graves
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Do 2. Nov 2017, 21:32
Jochen R. hat geschrieben:... graves hat geschrieben:... Blind gekauft habe ich den auch erst vor kurzem in den Verkauf gegebenen 2015er Herrgottsacker. Kein GG, sondern "nur erste Lage". Laut Lobenberg Ertrag von 35hl/ha und 14 Monate auf der Vollhefe. Für Kurse von ca. 16 bis 18 EUR ist das verlockend, wenn man den von Buhl-Stil mag....
Hab ich vor Ort probiert. Hm, na ja ...
Na dann hoffe ich mal, da kommt noch was
So 26. Nov 2017, 11:13
Guten Tag zusammen,
habe versprochen, meine Nachverkostung zu A. Christmann 2016er Ölberg 'Kapelle' Riesling GG, 12.5% Alk., einzustellen.
Ausgeliefert wurde der Wein in einem hellen Eschenbaumkästchen, die Flaschen dabei in feinem Seidenpapier mit Aufdruck eingewickelt. Klare gelbliche Farbe, in der Nase ein intensiver zugleich feiner Duft nach Feuerstein, Pfirsich- und Aprikosenaromen. Das Mundgefühl dicht, komplex, viel sensorische Tiefe und grosse Mineralität. Erkennbar ein Pfälzer Riesling mit dieser typischen Kraft. Dabei doch so filigran und elegant, den Trinkfluss gewährleistend, jeder Schluck macht Lust auf den nächsten. Langer Nachhall. Schon jetzt mit sehr viel Freude zu geniessen. Mit zusätzlicher Flaschenreife wird er noch mehr an Komplexität und Definition hinzugewinnen. Ein grosser Riesling! 96+ Pkte.
Sonntägliche Grüsse Christian
Sa 2. Dez 2017, 22:44
Eben gerade eine Flasche vom 2016er Morstein GG von Wittmann geleert. Was für ein hedonistischer geiler Stoff. Riesling wie ich ihn liebe, sehr konsumfreundliche nur 12,5% Alk., total auf der animierenden frischen Seite und dennoch hat es alles. Spare mir Beschreibungen, trinken und geniessen und wer noch nicht hat, sollte kaufen! Bin sehr unsicher, ob mir der Wein mit Reife besser schmecken könnte. Gross? Für mich mit immenser Trinkfreude!
Viele Grüsse Christian
BerlinKitchen
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Di 13. Nov 2018, 10:22
Am Wochenende kamen eine Reihe von 16er auf den Prüfstand, die 1 Jahr später released werden. Die Weine wurden am Vorabend geöffnet, nur Korken gezogen und ein kleines Schlückchen als Vorprobe. Diese Methode kann ich bei jungen GGs nur empfehlen. Und die Weine wurden blind serviert. 2016 Bürklin-Wolf "Kirchenstück" GCBoa, ist das geil Ein Traum aus 1001 Nacht. Weihrauch, Pfeffer, Kräuter-Bonbon und ewiger Nachhall. Klar, der Preis von 180 Euro ist jenseits von gut und böse und im Moment noch bei WeinArt erhältlich. Übrigens, hab gerade gesehen, daß eine 17er Fassprobe 98/100 von Ulrich Sautter/Falstaff bekommen hat. 97/1002016 von Buhl "Kirchenstück" GGAuch verdammt gut. Natürlich nicht so exotisch wie Bürklin-Wolf, stattdessen straffer, cooler mit einer Aromatik von Quitte. Ziemlich wild am Gaumen. Der 16er ist ein Tick günstiger als B-W, knapp unter 100 Euro. 96/1002016 Breuer "Schlossberg"Zum reinlegen! Zu Beginn recht zart und beim zweiten Schluck dann STEIN, STEIN, STEIN. Dazu eine ewige Länge. 96-97/1002016 Diel "Burgberg" GGKäse-Füße all over. Untrinkbar! Dieser vermeintliche Stilistik-Wechsel (?) ist für mich nicht nachvollziehbar und vollkommen unnötig. 2016 von Winning "MarMar" Biber-Wein. Viel zu dominant das Holz. Es gab in den letzten Jahren von Winning-Weine, da ist das Holz viel subtiler eingebunden. Hier nicht, der 16er erinnert mich an die Anfangszeit vom Weingut. Enttäuschend. Das könnt ihr besser! 2016 Peter Jakob Kühn "Doosberg"Merkwürdiger Wein. Zu Beginn eine Aromatik von Flieder und dann kommt eine penetrante Süsse am Gaumen. Diese Süsse irritiert und ist irgendwie fehl am Platze. just for the record diese Süsse haben alle am Tisch wahrgenommen und für merkwürdig befunden. 2016 Immich-Batterieberg "Enkircher Batterieberg" Riesling Reserve WOW......gehört mit zur Speerspitze in 2016. Was für ein wunderschöner „strahlender“ Wein, dazu noch so zart und filigran. Wohltuend gut. Alle am Tisch waren begeistert. Mosel at its best! Chapeau, Gernot. 95/1002016 Markus Molitor "Zeltinger Sonnenuhr" Auslese***. Weiße Kapsel. Das Bukett ist der Hammer. Am Gaumen dann ungemein komplex strukturiert und mit einer Aromatik von Safran. Der Wein zieht einen in den Bann. 95-96/1002016 Gut Hermannsberg "Hermannsberg" GGPräsentiert sich straff, klar, puristisch und mit feiner Citrus-Aromatik bzw. Amalfi-Zitrone. Ich bin positiv überrascht, da mir die Weine vor vielen Jahren zu sehr nach Schäfer-Fröhlich geschmeckt haben, Sponti bis zum abwinken. Sie haben jetzt ihren eigenen Weg gefunden, sehr gut. 93/1002016 Keller "Absterde" GGMit deutlich angezogener Handbremse. Zeigte in Ansätzen seine Größe. Das wird schon! 2016 Breuer "Nonnenberg" Wir hatten das Gefühl von "schleichender Kork". Dahinter zeigt er allerdings beeindruckende Struktur und Länge. off-bottle 2016 Bürklin-Wolf "Pechstein" GGJemand meinte, das ist aber ein "brubbliger Bursche". Zeigte sich herb mit dunkler Aromatik. Hat nicht überzeugt an dem Abend. 2016 Kühlung-Gillot "Rothenberg" wurzelechtPräsentiert sich karg und steinig. Schon gut, aber auf der anderen Seite hat er uns nicht vom Hocker gehauen. Grüße aus Berlin, Martin Zwick
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
Leo
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Do 13. Dez 2018, 18:51
Hallo Forum,
ab und an darf es auch mal Ruwer sein:
16er Abtsberg Riesling GG von Grünhaus
in der kälteren Jahreszeit gebe ich meiner Vorliebe für Riesling-GGs am liebsten nach. Und der Abtsberg, der mich vor 12 Monaten noch nicht vom Hocker gerissen hat, hat sich in dieser Zeit erfreulich gesteigert:
Betörender , klarer Duft, einladender Früchtekorb, macht richtig Lust auf den ersten Schluck. Federleicht ( 12 Vol.Alk.) tanzt er über die Zunge, die Säure präsent, aber noch nicht ganz harmonisch, zartes Bitterl, ein bißchen erdig, aber doch sehr angenehm. Braucht gewiß noch weitere Zeit zum Reifen, da dürfte er noch etwas zulegen. Die gute Lagerfähigkeit der Grünhaus-Weine wird er bestimmt auch aufweisen. Zu den ganz Großen der Kategorie wird er wohl nicht aufschließen können, da fehlen doch ein Quäntchen Finesse, Spannung und Eleganz. Punkte? 90.
Gruß leo
Leo
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Sa 15. Dez 2018, 16:29
Hallo Forum,
nach dem Abtsberg ist heute die Abtserde an der Reihe, auch aus 2016. Schöner, wertiger 49er Kork ( beim Abtsberg war es nur ein 45er ),da hüpft das Herz schon beim Flaschenöffnen in freudiger Erwartung. Und die wird nicht enttäuscht: was für eine tolle, ausdrucksstarke Nase. So haben junge Rheingauer Toprieslinge in den 90er Jahren geduftet.Glockenklar,aristokratisch und etwas fordernd.
Ein Feuerwerk auf der Zunge. Salzige Mineralität ( manche nennen das "Steinelutschen"), noch nicht vollends eingebundene Kalkfelssäure, Sprengstoff für die Geschmacksknospen auf der Zunge.
Endloser, nobler Abgang, hochelegant.
Für den Abtsberg habe ich 3 Tage "benötigt", bei der Abtserde wird es mit Sicherheit nicht so lange dauern... So stelle ich mir Weltklasse-Riesling vor, nicht fett ( nur 12,5 Vol% Alk.) wie manche Wachauer, sondern perfekt ausbalanciert.
Gruß Leo
Bradetti
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Do 15. Aug 2019, 15:55
m_arcon hat geschrieben:Tim Fröhlichs GGs sind jung immer sehr von der Spontangärung geprägt. Allerdings lässt sich darunter bereits jetzt etwas Frucht erkennen. Das hatte ich bei den 2015ern so nicht. Alle Weine sind rassiermesserscharf gezeichnet. Schlank, drahtig, null Fett und vibrieren von innen heraus. Die Säuren sind hier (gefühlt) am höchsten von allen verkosteten GGs. Aber so wunderbar integriert, da passt alles. Für mich war der Stromberg gestern auf Augenhöhe mit dem Felseneck. Viele Grüße Marc
Hatte die letzten 2 Tage den Schäfer-Fröhlich Strombergim Glas. Naja, in kurzen Worten: Feuerstein, dahinter süße Frucht, Sponti, präsente Säure - aber insgesamt recht verschlossen und bei der Balance mit Luft nach oben. So richtig weiß ich nicht was ich von dem Wein halten soll. So lese ich doch oft dass die großen GG´s immer Trinkvergnügen bereiten - jung wie gereift. Also Trinkvergnügen ist anders.... Da fand ich den 13er vor 2 Jahren deutlich besser.
UlliB
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Do 15. Aug 2019, 16:58
Bradetti hat geschrieben: So lese ich doch oft dass die großen GG´s immer Trinkvergnügen bereiten - jung wie gereift.
Ich weiß nicht, wer das geschrieben hat, oder ob es nur ein Missverständnis ist - aber das "immer" stimmt definitiv nicht. Ich kenne keinen wirklich lagerfähigen Wein, der sich durchgängig und zu jedem beliebigen Zeitpunkt positiv präsentiert. Das ist bei Bordeaux so, bei Burgundern, bei Wachauer Smaragden, und nach meinen bisherigen Erfahrungen eben auch bei deutschen Riesling-GGs. Spaß machen die allesamt entweder als echte Jungweine - typischerweise im ersten oder zweiten Jahr, nachdem sie in die Flasche gekommen sind - oder man trinkt sie erst dann, wenn sie wirklich reif sind. Dazwischen zeigen alle diese Weine Verschluss- oder Umbruchphasen, in denen sie sich nicht gut und manchmal sogar regelrecht ungenießbar präsentieren. Der alte Satz von der permanenten Trinkbarkeit, den man auch heute noch regelmäßig von französischen Winzern zu hören bekommt ("un vin qui est bon est toujours bon") gehört leider wie so vieles beim Wein ins Reich der Legende. Gruß Ulli
niers_runner
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Mi 1. Jan 2020, 20:51
@all Guten Abend und ein schönes Neues Jahr mit viel Gesundheit.
Gestern Abend im Glas: Wittmann 2016 Riesling GG Aulerde In der Nase fruchtig, am Gaumen mineralisch. Ansonsten sehr, sehr schwer zu trinken. Keine Wertung. Den Abend hat dann eine 17er Prälat Auslese vom guten, alten KaJo gerettet.
Beste Grüße
Peter
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puschel
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Do 2. Jan 2020, 17:02
niers_runner hat geschrieben:@all Guten Abend und ein schönes Neues Jahr mit viel Gesundheit. Gestern Abend im Glas: Wittmann 2016 Riesling GG Aulerde.... Den Abend hat dann eine 17er Prälat Auslese vom guten, alten KaJo gerettet.
Hallo Peter, auch Dir ein frohes Neues ...und nun ja, was gibt es Schöneres als eine Erdener Prälat Auslese von Kajo Keine Ahnung Gruß Adi
Save water, drink riesling
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