglicherweise rote Johannisbeeren und eine kleine Infusion von Himbeeren mit leicht brausigen Charakterzügen. Alles sehr schlank und kühl. Die Laub-, Wald- und Pilz Attribute waren am Gaumen wesentlich zurückhaltender. Hier zeigten sich Piment und Nelken etwas kräftiger. Dazu auch der eine oder andere Scheit an Holzkohle und ein paar Blätter Minze aus dem Kräutergarten. Am aller wichtigsten zu erwähnen sei die Säure! Der ziemlich wilde, jugendlich ungestüme und knackige Säure die in manchen Verkostungsmomenten an Gewürzgurkenwasser erinnerte. Sicherlich nicht der subtilste Pinot Noir aus Oregon der an dieser Stelle Erwähnung fand. Dafür aber einer der spannendsten und abwechlungsreichsten ... und darüber hinaus enorm viel Charakter und Geschmack aus sehr schlanken 11,3% Alkohol. Wie dem auch sei: Spass hat er mir ganz sicher gemacht! Ein ziemlich guter Magen dürfte aber sicherlich von Vorteil sein.
Besten Gruss
Chris
PS: Hat einer von euch in letzter Zeit mal wieder einen "Pinot weit weg" im Glas gehabt?
eine ganz schön lange Weile her seit dem letzten "Pinot weit weg". Dank einer temporären Überwindung von Schreibfäulnis kann ich mal wieder einen beisteuern. Wie es nicht weiter verwunderlich sein dürfte, geht es mal wieder über den großen Teich nach Oregon. Zum meinem vermutlich ersten richtigen - was dieses richtig auch immer heissen mag - Natural Pinot Noir aus Oregon:
Swick Wines Willamette Valley Pinot Noir 2019, Willamette Valley
https://wine-zeit.blogspot.com/2021/12/ ... pinot.html
Die Farbe des heutigen Oregonesen zeigte sehr lebendig wirkende und eher ins Granatrot gehende Refelxe. Insgesamt ein sehr jugendliches Erscheinungsbild mit viel Transparenz, aber auch einem nicht sonderlich ungewöhnlich daher kommenden Natural-Schleier von gewisser Trübnis. Die Nase versprach gleich von Beginn an was man nicht selten – und sicherlich total verallgemeinert - von einem Oregon Pinot Noir erwarten darf: ein Wald voller Laub, etwas feuchter Waldboden, Wildschweinflatulenzen, schwarzer Pfeffer, ein paar Pilze, Wacholder, dunkle Kirschen, etwas Holzkohle und ein Hauch von Minze. Insgesamt ein sehr expressives und lebendiges nasales Potpurri an Oregon Aromen. Möglicherweise etwas spezifischer eingegrenzt sogar Yamhill-Carlton Düften, die des öfteren noch etwas mehr funky um die Ecke kommen. Bin mir nur nicht ganz sicher, ob man die Herkunft des Traubenmaterials nach Yamhill-Carlton verorten darf. Es kommt zumindest aus unmittelbarer Nähe. Am Gaumen zeigten sich reichlich saftige dunkle Kirschen, möglicherweise rote Johannisbeeren und eine kleine Infusion von Himbeeren mit leicht brausigen Charakterzügen. Alles sehr schlank und kühl. Die Laub-, Wald- und Pilz Attribute waren am Gaumen wesentlich zurückhaltender. Hier zeigten sich Piment und Nelken etwas kräftiger. Dazu auch der eine oder andere Scheit an Holzkohle und ein paar Blätter Minze aus dem Kräutergarten. Am aller wichtigsten zu erwähnen sei die Säure! Der ziemlich wilde, jugendlich ungestüme und knackige Säure die in manchen Verkostungsmomenten an Gewürzgurkenwasser erinnerte. Sicherlich nicht der subtilste Pinot Noir aus Oregon der an dieser Stelle Erwähnung fand. Dafür aber einer der spannendsten und abwechlungsreichsten ... und darüber hinaus enorm viel Charakter und Geschmack aus sehr schlanken 11,3% Alkohol. Wie dem auch sei: Spass hat er mir ganz sicher gemacht! Ein ziemlich guter Magen dürfte aber sicherlich von Vorteil sein.
Besten Gruss
Chris
PS: Hat einer von euch in letzter Zeit mal wieder einen "Pinot weit weg" im Glas gehabt?
Re: Pinot weit weg
Oh, Chris! Schön wieder von Dir zu lesen. Ich hab Deine Pinot weit weg Posts vermisst. Damals war war ich von Pinots noch nicht so begeistert. Ich freue mich neue Anregungen zu bekommen
Welcome Back!
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Re: Pinot weit weg
Hallo Maha,
vielen Dank! Ich hoffe, dass ich zukünftig meine Schreibfäule ein wenig besser zügeln kann . Ein paar ganz weite Pinots sollten es im kommenden Jahr werden. Mal sehen
Gruss
vielen Dank! Ich hoffe, dass ich zukünftig meine Schreibfäule ein wenig besser zügeln kann . Ein paar ganz weite Pinots sollten es im kommenden Jahr werden. Mal sehen
Gruss
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Re: Pinot weit weg
Wie denn, wenn Du dich so rar machst lieber Chris In 2022 wird es für Dich Zeit, meinen Horizont wieder zu erweitern! Freue mich schon!Oh Dae-Su hat geschrieben:
PS: Hat einer von euch in letzter Zeit mal wieder einen "Pinot weit weg" im Glas gehabt?
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Re: Pinot weit weg
...nicht unbedingt "weit weg", aber Amphoren-Pinot aus Kroatien ist zumindest nix ganz Gewöhnliches...Oh Dae-Su hat geschrieben:PS: Hat einer von euch in letzter Zeit mal wieder einen "Pinot weit weg" im Glas gehabt?
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Re: Pinot weit weg
Hallo Chris,Oh Dae-Su hat geschrieben:PS: Hat einer von euch in letzter Zeit mal wieder einen "Pinot weit weg" im Glas gehabt?
ja, vor ca. 2 Wochen den Pinot Noir Cuvee Speciale Laurène 2005 von der Domaine Drouhin. Ein immer noch schön zu trinkender, sehr guter Pinot Noir. Ich war positiv überrascht.
Ich würde mich über weitere Notizen von dir freuen.
VG, Nora
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Re: Pinot weit weg
Hallo Nora, Erich und NoTrollingerPlease,
ich habe da schon einen im Sinn, den ich euch irgendwann blind aufs Auge drücken werde ... der dürfte sehr sehr überraschend sein . Freue mich auch schon!
Besten Gruss
Chris
Super!Die Pinots von Domaine Drouhin können wirklich super gut reifen. Irgendwo in den Tiefen dieses Threads müsste sich auch eine Laurene aus den 1990ern verstecken. Die Pinots von The Eyrie Estate stehen nach meiner Erfahrung im fortgeschrittenen Alter auch sehr gut da!ja, vor ca. 2 Wochen den Pinot Noir Cuvee Speciale Laurène 2005 von der Domaine Drouhin. Ein immer noch schön zu trinkender, sehr guter Pinot Noir. Ich war positiv überrascht.
Das hört sich spannend und sicherlich nicht gewöhnlich an! Aus Kroatien hatte ich leider noch nie einen Amphoren Pinot im Glas. Kannst du dich an den Namen des Kroaten erinnern? Würde mich interessieren . Eigentlich hatte ich bis jetzt nur wirklich sehr wenige Amphoren Pinots. Mal einen aus der Schweiz, an den ich mich nicht mehr im Detail erinnern kann. Einer aus Oregon ist noch im Keller . Einen mal aus Moldawien. Der war, glaube ich mich zu erinnern, doch recht arg wild. Und der "Experimentwein" von Domaine del la Pousse d'Dor - ich glaube es war der Volnay En Caillerets - war viel geschliffener und "konventioneller" (mir fällt gerade kein besseres Wort ein). Gegenüber dem normalen En Caillererts aus dem Piece kam mir das Cuvée Amphore etwas klarer und fruchtbetonter vor....nicht unbedingt "weit weg", aber Amphoren-Pinot aus Kroatien ist zumindest nix ganz Gewöhnliches...
Wie denn, wenn Du dich so rar machst lieber Chris In 2022 wird es für Dich Zeit, meinen Horizont wieder zu erweitern! Freue mich schon!
ich habe da schon einen im Sinn, den ich euch irgendwann blind aufs Auge drücken werde ... der dürfte sehr sehr überraschend sein . Freue mich auch schon!
Besten Gruss
Chris
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Re: Pinot weit weg
...guggsdu hier: viewtopic.php?f=88&t=587&start=30#p147618Oh Dae-Su hat geschrieben:Das hört sich spannend und sicherlich nicht gewöhnlich an! Aus Kroatien hatte ich leider noch nie einen Amphoren Pinot im Glas. Kannst du dich an den Namen des Kroaten erinnern? Würde mich interessieren .
Viele Grüße
Erich
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Re: Pinot weit weg
Vielen Dank! Das hört sich probierenswert an...guggsdu hier: viewtopic.php?f=88&t=587&start=30#p147618