Beaujolais

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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innauen
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Re: Beaujolais

Beitrag von innauen »

Hallo,

konventionelle Weine aus fetten Jahrgängen können bisweilen auch sehr schön sein :D

Bild

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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vanvelsen
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Re: Beaujolais

Beitrag von vanvelsen »

Ich gebe zu, das Beaujolais hat mich immer wieder überzeugt und vor allem, weil es Weine produziert, die einfach (ja genau einfach) Spass machen. Nicht mehr, nicht weniger. Darum hier ein kleiner Tipp:

http://www.vvwine.ch/2017/08/die-vater- ... h-auf.html

Gruss,

Adrian
port_ellen
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Re: Beaujolais

Beitrag von port_ellen »

moin zusammen,

gibt es schon news oder vkn zu 2016 ?

gruss, m
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
Michl
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Re: Beaujolais

Beitrag von Michl »

Ich gebe zu, dass ich den folgenden Wein wegen der Punkte gekauft habe. Und zwar waren es laut Händler 93 P von Hofschuster, den ich aus meiner Wein+-Zeit nicht als Hochpunkter kenne. Derart hoch punktete er selten. Ich war also mehr als gespannt, zumal sich auch folgender Beitrag höchst interessant anhörte. Ich zitiere den Händler:

"„Ich hab leider keine Ahnung, wo man den bekommen kann, aber sollte Euch das je irgendwo begegnen: kauft, was zu haben ist. Der größte junge Beaujolais, der mir je begegnet ist: konzentriert, tief, komplex, dabei unglaublich fein und mit einer Frucht, für die der Begriff "betörend" erfunden werden müsste, gäbe es ihn nicht schon. Man weiß das heute ja kaum mehr, aber diese großen Beaujolais reifen extrem gut, man kann sowas also auch für die Kinder einlagern.“ So Marcus Hofschuster, Chef-Verkoster von www.wein-plus.eu, in einem facebook-Post vom 2.6.2017 über den 2014er Brouilly Reserve de la Comtesse von Château de La Chaize."

Und jetzt meine VKN:

Bild

Der Wein wird sich sicher noch entwickeln und dabei zulegen, aber die Punkte von Hofschuster kann ich leider nicht einmal am Horizont sehen... Vielleicht täusche ich mich ja auch...
Viele Grüße

Michl
amateur des vins
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Re: Beaujolais

Beitrag von amateur des vins »

Louis Claude Desvignes wollte ich schon lange mal ausprobieren. Habe jetzt mal '16er Javernières und L'Impénitents bestellt und getestet.

Meine ersten Eindrücke: sauber, fein, feminin, zugänglich - aber auch eindimensional (der Impénitents eine Nuance komplexer), druck- und spannungsarm. Überzeugt mich nicht, schon garnicht für den Preis. Es ist genug übrig, um ihn noch etwas zu begleiten...

Die wenigen Referenzen hier im Forum waren ja ziemlich begeistert. Kennt jemand vielleicht ältere Jahrgänge und den neuen und kann sagen, ob das typisch oder jahrgangsspezifisch ist?
Zuletzt geändert von amateur des vins am Mi 4. Apr 2018, 22:11, insgesamt 1-mal geändert.
Besten Gruß, Karsten
amateur des vins
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Re: Beaujolais

Beitrag von amateur des vins »

Heute relativiert sich das ein wenig, aber nicht grundlegend:
Druck fehlt mir heute keiner - nicht, daß sie sehr druckvoll wären, aber es braucht keinen. Der Rest ist aber ähnlich: Javernières mehr floral-fruchtig, L'Impénitents eher erdig. Zugänglich, stimmig, etwas eindimensional. Ok, aber für mich ist der Preis nicht gerechtfertigt.
Besten Gruß, Karsten
Kle
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Re: Beaujolais

Beitrag von Kle »

Meine zweite Flasche Domaine Piron Moulin-à-Vent Vieilles Vignes 2013 gefällt mir viel besser als die vor ca. drei Jahren probierte. Zuerst wirkt der Wein sehr verhalten, fast flach. Aber irgendwas besitzt er jetzt schon, das Spannung aufbaut. Dann feine, tiefgehende Aromen, spielerisch, niemals gravitätisch oder gar klotzig. Obwohl nach viel Luft Gamay dicklicher zu schmecken ist. Beeren und Blüten und etwas Bonbon, der mich an Bruns Moulin-à-Vent erinnert. Dies sehr gut durch steinige, dunkle und Graphit-Töne gekontert. Ein Wein, den das Kontrastprogramm der fruchtigen und mineralischen Noten belebt und der es schafft, beides sinnig zu verbinden. Brausige Johannisbeeren-Säure, die im Nachhall des Schluckes in etwas dunkel-Metallisches übergeht. Nun weiß ich, warum ich die Weine über den langen Weg aus Morgon mitgebracht habe!

Gruß, Kle
Judo
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Re: Beaujolais

Beitrag von Judo »

Gerade einen Desjourneys Moulin-à-Vent 2008 im Glas. Nach einem Fleurie von Coudert erst meine zweite Begegnung mit "Qualität" aus dem Beaujolais (die Primeurs der Jugendzeit lass ich mal bewusst raus aus der Betrachtung).

Ich bin baff. Enorm dicht und aromatisch trotz nur 12,5%, nur leichte Reifenoten. Im Kern viel Fruchtsüße, balanciert mit reichlich Säure. Da entsteht ein Trinkfluss, den ich diesem "alten" Wein nicht zugetraut hätte. Auch wenn ich nicht allen Aspekten der Saarwellinger Verkostungslyrik folgen kann (dafür fehlt mir auch ein Stück Erfahrung mit den Weinen), für mich definitiv ein schöner Wein und schade, dass ich da nur eine Flasche hatte...
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AmonA
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Re: Beaujolais

Beitrag von AmonA »

Vor einer Woche wieder 2013 Moulin-A-Vent Vielles Vignes von Thibault Liger-Belair im Glas.
Nach der Verkostung im Dezember vergangenen Jahres dachte ich, der Wein würde sich nun in der folgenden Lagerzeit öffnen - Pustekuchen. Der Wein hat mir mal wieder gezeigt, wo der Hammer hängt. Dichte, kompakte Tannine, mineralisch mit sehr viel Druck (und Zug :mrgreen: ).
Die letzten beiden Flaschen versuche ich noch ein paar Jahre liegen zu lassen - falls ich mich beherrschen kann :D
Grüße
AmonA (aka Volker)
amateur des vins
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Re: Beaujolais

Beitrag von amateur des vins »

Vor zwei Monaten habe ich meine ersten Desvignes probiert und war, sagen wir mal, wenig beeindruckt. Heute habe ich die zweite Flasche

Louis-Claude Desvignes, «Les Impénitents» 2016 (13,5%)
Morgon -Javenieres-


aufgezogen. Meine Beschreibung war, unabhängig, nahezu identisch:

Klares mittleres Rot mit leichter Purpurtendenz.
In der Nase reife rote Beeren: Cranberry, rote Johannisbeeren, aber auch etwas Heidelbeere und ein Hauch Himbeere; dazu Sauerkirsche. Deutlich auf der Frucht, aber auch etwas Herbstwald (Laub und Erde). Sehr komplex und typisch Gamay, aber mit überdurchschnittlicher Tiefe.
Am Gaumen zwar irgendwie alle Aromen der Nase, aber etwas weniger komplex, mehr "straightforward". Feine mittlere Adstringenz, angenehme mittlere Säure. Aber dann: Ein sehr langer Abgang bringt die Komplexität der Nase zurück!

Recht fein, elegant und harmonisch. Gefällt mir heute sehr gut. Wie kam ich nur vor zwei Monaten zu meinem Urteil?! Die Beschreibung ist ja sehr ähnlich; auch den schwarzen Trüffel und die Rosenblüten erkenne ich wieder (ich hab mich oben ggü. meinen Notizen etwas zurückgehalten). Nur die Bewertung geht meilenweit auseinander!

Ich schrieb hier an anderer Stelle schoneinmal von Tagesform und Demut. Die heutige Erfahrung setzt dem noch die Krone auf. Schön, daß man auch bei weitgehender Ahnungslosigkeit und Inkonsistenz Spaß haben kann! :oops: :ugeek: :lol:
Besten Gruß, Karsten
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