Mein erster Bordeaux aus 2018. Er reiht sich nahtlos in die Jahrgangstypizität (Gärungsnebenprodukte und fehlende phenolische Reife) von Weinen aus anderen europäischen Regionen ein.
Chateau Lanessan - Cru Bourgeoise - Haut Médoc - 2018:
Ich habe den Wein über drei Tage beobachtet. Nach dem Öffnen war er leer, einem alkoholisch-glycerinischen hohlen Volumen. Da sind für mein Verständnis viele unangenehme alkoholische Gärungsnebenprodukte im Spiel. Mit Luft traten die Gerbstoffe mehr und mehr in Erscheinung. M.M. nach fehlt diesen deutlich die phenolische Reife. Anfangs stoppend, grün, bitter-seifig, später aggressiv und hart. Die Nase wurde mehr und mehr alkoholisch, die Frucht schnell oxidiert, es roch wie ein Brandy.
Wohlwollend formuliert, der Alkohol und die Tannine haben sich noch nicht
integriert. Aber mal ehrlich, woran soll sich das bitte anbinden? Für eine Entwicklung, bzw. eine längere Reife könnte es auch mit der vorhandenen Säure etwas knapp werden.
Lanessan mag ich eigentlich ganz gerne, ist in der Regel ein solider Wein für einen angemessenen Preis. Dieser Wein war aber wirklich fies.
Grüße, Josef