Weiter mit zwei mal Margaux:
Cantenac-Brown, 30 € ex nego, ca. 42 € EVP. Minus 22% zu 2018.
Außerdem Kirwan, im Handel zu etwa 36 € EVP. Angeblich geht es hier seit einer Weile steil bergauf. Nach der Begegnung mit einem etwas magersüchtigen 2015er vor rund eineinhalb Jahren bleibe ich erstmal skeptisch. Nach der Arrivage wird es Gelegenheit geben, zu verkosten und zu sehen, was tatsächlich dran ist - und viel teurer wird er auch dann nicht sein.
Gruß
Ulli
Bordeaux 2019
Re: Bordeaux 2019
Noch einer zu unerwartet späterer Stunde:
Phelan Ségur, 26,40 € ex nego, rund 36 € EVP. Minus 15% zu 2018.
Gruß
Ulli
Phelan Ségur, 26,40 € ex nego, rund 36 € EVP. Minus 15% zu 2018.
Gruß
Ulli
Re: Bordeaux 2019
Zudem weiß man nicht, ob es den Händler, den Negociant oder das Weingut in 2 Jahren noch gibt. Dann ist das Geld futsch... COVID-19 wird sicherlich auch den ein oder anderen Händler, Negociant oder das Weingut treffen. Insbesondere, wenn der Händler viel an die Gastronomie verkauft hatte...Weinschlürfer hat geschrieben:Weils immernoch teuer isinnauen hat geschrieben:Hallo,
2019, call me a buyer!
... Warum wird nicht mehr gekauft?
Und man streckt Geld 2 Jahre vor... Darf man alles nicht vergessen.
Die Verzinsung des Kapitals ist dann gar nicht mehr sooo verlockend.
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
Re: Bordeaux 2019
Call me a buyer2,
Stimmt natürlich alles wegen Verzinsung, Risiko etc.
ABER, abgesehen von „no risk no fun“ , rede ich mir selber ein, dass die Weine aus einem offensichtlich zumindest sehr guten Jahrgang schon verhältnismäßig günstig sind.
Echt, bei Leo P. um 70,— fällt es schwer zu widerstehen, für Fans von Pontet C. um 80,— wohl auch.
Letztlich ist es für mich, und das ist, wie alles in Bezug auf „Passion — Wein, Sinn und Unsinn soviel Geld dafür auszugeben“ , rein subjektiv eine interessante Kampagne.
Zumindest ist es eine schöne Abwechslung während/ nach ( auch vor dem noch kommenden weiteren ?) ganzen Corona Drama.
In diesem Sinn Allen eine spannende weitere 19er Sub. und DANKE den hier schreibenden Aktivisten und Informanten
Gruß
Manfred
Stimmt natürlich alles wegen Verzinsung, Risiko etc.
ABER, abgesehen von „no risk no fun“ , rede ich mir selber ein, dass die Weine aus einem offensichtlich zumindest sehr guten Jahrgang schon verhältnismäßig günstig sind.
Echt, bei Leo P. um 70,— fällt es schwer zu widerstehen, für Fans von Pontet C. um 80,— wohl auch.
Letztlich ist es für mich, und das ist, wie alles in Bezug auf „Passion — Wein, Sinn und Unsinn soviel Geld dafür auszugeben“ , rein subjektiv eine interessante Kampagne.
Zumindest ist es eine schöne Abwechslung während/ nach ( auch vor dem noch kommenden weiteren ?) ganzen Corona Drama.
In diesem Sinn Allen eine spannende weitere 19er Sub. und DANKE den hier schreibenden Aktivisten und Informanten


Gruß
Manfred
-
- Beiträge: 855
- Registriert: Do 20. Nov 2014, 10:34
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Re: Bordeaux 2019
Genau, einerseits no risk no fun und andererseits: Welche Verzinsung?
Ich bleibe dabei: Der Reiz aus 2019 etwas zu subsen ist definitiv größer als 2018 / 2017.

Ich bleibe dabei: Der Reiz aus 2019 etwas zu subsen ist definitiv größer als 2018 / 2017.
Viele Grüße
Dirk
Dirk
-
- Beiträge: 994
- Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:57
Re: Bordeaux 2019
Ich sehe das ähnlich wie Alba und Bradetti. Einen solch markanten Preisrückgang bei höchstens unwesentlich geringerer Qualität gegenüber einem hochgelobten Jahrgang gab es schon lange nicht mehr. Nach 2010 dauerte es 4 Jahre (2014), bis ein recht guter Jahrgang zu einigermaßen adäquaten Preisen erhältlich war. Sämtliche Jahre dazwischen waren zu teuer, von 2013 gar nicht zu sprechen. Bis 2016 zogen die Preise wieder deutlich an, gingen im mittleren Jahrgang 2017 wegen teils geringer Ernte kaum zurück und stiegen bereits 2018 z.T. bereits wieder deutlich über 2016er Niveau. Nun Abschläge von 20, ja 30% bei - gemäß den Verkostungen unter Krisenbedingungen - sehr hoher Qualität (und ebenso hohen Alkoholprozenten, aber das ist ja wohl die unvermeidbare Zukunft in Bdx...): das verlockt mich schon (wieder einmal), zumindest selektiv das eine oder andere, zumeist mir aus früheren Jahren Bekannte in den Warenkorb zu legen. Risiko trifft Krise, na ja - wenn man nicht gerade Pétrus oder Le Pin im Fokus hat (das Level kann ich mir nicht leisten) und sich Limiten des Zockens setzt.Bradetti hat geschrieben:Genau, einerseits no risk no fun und andererseits: Welche Verzinsung?![]()
Ich bleibe dabei: Der Reiz aus 2019 etwas zu subsen ist definitiv größer als 2018 / 2017.
Gruß
Jean
-
- Beiträge: 720
- Registriert: Mo 3. Okt 2016, 23:24
Re: Bordeaux 2019
Hallo Jean!
Ich habe gerade richtig Spaß mit dem Wort "Limite" in Verbindung mit Bordeaux und stelle mir einfach vor, dass nach einem Limit das nächste kommt. Du meinst natürlich die Höchstpreise für einzelne Weine, doch man kann das auch als "no limits" lesen. Und ich finde das hat schon was mit mit dem ganzen Bordeaux-Zirkus und der Subse-Zockerei zu tun.
Ich bin raus, denn es gibt so viele hochinteressante Weine in jeder Preisklasse, die qualitativ mit den großen Bordeaux mitkommen. Wieso bloß dieses einseitige Risiko eingehen? Sag jetzt bitte nicht, gereifter Bordeaux bestimmter Produzenten ist einmalig, denn der Stil hat sich definitiv geändert. Man kauft so oder so eine Wundertütet.
Mich juckt's auch, aber die Hände bleiben definitiv aus der Hose, oder besser gesagt aus dem Kopf!
Herzliche Grüße
Lars
Ich habe gerade richtig Spaß mit dem Wort "Limite" in Verbindung mit Bordeaux und stelle mir einfach vor, dass nach einem Limit das nächste kommt. Du meinst natürlich die Höchstpreise für einzelne Weine, doch man kann das auch als "no limits" lesen. Und ich finde das hat schon was mit mit dem ganzen Bordeaux-Zirkus und der Subse-Zockerei zu tun.
Ich bin raus, denn es gibt so viele hochinteressante Weine in jeder Preisklasse, die qualitativ mit den großen Bordeaux mitkommen. Wieso bloß dieses einseitige Risiko eingehen? Sag jetzt bitte nicht, gereifter Bordeaux bestimmter Produzenten ist einmalig, denn der Stil hat sich definitiv geändert. Man kauft so oder so eine Wundertütet.
Mich juckt's auch, aber die Hände bleiben definitiv aus der Hose, oder besser gesagt aus dem Kopf!

Herzliche Grüße
Lars
-
- Beiträge: 1176
- Registriert: Sa 10. Dez 2016, 09:22
Re: Bordeaux 2019
Hier noch ein Link zu dem Jahrgangsbericht des Institute of Vine and Wine Sciences of Bordeaux University, Oenological Research Unit.
https://www.bordeauxraisins.fr/images/m ... e-2019.pdf
Hier die Zusammenfassung von der letzten Seite:
The quality of Bordeaux red wines looks promising once again in 2019. In light of the variations among estates, the reasons of which are described above, it is not simply a matter of stating general truths. Judging the relative performance of grape varieties and appellations, which is very common practice in this early stage, requires looking at in close detail. As in 2018, the Merlots appear to be a great success. They are expressive wines, marked by cherry, blackberry and fresh plum aromas. Smooth on the palate, they already reveal melt-in-the-mouth tannins. Rainfall in late September were often welcomed by winegrowers, making it possible to reach phenolic and aromatic ripeness. It is also worth noting that this vintage reflects the growing trend to produce grapes with increased sugar levels. In most cases, the excellent balance of flavours does not seem to have been affected by the resulting higher alcohol content, although particular care and attention was required when completing alcoholic fermentation. This observation should lead to a reflection on the influence of vineyard operations and their adaptation to climate change. Furthermore, the generally higher acidity, compared to the 2018 vintage, results in a more classic style of wine. Particularly sensitive to drought, Petit Verdot sometimes suffered from excessive water stress on the most well-drained soils. Certain batches have lost their usual charm. Meanwhile, the Cabernets, which benefited from favourable conditions at the end of the season, were picked in good condition, at peak ripeness. While they may lack the concentration of outstanding vintages throughout the region, they are nevertheless bursting with fruitiness, accompanied by a fine tannic structure. Once again, the finest deep gravel terroirs produced outstanding results.
Ich habe ein paar Hervorhebungen gemacht, die mit interessant schienen. Zusätzlich ist mir noch aufgefallen:
- Inhomogen Witterungsbedingen und daraus resultierende Qualität
- Der Einfluss der Weinbergsarbeit wird hervorgehoben
- Cabernet teilweise mit wenig Konzentration
Ich denke, hier kann man etwas zwischen den Zeilen lesen. Berichte älterer Jahrgänge findet man hier:[Link].
Irgendwie reizt mich der Jahrgang schon, nach 2007, 2010 und 2013 ist der Nachwuchs endlich mal in einem einigermaßen brauchbaren und bezahlbaren Jahrgang auf die Welt gekommen. Ich denke, ich halte die Füße aber noch still. Ich bin zuversichtlich, dass die Preise der meisten Wein auch noch in zwei Jahren ähnlich gut oder teilweise auch besser sind.
Grüße, Josef
https://www.bordeauxraisins.fr/images/m ... e-2019.pdf
Hier die Zusammenfassung von der letzten Seite:
The quality of Bordeaux red wines looks promising once again in 2019. In light of the variations among estates, the reasons of which are described above, it is not simply a matter of stating general truths. Judging the relative performance of grape varieties and appellations, which is very common practice in this early stage, requires looking at in close detail. As in 2018, the Merlots appear to be a great success. They are expressive wines, marked by cherry, blackberry and fresh plum aromas. Smooth on the palate, they already reveal melt-in-the-mouth tannins. Rainfall in late September were often welcomed by winegrowers, making it possible to reach phenolic and aromatic ripeness. It is also worth noting that this vintage reflects the growing trend to produce grapes with increased sugar levels. In most cases, the excellent balance of flavours does not seem to have been affected by the resulting higher alcohol content, although particular care and attention was required when completing alcoholic fermentation. This observation should lead to a reflection on the influence of vineyard operations and their adaptation to climate change. Furthermore, the generally higher acidity, compared to the 2018 vintage, results in a more classic style of wine. Particularly sensitive to drought, Petit Verdot sometimes suffered from excessive water stress on the most well-drained soils. Certain batches have lost their usual charm. Meanwhile, the Cabernets, which benefited from favourable conditions at the end of the season, were picked in good condition, at peak ripeness. While they may lack the concentration of outstanding vintages throughout the region, they are nevertheless bursting with fruitiness, accompanied by a fine tannic structure. Once again, the finest deep gravel terroirs produced outstanding results.
Ich habe ein paar Hervorhebungen gemacht, die mit interessant schienen. Zusätzlich ist mir noch aufgefallen:
- Inhomogen Witterungsbedingen und daraus resultierende Qualität
- Der Einfluss der Weinbergsarbeit wird hervorgehoben
- Cabernet teilweise mit wenig Konzentration
Ich denke, hier kann man etwas zwischen den Zeilen lesen. Berichte älterer Jahrgänge findet man hier:[Link].
Irgendwie reizt mich der Jahrgang schon, nach 2007, 2010 und 2013 ist der Nachwuchs endlich mal in einem einigermaßen brauchbaren und bezahlbaren Jahrgang auf die Welt gekommen. Ich denke, ich halte die Füße aber noch still. Ich bin zuversichtlich, dass die Preise der meisten Wein auch noch in zwei Jahren ähnlich gut oder teilweise auch besser sind.
Grüße, Josef
-
- Beiträge: 553
- Registriert: Fr 2. Dez 2011, 15:45
Re: Bordeaux 2019
da wäre ich nicht so zuversichtlich.Irgendwie reizt mich der Jahrgang schon, nach 2007, 2010 und 2013 ist der Nachwuchs endlich mal in einem einigermaßen brauchbaren und bezahlbaren Jahrgang auf die Welt gekommen. Ich denke, ich halte die Füße aber noch still. Ich bin zuversichtlich, dass die Preise der meisten Wein auch noch in zwei Jahren ähnlich gut oder teilweise auch besser sind.
wenn du bestimmte weine haben willst, würde ich sie jetzt kaufen (bei einem zuverlässigen händler).
ich bin inzwischen zu alt für bdx als investition oder zum ausreifen lassen.
aber ich überlege, den einen oder anderen wein zu kaufen, um ihn überhaupt einmal im leben probiert zu haben.
beispiel: mouton rothschild für 399.
natürlich werde ich das geld nicht hinlegen, kann ich gar nicht.
aber eine preiswertere chance (also eine buddel aus einem mindestens sehr guten jahrgang) wird es m.e. nicht mehr geben.
auf niedrigerem niveau: leoville poyferre oder auch lynch bages.
oder noch weiter "geerdet" : cantemerle. wenn man davon über viele jahre eine flasche trinken möchte, wirds nicht billiger (immer vorausgesetzt, der jahrgang ist mindestens sehr gut; aus einem schlechten jahr braucht man den wein sowieso nicht, auch nicht "billig").
gruss, matthias
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
-
- Beiträge: 430
- Registriert: Di 30. Nov 2010, 18:12
- Kontaktdaten:
Re: Bordeaux 2019
Brane Cantenac 2019 camoufliert seine unbändige Kraft hinter einer feinen Aufwallung hedonistischer Grandezza. Sehr animierend, sehr fein, sehr intensiv und lang. 97-98 Punktepessac-léognan hat geschrieben:
Kann ich sehr gut begreifen, Herr Hilse!
Könnte Ihnen trotz allem ein ähnlich allgemeines Wörtchen wie zu Conseillante und zu Figeac auch zum Brane, zum DDC rouge oder zum Haut Bailly entlockt werden?
Vielen Dank im Voraus!
DDC ist in gewisser Weise die Verkörperung von Risikoaversion. Sehr frisch, klar, dezente Extraktion - hier macht man nichts falsch. Jedenfalls fast so wenig wie bei Batailley. Der ist gleichgut, etwas ausdrucksstärker und kostet noch einmal 30% weniger. Da hier im Forum über die österreichische Offerte des Jahrgangs 2012 diskutiert wurde: der Batailley 2019 ist die alternativlose Alternative zum Jahrgang 2012 zu Preisen von anno dazumal.
Haut Bailly ist toll gelungen, die dezente Version des 2009er mit der Struktur des 2010er. 97-98 MH. Risiko: der Preis ist zu hoch. Ausserdem gibt es da noch den CHB, den offensichtlich niemand probiert hat.
Herzliche Grüße nach einen anstrengenden Einkaufstag,
Matthias Hilse
p.s.: morgen ist kein Feiertag in Frankreich...