Dönnhoffs 93er Auslese aus der Oberhäuser Brücke hatte ich 2006 schon mal im Glas. Gute 14 Jahre später präsentiert sich der Wein natürlich etwas anders als damals:
Eine gute Figur gibt der Wein auf jeden Fall immer noch ab. Und an meiner Bewertung nach Punkten hat sich interessanterweise nichts geändert.
Herzliche Grüße
Bernd
Dönnhoff
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Re: Dönnhoff
Hallo Bernd,Bernd Schulz hat geschrieben:Dönnhoffs 93er Auslese aus der Oberhäuser Brücke hatte ich 2006 schon mal im Glas. Gute 14 Jahre später präsentiert sich der Wein natürlich etwas anders als damals:
Eine gute Figur gibt der Wein auf jeden Fall immer noch ab. Und an meiner Bewertung nach Punkten hat sich interessanterweise nichts geändert.
Herzliche Grüße
Bernd
das war schon eine feine Auslese. Blind habe ich die ja an die Mittelmosel gesteckt. Solch eine Feinheit und Eleganz findet man woanders ganz selten. Das hat mich sehr gefreut, das du die gestern aufgemacht hast. Ich habe mal im alten GM nachgeschaut, die hat damals schon 58 DM gekostet. Wenn ich bedenke, das ich die sechs Flaschen 2005 für 70 Euro insgesamt bekommen habe.. .und der Tausch dieser Flasche gegen ein 2002er GG von Wittmann, das du mir damals dafür gegeben hast, habe ich auch noch in guter Erinnerung.
Gruß
Ralf
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Re: Dönnhoff
Nach einem Schietarbeitstag hatte ich Lust auf einen buddhaësken Riesling, und wurde nicht enttäuscht:
Dönnhoff, Hermannshöhle GG 2016
Verhaltene milde Zitrusfrucht, aber vor allem massig "samtige Steine". Ein wenig gelbe Steinfrucht. Reichlich eher milde Säure, schön.
Das ist so ein Wein, in dem ich garnicht viel benennen kann, der aber dennoch den Eindruck größter Komplexität und Tiefe vermittelt. Leise ist er nicht unbedingt, auch durchaus kraftvoll. Aber raushängen läßt er es nicht. Understatement-Oxymoron Gewinnt mit Luft noch an Tiefe,, ohne daß sich der Charakter veränderte.
Dönnhoff, Hermannshöhle GG 2016
Verhaltene milde Zitrusfrucht, aber vor allem massig "samtige Steine". Ein wenig gelbe Steinfrucht. Reichlich eher milde Säure, schön.
Das ist so ein Wein, in dem ich garnicht viel benennen kann, der aber dennoch den Eindruck größter Komplexität und Tiefe vermittelt. Leise ist er nicht unbedingt, auch durchaus kraftvoll. Aber raushängen läßt er es nicht. Understatement-Oxymoron Gewinnt mit Luft noch an Tiefe,, ohne daß sich der Charakter veränderte.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Dönnhoff
...mit den Dönnhoff'schen Weinen bin ich bis jetzt nie so richtig warm geworden, allerdings hatte ich auch noch nie was Trockenes von dort im Glas. Ich hab noch eine 15er Hermanshöhle im Keller, wenn ich also mal was vermeintlich Buddhaeskes brauche...
Zuletzt geändert von EThC am Do 4. Mär 2021, 08:05, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Re: Dönnhoff
Aber in so wenig Sätzen so treffend beschrieben, chapeau!amateur des vins hat geschrieben:Nach einem Schietarbeitstag hatte ich Lust auf einen buddhaësken Riesling,
„Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.“
- Lorne Malvo
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Re: Dönnhoff
Tonschiefer-2017
Helles Strohgelb
Sehr offene Nase mit schön intensiver Schieferwürze, etwas helle Früchte, aber klar auf der würzigen Seite.
Leicht süsslicher Gaumenauftakt mit saftiger Cremigkeit, hellfruchtig (Melone, Birne) und recht ausgewogenem Körper.
Nach hinten wird die Süße von einer durchaus prägnanten steinigen Mineralik in Form von dunkler Kräutrigkeit und auch einer Mini Gerbstoffspur gepuffert.
88-89P.
Ausdrucksstarker Ortsriesling, der gekonnt gemacht ist. Bietet viel für den Taler.
Mich nervt dennoch die leicht cremige Süße, die etwas weissburgunderesk daher kommt und schon etwas über Extraktsüßelevel spielt. Gut gemacht, aber nicht gänzlich mein Geschmack.
Helles Strohgelb
Sehr offene Nase mit schön intensiver Schieferwürze, etwas helle Früchte, aber klar auf der würzigen Seite.
Leicht süsslicher Gaumenauftakt mit saftiger Cremigkeit, hellfruchtig (Melone, Birne) und recht ausgewogenem Körper.
Nach hinten wird die Süße von einer durchaus prägnanten steinigen Mineralik in Form von dunkler Kräutrigkeit und auch einer Mini Gerbstoffspur gepuffert.
88-89P.
Ausdrucksstarker Ortsriesling, der gekonnt gemacht ist. Bietet viel für den Taler.
Mich nervt dennoch die leicht cremige Süße, die etwas weissburgunderesk daher kommt und schon etwas über Extraktsüßelevel spielt. Gut gemacht, aber nicht gänzlich mein Geschmack.
„Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.“
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Re: Dönnhoff
Hermannshöhle GG 2011
Über 2 Tage getrunken zunächst aus dem Gabriel-Glas, besser gefiel er mir dann aus einem Burgunder-Glas
Farbe: Hellgelb
Nase: toller Geruch nach dezenten gelben Früchte wie Pfirsich, Zitrone und Orange, intensiv weißer Stein mit leichter Rauchigkeit
Mund: schon mit dem ersten Antrunk breitet sich im Mund die komplexen Mineralität aus, tief und dicht: ergänzt wird dies durch feine Zitrusfrüchte (Limette und Orange) und dezent süßer, reifer Pfirsich; etwas Tabak; wunderschöne frische Säure ohne Dominanz; langer Abgang der von Mineralität, unterstützt von der Frucht und der Säure, geprägt ist.
Ein ausgezeichneter Riesling ohne jegliche Altersnoten. Zur Zeit braucht der Wein noch viel Luft, um sich ausreichend zu öffnen, er hat m.E. noch ein langes Leben vor sich. Ich habe leider nur noch eine Flasche und die werde ich frühestens in 3 bis 5 Jahren trinken.
VG, Nora
Über 2 Tage getrunken zunächst aus dem Gabriel-Glas, besser gefiel er mir dann aus einem Burgunder-Glas
Farbe: Hellgelb
Nase: toller Geruch nach dezenten gelben Früchte wie Pfirsich, Zitrone und Orange, intensiv weißer Stein mit leichter Rauchigkeit
Mund: schon mit dem ersten Antrunk breitet sich im Mund die komplexen Mineralität aus, tief und dicht: ergänzt wird dies durch feine Zitrusfrüchte (Limette und Orange) und dezent süßer, reifer Pfirsich; etwas Tabak; wunderschöne frische Säure ohne Dominanz; langer Abgang der von Mineralität, unterstützt von der Frucht und der Säure, geprägt ist.
Ein ausgezeichneter Riesling ohne jegliche Altersnoten. Zur Zeit braucht der Wein noch viel Luft, um sich ausreichend zu öffnen, er hat m.E. noch ein langes Leben vor sich. Ich habe leider nur noch eine Flasche und die werde ich frühestens in 3 bis 5 Jahren trinken.
VG, Nora
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Re: Dönnhoff
Hi Nora, danke für die Notiz. In der Tat war die '11er Hermannshöhle vor 4 Jahren mein bisher bestes Dönnhoff-Erlebnis.
Mein Lagerbestand an Dönnhoff-Weinen ist allerdings Null.
Mir ist der Stil des Hauses irgendwie zu glattgebügelt.
Genieß die letzte Flasche des '11er
Schönes Wochenende.
Mein Lagerbestand an Dönnhoff-Weinen ist allerdings Null.
Mir ist der Stil des Hauses irgendwie zu glattgebügelt.
Genieß die letzte Flasche des '11er
Schönes Wochenende.
Viele Grüße
Dirk
Dirk
Re: Dönnhoff
Zu Weinen von Dönnhoff habe ich einen, nie systematisch überprüften, Vorbehalt entwickelt. Oft schmeckten sie makellos geformt und würdevoll und ließen mich damit gleichgültig. Erst die Niederhäuser Hermannshöhle 2006 trocken weckte nun die Idee, ob die (Un-)Tugenden jüngerer Jahre einem gealterten Wein zugute kommen. Farblich zeigte er frisches Altgold. Geschmacklich weder eine überbordende reifcremige Frucht, noch Oxidatives oder Verblassendes mit Tertiär-Schlaglöchern, noch Leerstellen oder Kippmomente Richtung Säure, Süße oder Bitternis. Beim Erstkontakt zieht der Wein allerdings frisch-aggressiv den Gaumen zusammen. Dass die Frucht mit Möbelpolitur akzentuiert wird, ist spannend und wichtig. Zum Apfel gibt es kräftig Stachelbeere, Honig und Limo. In dieser Konstellation passt auch die deutliche Süße. Ob jung oder alt gerät in Vergessenheit. Der Wein bewegt seine Aromen wie ein feines, faszinierendes Uhrwerk. So könnte ich Dönnhoff also auch sehen.
Gruß, Kle
Gruß, Kle
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
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