"Blauer Montag" ...

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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austria_traveller
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Re: "Blauer Montag" ...

Beitrag von austria_traveller »

rosko hat geschrieben:schon 1933 NSDAP-Mitglied wurde - als die Partei in Österreich noch verboten war. Da muss man schon ziemlich überzeugt sein.
Ja natürlich waren viele überzeugt. Wieso hätten Sie sonst so einen großen Erfolg unter den Menschen gehabt. Ein Onkel von mir war übrigens auch einer von den "Illegalen". Das war damals eine andere Zeit, das sollte man heute nicht überbewerten. Es waren ja nicht alles Wahnsinnige.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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robertz
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Re: "Blauer Montag" ...

Beitrag von robertz »

Eine Umbenennung einer Rebsorte und ähnliche Bestrebungen kann ich schon nicht mehr hören. :roll:

Man sollte aus der Vergangenheit lernen, um ähnliche Fehler zukünftig nicht mehr zu machen.
Stattdessen versucht man krampfhaft die Vergangenheit aufzuarbeiten und ignoriert dabei viel zu oft die Gegenwart und Zukunft.

LG Robert
Vergeblich klopft, wer ohne Wein ist, an der Musen Pforte. ;)
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Gerald
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Re: "Blauer Montag" ...

Beitrag von Gerald »

Wenn man alle Namen von Personen mit Naheverhältnis zum NS-Regime entfernt, müsste man dann nicht konsequenterweise auch alle Namen von Staatsmännern löschen, die durch Eroberungskriege unzählige Menschen ins Verderben gestürzt haben?

In diesem Fall würde wohl nicht mehr viel übrigbleiben ...

Grüße,
Gerald
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rosko
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Re: "Blauer Montag" ...

Beitrag von rosko »

austria_traveller hat geschrieben: Das war damals eine andere Zeit, das sollte man heute nicht überbewerten.
Was willst du damit sagen? Dass es normal war? Weil es so viele waren? Und was heißt bitte "nicht überbewerten"? Frag mal die 6 Millionen Juden...
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rosko
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Re: "Blauer Montag" ...

Beitrag von rosko »

robertz hat geschrieben: Man sollte aus der Vergangenheit lernen, um ähnliche Fehler zukünftig nicht mehr zu machen.
Absolut richtig! Umso erstaunlicher, dass der Rotburger erst 1975 in Zweigelt umbenannt wurde. Das hat vermutlich damit zu tun, dass die Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Österreich erst in den 80er Jahren während der Waldheim-Ära stattfand - bis dahin lebte der Opfer-Mythos. In heutigen Zeiten wäre der Zweigelt als Name vermutlich keine Option mehr.

Beste Grüße
Roland
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rosko
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Re: "Blauer Montag" ...

Beitrag von rosko »

Gerald hat geschrieben:Wenn man alle Namen von Personen mit Naheverhältnis zum NS-Regime entfernt, müsste man dann nicht konsequenterweise auch alle Namen von Staatsmännern löschen, die durch Eroberungskriege unzählige Menschen ins Verderben gestürzt haben?

In diesem Fall würde wohl nicht mehr viel übrigbleiben ...

Grüße,
Gerald
Ich hätte nichts dagegen, wenn Straßen, Plätze und anderes mehr nicht nach "großen" Feldherren, Kriegstreibern und Antisemiten benannt werden. Ich hoffe doch sehr, dass es noch genug andere Menschen gibt, die es wert sind, dass wir ihr Andenken bewahren.

Jetzt wird es allerdings langsam off topic und ja, ich bin daran nicht ganz unbeteiligt... :) :roll:
Um das Thema für mich abzuschließen: Mir ist relativ egal, ob der Wein Rotburger, Blauer Zweigelt oder meinetwegen Brauner Zweigelt heißt. Die kritische Auseinandersetzung mit seinem "Schöpfer" muss aber erlaubt sein.


Beste Grüße
Roland
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Jochen R.
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Re: "Blauer Montag" ...

Beitrag von Jochen R. »

rosko hat geschrieben:
robertz hat geschrieben: Man sollte aus der Vergangenheit lernen, um ähnliche Fehler zukünftig nicht mehr zu machen.
Absolut richtig! Umso erstaunlicher, dass der Rotburger erst 1975 in Zweigelt umbenannt wurde. Das hat vermutlich damit zu tun, dass die Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Österreich erst in den 80er Jahren während der Waldheim-Ära stattfand - bis dahin lebte der Opfer-Mythos. In heutigen Zeiten wäre der Zweigelt als Name vermutlich keine Option mehr.

Beste Grüße
Roland
Hallo Roland,
ich wollte eigentlich nichts mehr zu diesem Thema schreiben.
Aber genau das Gleiche dachte ich heute morgen und musste
kräftig schmunzeln. Jetzt halt nochmal ...

Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Georg R.
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Re: "Blauer Montag" ...

Beitrag von Georg R. »

rosko hat geschrieben:
robertz hat geschrieben: Man sollte aus der Vergangenheit lernen, um ähnliche Fehler zukünftig nicht mehr zu machen.
Absolut richtig! Umso erstaunlicher, dass der Rotburger erst 1975 in Zweigelt umbenannt wurde. Das hat vermutlich damit zu tun, dass die Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Österreich erst in den 80er Jahren während der Waldheim-Ära stattfand - bis dahin lebte der Opfer-Mythos. In heutigen Zeiten wäre der Zweigelt als Name vermutlich keine Option mehr.

Beste Grüße
Roland
Ach.. wir hatten 1975 in Baden-Württemberg einen ehemaligen Nazirichter als Ministerpräsidenten...alles voll normal 8-)
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
Mark Twain
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Re: "Blauer Montag" ...

Beitrag von niers_runner »

Wir hatten sogar einen Alt-Nazi als Bundespräsidenten in der Zeit von 1979 - 1984 :!:

Beste Grüße

Peter
“Wie liebe ich die Kühnheit! Wie liebe ich die Leute, welche aussprechen was sie denken.”
(Voltaire)
niers_runner
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Re: "Blauer Montag" ...

Beitrag von niers_runner »

rosko hat geschrieben:
austria_traveller hat geschrieben: Das war damals eine andere Zeit, das sollte man heute nicht überbewerten.
Was willst du damit sagen? Dass es normal war? Weil es so viele waren? Und was heißt bitte "nicht überbewerten"? Frag mal die 6 Millionen Juden...
Wieso werden eigentlich immer nur die 6 Millionen Juden erwähnt :?: Waren da nicht auch 27 Millionen Russen, die unsere Wehrmacht auf dem Gewissen hat :?:
“Wie liebe ich die Kühnheit! Wie liebe ich die Leute, welche aussprechen was sie denken.”
(Voltaire)
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