Ollie hat geschrieben:pessac-léognan hat geschrieben:Und: Statt cellartracker scheint mir für einen Jahrgangsvergleich global wine score statistisch wesentlich zuverlässiger.
Wie begruendest du diese Ansicht,
weniger Wertungen seien
zuverlaessiger? Vergleichen wir mal (in Klammern die Anzahl Wertungen):
vntge / CTave(#) / GWC(#)
1983 / 90.3 ( 28) / 89.82 (6)
2005 / 92.3 (126) / 93.15 (13)
2009 / 92.9 (125) / 93.76 (17)
2010 / 92.6 ( 92) / 93.84 (20)
2015 / 94.0 ( 43) / 94.76 (20)
2016 / 94.0 ( 27) / 95.18 (19)
Bestaetigt (erneut), dass Konsumenten strenger werten als Kritiker, aendert aber nicht die Schlussfolgerung aus den CT-Durchschnitten.
Cheers,
Ollie
Lieber Ollie
Ich denke, dass professionelle Bewerter bei sehr jungen Weinen (meistens) eher in der Lage sind, das Potenzial in ihre Wertungen einfließen zu lassen. Deshalb gehen CT und GWS bei diesen Weinen auch weiter auseinander als bei (etwas) älteren Weinen.
Außerdem stelle ich fest, dass auf CT sich einige (ich nenne sie notorische) Kritiker bei bestimmten Weinen in sehr kurzen Abständen zu Wort melden. Oft sind es Leute, die ihre Vorlieben oder Abneigungen mehrfach mit den selben Hoch- oder auch Tiefbenotungen kundtun, was statistisch das Resultat durchaus beeinflussen kann, gerade bei Weinen, die nicht so oft bewertet werden. Bei häufig und von sehr unterschiedlichen Laienkritikern bewerteten Weinen gleicht sich das natürlich mit der Zeit aus, sodass bei berühmten Weinen die Unterschiede zwischen CT und GWS generell kleiner sind, besonders bei älteren Jahrgängen. Außerdem ist nach meiner Erfahrung bei großen und (sehr) teuren Weinen die Anzahl der (notorischen) Querschläger, welche die Statistik verfälschen, tendenziell kleiner als bei preiswerteren Weinen, wo sich mehr Gelegenheitstrinker tummeln und wo überdies die Gesamtanzahl der Wertungen auf CT oft sehr klein ist.
Am besten ist aber wohl (und da sind wir nicht weit auseinander, denke ich), wenn man beide Sites (+ die eigene Erfahrung, falls man sie hat) über längere Zeit im Auge behält. Auf der einigermaßen sicheren Seite ist man also am ehesten bei Weinen, die man selber (am besten über mehrere Jahrgänge hinweg) kennt und deren Entwicklung man also relativ gut einschätzen kann.
Liebe Grüße
Jean