Na ja,
wie wir wissen, bedeutet "biologisch" bei Wein ja keineswegs den Verzicht auf alle Schädlingsbekämpfungsmittel - Stichwort Kupfereintrag in die Böden. Das ist zwar für Menschen unbedenklich, hat aber klar das Potenzial (in welchem Ausmaß tatsächlich wird ja vielfach diskutiert), den Boden auf viele Jahre zu belasten. Die kranken Kinder fallen dann als Argument weg, aber eine Schwermetalldeponie hört sich auch nicht so gut an ...
Bei Äpfel hingegen geht es - wie jeder von uns weiß, der einen Apfelbaum im Garten hat - völlig ohne Pestizide, nur sind die Äpfel dann nicht immer optisch einwandfrei und des öftern muss man sich die Frucht auch mit ein paar Maden teilen.
Meine persönliche Meinung: in Bordeaux (und weiten Teilen Mitteleuropas) haben Weinreben - wenn man es mit Umweltschutz wirklich ernst meint - nichts verloren, zumindest die "Edelrebsorten". Mit Uhudlerreben hingegen sollte es gehen (meine Pergolarebe - Early Campbell - hat sogar im total verregneten "Katastrophenjahrgang" 2014 keine Spuren von Pilzerkrankungen gezeigt). Nur ist das Produkt daraus nicht unbedingt jedermanns Geschmack.
Grüße,
Gerald
Pestizideinsatz im Médoc
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Re: Pestizideinsatz im Médoc
Hallo Gerald!
Na, wenn Du mit dieser Aussage nur kein "Erdbeben" in der Weinszene und im Bordeaux auslöst. So nach dem Motto "Österreichischer Admin eines elitären, versnobbten Forums will im Bordeaux Edelreben durch Direktträger ersetzen". Und das, zwei Tage nachdem der heurige Fasching (für unsere Freunde = Karneval ) begraben wurde. Ts,ts, ts....Gerald hat geschrieben:Mit Uhudlerreben hingegen sollte es gehen (meine Pergolarebe - Early Campbell - hat sogar im total verregneten "Katastrophenjahrgang" 2014 keine Spuren von Pilzerkrankungen gezeigt). Nur ist das Produkt daraus nicht unbedingt jedermanns Geschmack. Grüße, Gerald
Liebe Grüße
weingeist
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Re: Pestizideinsatz im Médoc
Heute findet sich ein 7-seitiger Bericht zum Pestizideinsatz in Bordeaux im Süddeutschen Magazin, der Beilage zur Freitagsausgabe der Süddeutschen Zeitung...
Viele Grüße
Michl
Michl
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Re: Pestizideinsatz im Médoc
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Re: Pestizideinsatz im Médoc
Michl hat geschrieben:Heute findet sich ein 7-seitiger Bericht zum Pestizideinsatz in Bordeaux im Süddeutschen Magazin, der Beilage zur Freitagsausgabe der Süddeutschen Zeitung...
Hallo Michl,
danke für den Hinweis! Ich werde mir die Ausgabe kaufen - bislang hatten solche Berichte keinen nachhaltigen Einfluss auf meinen BDX-Genuss. In derselben Zeitung von vorgestern übrigens ein Bericht über die FACE-Anlage in Geisenheim. Bereits seit 2012 wird dort ein Weinberg Luftströmen ausgesetzt, die mit CO2 angereichert sind. In einer Konzentration wie sie bis Mitte des Jahrhunderts als normal für die Umgebung angenommen wird.
Die Versuchsreben wachsen stärker und bilden größere Trauben aus, sind aber auch anfälliger. Der Zuckergehalt hat sich nicht besonders erhöht.
Gruß, Kle
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Tristram Shandy
Tristram Shandy
Re: Pestizideinsatz im Médoc
Ups, danke für den Hinweis , Kle, ist mir gar nicht aufgefallen, obwohl ich die Zeitung im Abo habe. Aber unter der Woche komme ich z.T. gar nicht richtig zum Zeitunglesen. Muss ich heute Abend gleich mal nachholen...
Viele Grüße
Michl
Michl
Re: Pestizideinsatz im Médoc
Hier nun der Artikel aus dem SZ Magazin vom 10.05.2019
(draufklicken auf die jeweilige Seite dann wird es leserlich)
(draufklicken auf die jeweilige Seite dann wird es leserlich)
Viele Grüße
Rainer
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Re: Pestizideinsatz im Médoc
Das ist sicher gut gemeint, aber ich würde da hinsichtlich Urheberrechtsverletzung aufpassen...
Viele Grüße
Erich
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Re: Pestizideinsatz im Médoc
Gerald hat geschrieben:Meine persönliche Meinung: in Bordeaux (und weiten Teilen Mitteleuropas) haben Weinreben - wenn man es mit Umweltschutz wirklich ernst meint - nichts verloren, zumindest die "Edelrebsorten".
der Artikel bestätigt Geralds Meinung, das Bordelais sei für Weinbau eigentlich schlecht geeignet. Feuchtigkeit und Regen durch Meer und Flüsse einerseits, viel Sonne und Hitze andererseits mache die Reben extrem anfällig für Krankheiten (ich finde bei der Beschreibung der klimatischen Gegensätze erneut eine Erklärung dafür, warum mich Bordeaux-Weine faszinieren). Deshalb der übermäßige Einsatz von Pestiziden. Stimmen die Erkenntnisse aus Geisenheim über mehr Pilzinfektionen bei künftig steigendem CO2-Gehalt, müsste sich die Situation ja weiter verschärfen. Und man muss über jedes Gut froh sein, das bereits jetzt lernt „biologisch“ über die Runden zu kommen.
Gruß, Kle
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Tristram Shandy
Tristram Shandy
Re: Pestizideinsatz im Médoc
Winedom hat geschrieben:Hier nun der Artikel aus dem SZ Magazin vom 10.05.2019
(draufklicken auf die jeweilige Seite dann wird es leserlich)
Danke fürs Einstellen.
Das ist schon eine kleine Bombe.
Und diejenigen, die sich über den Begriff "Biodynamie" lustig machen, sollten mal anfangen zu recherchieren.
carpe vinum!