jojojo_berlin hat geschrieben:1. ich habe zum ersten mal Erfahrung mit der berühmten Verschlussphase gemacht. Wobei mich dann wundert, warum andere Verkoster kürzlich ganz andere Erfahrungen gemacht haben. Kann die Verschlussphase auch innerhalb eines Weins und Jahrganges variieren?
es gibt Berufenere für eine Antwort, ich kenne Pressac nicht, aber ähnliches Erstaunen. Deine Worte erwecken den Eindruck, als seien „Verschlussphasen“ und in welchen Zeiträumen sie auftreten, regelhaft wie die Blühzeiten von Pflanzen. Dabei kommen die Hinweise darauf von relativ wenigen Weingenießern und haben keine statistische Relevanz bezogen auf die gesamte Produktion
. Sprich: Ob und wann die meisten Flaschen eines Weines mehr oder weniger gut genossen werden können, bleibt eine subjektive Erfahrung, auch wenn relativ viele sie teilen. Zumal das Erfahrungsobjekt nicht dasselbe ist, sondern jeder Wein, sobald er in die individuelle Flasche gefüllt wurde, unterschiedliche Entwicklungsprozesse durchmachen kann. Letzteres würde ich annehmen, wenn er hartnäckig bitter schmeckt. Aber ich weiß auch trotz allem Gartenlatein nicht, warum eine Bougainvillea immer länger im Wohnzimmer blüht, während der Olivenbaum auf dem Balkon über ein Jahr fast abgestorben erscheint und dann kräftig austreibt.
Da der noch recht junge Wein nur eine Stunde offen war, wäre er vielleicht nach längerer Luftzufuhr angenehmer geworden… ich jedenfalls brauche oft viel Zeit, um mir über die Eigentümlichkeiten von zickigen Wein
flaschen und darüber, wie ich auf sie reagiere, einen Reim machen zu können.
Gruß, Kle