Verkostung von Kellers Grünem Silvaner 2018

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EThC
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Re: Verkostung von Kellers Grünem Silvaner 2018

Beitrag von EThC »

UlliB hat geschrieben:Insofen habe ich auch gar kein Problem damit, wenn ein paar Leute glauben, dass die Weine von Keller auch im Basisbereich den Ton angeben. Sollen die Jünger ihr Geld da verballern... dann bleiben die Preise anderswo noch erträglich.

Recht so! :D
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Gast1

Re: Verkostung von Kellers Grünem Silvaner 2018

Beitrag von Gast1 »

Hallo Ulli,

danke für den guten Kommentar. Wenn ich die Ausführungen richtig interpretiere, gilt das für Dich lediglich für die Basisweine von Keller. Die (herausragende) Klasse und Qualität der höherpreisigen Weine von K.P. Keller wird dagegen nicht in Abrede gestellt oder doch?

Gruss
Christian
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UlliB
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Re: Verkostung von Kellers Grünem Silvaner 2018

Beitrag von UlliB »

Invest hat geschrieben: Wenn ich die Ausführungen richtig interpretiere, gilt das für Dich lediglich für die Basisweine von Keller. Die (herausragende) Klasse und Qualität der höherpreisigen Weine von K.P. Keller wird dagegen nicht in Abrede gestellt oder doch?

Hallo Christian,

nein, die Qualität der GGs und der "über drüber" - Weine stelle ich nicht in Frage, die sind schon herausragend gut. Aber die sind mittlerweile auch schon sehr teuer, und ob sie in jedem Fall z.B. über einem deutlich günstigeren Halenberg GG von Emrich-Schönleber stehen, ist für mich schon fraglich.

Aber jeder, wie er mag. Irgendwo muss die Kohle halt landen :mrgreen:


Gruß
Ulli
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Jürgen
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Re: Verkostung von Kellers Grünem Silvaner 2018

Beitrag von Jürgen »

Ich habe den "Grünen Silvaner 2018" gestern auf dem Weingut im Glas gehabt. Es war der erste Wein unserer kleinen Verkostung und mit Sicherheit nicht der Schlechteste. Trotzdem ich ihn nicht gekauft habe, hat er mir sehr gut gefallen. Ich muss gestehen, daß ich zum ersten Mal die Basisweine von Keller probiert habe. Bisher dachte ich immer, daß Keller bei Kirchspiel GG anfängt ;)
Stimmt nicht so ganz, ich hatte auch schon Kellersche RR's und "Von der Fels" im Glas aber noch nie einen Wein um 10€. Ich kann überhaupt nicht meckern und war im Gegenteil von dieser Basis beeindruckt. Gekauft habe ich letztendlich den 2018er "Weißburgunder/Chardonnay". Den Limestone Kabinett habe ich zwar minimal besser bewertet, den "Weißburgunder/Chardonnay" finde ich aber besser einsetzbar.
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EThC
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Re: Verkostung von Kellers Grünem Silvaner 2018

Beitrag von EThC »

Am 23. März 2019 haben wir 5 Jungsilvaner incl. dem Keller-Silvaner gegeneinander probiert ( viewtopic.php?f=29&t=5334&start=110#p119630 ). Es war dann eigentlich geplant, das Ganze ein Jahr später mit den gleichen Weinen zu wiederholen, aber dann kam uns der Schließrunter in die Quere. Auch im Frühjahr 2021 hat niemand so recht gezogen, aber nun konnte das Relaunch „im engsten Familienkreis“ durchgezogen werden:

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Fazit: Bei der Erstbegegnung im Jahr 2019 waren dies so ziemlich die ersten 2018er Weine überhaupt, die ich probiert hatte und in ihrem jungen Stadium haben sie die ganze -für mich verheerende- Tragweite der 18er-Charakteristik noch nicht gezeigt. Insofern ist die Entwicklung dieser Weine und der Vergleich mit der Begegnung in ihrer Jugend schon interessant und erlaubt mir ein paar -sicher reichlich subjektive- Schlüsse hinsichtlich der Ausrichtung der einzelnen Güter. Aber erstmal das Ranking aus heutiger Sicht:

1. Platz: 2018er Silvaner – [Springinsfeld] – DamaszenerStahl – trocken – Qw, Stahl
2. Platz: 2018er Grüner Silvaner – trocken – Qw, Seehof
3. Platz: 2018er Silvaner – trocken – Gutswein, Rainer Sauer
3. Platz: 2018er Silvaner – Würzburger – trocken – Ortswein, Juliusspital
5. Platz: 2018er Grüner Silvaner – trocken – [Gutswein], Keller

wobei ich den Sauer-Silvaner vielleicht einen Hauch vor dem Juliusspital sehe.

Stahl: ignoriert den Jahrgang quasi und macht unbeirrt einen herausragenden Wein
Seehof: hat den Jahrgang souverän im Griff und zeigt ihn von seiner besten Seite
Rainer Sauer: man merkt den Jahrgangseinfluß deutlich, ich kann aber gut damit umgehen
Juliusspital: der beste Wein in einer ansonsten seit 2017 leider enttäuschenden Serie, Hoffnung?
Keller: sorry, aber für ein Icon-Weingut ist das einfach nur peinlich…

Meine nicht gerade positive Einstellung zum Jahrgang 2018 in Deutschland bestätigt diese Nachverkostung im Wesentlichen, wir werden generell keine Freunde mehr. Sehr wenige Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel, aber auch bei den allermeisten guten Sachen aus dem Jahr muß ich meistens feststellen, daß es den an sich identischen Wein auch in besser gibt, nämlich aus einem anderen, kühleren Jahrgang. Und was den Keller-Basiswein und den Hype darum angeht: kein weiterer Kommentar…
Viele Grüße
Erich

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