Unbekannte Winzer in der Pfalz

[Herr S.]

Hallo zusammen,

obwohl wir ein paar Jahre in Großkarlbach gewohnt haben, ist nie ein Wein vom Weingut Lingenfelder in mein Glas gekommen. Diese Lücke gabe ich nun geschlossen. Der Dornfelder von Lingenfelder war im letzten Jahrtausend durchaus überregional bekannt und geschätzt, v.a. in den Niederlanden. Dieser jüngere Wein zeigt deutlich, warum das so gewesen ist.



Viele Grüße,
Björn

[Philst]

Eine ziemliche Enttäuschung war der Deidesheimer Kalkofen Riesling Spätlese trocken 2012 vom Weingut Mehling.

Überreife gelbe Früchte, leicht alkoholisch, ziemlich breit ohne jede Spannung mit einer unangenehmen Petrolnote. Ich brauche im Riesling keine schneidende Säure, aber hier war wirklich überhaupt kein Leben im Wein.

Die 88 GM-Punkte sind für mich überhaupt nicht nachzuvollziehen. Ich wäre allenfalls bei ca. 80 Punkten. Auch meine ansonsten sehr anspruchslosen Mittrinker waren von dem Wein nicht angetan. Vielleicht eine schlechte Flasche, vielleicht ist der Wein einfach so. Da es eine Einzelflasche war wird es aber auch keine Vergleichsmöglichkeit geben.

Viele Grüße

Philipp

[Ollie]

Hi,

hat sich jemand einen Eindruck von den 2015ern von Daniel Assmuth und vom Weingut Pflüger verschaffen koennen?

Danke & Cheers,
Ollie

[Weinschlumpf]

Hi,

hat sich jemand einen Eindruck von den 2015ern von Daniel Assmuth und vom Weingut Pflüger verschaffen koennen?

Danke & Cheers,
Ollie

Cher Olivier,

von Pflüger habe ich aus 2015 folgende Weine probiert:
Literriesling: Ziemlich karg, deutlich weniger Frucht als 2014
Herrenberg (in 2016 mehrfach, zuletzt Ende 2016 im Glas): Brutal verschlossen.
Spielberg (mehrfach im Glas, zuletzt Anfang Januar 17): Viel Säure, dominante Zitrusaromen, dezent bittere Grapefruit.

Insgesamt sind die 2015 deutlich schlanker und weniger harmonisch, als die jeweiligen Pendants aus den beiden Vorjahren (2014 ist grandios!).

Viele Grüße

Nikolai

[Ollie]

Niko,

subba, vielen Dank fuer die Einschaetzung, Niko!

Cheers,
Ollie

[Herr S.]

Moin,

einmal über die Straße habe ich folgenden, leckeren Wein erstehen können:



Viele Grüße,
Björn

[Bernd Schulz]

Diesen Riesling hat mir neulich ein (durchaus weinkundiger) Freund aus der Pfalz mitgebracht; den genauen Preis kenne ich nicht, aber er war ohne Zweifel deutlich einstellig (für ein Paket mit drei Rieslingen und drei Frühburgundern habe ich 51 Euro bezahlt):



Das Weingut Karlheinz Becker, welches offenbar inzwischen mit einer Traube im GM vertreten ist, war mir bislang überhaupt kein Begriff. Aber dieser Riesling "vom schwarzen Ton" macht, auch wenn es sich nicht um die ganz große Kunst handelt, jedenfalls einen mehr als soliden, nämlich einen guten Eindruck!

Gibt es sonstige Erfahrungen mit diesem Betrieb?

Herzliche Grüße

Bernd

[Ralf Gundlach]

Hallo Bernd,

den Becker "Schwarze Erde" habe ich auch gerade im Glas, ich sehe ihn noch einen Tick besser als du und empfinde ihn nicht als grob, ich würde noch einen Punkt drauflegen

Gruß

Ralf

[maha]

Für mich zählt Oliver Zeter eigentlich nicht mehr zu den unbekannten Winzern, aber mangels eigenem Fred:

Tapps Weiß 2015
Eine Cuvée aus Müller Thurgau, Muskateller, Gewürztraminer und Sauvignon Blanc.
Was für ein herrlicher Sommer-Terrassen-Wein.
Ein ganzer Strauss gelbe, saftige Früchte, exotisch und würzig, dazu ne frische, knackige Säure. Ordentlich "Zug" und wahnsinns Trinkfluss. Hinten raus etwas Limette und Minze. Auch mit ein paar Eiswürfeln genial.

Die Flasche war im Nu leer und löste großen Nachkaufreflex aus. Bei 6,50 keine riesen Investition.
Das wird einer meiner Sommer-Weine werden. Große Konkurrenz für meinen bisherigen "Sommer-PLV-Favoriten" Christoph Hammel.
Ich werde noch den Rosé und den Roten probieren. Bei gleichem Preis kann man da nicht so viel falsch machen.

Sonnige Grüße
Marko

[maha]

Ich glaube ich mach jetzt dann doch bald nen Zeter Fred auf...

Gestern in der Wine Lounge auf Norderney zu einem sehr fairen Preis getrunken, und den Rest jetzt auf dem Sofa:

Oliver Zeter, Syrah 2014

Ich zitiere aus der Expertise des Winzers

Schon im Vorfeld war die stilistische Ausrichtung klar und die Parole lautete „Syrah“, nicht „Shiraz“! Nach der klassischen Maischegärung verbrachte der Wein 12 Monate im Holz und wurde ohne Schönung oder Fitration abgefüllt. Um den feinen Nord-RhôneStil herauszuarbeiten, wurde den Trauben ein Teil der Rappen belassen

Betörende Nase nach roten und dunklen Früchten, Pfeffer, Kakao, Veilchen, Toffee, Rauch. Zum reinklettern. Herrlich.
Konzentriert und fleischig im Mund. Auch hier viele dunkle Beeren, Cassis, pikanter Sezchuan Pfeffer, leichte Extraktsüsse, etwas laktisch. Voluminös und doch elegant. Muskulös, aber weniger der Bodybuilder, mehr der Triathlet. Wunderbar wie Säure und Gerbstoffe miteinander spielen.
Lang und pfeffrig im Abgang.
So mag ich das. Das ist großer Syrah Sport aus Deutschland.

Gruß Marko