Bordeaux 2019

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Jochen R.
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Re: Bordeaux 2019

Beitrag von Jochen R. »

Hallo Adrian,
danke für den Bericht!

Viele Grüße,
Jochen

PS: Unter ca. 100 roten einer (1 !) mit 13 %Vol., 13 mit 13,5 %Vol.
und der Rest 14 aufwärts 8-)
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Matthias Hilse
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Re: Bordeaux 2019

Beitrag von Matthias Hilse »

Ollie hat geschrieben:Zweifellos erlaubt der Rückgriff auf diese vier Aspekte (Charme, Balance, Intensität, Struktur), die in den jeweiligen Jahren bestmöglich(?) umgesetzt waren, nur einen Schluss: Nämlich dass 2019 der beste jemals erreichte Jahrgang im Bordelais ist, zumindest im Durchschnitt der bisher verkosteten Muster. Stimmen meine Annahmen? Stimmt mein Schluss? Ist das auch Ihr Schluss, Herr Hilse?
Ich glaube nicht, dass es Mr. Delon um diese Zuspitzung geht, sondern eher um die Grundparameter, die die 4 Referenzjahrgänge bestimmt haben. Im Fall von LLC ist das auch eigentlich egal, denn alle 4 Jahrgänge sind meiner Ansicht nach perfekt (LLC war im Dezember zu Gast bei mir, daher habe ich hier einen sehr rezenten Eindruck inkl. Fassmuster 2018). Wenn ich als anderes Beispiel Roc de Cambes nehme, dann trifft Ihre Schlussfolgerung hier m.E.n. zu. 2019 vereint hier das Beste aus den bisher besten Jahrgängen.

Ich nehme das Beispiel Batailley, weil ich ein Fassmuster hatte und die anderen Jahrgänge gut genug kenne. 2019 hat durchaus mehr Charme als 2009 (und weniger Alkohol), die Ausgewogenheit von 2016, nicht ganz die Intensität von 2018 und die Struktur von 2010. 2019 ist in etwa gleichauf mit den anderen Jahrgängen, aber nicht "best ever", sondern "so gut wie in den anderen Jahrgängen".

Nun habe ich bewußt 3 Weine herausgepickt, denn auf den Jahrgang allgemein möchte ich mein Urteil nicht anwenden. Dafür habe ich einerseits noch zu wenige Weine verkostet, andererseits gibt es durchaus Beispiele, wo ich eine Inferiorität von 2019 gegenüber den anderen Jahrgängen sehe.

Pauillac, Margaux und St. Julien haben sich homogen auf sehr hohem Niveau gezeigt, St. Estephe war durchwachsen, was aber durchaus mit der Qualität der Muster zusammenhängen kann.

Überhaupt darf man den Aspekt nicht unterschätzen, dass wir (die wir Muster zugesandt bekommen haben) ziemlich gestresste Weine zum Inspizieren hatten.

Bei den Weißweinen habe ich jedoch den Eindruck, dass ihr Format eine Nummer zu groß ist für die bisherigen Ernten.

Natürlich hat es einer Krise historischen Ausmaßes bedurft, um zur "Traumkonstellation" "großer Jahrgang bei deutlich zurückgehenden Preisen" zu gelangen. Ob wir da über "best ever" sprechen, halte ich persönlich für völlig nachrangig.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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Winedom
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Re: Bordeaux 2019

Beitrag von Winedom »

Hallo Bradetti!
Interessant, Rainer. Danke. Könntest du noch nachreichen, wie die Jahrgänge 2017 und 2018 bepunktet wurden?!
Da hab ich leider nicht mehr herausfinden können!
Gruss Rainer
Viele Grüße
Rainer


"Nein, Alkohol trinke ich nicht. Ich trinke hier einen Schoppen Winzerwein!"
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UlliB
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Re: Bordeaux 2019

Beitrag von UlliB »

Heute soll angeblich der ganze Lafite-Stall rauskommen. Los geht es mit

Carruades de Lafite, 145 € ex nego, etwa 200 € EVP. Knapp 20% unter dem Preis für den 18er.

Da stellt sich die Frage: wie absurd ist ein klein bisschen weniger absurd als völlig absurd? :mrgreen:

Gruß
Ulli
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vanvelsen
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Re: Bordeaux 2019

Beitrag von vanvelsen »

Jochen R. hat geschrieben:Hallo Adrian,
danke für den Bericht!

Viele Grüße,
Jochen

PS: Unter ca. 100 roten einer (1 !) mit 13 %Vol., 13 mit 13,5 %Vol.
und der Rest 14 aufwärts 8-)
Welcome to climate change... Aber nicht vergessen, Cheval Blanc 1947 hatte um 15% Alkohol und 5g RZ ;-)

LG

Adrian
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UlliB
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Re: Bordeaux 2019

Beitrag von UlliB »

Und zwei weitere aus dem Lafite-Portfolio:

Duhart Milon, 48 € ex nego, ca. 66 € EVP. Knapp 13% unter 2018.

l'Evangile, 135 € ex nego, ca. 185 € EVP. 25% unter 2018.

Hier wird mit den Abschlägen gegenüber den 18-er Preisen ziemlich differenziert.

Gruß
Ulli
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UlliB
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Re: Bordeaux 2019

Beitrag von UlliB »

Valandraud, 90 € ex nego, ca. 125 € EVP. Minus 30% ggü. 2018. Der war früher schon mal dramatisch teurer, aber der Nimbus des "Garagenweins" ist mittlerweile wohl dahin.

Gruß
Ulli
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UlliB
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Re: Bordeaux 2019

Beitrag von UlliB »

Und da ist Lafite:

Lafite Rothschild, 396 € ex nego, theoretisch rund 550 € EVP (praktisch wird's vermutlich etwas mehr). Knapp 16% unter dem 2018er.

Preise hin oder her: diese Kampagne ist nicht nur in ihren Rahmenbedingungen außergewöhnlich, sondern die Weine erscheinen auch in zuvor nie gesehener Reihenfolge. Lafite war sonst immer unter den Letzten, die einen Preis veröffentlicht haben.

Gruß
Ulli
Mr. I
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Re: Bordeaux 2019

Beitrag von Mr. I »

Gerade gesehen: DdC hat bei Lobenberg 100+/100 Punkte bekommen... bald bekommt der erste Wein 110/100 Punkten :lol:
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UlliB
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Re: Bordeaux 2019

Beitrag von UlliB »

Mr. I hat geschrieben:Gerade gesehen: DdC hat bei Lobenberg 100+/100 Punkte bekommen...
Ach, das ist ja nichts Besonderes. Bei ihm haben dieses Jahr rund ein Dutzend deutsche GGs 100+/100 bekommen. Und eben auch schon einige Bordeaux. Das System lässt ja auch noch etwas Spielraum nach oben: nächstes Jahr gibt es dann 100++/100, und 2022 dann 100+++/100. Erst danach muss man sich langsam etwas neues einfallen lassen. Bei Lobenberg wird das bedeuten, dass die 100-Punkte-Skala bei 100 Punkten anfängt :mrgreen:

Gruß
Ulli
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