Aus der Region Saint-Emilion und den Satelliten-Appellationen Lussac-Saint-Emilion und Montagne-Saint-Emilion verkostete ich über 100 Weine, einige davon mehrmals. Nach Jahren der «Parkerisierung» in welchen die Weine immer dicker, süsser und monströser wurden, hat hier seit einigen Jahren ein Gegentrend eingesetzt. Es geht zurück in Richtung Eleganz und Frische. Das mag in einem Jahrgang wie 2018, wo 14.5% oder 15% Alkohol beim Merlot keine Ausnahme waren etwas befremdend klingen, doch was ich mit den 2018ern ins Glas bekam war mehrheitlich frisch, knackig und ausgewogen. Wo es Licht gibt, gibt es auch Schatten und so waren auch einige Muster dabei, die keine Freude bereiteten, weil sie entweder überextrahiert waren oder aber mit verkochter Frucht und rumtopfartigen Aromen negativ auffielen. Hier die Notizen...
https://vvwine.ch/2019/04/bordeaux-prim ... atelliten/
Erwähnenswert sind aus meiner Sicht das biodynamisch arbeitende Château Fonroque, welches sich seit Jahren auf dem Weg nach Oben befindet und mit diesem jüngsten Jahrgang einen sensationellen Wein gekeltert hat. Ebenso interessant und auch biodynamisch aufgestellt ist Château Grand Corbin-Despagne, dessen Wein mit viel Präzision, Dichte und Eleganz überzeugte. Dann A Cappella und sein kleiner Bruder Clavis Orea (by Franck Jugelmann) die auch mit dem jüngsten Jahrgang sehr viel Klasse versprechen. Ach ja, und da wäre noch Château Figeac, das über ein hervorragendes Terroir verfügt und aktuell gerade ein neuer Keller baut. Der Wein hat über die letzten Jahre an Präzision dazugewonnen und gehört heute zur absoluten Spitze in Saint-Emilion. Die Liste könnte noch länger fortgesetzt werden, Clos Fourtet, Clos Saint-Martin, Larcis-Ducasse, Canon La Gaffelière und und und…
Gruss,
Adrian