Bordeaux 2018

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Benutzeravatar
UlliB
Beiträge: 4959
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 18:27

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von UlliB »

Trapattoni hat geschrieben:
UlliB hat geschrieben:Werte von nahe 15% und darüber erinnere ich bei Bordeaux erst in den Jahrgängen ab 2009.
2005 am rechten Ufer.
Danke für den Hinweis, die hatte ich nicht auf dem Schirm.

Wirklich trinkreif dürften die besseren von da aber auch noch nicht sein, wie eigentlich alle 2005er aus dem oberen Register.

Gruß
Ulli
Benutzeravatar
Tomschki
Beiträge: 82
Registriert: Mo 18. Jul 2011, 15:02
Wohnort: Solothurn, Schweiz

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von Tomschki »

vanvelsen hat geschrieben:Übrigens: der famose Cheval Blanc 1947 hatte 14.9% Alkohol und 3 Gramm Restzucker (!!!), das hat mir der Kellermeister während den 2018er-Verkostung erklärt. Ich würde diesen heute nicht ausleeren wollen.
Das habe ich auch schon gehört, es aber immer als "Märchen" abgetan...dann scheint also tatsächlich zu stimmen...somit hoffe ich also, dass meine Flaschen Ch. Canon 2015 in eine ähnliche Richtung gehen werden :D
UlliB hat geschrieben:Ein Bericht danach wäre definitiv willkommen.


Werde ich gerne machen. Ich gehe allerdings privat und bin lediglich auf der Rechten Seite sowie im Pessac unterwegs. Unter anderem auf Clinet, Canon La Gaffeliere, Tour Figeac sowie Pape Clément haben wir Besuchstermine vereinbart...und ich gehe mal schwer davon aus, dass wir das jeweils auch den 18er probieren können.

Gruss Thomas

--
Ollie
Beiträge: 2234
Registriert: Mo 6. Jun 2011, 12:54

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von Ollie »

UlliB hat geschrieben:Na ja, wo soll denn die Erfahrung herkommen? Es gibt eigentlich keine wirklich trinkreifen Bordeaux mit über 14,5%.
Was treibt denn die Sorge, das letzte halbe Volumenprozent koennte alles ganz anders aussehen lassen? OK, Natur verhaelt sich zwar sicher nicht linear, aber doch relativ stetig, d.h. das kippt nichts ins Untrinkbare; der Unterschied zwischen einem 14.5%-Pomerol und einem 15%-Pomerol sollte doch beherrschbar sein?

Cheers,
Ollie
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.

Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.

"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
amateur des vins
Beiträge: 4849
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von amateur des vins »

UlliB hat geschrieben:Für mich hört sich dieses Jahr vieles nach Troplong-Mondot 2009 an. Halt Bordeaux für Leute, die eigentlich keinen Bordeaux mögen.
:lol: und ich habe schon nach meinem ersten und einzigen 2008er die Reißleine gezogen. :geek:
Besten Gruß, Karsten
la-vita
Beiträge: 358
Registriert: So 3. Jul 2011, 21:40

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von la-vita »

Untrinkbar wird natürlich gar nichts. Trinkbar sind ja auch Portwein und Whisky. Die Frage ist doch, ob ich nach 2 - 3 Gläsern Wein schon halb betrunken bin oder nicht. Und da liegen bei einem Rotwein mit 13% Alc. und 15% Alc. einfach "Welten". Für mich fängt das ganze schon oberhalb von 14% irgendwie an zu kippen. Wie oft habe ich im Keller abends schon einen Wein mit 14,5 % wieder weggelegt und zu einem Wein mit 13,5% gegriffen. Man hat auf diese Alkoholbomben einfach nicht immer Lust. Ich vermute mal, das dieses Problem insgeheim vielen Weinhändlern die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Wird natürlich keiner zugeben.

Ich frage mich auch, warum man durch Maßnahmen im Weinberg diese Entwicklung nicht in den Griff bekommt. Gauby in Südfrankreich, Ampeleia in der Toskana, einige Weingüter auf Sizilien schaffen das offensichtlich.


Viele Grüße
Detlef
Benutzeravatar
Trapattoni
Beiträge: 333
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 12:04

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von Trapattoni »

amateur des vins hat geschrieben:Troplong-Mondot 2009
...und augerechnet der soll in 2018 mal richtig gut gelungen sein. Ich kann's mir nicht vorstellen. Vielleicht hatten sie kein Geld mehr für neues Holz :roll:
Die besten Vergrößerungsgläser für die Freuden dieser Welt sind jene, aus denen man trinkt.
(Joachim Ringelnatz)
TOM
Beiträge: 597
Registriert: Do 2. Apr 2015, 09:15

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von TOM »

Oha! Ein Weinhändler, der den Jahrgang auch mal kritisch einschätzt, wie viele hier im Forum auch…
Ich kenne den nicht, kennt ihr den und wisst ihn einzuordnen?
Fand den Artikel aber durchaus nicht uninteressant!
Zitat: „Vorab: es ist kein Jahrhundertjahrgang, hierfür fehlt nicht nur die Homogenität unter den einzelnen Gebieten, hierfür fehlte es auch vielen Weinen an Harmonie. Die Vergleiche zu 2010, 2016 und gar 1982 halte ich für relativ gewagt. Viele der 2018er Muster waren recht uniform, glänzten durch die Abwesenheit von Duftigkeit und expressiver Nase, waren dafür bis an die Kante extrahiert, verloren sich irgendwo in der hinteren Mitte in Belanglosigkeit. Vielen Weinen fehlte die Säure, dafür hatten sie umso mehr Tannin. Sprich es waren reichlich viele Boliden dabei und die Verkostungen waren streckenweise sehr anstrengend.“
https://www.wein-bastion.de/weinwelt_ak ... 018&id=182
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
Benutzeravatar
UlliB
Beiträge: 4959
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 18:27

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von UlliB »

TOM hat geschrieben:Oha! Ein Weinhändler, der den Jahrgang auch mal kritisch einschätzt, wie viele hier im Forum auch…
Ich kenne den nicht, kennt ihr den und wisst ihn einzuordnen?
Ja, ich kenne den Händler, ich wohne nicht weit entfernt. Der ist absolut seriös und hat ein sehr schönes Sortiment; er ist allerdings kein ausgewiesener Bordeaux-Spezialist, sondern eher breit augestellt. Vermutlich kann er es sich gerade deswegen leisten, kritisch zu sein... dann verkauft er eben weniger Bordeaux und stattdessen mehr andere Weine.

Gruß
Ulli
Benutzeravatar
Trapattoni
Beiträge: 333
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 12:04

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von Trapattoni »

Trapattoni hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Troplong-Mondot 2009
...und augerechnet der soll in 2018 mal richtig gut gelungen sein. Ich kann's mir nicht vorstellen. Vielleicht hatten sie kein Geld mehr für neues Holz :roll:
Sorry, kann sein dass ich das jetzt mit Pavie Macquin durcheinandergebracht habe. War für mich immer so in einer Holz-Liga. ;)
Die besten Vergrößerungsgläser für die Freuden dieser Welt sind jene, aus denen man trinkt.
(Joachim Ringelnatz)
pessac-léognan
Beiträge: 994
Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:57

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von pessac-léognan »

UlliB hat geschrieben:
vanvelsen hat geschrieben:Wer den schlanken, eleganten und alkoholschwachen Jahrgang sucht, ist sicherlich falsch im 2018 aber ich mach mir bei 2018 nicht so Sorgen wie z.B. bei 2003. Dort war weniger Säure mit im Spiel und trotz Unkenrufen trinken sich viele 03er aktuell wunderbar und sind weit weg von tot (St-Estephe, St-Julien und Pauillac vornehmlich).
Was die 2003er und deren Alkoholgehalte betrifft, trügt mitunter die Erinnerung ein wenig. Der zweifellose große Montrose 2003 hat deklarierte 13,0% und damit satte eineinhalb Prozentpunkte weniger als das, was am Ende beim 18er auf der Flasche draufstehen wird. Der ebenfalls grandiose Lafite 2003 hat gar nur 12,5% (!). Eineinhalb oder zwei Prozentpunkte Alkohol mehr können bei Wein aber schon Welten bedeuten.

Gruß
Ulli
Kann ich bestätigen! Auch der wunderbare und durchaus kalifornische [muss ja nicht negativ sein?] Pontet-Canet 2003 hat lediglich 13°.
Antworten

Zurück zu „Bordeaux und Umgebung“