innauen hat geschrieben:
habt ihr auch den Eindruck, dass sich die 2010er momentan deutlich verschließen? Meine letzten Erlebnisse legten das jedenfalls nahe. Allerdings verfüge ich auch über einen recht kühlen Keller.
Grüße,
wolf
Das ist durchaus möglich. Die wirklich guten Weine machen häufig eine regelrechte Berg- und Talfahrt zwischen Trinkfenster und Verschlussphase durch und mindestens in den ersten 10 Jahren nach der Ernte gehört auch Glück dazu, sie in einer zugänglichen Phase zu erwischen. Ich habe mal gehört, kann es aus eigener Erfahrung aber nicht sicher bestätigen, dass die Weine in der Zeit der Rebblüte (Juni) und Ernte (Oktober) besonders kratzbürstig sein sollen.
Außer ein paar Leichtgewichten (z.B. d'Escurac, le Conseiller, Le Grand Moulin [Blaye], Domaine de Bouscat) bisher noch noch keine 2010er probiert. Die Genannten sind, rechtzeitig geöffnet, sehr gut trinkbar und bringen alle zwischen ca. 85 und 89 Punkten in die Wertung. Der Domaine de Bouscat, Cuvee la Gargone, hat allerdings einen fast schon abschreckenden Alkoholgehalt von 15 % vol. Der d'Escurac kommt ziemlich kalifornisch daher und hat auch 14,5 % vol.
Insgesamt deutet aber vieles darauf hin, dass 2010 ein sehr guter Jahrgang ist. Es sind nahezu ausnahmslos reife und gesunde Trauben geerntet worden, was schon mal eine gute Basis für ordentliche Weine darstellt.
Schau'n mer mal wie sie sich weiter entwickeln.
Beste Grüße
Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .