Champagner

weinaffe
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Re: Champagner

Beitrag von weinaffe »

....und weiter geht es mit der "Bubble-Blindprobe:

5. Flight: Shades of Rose

16.) Rose de Saignee Premier Cru Extra Brut (Larmandier-Bernier, Vertus) -Champagne-
Boden: Kalk----Rebalter ca. 45 Jahre--- 90% Pinot noir/10% Pinot gris---Mazeration 2-3 Tage---Spontangärung in Edelstahl und Betonei---keine Filtration---BSA---Hefelager: gut 1 Jahr---deg.18.1.2021
Alk: 12,0---Z:3,0---S:5,6
Animierendes Rosarot, sehr fruchtig und extrem reintönig, ohne kitschig zu sein. Ich bin hier nicht auf Champagner gekommen, obwohl die Perlage trotz relativ kurzem Hefelager sehr fein ist.

17.) 2015er Tasmania Vintage Rose (Jansz) -Tasmanien/Australien-
Herkunft: Pipers River, Tasmanien---Ferrasol-Boden---Rebalter 35 Jahre---100% Pinot Noir---Ertrag 37 hl/ha---Spontangärung---BSA---Ausbau Grundwein im gebrauchten Holzfass (300 und 500 Liter), leicht getoastet, französische Eiche---Hefelager: mind. 3 Jahre---deg. 02.05.2019.
Alk: 12,0---Z:6,0---S:5,1-- Produktion: 3.600 Flaschen.
Dezente Bronze, extrem mineralisch, guter Grip, interessante Stilistik.

18.) Vouette & Sorbee Fidele BdN R18 Brut Nature-Champagne-
Lieux dits: Chatel,Biaune,Tirmy und Fonnet---Boden: Lehm und Kalk---Rebalter: ca. 30 Jahre---100% Pinot noir---Spontangärung---keine Chaptalisierung---BSA---Holzreifung---Hefelager: 18-24 Monate---deg:06.10.2020---
12,5 Vol%
sehr helle Anmutung, fast nicht als Rose erkennbar, extrem mineralisch, sehr straight, ein wenig "dreckig", sehr spannender Sortenvertreter.

19.) 2006er Comtes de Champagne Rose Brut (Taittinger) -Champagne-
ausschließlich Grand Cru-Lagen---Cuvee: 70% Pinot noir/30% Chardonnay---BSA---Dosage 9 Gramm, ansonsten keine Angaben.Umso berühmter, gehypter und bekannter das Haus und der jeweilige Prestige-Schäumer, desto spärlicher sind die Produktangeben. Man macht vor allem ein großes Geheimnis um die produzierte Flaschenanzahl, da möglicherweise sonst der Nimbus des Raren und Seltenen den Bach hinuntergeht. Da das Prestigeprodukt auch dem massetauglichen Geschmack treffen muss, wird hier wie auch bei einigen anderen Vertretern die Dosage etwas höher gefahren. Dieser Rose-Schampus ist sicherlich nicht schlecht, aber angesichts des hohen Preises fallen mir doch eine ganze Menge Winzer-Champagner ein, die für 1/3tel des Preises bessere und vor allem individuellere Schäumer liefern.

Flight 6: Quo vadis Winzer-Champagner?

20.) --Terroirs d'Ecueil Premier Cru (Extra)Brut (Lacourte-Godbillon) -Champagne-
Montagne de Reims---Sandiger Boden---Rebalter: ca. 35 Jahre---Cuvee: 85% Pinot noir/15% CHardonnay---15% BSA---9 Monate Ausbau des Grundweines in gebrauchten Barriques--- 52% Reserveweine, hiervon 42% aus 2016 und 10% aus 2013.
Alk:12,0---Z:5,0---S:6,2.
ein klassischer, dezent toastiger und saftiger Champagne mit hohem Spassfaktor.

21.) 2015er "Seconde Nature" Chamery Premier Cru Brut Nature (Bonnet-Ponson) -Champagne-
Chamery lieux dits: "Les Vigneules/"lesSpecters" und "les Caquerets"---Boden: sandiger Lehm auf Kalk---Rebalter: ca. 30-40 Jahre---Cuvee: 45% Pinot noir/40% Chardonnay/15% Meunier---erste Gärung in 4-jährigen 228 und 400-l-Fässern---ohne Sulfite und Zusatzstoffe---keine Filrierung oder Schönung---BSA---Hefelager: 42 Monate---deg: 15.03.2020---AlK:12,0---Z:0---S:7,4--- Produktion: 1.000 Flaschen.
angenehmer Holzeinsatz, viel Brioche, individueller Champagner mit Klasse und Länge.

22.)---Cuvee des Grands Vintages (Multi-Vintage) Grand Cru (Eric Rodez, Ambonnay) -Champagne-
Lagen: Les Secs/Les Blancs de Beurys/Les Goisses/Les Noirs de Genettes/Les Vaux Saint Basle/les Fournettes/le Noyer Saints Pys/Les Morrins/les Agusons/Les Grandes Ruelles/Les Crayeres---Boden: Kreide, Sand, Lehm und Kalk---Cuvee: 70% Pinot noir/30% Chardonnay---bestes Rebmaterial aus 7 Jahrgängen (multi vintage)--nur 5% BSA---Ausbau zu 100% in Barriques---Hefelager: mind. 4 Jahre---deg: Januar 2021.
Alk:12,0---Z:4,0---S: keine Angabe. Geringe Produktion.
Eric Rodez war lange Jahre Kellermeister bei Krug. das merkt man diesem tollen Champagner an. Hochkomplex, perfekter Holzeinsatz, kraftvoll, aber immer elegant, großes Champagner-Kino. Da braucht es eigentlich keinen Krug mehr.

23.) 2016er Roses de Jeanne "La Boloree" BdB (Pinot blanc) Brut Nature (Cedric Bouchard) -Champagne-
Kalk-Lehm-Boden---Rebalter: über 60 Jahre---100% Pinot blanc---Rebfläche: 0,2107 ha---Spontangärung---Grundwein Edelstahlausbau---deg: April 2020---
Alk:12,5---Z:0---S:5,1---Produktion: ein paar Hundert Flaschen.
knackiger, sehr direkter und feiner Schaumwein. Wirkt einen Tick weicher, aber etwas fruchtiger als ein vergleichbarer Chardonnay. Seltener und sehr gesuchter Sortenvertreter.

Die fehlenden 2 Flights mit den Prestigecuvees und den gereiften Schaumweinen folgt in Kürze!

LG
Bodo
weinaffe
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Re: Champagner

Beitrag von weinaffe »

... und weiter mit den "Edelschäumern":

7.Flight: Hoch hinaus! Die Prestige-Cuvees

24.) 2012er "Hommage a William Deutz"-Meurtet- Parcelles d'Ay Brut (Champagne Deutz)-Champagne-
100% Pinot noir aus Ay--Boden: Belemnit unter einer dünnen Kalk-Lehm-Auflage--Rebalter: 20 Jahre--Ertrag: ca. 100 hl/ha--kompletter BSA--Edelstahlausbau--Hefelager: 5-6 Jahre--deg. 17.01.2019--
Alk:12,5---Z:9,5---S:4,3---gesamt 6.000 Flaschen.
sehr harmonisch, gute Fülle,feinhefig, für meinen Geschmack aber zu viel Dosage, der Wein hätte es gar nicht nötig gehabt.

25.) 2008er Dom Perignon Brut Magnum (Moet et Chandon) -Champagne-
aus 8 Grand-Cru-Lagen und 1 Premier Cru-Lage (Hautvilliers)---50% Pinot noir/50% Chardonnay---Hefelager: 6-7 Jahre---
Keine weiteren Angaben zum Ausbau, den technischen Daten und vor allem nicht zur Flaschenmenge. Ansonsten würde der "Dompi" sehr schnell seinen Nimbus als rarer und kostbarer Kultwein verlieren. Insider sprechen von einer jährlichen Gesamtproduktion von mindestens 5 Mio. Flaschen, wahrscheinlich noch deutlich mehr. Grosses Kompliment, bei einer so grossen Produktion ist es nicht so einfach, einen durchaus hochwertigen, aber schon deutlich für den Massengeschmack vinifizierten Champagne auf gleichbleibendem Niveau bei jeder Flasche herzustellen. Sehr feiner Schaum, dezent blumig, harmonisch, aber für meinen Geschmack zu hoch dosiert. Trotzdem ist der "Dompi" natürlich alles andere als schlecht, aber unter Preis-Leistungsverhältnissen deutlich zu teuer. Da gibt es jede Menge Alternativen, die mir besser gefallen und deutlich preiswerter sind. Aber als Champagner-Novize sollte man zumindest einmal diesen Prestige-Champagner getrunken haben.

26.) 2012er La Grande Annee Brut (Bollinger) -Champagne-
Lagen aus Ay---Boden: Kreide-Sand-Lehm-Kalk---Cuvee: 65% Pinot noir/35% Chardonnay---21 Crus, davon 78% Grand Crus und 22% Premiers Crus--Vergärung in gebrauchten Barriques---BSA---Hefelager: 7 Jahre---deg:Oktober 2019---
Alk:12,2--Z:9,9--S:7,35--- Produktion: ca. 2,5 Mio. Flaschen.
deutliche aber feine Holzaromatik, Brioche, durchaus hochwertig, aber viel zu hoch dosiert. Auch hier natürlich bei der Flaschenzahl die "Süsse"-konzession an den Mainstream. Sehr schade, da wäre mehr möglich gewesen.

27.) 2011er "Sapience" Premier Cru Brut Nature "Bio" (Benoit Marguet) -Champagne-
Zusammenarbeit beim Traubenmaterial mit den Starwinzern Lahaye, Leclapart und Georges Laval---Herkünfte: Trepail (Chardonnay),Cumieres(Meunier) und Bouzy (Pinot noir)---Boden:Lehm/Kalk---Rebalter: ca. 40 Jahre---Cuvee: 50% Chardonnay/25% Pinot noir/25% Meunier---Spontangärung--BSA--Holzfassausbau der Grundweine (nur ca. 10% neues Holz)---deg: Juli 2021---
Alk:12,5---Z:0---S:4,7-- geringe Flaschenproduktion.
Der Unterschied zu den Vorgängern ist mehr als deutlich: viel Charakter, perfekte Balance, sehr saftig, duftig, tolle Länge, aber nicht im mindesten anbiedernd. Fast identisches Preisniveau wir der "Dompi", aber ein ganz anderes Kaliber, das aber nicht jedem gefallen dürfte. Für mich aber keine Frage,welchen Champagne ich hier bevorzuge.


Flight 8: Reifeprüfung (gereifte Schaumweine):

28.) 2008er "R" tt N. Gold Extra Brut (Ökonomierat Rebholz)-Pfalz-
Boden:Kalk, Löss und Muschelkalk--Herkunft: Siebeldingen---Rebalter: 15-25 Jahre---Cuvee: 70% Pinot noir/30% Chardonnay---Ertrag: ca. 75 hl/ha---Ganztraubenpressung-- Verwendung nur des "Cuvee-Saftes"---kein BSA---Grundwein in gebrauchten Barriques---Hefelager: knapp 11 Jahre---deg: Mai 2020---
Alk:12,2---Z: 4,0---S:9,2--- erzeugte Menge: 9.000 Flaschen--
herrlich gereift, sehr subtil, tolle Würze, grosse Länge, ganz feine Perlage, ohne wenn und aber ein großer, deutscher Sekt mit Vorbildcharakter.

29.) 2011er "Celler Battle" Gran Reserva Brut Nature (Gramona)-Cava-
Herkunft: San Sadurni d'Anoia---Boden: Tonkalkstein---Rebalter: ca. 30-40 Jahre---bio-dyn. (Demeter)--Cuvee: 70% Xarel-lo/30% Macabeu---Ertrag: ca. 60 hl/ha---Ganztraubenpressung---kein BSA---Ausbau Grundwein in gebrauchten franz. Barriques---Hefelager: gut 8 Jahre unter Naturkorken---S:3,85--Alk: 12,0---Gesamtmenge: 6.700 Flaschen.
Sehr feiner, in sich ruhender Cava mit finessenreicher Reife und harmonischer Säure. Wem Sekt und Champagne zu viel Säure haben, sei dieser feine Cava empfohlen.

30.) 2004er Cuvee Louise (Extra)Brut (Pommery)-Champagne-
Cuvee: 60% Chardonnay/40% Pinot noir---nur Grand Cru-Lagen aus Avize, Ay und Cramant---
Alk:12,5---Z:4,35---S:5,2---Menge unbekannt.
perfekt gereift aus einem großen Champagne-Jahrgang, Finesse, Würze, viel Brioche, aber alles perfekt ausgewogen, für mich heute der stimmigste Prestigewein der "großen" Häuser.

Tolles Event, bei dem ich wieder einiges lernen konnte--- abgesehen von dem Genuss, den fast alle Schäumer bereitet haben.

Gerne mal wieder!

LG
Bodo
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EThC
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Re: Champagner

Beitrag von EThC »

...kannst Du sagen, welche Deine 3 Lieblinge waren? Oder war die Probe dazu zu heterogen?
Viele Grüße
Erich

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amateur des vins
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Re: Champagner

Beitrag von amateur des vins »

Ich bin ja ein bißchen geschockt von den Erträgen: 100 hl/ha bei einer "Edel-Cuvée"? Kann ich mir bei Stillwein jenseits der Massenbilligproduktion kaum vorstellen.

Oder bin ich da schief gewickelt? :?
Besten Gruß, Karsten
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Re: Champagner

Beitrag von weinaffe »

Hallo Erich,

das war im großen und ganzem sehr hohes Niveau. Meine Favoriten waren die Champagner von Rodez, Marguet, Bonnet-Ponson und auch die Cuvee Louise sowie der Sekt von Rebholz.

LG
Bodo
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Re: Champagner

Beitrag von weinaffe »

Hallo Karsten,

es kommt natürlich auch immer auf die Stockdichte pro Hektar an (in der Champagne wird häufig recht dicht gepflanzt), grundsätzlich sind aber die Erträge in der Champagne nicht so niedrig. Man will ja eher einen schlanken und leichten Grundwein produzieren, den man eben auch mit etwas höheren Erträgen erzielen kann.

LG
Bodo
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Re: Champagner

Beitrag von EThC »

weinaffe hat geschrieben:Meine Favoriten waren die Champagner von Rodez, Marguet, Bonnet-Ponson und auch die Cuvee Louise sowie der Sekt von Rebholz.
Vielen Dank für Dein Ranking! :D
den Bonnet-Ponson hatte ich neulich auch im Glas, bei aller Qualität war er mir aber dann doch ein bißchen zu brav, ich bin halt doch eher auf Krawall gebürstet, denke ich. :mrgreen:
Deshalb hätten möglicherweise der Lacourte-Godbillon sowie der Jura-Crémant bei mir recht weit oben in der Hitliste gestanden. Ist natürlich nur so eine grobe Einschätzung von mir vom intergalaktischen Standpunkt aus... :lol:
Viele Grüße
Erich

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dylan
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Re: Champagner

Beitrag von dylan »

Hallo Bodo,

laut Eichelmann wird der Dompi mit etwa 5 Gramm dosiert.
Die Dosage für den Bollinger GA (2005) gibt er mit 6 Gramm an.

Beste Grüße

dylan
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harti
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Re: Champagner

Beitrag von harti »

weinaffe hat geschrieben: 25.) 2008er Dom Perignon Brut Magnum (Moet et Chandon) -Champagne-
aus 8 Grand-Cru-Lagen und 1 Premier Cru-Lage (Hautvilliers)---50% Pinot noir/50% Chardonnay---Hefelager: 6-7 Jahre---
Keine weiteren Angaben zum Ausbau, den technischen Daten und vor allem nicht zur Flaschenmenge. Ansonsten würde der "Dompi" sehr schnell seinen Nimbus als rarer und kostbarer Kultwein verlieren. Insider sprechen von einer jährlichen Gesamtproduktion von mindestens 5 Mio. Flaschen, wahrscheinlich noch deutlich mehr. Grosses Kompliment, bei einer so grossen Produktion ist es nicht so einfach, einen durchaus hochwertigen, aber schon deutlich für den Massengeschmack vinifizierten Champagne auf gleichbleibendem Niveau bei jeder Flasche herzustellen. Sehr feiner Schaum, dezent blumig, harmonisch, aber für meinen Geschmack zu hoch dosiert. Trotzdem ist der "Dompi" natürlich alles andere als schlecht, aber unter Preis-Leistungsverhältnissen deutlich zu teuer. Da gibt es jede Menge Alternativen, die mir besser gefallen und deutlich preiswerter sind. Aber als Champagner-Novize sollte man zumindest einmal diesen Prestige-Champagner getrunken haben.
Hallo Bodo,

angesichts der exorbitanten Produktionsmengen scheint die Bedienung des Massengeschmacks gar keine schlechte Strategie zu sein. Ich oute mich mal: Auch mein Geschmack ist massenkompatibel. :D

Grüße

Hartmut
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UlliB
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Re: Champagner

Beitrag von UlliB »

amateur des vins hat geschrieben:Ich bin ja ein bißchen geschockt von den Erträgen: 100 hl/ha bei einer "Edel-Cuvée"? Kann ich mir bei Stillwein jenseits der Massenbilligproduktion kaum vorstellen.

Oder bin ich da schief gewickelt? :?
Absolut üblich, manchmal ist es noch mehr... der Grundwein darf nach völligem Durchgären nicht mehr als 11 oder maximal 11,5% Alkohol haben, da das Endprodukt nach Zuckerzusatz und zweiter Gärung nicht mehr als 12,5% Vol. haben soll, sonst spitzt im Verein mit der Kohlensäure der Alkohol hervor. Das entspricht so etwa 80 bis 85°Oe, damit operiert heute kaum ein Stillweinwinzer mehr. Da aber das Ausgangsprodukt doch physiologisch einigermaßen reif sein soll, drückt man das Mostgewicht über den Ertrag und nicht über eine frühe Ernte.

Ich hatte vor vielen Jahren mal die Gelegenheit, vor Ort in mehreren Champagnerhäusern Grundweine probieren zu können. Ziemlicher Grusel... als Stillwein war das alles sehr hart am Rande von dem, was ich gerade noch tolerieren würde. Das Wunder geschieht anschließend im Keller, irgendwie :? :|

Dass bei den Erträgen ein absolutes Schweinegeld verdient wird, nur am Rande...

Gruß
Ulli
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