Bei weinlagen-info sind endlich d e slowenischen Anbaugebiete drin. Mag jemand Einzellagen eintragen oder kennt Online-Quellen? http://weinlagen-info.de/#land_id=SI
In meinem ganzen Leben habe ich, wie ich leider zugeben muss , bis zum heutigen Abend noch nie einen slowenischen Wein getrunken. Dies hier ist also eine Art Premiere:
Tja, was soll ich sagen: Es gibt sicher spannendere und komplexere Getränke, aber das Zeug ist einfach verdammt lecker und insofern auf seine Art hervorragend gelungen! Es handelt sich zwar um meinen ersten slowenischen Wein, aber sicher nicht um meinen letzten!
Servus Bernd,
Verus kenne ich, hatte ich schon einige Male getrunken.
Allerdings noch nicht den Muskateller
Probier mal den Furmint - kann ich nur empfehlen
...mal wieder was aus Slowenien, schon interessant und auch eigenständig, dennoch kein Aufreger:
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
gestern und heute fand dieser Sauvignon Blanc aus dem slowenischen Ableger des steirischen Weingutes Gross den Weg in mein Glas:
Durchaus interessant, aber in seiner unsteten Art zumindest für mich auch ein wenig anstrengend.
Letztens als Beifang aus Neugier mitbestellt, spontan aufgeschraubt und dann umständehalber kaum mitgetrunken, weil er fast komplett in einem Gast landete; somit 2 Tage später nur eine winzige Probepfütze im Glas:
Verus 2019
Dieser Šipon (= Furmint) des gleichnamigen Weingutes Verus aus der Slowenischen Steiermark schreibt sich auf dem Etikett etwas verkünstelt VEЯUS. Ob das jetzt irgendeine versteckte Botschaft ist, oder nur eigenständig aussehen soll, weiß ich allerdings nicht. Er ist im Stahl ausgebaut und dreht mit 12,5 angenehm niedertourig.
In der Nase dezent grüne Noten von Apfel und Birne sowie etwas Kalkstein; kühler Charakter. Am Gaumen dieselben Aromen, wieder zurückhaltend, begleitet von frischer Säure. Recht linear und unkomplex, aber balanciert und lebendig. Für 10,90 im hiesigen Internethandel bekommt man einen unkomplizierten Sommerterrassenwein, der keineswegs überteuert erscheint.
Es ist ja nicht so, daß ich mich Weinen, die nicht aus Frankreich, Deutschland, Italien oder - seit neuestem - Österreich kommen, kategorisch verschließen würde. Und manchmal bestelle ich sogar freiwillig selber welche mit, so wie diese hier:
Ich fasse mal zusammen, was der Händler schreibt: Guerila ist der etwas martialische Name des Weinguts, in dem "junge wilde" am Werk sind. Es liegt in der Weinbauregion Primorska an der Grenze zum Friaul auf 300-400m ü.d.M., und die Weinberge im Vipavska Dolina (= Vipava-Tal) sind nach Süden ausgerichtet. Zelen ist eine autochthone Rebsorte, und Rebula ist dasgleiche wie Ribolla Gialla und somit "grenzübergreifend quasiautochthon". Man ist demeter-zertifiziert.
Doch kommen wir zu meinen Notizen, ausnahmsweise vermengt mit denen des Händlers:
Der Zelen zeigt sich im Glas goldgelb. "Lorbeerblätter, Gewürznelke, Thymian und Salbei" - ja, kann man so sehen. Ganz leicht naturweinig. Am Gaumen "Radieschen, Rettich, Rosenkohl" - nö. "Geringe Säure" - ja! Etwas Banane und anderes Tropisches. Und jetzt - mit Verzögerung - tatsächlich eine sehr dezente leichte Schärfe...
[+15'] Rebula honiggelb bis hellbernsteinfarben. Deutlicher Schalenkontakt. Trockenfrüchte (Apfel etc.), ein Hauch Liebstöckel. Am Gaumen typisch naturweinherb. Auch milde Säure. Deutliche Tannine. "Umami von Brühe und salzigem Parmesan" - nö, aber ich verstehe, was sie meinen.
[+2h] Zelen: viel mürbe Frucht, sehr milde Säure und eine merkwürdige abgesetzte süßliche Note. Rebula naturweinig, deutlich Apfelschale (Boskoop), etwas brotig ohne Hefe, etwas nussig. Bessere Säure und nicht dieses süßliche. Auch nicht meins.
Für 13,90 (Zelen) und 16,50 (Rebula) sind beide Weine an meinen Realitäten vorbei bepreist. Falls das gezeigte auch nur annähernd das Potential der Zelen-Traube repräsentiert, verstehe ich, warum diese nicht bereits zu Weltruhm aufgestiegen ist. Auch der Rebula war recht unerfreulich, aber ein kleines bißchen weniger. Ich verstehe nicht, wie man diese beiden jazzen kann; womöglich ist es der "Raritätenwert"?
Wenn ein Händler von jungen Wilden schreibt, stellen sich die Nackenhaare auf. Der Begriff ist so stereotyp und klischeebehaftet, ein Stück weit herablassend, dass ich nicht den Eindruck habe, der Händler hätte sich differenziert mit den Winzer beschäftigt. Oder soll es ein Euphemismus für unbalanciert, handwerklich schwach sein?