Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
maha
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Di 14. Jan 2020, 20:11
amateur des vins hat geschrieben:Da habt ihr ja ziemlich in die vollen gegriffen! Ohne Thema is' auch mal schön. Danke auch für die Menüimpressionen - sieht klasse (und ambitioniert) aus! Ich glaub' ich muß mal versuchen, euch wenigstens einmal zu besuchen... vielleicht ja am 7.3. und/oder 17.10.?
It would be a pleasure Das Menü im Trares war wieder mal sehr sehr gut. Die 4 Gänge schlugen hier mit 69 EUR zu Buche, m.M. nach jeden Cent wert. Dazu kamen noch 30 EUR Korkgeld incl. Wasser oben drauf. Dazu sehr (wein-)fachkundiges und freundliches Personal. Ich mag das Restaurant sehr gerne. Würde mich freuen Dich mal wieder hier in FFM begrüßen zu können . Ob dann auch wieder in Trares kann ich allerdings nicht versprechen, das obliegt dem Probenorganisator.
Der schönste Sport ist der Weintransport!
Jochen R.
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So 9. Feb 2020, 14:58
Gestern trafen wir uns im La Cigale zu einer St. Emilion 2000-Horizontale.
Ich bin bekennender Fan dieses Jahgangs, muss aber vorweg schicken dass mich in letzter Zeit Merlot-dominierte Weine immer weniger ansprechen und auf Konzentration und hohe Parker-Punkte getrimmte "Merlotbomben" a la Troplong Mondot et al. schon gar nicht.
Ich war sehr gespannt und hier ein paar Kurzeindrücke ...
1. Flight: Belair vs. Magdeleine Der Magdeleine hat mir zu Beginn hervorragend gefallen mit floralen Noten, Tabak, Kaffee in der Nase. Mittlerer Köper, frisch mit schöner Frucht, sehr lang. Hat mit der Zeit aber zusehens abgebaut. 90 P. Der Belair sehr schön aber ein bisschen schlicht/eindimensional. 87 P.
2. Flight: Clos St. Martin vs. Pavie Macquin Der Clos St. M. vom Stil her eher linkes Ufer mit Bittermandeln, floralen Noten, Tabak und Minze in der Nase. Komplex! Mittlerer Körper, frisch mit schöner Frucht, floral, schöne Adstringenz, sehr lang. Großer Wein, 94-95 P., und für mich der WOTN. Pavie Macquin ist sicherlich nicht Jedermann´s Sache - hin und wieder mag ich diese "warme" Frucht/Mon Cherie in Kombination mit Menthol sowie Tabak und Zedern sehr. Am Gaumen eher mittelgewichtig mit wunderbarer Frucht, dezent floral/würzig und sehr lang. 93 P.
3. Flight: Canon La Gaffeliere vs. Figeac Der Canon La Gaff. war mehrheitlich der WOTN, v. a. die Nase klasse - fast intensiv mit floralen Noten, Tabak, Menthol, komplex. Mittelgewichtig, würzig/floral/tabakig, lang. 91-92 P. Der Figeac sehr jung mit angezogener Handbremse - würzig, florale Noten, leicht laktisch, animalisch. Sehr sich so am Gaumen fort, lang Schöne Entwicklung beim Nachverkosten am späten Abend. 91+ P.
4. Flight: Pavie Decesse vs. Troplong Mondot Druckvoll, konzentriert, reife Frucht, würzig, bitter - der Troplong für meinen Geschmack null Trinkfluss (87 P.), der Pavie Decesse nicht ganz so schlimm, aber Nachverkosten musste auch nicht sein. 90-91 P.
5. Flight: Beausejour Becot vs. Monbousquet Nach dem letzten Flight geradezu eine Wohltat. Der Beausejour B. mit Paprika, Menthol, Tabak und florale Noten. Schlank bis mittelgewichtig, würzig, schöne Frucht &Adstringenz,sehr lang. 91-92 P. Der Monbousquet mit Kaffee und Bittermandeln, Tabak und florale Noten. Seidig, schöne Frucht & Adstringenz, sehr lang. 92 P.
Besonderer Dank an Reinhard für die Organisation!
Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
duhart09
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So 16. Feb 2020, 18:13
Lieber Jochen,
danke für Deine Notizen/Eindrücke. Ich war ja trotz aller Linksuferpräferenz auch mit von der Partie und stimme bei den meisten Deiner Bewertungen bis auf Nuancen mit Dir überein. Für mich war allerdings der Canon La Gaffeliere (19+ P.) mit seiner sehr verführerischen Eleganz der WOTN (knapp gefolgt vom sehr schönen, in der Tat linksufrig wirkenden und komplexen Clos St. Martin(19 P.)). Sehr, sehr enttäuschend - eigentlich schon eine Frechheit! - war der absurd überextrahierte Pavie Decesse (16-17 P.). Da war der Flightpartner Troplong Mondot (obgleich auch sehr opulent) aus meiner Sicht deutlich besser und komplexer. Sehr schade fand ich, dass der Figeac sich so zugeknöpft gezeigt hat, hatte ich schon deutlich offener.
Freue mich auf Saint Julien 2000 in drei Wochen!
Gruß Uli
Uli __________________________________________________________ We're just two lost souls swimming in a fishbowl year after year
Jochen R.
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So 8. Mär 2020, 15:23
In kleiner Runde (4 Personen) war gestern im Goldmund St. Julien 2000auf dem Prüfstand. Die Flaschen wurden zu Probenbeginn geöffnet und die Weine über den Abend hinweg (gegeneinander) verfolgt. Eins vorweg: Das war ein konstant extrem hohes Niveau - St. Julien 2000 rockt Vielen Dank Jan-Henning für die Organisation! Gruaud Larose:Braucht Luft! Dunkles Weinrot, mit Luftzufuhr erdig, nasses Leder, florale Noten, Minze, dunkle Früchte, Kaffee. Geniale Nase, mittelkräftig, komplex. Mittelgewichtig, wunderbar frische Säure, dunkelfruchtig, würzig/floral, lang. 94 P. Leoville Barton:Tief dunkles Weinrot. Geniale Nase: Edelhölzer, florale Noten, Tabak, Kaffee, Menthol, nasses Leder, dezent laktisch, Heidelbeeren. Komplex, mittelkräftig bis intensiv. Mittlerer Körper, wunderbare Frucht, frische Säure, floral/tabakig/würzig, lang. 93-94 P. Leoville Poyferre:Dunkles Weinrot. Geniale, mittelkräftige bis intensive und komplexe, Nase: florale Noten, Tabak, nasses Leder, erdig, Kaffee, Minze, Heidelbeeren und Cassis. Mittlerer Körper, ein Korb dunkler Früchte, frisch und trinkig, dezent würzig, schöne Adstringenz, ewig lang mit fruchtigem Nachhall. Jetzt im 3. Anlauf erstmals großes Kino und mein WOTN, 98 P. Ducru Beaucaillou:Dunkles Weinrot. Kaffee, erdig, florale Noten, Gewürze, Bittermandeln, Minze. Tolle Entwicklung mit Luftzufuhr, mittelkräftig. Druckvoll, würzig, Korb dunkler Früchte, trinkig, florale Noten, schöne Adstrin- genz, ewig lang mit fruchtigem Nachhall. Auch die 3. Flasche in den letzten drei Jahren präsentierte sich groß, 96 P. Super Wein! Viele Grüße, Jochen
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Jochen R.
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Mo 1. Nov 2021, 09:39
Rauz(s)an Segla-Vertikale, 30.10.21 im Chairs:
1. Flight: 1982 vs. 1983
Die Nase des 1982er intensiv nach Tabak und nassem Laub, animalisch. Mittelgewichtig, würzig, dunkelfruchtig mit schöner Adstringenz, frisch, lang. 91-92 P. - beim Nachverkosten am späten Abend eher bei 92 P. Der 1983er filigran – in der Nase Heidelbeerjoghurt, florale Noten, Tabak, im Hintergrund nasses Laub. Mittelgewichtig mit schöner Frucht, leicht laktisch, lang. 90 P. (später eher 91 P.)
2. Flight: 1985 vs. 1986
Der 1985er mit einer super schönen Frucht, intensiv, leicht laktisch, Tabak, Zedern. Komplex! Mittelgewichtig, floral/ würzig, sehr lang. 92-93 P. Der 1986er brauchte (viel) Luft um etwas zu zeigen. Minze, Zedern, würzig/floral, später Kaffee. Druckvoll, würzig, laktisch, Brombeeren, recht knackige Säure – was den Wein doch etwas rustikal daherkommen lässt, lang. 91-92 P.
3. Flight: 1989 vs. 1990
1989: Florale Noten und Tabak, Zedern, schöne Frucht, Minze. Komplex! Mittlerer Körper, würzig, frische Säure, toller Trinkfluss, dezent laktisch, lang. 93 P. Der 1990er mit „warmer“ Frucht, Mon Cherie, etwas Marzipan, Gewürze, Tabak, später Bittermandeln. Komplex - hält das hohe Niveau aber leider nicht ganz am Gaumen. Mittlerer Körper, würzig, frisch, sehr lang. 92 P.
4. Flight: 1996 vs. 2000
Der 1996er hatte vermutlich einen Schlag weg – hinter einer heftigen würzig/animalischen Note durchaus schöne Brombeer- frucht und Cassis zu erkennen, so etwa mittellang. Keine Wertung. Der 2000er für mich der einzige Wein, der Größe andeutete. Laktisch, Kirschjoghurt, florale Noten und Gewürze, Tabak, intensiv. Ständig wechelnde Eindrücke. Mittlerer Körper, sehr jugendlich, Tannine zum darauf herumkauen, frisch und trink- animierend mit schöner Frucht, ewig lang. 94+ P.
Nach mehr als 1,5 Jahren endlich mal wieder ein BDX-Event in der gewohnt entspannten Runde – das war wieder sehr schön! Danke Uli für die Organisation!
Viele Grüße, Jochen
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Jochen R.
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So 8. Mai 2022, 13:36
Gut Ding will Weile haben. Gestern trafen wir uns nach längerer Zeit mal wieder im Trares, um dem Jahrgang 1996 auf den Zahn zu fühlen.
Montrose vs. Cos d´Estournel 1996: M: Geniale Nase mit Tabak und Zedern, Minze, Cassis. Mittel- gewichtig, Cassis, frisch, würzig, noch sehr jugendlich, mittellang bis lang. 92 P. C: Floral mit Bittermandeln, Heidelbeeren, Leder/schweißig, komplex. Mittlerer Körper mit wunderbarer Tanninstruktur, blaufruchtig, druckvoll und sehr lang. 94 P.
Pirat: Solaia 1996: Intensiv mit feinen Holznoten (dezent laktisch, Vanille, Kaffee), Minze, Kirschen, parfumiert. Mittelgewichtig, Kirschen, mittellang. 90 P.
Latour vs. Mouton R. 1996: L: Braucht Luft. Bittermandeln, wunderbare Cabernetfrucht, Gewürze, Menthol, Tabak. Komplex. Druckvoll mit wunderbarer Tanninstruktur und Cabernetfrucht, würzig, frisch, ewig lang. Groß mit Riesenpotential. 96(-97)+ P. M: Traumhafte Nase mit Tabak, Zedern, florale Noten und Bitter- mandeln. Ständig wechselnde Eindrücke. Druckvoll mit wunder- barer Frucht, frische Säure, schöne Tanninstruktur, sehr lang. Großer Wein. 95 P.
Haut Brion vs. Margaux 1996: HB: Floral, dezent laktisch, bisschen Kaffee, Kirschfrucht, auch Mon Cherie, laut und intensiv, komplex. Wunderbarer Trinkfluss, druckvoll, würzig, kräftige Tanninstruktur, saftige Frucht, ewig lang. Ganz groß und mein WOTN. 98(-99) P. M: Floral/kräutrig/würzig, Bittermandeln, filigran, komplex. Mittlerer Körper, seidig, sehr würzig mit toller Tanninstruktur, feine Frucht, frische Säure, ewig lang. Für mich knapp hinter dem Haut- Brion und ebenso ganz groß. 97 P.
L´Eglise Clinet vs. Ausone 1996: L´EC: Braucht Luft. Heidelbeeren und Kirschen, dazu etwas Orange, floral/würzig, eher verhalten. Am Gaumen süße Frucht, dazu Kräuter- würze, mittellang. 90-91 P. A: Braucht Luft. Florale Noten, Karamell, kräutrig/würzig, Bitter- mandeln. Kommt noch sehr jugendlich daher. Druckvoll, kräuter- würzig, dunkelfruchtig, Trinkfluss, schöne Adstringenz, ewig lang. 92+ P.
Die Weine wurden kurz vor dem Verkosten dekantiert. Nicht unerwähnt bleiben soll ein wunderschöner Riesling von P. J. Kühn zum Aperitif und der ebenfalls wunderbar das Dessert be- gleitende Rieussec 1999 - habe dazu aber keine Notizen gemacht. Das Menü war ganz hervorragend. Danke Uli für die Organisation dieser Hammerprobe!
Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
duhart09
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So 8. Mai 2022, 14:36
Lieber Jochen,
danke für's Mittrinken und Mitschreiben - ich hatte mir schreibtechnisch frei genommen (was auch toll war), kann Deine Eindrücke aber aus der Erinnerung heraus nur bestätigen. Haut Brion und Latour waren für mich mit Margaux praktisch perfekte Weine und knapp vor den anderen, Cos der PLV-Sieger und die rechtsufrigen Vertreter ziemlich enttäuschend.
Wir hatten großes Glück, dass alle Weine so gut performt haben/keine Ausfälle zu verzeichnen waren. Ist ja doch immer wieder eine Erleichterung bei edleren Geschichten. Obwohl ich ja kaum Italiener trinke würde ich den Solaia besser einschätzen als Du, zumindest als er direkt im Glas war, hat dann für mich mit Luft doch deutlich nachgelassen.
Großer Dank auch ans Team vom Trares, das uns in angenehmster Weise verwöhnt hat!
Schönen Sonntag allen Foristen/Lesern!
Uli __________________________________________________________ We're just two lost souls swimming in a fishbowl year after year
duhart09
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So 18. Sep 2022, 13:18
Gestern Abend trafen wir uns im Frankfurter Westend im "Allgaiers" (erstmalig, Top-Leistung der Küche, empfehlenswert für gutes Essen ohne "Chi Chi"!!) zu einer wunderbaren, geradezu legendären Verkostung zweier meiner Lieblings-Chateaux, nämlich Lynch Bages vs. Pichon Baron. Auf dem Programm standen die Top-Jahrgänge 1982, 1989, 1996 und 2000. Alle pop & pour mit Ausnahme der beiden 2000er, denen wir rd. zweieinhalb oder drei Stunden in der Karaffe gegönnt haben. Leider(?) habe ich die Bequemlichkeit vorgezogen, keine Notizen zu machen. Jochen R. war da fleißiger und wird hier bestimmt noch ergänzende Ausführungen einstellen. Aber wie auch immer: wir hatten mit den Flaschen großes Glück! Alles wirklich große Weine, lediglich der 89er Baron hatte einen kleinen Schlag, etwas muffige Nase, wurde im Glas mit Luft aber noch einigermaßen gut. Aus meiner Sicht waren der druckvolle Lynch Bages 89 und minimal dahinter der sowas von in sich ruhende, klassischere 82er nahezu perfekte Weine (wobei ich bei Lynch Bages zugegeben strukturell positiv gebiased bin). Die beiden 2000er dito - hier hatte zunächst der Baron die Nase etwas vorne, der Lynch holte dann aber auf. Trotz Karaffierens merkte man beiden Weinen an, dass sie noch Jahre vom Genusshöhepunkt entfernt sind (wobei sie aber auch jetzt schon wirklich groß waren). Werden aber dann kaum hinter dem Niveau der beiden vorgenannten Lynch Bages liegen.
Im Vorprogramm gab's einen 2012er von Buhl Pechstein GG (sehr orangenzestig, schön!) und zum süßen Finale einen von Jochen gesponserten, ebenfalls schönen 2001 Rayne Vigneau (merci, Jochen!). Ein großer und langer Glücksmoment!! Danke allen Mittrinkern für einen so schönen Abend! Gruß
Uli __________________________________________________________ We're just two lost souls swimming in a fishbowl year after year
Jochen R.
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So 18. Sep 2022, 13:39
Hier schon meine Notizen zur Pichon Baron - Lynch Bages Doppelvertikale.
1. Flight. P. Baron vs. Lynch Bages 1996: P. Weinrot mit Aufhellungen zum Rand. Anfangs sehr floral, laktisch, Tabak, Kirschen. Super Entwicklung mit Luftzufuhr. Viel Tabak und eine animalische Note. Mittelgewichtig mit wunderbar tabakiger Cabernetfrucht, recht jugend- lich, frisch, lang. 92-93 P. L. Weinrot mit Aufhellungen zum Rand. Gewürze, Tabak, Mon Cherie, Bleistift, bisschen Pfeffer. Komplex. Druckvoll, trinkanimierende Cabernetfrucht, würzig, schöne Adstringenz, lang. 92-93 P.
2. Flight. P. Baron vs. Lynch Bages 1982: P. Transparentes Weinrot. Geniale Nase mit Zedern, Tabak, Menthol, Kirschen. Mittlerer Körper mit trinkanimierender Frucht, würzig, lang. Baut im laufe des Abends etwas ab. 93 P. L. Weinrot mit Aufhellungen. Kräutrig/würzig, Heidelbeeren, Tabak, immer neue Eindrücke. Mittlerer Körper, extrem würzig, Tabak, schöne Frucht, sehr lang. 95 P.
3. Flight. P. Baron vs. Lynch Bages 1989: P. Dunkles Weinrot. Fleischbrühe, Liebstöckel, süßes Malz. Die Begeisterung hielt sich mehrheitlich in Grenzen - ich finde der Wein hat sich mit Luft gefangen. Mon Cherie, Tabak, Kaffee. Mittelgewichtig, auch hier anfangs malzig, würzig, Tabak, sehr lang. 92-93 P. L. Tief dunkel. Genial filigran-komplexe Nase: Tabak, Zedern, feine Frucht, florale Noten Gewürze, Minze, Kaffee. Mittlerer Körper mit wunderbarer Frucht, sehr würzig, floral/tabakig, ewig lang mit fruchig/würzigem Nachhall. Großer Wein und mein WOTN. 96-97 P.
4. Flight. P. Baron vs. Lynch Bages 2000: P. Tief dunkel. Geniale Nase mit Kaffee, Kräutern,Bittermandeln, Bleistift, florale Noten und Tabak, Heidelbeerjoghurt. Komplex. Druckvoll, tolle Frucht, trinkanimierende Säure, sehr lang, Groß mit Potenzial. 95-96+ P. L. Tief dunkel. Blumig, Joghurt, Tabak, mit Luftzufuhr florale Noten, Kräuter, frische Minze, ständig wechselnde Eindrücke. Druckvoll mit wunderbar seidiger Frucht, frisch, dezent würzig/adstringierend, sehr lang mit fruchtigem Nachhall. Groß mit Potenzial. 96+ P.
Ich schließe mich Uli´s Meinung zur Küchenleistung an: ganz toll und wirklich empfehlenswert, gerne wieder! Und natürlich herzlichen Dank für die Organisation!
Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
Jochen R.
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So 16. Okt 2022, 15:23
Gestern trafen wir uns in kleiner Runde in der Winebank, um ein paar 2019ern auf den Zahn zu fühlen. Blindprobe, die Flaschen wurden kurz vor Probenbeginn geöffnet und die 2er Flights per Zufall zusammengestellt.
Batailley vs. Langoa Barton: B: Florale Noten, Bittermandeln, würzig, dezent laktisch. Profitiert von Luft, Tabak, Kirschen. Schlank bis eher mittelgewichtig, würzig/tabakig, Sauerkirschen, mittellang. Braucht noch. 91 P. L: Recht laktisch, Vanille, merklicher Holzeinsatz, blumig, würzig, mind. mittelkräftig. Mit der Zeit etwas anstrengend. Mittlerer Körper mit frischer Säure, Sauerkirschen, schöne Adstringenz, mittellang. 90 P.
Meyney vs. La Lagune: M: Geniale Nase, viel Tabak, leicht animalisch, Bittermandeln, Heidelbeeren. Mittlerer Körper, leicht würzig, dunkelfruchtig, schöne Adstringenz, mittellang bis lang. 91(-92) (positiver Eindruck letzte Flasche von Ende September voll bestätigt). L: Nase erst etwas zurückhaltend, braucht Luft,tabakig/würzig, mit Luft Leder, Bittermanden, Kirschen, Brombeeren. Super Entwicklung, ständig neue Eindrücke. Druckvoll, kräutrig/würzig, wunderbare Frucht, kräftige Tanninstruktur, langer Abgang. 93 P. (negativer Eindruck letzte Flasche von Anfang Januar nicht bestätigt).
Pagode de Cos vs. Durfort Vivens: P: Floral/kräutrig/laktisch. Tolle Kirschfrucht. Mit Luft auch Tabak. Mindestens mittelkräftig, schöne Entwicklung mit Luftzufuhr, komplex. Setzt sich erst mal mit schöner Kirschfrucht so fort, auch Brombeeren, druckvoll mit schöner Tanninstruktur, würzig, sehr lang. 92-93 P. D: Florale Noten, Tabak, Kirschjoghurt, mit Luft leicht animalisch, Pfeffer, ständig wechselnde Eindrücke, mittelkräftig bis intensiv. Mittelgewichtig, anfangs bisschen dropsige Frucht - aber tolle Entwicklung, schöne Tanninstruktur, auch hier leicht laktisch, ewig lang. 93 P.
Fazit: Wie Marko schon sagte, war der La Lagune Sieger der Probe. Den Durfort sah ich allerdings - bei oder trotz ganz anderer Stilistik (das muss man schon mögen) - gleich auf.
Die Überraschung für mich: wieder der La Lagune, weil ein Unterschied wie Tag und Nacht zu meiner letzten Flasche bzw. dem, was UlliB wohl letzte Woche ins Glas bekam. Woran liegt´s? Flaschenvarianzen, Tagesform, ... ?? Keine Ahnung, die folgenden Flaschen dürfen sich von mir aus gerne wieder so präsentieren, dann ist das in der Tat ein super Wein und ich nehme das, was ich gestern gesagt habe, gerne zurück!
Viele Grüße, Jochen
PS: Das absolute Highlight war aber der von Uli gespendete Giscours 2000. Vielen, vielen Dank !! Geniale Nase, Tabak, Zedern, Gewürze, nasses Leder, komplex, intensiv. Druckvoll, würzig, nasses Laub, wunderbare Frucht, Bittermandeln, anfangs mittellang - wird mit Luft immer länger. Großer Wein! (96-)97 P.
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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