Hallo zusammen,
ich habe am WE mit einem Bekannten diskutiert und im Nachgang sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die auch in diesem Thread durcheinandergeworfen werden.
Daher habe ich mir die Zeit genommen, die Verflechtungen nochmals zusammenzufassen und zu sortieren, auch wenn die meisten im Forum das vielleicht schon wissen.
1. HAWESKO ist nicht gleich HAWESKO
Hier im Thread wurde über HAWESKO, das Sortiment, die Lieferzeit usw. diskutiert. Wenn wir das tun, diskutieren wir über die „Hanseatisches Wein- und Sekt-Kontor Hawesko GmbH“ (nachfolgend kurz Hawesko GmbH genannt.)
Diese ist nicht zu verwechseln mit der die „Hawesko Holding AG“ (nachfolgend kurz HAWESKO AG genannt.) , die an der Börse notiert ist und 100% der Anteile an der HAWESKO GmbH hält.
Neben der HAWESKO GmbH hält die HAWESKO AG u.a. noch 100% der Anteile an Jacques, Weinwolf, Carl Tesdorpf und einigen mehr, sowie (mindestens) 70% der Anteile an Vinos und 65,7% der Anteile an WirWinzer.
Und diese HAWESKO AG kauft jetzt Wein & Co.
2. Wem gehört die HAWESKO AG
Nachdem wir nun wissen, dass die HAWESKO GmbH der HAWESKO AG gehört, stellt sich die Frage: „Wem gehört die HAWESKO AG?“
Nun die HAWESKO AG wird an der Börse gehandelt unter „HAWESKO Holding AG Inhaber-Aktien o.N.“ (ISIN: DE0006042708 / WKN: 604270). Jeder kann dort Aktien kaufen. Mit einem Kurs von rund 48 Eur finde ich die zurzeit sogar günstig. Ich sehe ein Potenzial von 52-55 Eur. Aber bitte nehmt das nicht als Kauftipp! Aktien bewegen sich nicht nur nach oben, sie können sich auch nach unten bewegen und dann verliert ihr Geld. Die Dividente beträgt 1,30 Eur, so dass man (unabhängig von Kursschwankungen) auf ca. 2,5% Rendite kommt. Am Gewinn, den die HAWESKO AG macht partizipiert folglich jeder Aktionär.
3. Wer beherrscht die HAWESKO AG
Da denkt man doch zunächst an die Aktionäre. Stimmt! Spannend ist aber dabei, dass lediglich 21,80% der Aktien als Streubesitz an der Börse gehandelt werden. Der Rest gehört der Tocos Beteiligungs GmbH des Detlev Meyer, der diese 2015 in einem Übernahmekampf u.a. von Alexander Margaritoff erworben hat. Details dazu unter:
http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 20012.html
Alexander Margaritoff hatte die HAWESKO „als Garagenfirma“ von seinem Vater übernommen und groß gemacht. Hochachtung vor der Lebensleistung des Margaritoff! Im Jahr der Übernahme machte die HAWESKO AG fast eine halbe Milliarde Umsatz (477 Mio, heute 507 Mio)
4. Wer ist Detlev Meyer?
Tja, das wüssten viele gerne, viel weiß man nicht, aber er ist ein aus dem Textilbereich stammender Weinliebhaber, der seine Beteiligungen in der Tocos bündelt. Mehr bspw. hier:
https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/ ... 99230.html Aber sicher ist, dass er Investor ist, HAWESKO modernisieren und den Wert des Unternehmens stärken will. Dazu gehören sowohl Qualitätsziele wie: „Wir fokussieren uns auf das Premium- und Fiewine-Sement“ als auch Renditeziele wie „Wir wollen profitabel wachsen“ (beide aus dem Geschäftsbericht entnommen:
https://www.hawesko-holding.com/investo ... icht-2017/
Darüber hinaus ist Meyer (oder Tocos) auch Besitzer des Weinguts St. Antony in Nierstein
5. Was hat Dirk Würtz mit HAWESKO zu tun?
Nicht direkt, nur indirekt über die TOCOS, aber die Meldung habt ihr sicherlich selbst gelesen: Dirk Würtz wechselt zu TOCOS und wird dort den Bereich Business Development & Innovation-Wine verantworten. Mehr dazu bpw. unter
https://www.weinkenner.de/weinmacher-di ... ocos-gmbh/
Hoffe, dass diese Zusammenfassung (aus der Wirtschaft) Euch Freude macht und einige Zusammenhänge aufklärt, die man dann bei einem guten Glas Wein verdauen kann.
Gruß
-Tom