Moin, wenn ihr diese Karte der gehobenen Gastronomie [1] lest:
Carabiniero | Grüne Tomate | Limettenblätter | Sumach
(alternativ: Ziegenfrischkäse | Gurke | Estragon)
Steinbeißer | Schnippelbohnen | Yuzu
Rehkeule | Kürbis | Dresdner Berle | Rote Emma
Rote Bete | Weiße Edelmond | Malz
(alternativ: Aprikose | Lavendel | Mandel)
[1] Irgendwo zwischen klassisch französisch und mäßig modern mit Anklängen an Fusion;
unbesternt, aber nach meinem Dafürhalten auf Ein-Sterne-Niveau
...und wenn ihr wißt, daß die Weinkarte zwar recht ansprechend, aber doch sehr übersichtlich ist:
Was würdet ihr aus dem eigenen Bestand mitbringen, wenn das Korkgeld 30€ pro Flasche beträgt und zwei Personen am Tisch sind (plus Kellnerschluck)? Am wahrscheinlichsten ist eine Flasche, ggf. aufgestockt durch offene Weine aus der Karte (unbekannt), aber auch zwei Flaschen sind nicht ausgeschlossen - etwaige Reste trage ich dann eben wieder nachhause.
Riesling ist zwar vorhanden, aber nicht möglich.
In anbetracht der Hitze tendiere ich dazu, auch zum Reh bei weiß zu bleiben. Aber was nimmt man da?
Meine Überlegungen:
Damit es sich bei dem Korkeld überhaupt "lohnt", sollte es tendenziell eher ein "qualitativer Kracher" sein. Burgunder könnte gehen, scheint mir aber in weiß zum Reh unpassend (dann doch lieber rot). Bordeaux stelle ich mir wegen des Sauvignons schwierig vor. Ich denke gerade in Richtung Rhône: Beaucastel Roussanne V.V. stelle ich mir zu Rehkeule und Kürbis genial vor, aber zum Steinbeißer eher zu üppig. Der normale C9 paßt womöglich besser. Saint-Péray von Voge ist vielleicht ein guter Kompromiß, allerdings noch etwas jung (2016). WB Mandelberg von Rebholz ist auch noch eine Option.
So, jetzt ihr...!
Welcher BYO-Wein zu diesem Menü?
-
- Beiträge: 4596
- Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
- Wohnort: Berlin
Welcher BYO-Wein zu diesem Menü?
Besten Gruß, Karsten
Re: Welcher BYO-Wein zu diesem Menü?
Hallo,amateur des vins hat geschrieben:Moin, wenn ihr diese Karte der gehobenen Gastronomie [1] lest:
Carabiniero | Grüne Tomate | Limettenblätter | Sumach
(alternativ: Ziegenfrischkäse | Gurke | Estragon)
Steinbeißer | Schnippelbohnen | Yuzu
Rehkeule | Kürbis | Dresdner Berle | Rote Emma
Rote Bete | Weiße Edelmond | Malz
(alternativ: Aprikose | Lavendel | Mandel)
[1] Irgendwo zwischen klassisch französisch und mäßig modern mit Anklängen an Fusion;
unbesternt, aber nach meinem Dafürhalten auf Ein-Sterne-Niveau
...und wenn ihr wißt, daß die Weinkarte zwar recht ansprechend, aber doch sehr übersichtlich ist:
Was würdet ihr aus dem eigenen Bestand mitbringen, wenn das Korkgeld 30€ pro Flasche beträgt und zwei Personen am Tisch sind (plus Kellnerschluck)? Am wahrscheinlichsten ist eine Flasche, ggf. aufgestockt durch offene Weine aus der Karte (unbekannt), aber auch zwei Flaschen sind nicht ausgeschlossen - etwaige Reste trage ich dann eben wieder nachhause.
Riesling ist zwar vorhanden, aber nicht möglich.
In anbetracht der Hitze tendiere ich dazu, auch zum Reh bei weiß zu bleiben. Aber was nimmt man da?
Meine Überlegungen:
Damit es sich bei dem Korkeld überhaupt "lohnt", sollte es tendenziell eher ein "qualitativer Kracher" sein. Burgunder könnte gehen, scheint mir aber in weiß zum Reh unpassend (dann doch lieber rot). Bordeaux stelle ich mir wegen des Sauvignons schwierig vor. Ich denke gerade in Richtung Rhône: Beaucastel Roussanne V.V. stelle ich mir zu Rehkeule und Kürbis genial vor, aber zum Steinbeißer eher zu üppig. Der normale C9 paßt womöglich besser. Saint-Péray von Voge ist vielleicht ein guter Kompromiß, allerdings noch etwas jung (2016). WB Mandelberg von Rebholz ist auch noch eine Option.
So, jetzt ihr...!
zu den Franzosen kann ich wenig sagen. Den WB Mandelberg kann ich mir aber durchaus gut dazu vorstellen, Huber könnte hier auch interessant sein (WB Bienenberg).
Wenn es tatsächlich zwei Flaschen sein dürfen und Riesling nicht erlaubt ist, würde ich bis zum Reh einen Silvaner von Teschke vorschlagen, zum Beispiel den 19-68. Niedrig im Alkohol und trotzdem die nötige Tiefe und Komplexität fernab der „klassischen“ Silvaner Aromen.
Zum Reh würde ich trotz der Hitze zu einem Cool Climate Rotwein tendieren. Beispielsweise der Sant Laurent von Gernot Heinrich mit schlanken 12 Prozent, gerne auch bei 14 bis 16 Grad genossen.
Oder den SP 68 Rosso von Occhipinti mit ähnlicher Stilistik.
Problem könnte sein, dass alle Weine, bis auf WB von Huber, nicht im Hochpreissegment zu Hause sind und so das Korkgeld nicht rechtfertigen.
Viele Grüße
Patrick
Zuletzt geändert von Moselaner am Di 27. Aug 2019, 20:04, insgesamt 1-mal geändert.
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
Euripides
Re: Welcher BYO-Wein zu diesem Menü?
Hi Karsten,
Zum ersten Gang würde ich in der Tat glasweise etwas weißes von der Weinkarte nehmen.
Zu Gang 2 und 3 könnte ein leicht gekühlter Spätburgunder/Pinot passen. Gerne mit etwas üppigerer Struktur. Spontan kommt mir hier der Wageck in den Sinn den Thomas zur Chardonnay Sause dabei hatte. Der hatte etwas mehr Wumms. Oder was nettes von Ziereisen. Frankreich Pinot weißt Du wahrscheinlich besser Bescheid
ODER evtl ein etwas fetterer Rosé? Da kenn ich mich aber zu wenig aus. Evtl. Sogar Rosé Champagner?
Gruß
Marko
Zum ersten Gang würde ich in der Tat glasweise etwas weißes von der Weinkarte nehmen.
Zu Gang 2 und 3 könnte ein leicht gekühlter Spätburgunder/Pinot passen. Gerne mit etwas üppigerer Struktur. Spontan kommt mir hier der Wageck in den Sinn den Thomas zur Chardonnay Sause dabei hatte. Der hatte etwas mehr Wumms. Oder was nettes von Ziereisen. Frankreich Pinot weißt Du wahrscheinlich besser Bescheid
ODER evtl ein etwas fetterer Rosé? Da kenn ich mich aber zu wenig aus. Evtl. Sogar Rosé Champagner?
Gruß
Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
Re: Welcher BYO-Wein zu diesem Menü?
Definitiv ein feiner und nicht zu junger Chardonnay aus dem Burgund.
Eine gute Alternative wäre Vitovska aus dem südlichen Friaul oder etwas im Orange-Stil aus der Grenzregion zu Slowenien. Aber davon wirst Du wahrscheinlich wenig in Deinem Sortiment haben.
Liebe Grüße, Michael
Eine gute Alternative wäre Vitovska aus dem südlichen Friaul oder etwas im Orange-Stil aus der Grenzregion zu Slowenien. Aber davon wirst Du wahrscheinlich wenig in Deinem Sortiment haben.
Liebe Grüße, Michael
Re: Welcher BYO-Wein zu diesem Menü?
Stimmt. Im Orange / Natuaral Regal wirst Du mit Sicherheit fündig. Das sind oft spitzen Essensbegleiter.
Werlitsch Ex Vero kann ich mir auch gut vorstellen.
Hier könnte Dirk aka user „Pechstein“ sicher weiterhelfen. Aber der liest hier nur gelegentlich mit.
Werlitsch Ex Vero kann ich mir auch gut vorstellen.
Hier könnte Dirk aka user „Pechstein“ sicher weiterhelfen. Aber der liest hier nur gelegentlich mit.
Der schönste Sport ist der Weintransport!
-
- Beiträge: 4596
- Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
- Wohnort: Berlin
Re: Welcher BYO-Wein zu diesem Menü?
Erlaubt wäre Riesling wohl, aber Mme. Amatrice hat mit der Rebsorte ein, sagen wir mal taktiles, Problem.
Das mit dem Korkgeld ist eher eine psychologische als eine kalkulatorische Hürde. Ungefähr ab 30 € Straßenpreis, also etwa 1:1 Straßenpreis:Korkgeld, dürfte man bei hiesiger typischer Gastronomie-Kalkulation ganz gut bedient sein.
Patrick, Teschke 19-68 ist eine interessante Idee, da habe ich noch was von - wenn auch aus '16 und somit ein bißchen jung. Heinrich und Occhipinti sind gerade nicht da. Aber wenn ich mich doch für rot entscheiden sollte, würde ich in der Burgunder-Ecke schon fündig werden.
Marko, rot zu Steinbeißer mit Yuzu, wirklich? Klar, zum Reh perfekt. Rosé habe ich noch Tavel RdB von Mordorée; der könnte zwar gut gehen - sogar zu beiden Gängen -, dreht mir aber mit 14,5 etwas hoch. Werde ich dennoch drüber nachdenken, auch wenn hier die Preisfrage wieder in's Spiel kommt. Von Champagner habe ich garkeine Ahnung, aber der geht ja angeblich zu allem. Ich hab hier noch Jacquesson Avize Champ Cain '05, Beifang einer Rabattaktion. Kann da jemand was zu sagen?
Das mit dem Korkgeld ist eher eine psychologische als eine kalkulatorische Hürde. Ungefähr ab 30 € Straßenpreis, also etwa 1:1 Straßenpreis:Korkgeld, dürfte man bei hiesiger typischer Gastronomie-Kalkulation ganz gut bedient sein.
Patrick, Teschke 19-68 ist eine interessante Idee, da habe ich noch was von - wenn auch aus '16 und somit ein bißchen jung. Heinrich und Occhipinti sind gerade nicht da. Aber wenn ich mich doch für rot entscheiden sollte, würde ich in der Burgunder-Ecke schon fündig werden.
Marko, rot zu Steinbeißer mit Yuzu, wirklich? Klar, zum Reh perfekt. Rosé habe ich noch Tavel RdB von Mordorée; der könnte zwar gut gehen - sogar zu beiden Gängen -, dreht mir aber mit 14,5 etwas hoch. Werde ich dennoch drüber nachdenken, auch wenn hier die Preisfrage wieder in's Spiel kommt. Von Champagner habe ich garkeine Ahnung, aber der geht ja angeblich zu allem. Ich hab hier noch Jacquesson Avize Champ Cain '05, Beifang einer Rabattaktion. Kann da jemand was zu sagen?
Zuletzt geändert von amateur des vins am Di 27. Aug 2019, 20:49, insgesamt 2-mal geändert.
Besten Gruß, Karsten
-
- Beiträge: 4596
- Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
- Wohnort: Berlin
Re: Welcher BYO-Wein zu diesem Menü?
Michael, das ist eine recht bestimmte Aussage! Ist Chardonnay nicht überfordert von Rehkeule? Piuze ist etwas fülliger durch Hefestand iirc, Les Preuses '12 hätte ich da. Oder was von Henri Boillot. Vitovska wollte ich nach Deinen tollen Notizen ausprobieren, aber Du hast recht: nicht vorrätig.
Marko, Ex Vero kenne ich nicht, wollte ich schon lange ausprobieren, könnte ich mir vorstellen, und habe ich auch nicht hier. Erich ist ja auch sehr angetan; seine Notizen haben mich auf den Geschmack gebracht. ToDo...
Marko, Ex Vero kenne ich nicht, wollte ich schon lange ausprobieren, könnte ich mir vorstellen, und habe ich auch nicht hier. Erich ist ja auch sehr angetan; seine Notizen haben mich auf den Geschmack gebracht. ToDo...
Besten Gruß, Karsten
-
OnlineEThC
- Beiträge: 8913
- Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
- Wohnort: ...mal hier, mal dort...
- Kontaktdaten:
Re: Welcher BYO-Wein zu diesem Menü?
Ex Vero III, "Glück" oder "Dreigenerationenwein" sind auch aus meiner Sicht gute Allzweckwaffen von meinem Lieblings-Naturwinzer aus A. Aber auch so mancher schräge Juraner kann da von A bis Z stimmig sein. Je mehr Gerbstoffe da mitkommen, desto universeller wird der (Weiß-) Wein in seiner Anwendung.maha hat geschrieben:Werlitsch Ex Vero kann ich mir auch gut vorstellen.
Champagner kann zwar m.E. viel, Reh aber eher nicht (es sei denn, es wird "destroyed" serviert )...
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
-
- Beiträge: 4596
- Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
- Wohnort: Berlin
Re: Welcher BYO-Wein zu diesem Menü?
Naturwein... damit komme ich erst so langsam auf Touren.
Vor kurzem hatten wir einen Grand Blanc '15 von Revelette, Beifang "hit and hope", der uns ganz ausgezeichnet gefallen hat (ich werde noch berichten). Davon habe ich noch einen 14er, und der könnte sowohl dem Fisch als auch dem Reh gefallen.
Vor kurzem hatten wir einen Grand Blanc '15 von Revelette, Beifang "hit and hope", der uns ganz ausgezeichnet gefallen hat (ich werde noch berichten). Davon habe ich noch einen 14er, und der könnte sowohl dem Fisch als auch dem Reh gefallen.
Besten Gruß, Karsten
Re: Welcher BYO-Wein zu diesem Menü?
Hm, Also der Steinbeißer und die Schnibbelbohnen an sich machen mir keine Kopfzerbrechen. Beim Yuzu gebe ich Dir recht, da kommt es ein wenig auf die Darreichungsform an. Wenn das zu dominant ist, könnte es schwierig werden.amateur des vins hat geschrieben:Marko, rot zu Steinbeißer mit Yuzu, wirklich?
Der schönste Sport ist der Weintransport!