Bordeaux 2020

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Rotundweiss
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von Rotundweiss »

Moin zusammen,

2020 fällt für mich aus, denn soeben wurde das übrige Budget in 2019 versenkt.
Damit gehen 20 Jahre Subskription altersbedingt zu Ende. Was eine schöne Zeit.
Von 2000ern, die immer noch auf ihre Trinkreife warten, über 2003er,
die größtenteils nun getrunken werden wollen, 2005er, die womöglich so weit sind,
wenn mir die letzten Haare ausgefallen sind, 2006er, die ihr Geld nicht wert waren,
2008er, die günstig waren und von mir zu lange außer Acht gelassen wurden, 2009er,
wovon die Kleinen bereits Spaß machen, 2010er, die bestimmt noch 10 Jahre liegen werden,
2015er, deren Bestand sich auf Margaux und Pessac-L. beschränkt, 2016er, wo zügelloser
Kauf mich fast die Ehe gekostet hätte, 2018er, die nur selektiv gekauft wurden,
2019er, die einen Kauf von 2020 überflüssig gemacht haben.

Und ? Hat sich das alles gelohnt ? Monetär wohl eher nicht, denn weder habe ich ein
Faible für Sondergrößen noch Vertikalen entwickelt. Aber es war einfach herrlich,
(fast( jedes Jahr zu denen zu gehören, die geglaubt haben, sich so die begehrten
Tropfen zu sichern. Kann man so machen, muss man aber...

Von nun an wird nur noch genossen; hoffentlich komme ich damit klar... :geek: ;)

Vinophile Grüße,
Georg
pessac-léognan
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von pessac-léognan »

Rotundweiss hat geschrieben:Moin zusammen,

Von nun an wird nur noch genossen; hoffentlich komme ich damit klar... :geek: ;)

Vinophile Grüße,
Georg
Wunderbar, deine Sub-Geschichte, lieber Georg! Wenn deine Gemahlin in deren Verlauf so viel mitgemacht hat, wird sie jetzt wohl gern auch beim Genießen behilflich sein. Wünsche euch viel Glück dabei!
Jean
stollinger
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von stollinger »

harti hat geschrieben:Zu einem Geheimtipp scheint sich Ch. Le Prieuré zu entwickeln. Ein Miniweingut (ca. 6,5 ha) auf dem Kalkplateau von St. Emilion, das biologisch bewirtschaftet wird. Seit 2020 gehört dieses Château (und zwei andere aus dem Libournais) den selben Eigentümern wie Calon Ségur. Die Miniproduktion von 11.800 Flaschen vom Jg. 2020 dürfte nicht in irgendwelchen Ramschaktionen der französischen Supermärkte auftauchen ;) . Die Bewertungen von Galloni und Neal Martin lesen sich ziemlich gut:
Den 2016er hat Galloni in der Flasche wohl mit 98 Punkten dekoriert, gibt es für ~48€ auch noch zu kaufen. Ich hatte den damals gekauft, aber noch nicht probiert, gedanklich aber in eine recht moderne Richtung abgestempelt und das Interesse verloren.

Ebenso wie Le Prieuré wird Sansonnet von Galloni häufig auffallend hoch bewertet; Sansonnet hat mir stilistische wenig gefallen, vielleicht habe ich Le Prieuré deshalb in die gleiche Ecke gestellt.

Die Revue Vin France schreibt: Le style est mesuré, harmonieux, sans brutalité extractive, laissant parler la générosité des terroirs. Die Önologin Pénélope Godefroy macht auch den Wein bei Chateau Vray Croix de Gay.
toska
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von toska »

stollinger hat geschrieben: Den 2016er hat Galloni in der Flasche wohl mit 98 Punkten dekoriert

Ebenso wie Le Prieuré wird Sansonnet von Galloni häufig auffallend hoch bewertet; Sansonnet hat mir stilistische wenig gefallen, vielleicht habe ich Le Prieuré deshalb in die gleiche Ecke gestellt..
Nach Sansonnet klingt das meiner Meinung nach nicht:

"One of the unquestioned Sleeper jewels of the year, the 2016 Le Prieuré is off the charts beautiful. Silky and impossibly refined, the 2016 is a wine of pure and total precision. Today, the 2016 is a bit more restrained than it was from barrel, when it was a more overt wine. That is not a bad thing, though, as I suspect the 2016 is going to need a number of years to be at its finest. Dark, beautifully perfumed and gracious, Le Prieuré represents the height of finesse in Saint-Émilion. Jean-Claude Berrouet consults for the Artemis Group, which is now the sole owner of Le Prieuré. The 2016 is a fabulous wine by any measure. Don't miss it." 98P

Ich werd da jedenfalls dran bleiben...

Gruß, Toska
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Winedom
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von Winedom »

Von nun an wird nur noch genossen; hoffentlich komme ich damit klar... :geek: ;)
Vinophile Grüße,
Georg
Na ja. Vielleicht gehst Du ja dann ins Wein-Tauschgeschäft über.

Ich bin jetzt 58 und auch schon am grübeln wie lange ich das Subsn noch (sinnvoll) mache.
Wenn ich da an die vielen Kellerauflösungen "derer die es nicht mehr geschafft haben" denke.

2020 hab ich schon eingekauft. Mir haben sie Primeur sehr gut gefallen. Gerade die Qualität der Tannine.
Da bin ich aber auch 10 Jahre hinterer mit der Entwicklung in Bordeux da ich auch nur gelagerte Flaschen trinke.
Viele Grüße
Rainer


"Nein, Alkohol trinke ich nicht. Ich trinke hier einen Schoppen Winzerwein!"
Rotundweiss
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von Rotundweiss »

Winedom hat geschrieben:

Na ja. Vielleicht gehst Du ja dann ins Wein-Tauschgeschäft über.
2020 hab ich schon eingekauft.
Klar, warum nicht !? Biete jeden meiner wenigen 11er, 12er & 13er gegen 20er pendants an. DEAL ? :D ;) :mrgreen:
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harti
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von harti »

stollinger hat geschrieben: Ebenso wie Le Prieuré wird Sansonnet von Galloni häufig auffallend hoch bewertet; Sansonnet hat mir stilistische wenig gefallen, vielleicht habe ich Le Prieuré deshalb in die gleiche Ecke gestellt.

Die Revue Vin France schreibt: Le style est mesuré, harmonieux, sans brutalité extractive, laissant parler la générosité des terroirs. Die Önologin Pénélope Godefroy macht auch den Wein bei Chateau Vray Croix de Gay.
Galloni kann man hinsichtlich seiner Vorlieben nicht in eine Schublade stecken. So erhalten z.B. bei seinen Barolo-Verkostungen sowohl moderne als auch klassische Weine hohe Bewertungen.

Ich finde am 2020er Le Prieuré spannend, dass bei fast allen Verkostern ein Terroir-Bezug herauszulesen ist. So auch bei Jeff Leve:

Floral in nature, with a strong sense of minerality, the wine is fresh, elegant, silky and vibrant, with sweet, ripe, juicy, plums, cherries and spice on the palate and in the long, salty, vivacious finish. I really like the length and purity along with all the crushed rocks and stones you find here. (93-95 P.)

Grüße

Hartmut
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vanvelsen
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von vanvelsen »

Absolut, Le Prieuré ist sehr gelungen, wie schon der 2018er, ein toller Wein. Hier meine Notiz:

Anfangs zurückhaltende Nase, feiner Duft, Kräuter, Gräser, Veilchen, zeigt Tiefgang, Noblesse, reife Frucht, rote und dunkle Beeren, dazu eine schöne Mineralik. Im Gaumen gradlinig, schlank, elegant, die rote Frucht und eine herrliche Würze scheinen mit der Struktur zu tanzen, das hat fast schon burgundische Anflüge, wirkt sehr bei sich, in sich ruhend, hat dennoch Biss, besticht im langen Abgang durche eine grossartige Balance und mit viel Rasse. Schliesst natlos an den hervorragend gelungenen 2018er an. Stilistisch voll auf meiner Linie. 2026-2038+ (April/Mai 2021) - 92-94 vvPunkte

Auch Laroque ist dieses Jahr sehr gelungen. Ich war zwar bei beiden Weinen nicht ganz so euphorisch wie andere aber in Kontext des Preises sind das sehr empfehlenswerte Weine.

Lafon Rochet wurde oben erwähnt, auch dieser Wein ist wunderbar und preislich ein Schnäppchen! Und ich sage es nochmals... Fonroque, Mazeyres, de Sales, Grand Corbin-Despagne...

Grüße Adrian
Xilk
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von Xilk »

07.06.2021
Preise HT (ohne Steuern)

Château Ferrière - 32,20€ (+15%)
Château Haut-Bages Libéral - 30,80€ (+15,8%)
Alter Ego de Palmer - 59€ (+14,4%)
Château Camensac - 23,40€ (+19,4%)
Clos L'Eglise - 63€ (+4,7%)
Château Montviel - 28€
Château Le Gay - 87€ (Suckling: 98-99)
Château La Violette - 280€
Château Rouget - 35,70€ (+11,6%)
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Winedom
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von Winedom »

Die ziehen die Preise hübsch an.
Ich dachte die Kampagne läuft nicht so gut.
Aber wenn der 2021 nicht so toll wird und die Preise dann nur ein wenig nachgeben kauft man eben 2020er nach.
So geht das doch.
Viele Grüße
Rainer


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