Große Gewächse 2015

Jetzt ist auch der Rest der 2015er GGs auf JR da (u.a. auch Bewertungen vom Mittelrhein ).

Hab's auch kurz überflogen. Ich persönlich finde, dass Herr Schmidt überhaupt nicht im Kontext der übrigen Bewerter bei Jancis Robinson punktet,

Und Du hast Recht, es gibt ein DEUTLICHES Gefälle zwischen MS und JR. Gefühlt 98% der von Jancis bewerteten GGs liegen zwischen 15 und 17 Punkten. Z.B. KG Rothenberg 16,5, Ress Nussbrunnen 17, Kuhn St. Nikolaus 17, alle Wittmanns 17.

Das sieht mir nach einem Paradebeispiel von persönlichen Präferenzen aus. Ich kann mir schwer vorstellen, dass es ein so starkes tatsächliches Gefälle zwischen Mosel/Nahe und dem Rest gibt. Insbesondere, da MS Keller auch noch mit bis zu 19,5 bewertet hat. Insofern heisst es auch hier wie immer: Lesen der VKN, selber trinken und Urteil bilden ...

Aus eigener Anschauung weiss ich, dass JR ziemlich schnell 17.5 gibt, wenn der Wein nur deutlichen Restzucker hat. Kann es sein, dass sie den van-Volxem-Weinen mehr Punkte gibt als z.B. den Wittleuten?

Cheers,
Ollie

Aus eigener Anschauung weiss ich, dass JR ziemlich schnell 17.5 gibt, wenn der Wein nur deutlichen Restzucker hat. Kann es sein, dass sie den van-Volxem-Weinen mehr Punkte gibt als z.B. den Wittleuten?

Cheers,
Ollie

Van Volxem GGs 2015: 18,5-19, aber von MS bewertet laut Datenbank.

Bin erst jetzt auf diesen Thread gestoßen und habe ihn mal quergelesen. Allen vielen Dank, die so ausführlich über die GG berichtet haben. Einen Nachtrag und eine Frage hätte ich dann doch noch:
Zum einen wurde bisher sehr wenig über St. Antony geschrieben. Die sind mittlerweile von Parker bewertet. Wen es interessiert: https://www.st-antony.de/blog/presse/vi ... ntony.html
Zum anderen: Bei allem Wirbel um die großen Gewächse sagen viele, dass es dieses Jahr hervorragende erste Lagen gibt, die man für einen Bruchteil der großen Gewächse kaufen kann. Angeblich liegen die sehr nahe an den GG dran. Könnt ihr als Verkoster der GG das bestätigen?

Viele Grüße
-Tom

Hi Tomla, du sprichst einen Punkt für den 2015er Jahrgang an, den ich in einer anderen Diskussion vor ein paar Minuten generell - also jahrgangsunabhängig - angesprochen habe:

harti hat geschrieben:
Große Gewächse kaufe ich gar nicht, da ich keinen Mehrwert zu guten Ortsweinen erkennen kann,....

Ich stelle mir nämlich genau diese Frage, ob ich denn überhaupt in Größenordnungen GG´s im Keller haben muss, obwohl ich in einer Blindverkostung von GG´s und guten - ich sag mal - "Zweitweinen" das GG wahrscheinlich gar nicht herausschmecken würde.

Und als Zweitwein meine ich jetzt mal zB "von der Fels" von Keller, "Vom Buntsandstein" von Rebholz, "Schieferterrassen" von H-L, "Eierfels" von Diel, "Höllenpfad" von Dönnhoff, "Schiefergestein" von S-F oder "Halgans" von E-S usw.....

Warum also GG´s kaufen wenn man mit den vorgenannten Rieslingen schon größten Trinkgenuss erleben kann?
Wie gesagt, ich bin kein Profi-Verkoster und würde den Unterschied wahrscheinlich gar nicht groß schmecken. Evtl. würde ich schmecken dass das GG anders ist, aber besser? Ist ein Herrmannshöhle MAGNUS von Schneider für einen Nichtprofi wie mich wirklich schlechter als ein GG Herrmannshöhle von Dönnhoff? Der Magnus kostet nicht mal die Hälfte und hat auch bei cellartracker Super-Bewertungen....! Sind mir für 1 bis 2 Punkte mehr wirklich 20 bis 25 EUR Ausgabe mehr wert?

Natürlich möchte ich mal sagen können: "Ich habe ein GG Herrmannshöhle getrunken, und einen Hubacker auch!" aber eben in Größenordnungen in den Keller legen?!

Meinungen dazu?

Nach meinen - ziemlich beschränkten - Eindrücken gibt es schon paar erste Lagen, die den Großen Gewächsen sehr nahe kommen. Wagner-Stempels Porphyrsiesling 2015 zum Beispiel ist verdammt gut und macht mir jetzt (und wahrscheinlich auch in fünf Jahren) mehr Spaß als viele der GGe. Auch mein persönlicher Geheimtipp, Sabine Ohlers Gimmeldinger Mandelgarten Alte Reben, spielt in dieser Liga. Aber an die Spitzen unter den GGen reichen diese Weine nicht heran. So habe ich mich mit ein paar 2015er Weinen von Emrich-Schönleber, Heymann-Löwenstein, von Buhl, Busch und Kühn ausgestattet, und ich bin mir ziemlich sicher, in der Preisklasse unter 20€ nichts Vergleichbares zu finden.

Wer Silvaner mag, kann in der "zweiten Liga" richtig glücklich werden. Rainer Sauer und Rudolf May (und wahrscheinlich auch andere) bieten ganz viel Wein für vergleichsweise geringes Geld in der Preisklasse 12-16€. Der Retzstädter Langenberg 2014 von May, der im Weingut noch verfügbar ist, ist derzeit mein Liebling in dieser Kategorie ...

... womit ich mal wieder hoffnungslos off-topic bin, weil es hier eigentlich um GGe 2015 gehen soll.

Noch mal zurück zum Thema Bewertungen der 2015er GG's durch die internationale Kritik. Habe mal bei Stuart Pigott nachgeschaut: Auch er bewertet hoch. Alle von ihm besprochenen Weine von Nahe und Mosel haben mehr als 90 Punkte. Spitzenerzeuger sind, wenn man die Durchschnittsbewertung betrachtet: Heymann-Löwenstein, Dr. Loosen, Schäfer-Fröhlich, Reinhold Haart. Zur absoluten Spitze zählt auch der Halenberg von Emrich-Schönleber. Aber über allen thront in diesem Jahr Dönnhoff mit seinen vier GG's.

Die Hermannhöhle von Dönnhoff ist auch aus 2015 wieder hervorragend, Vielleicht im Moment noch einen Tick an Restzucker zu viel, aber das wird sich geben mit der Zeit. Ein großer Wein mit großer Zukunft. Die 19,5 P. von JR halte ich für nachvollziehbar.

Nicht ganz mithalten kann da der Halenberg von ES, den ich trotzdem dem GG von SF aus der gleichen Lage deutlich vorziehe.Aber mit der Aromatik der SF WEine habe ich schon von jeher meine persönlichen Probleme gehabt.....

Glockenklar und von feiner Kräuterwürze durchzogen hat mich das 2015er Kirchspiel GG von Keller in seinen Bann gezogen, die finessenreiche Fruchtsäure tänzelt über die Zunge, die Flasche ist schneller leer als mir lieb ist.19 JR Punkte dafür sind in meinen Augen absolut korrekt, zumal der Wein durchaus preisgünstig ist.

So kann es weitergehen. Ich freue mich schon auf Abtserde und Morstein!!

Gruß Leo

Die Hermannhöhle von Dönnhoff ist auch aus 2015 wieder hervorragend, Vielleicht im Moment noch einen Tick an Restzucker zu viel, aber das wird sich geben mit der Zeit. Ein großer Wein mit großer Zukunft. Die 19,5 P. von JR halte ich für nachvollziehbar.

Nicht ganz mithalten kann da der Halenberg von ES, den ich trotzdem dem GG von SF aus der gleichen Lage deutlich vorziehe.Aber mit der Aromatik der SF WEine habe ich schon von jeher meine persönlichen Probleme gehabt.....

Glockenklar und von feiner Kräuterwürze durchzogen hat mich das 2015er Kirchspiel GG von Keller in seinen Bann gezogen, die finessenreiche Fruchtsäure tänzelt über die Zunge, die Flasche ist schneller leer als mir lieb ist.19 JR Punkte dafür sind in meinen Augen absolut korrekt, zumal der Wein durchaus preisgünstig ist.

So kann es weitergehen. Ich freue mich schon auf Abtserde und Morstein!!

Gruß Leo

Da unser Interesse auf die GGs aus 2015 extrem groß war, haben wir am Freitag in einer kleineren Runde eine geringe Anzahl aufgezogen. Die Weine wussten alle zu überzeugen. Der eine mehr, der andere weniger. Ich füge den Kühn hier hinzu, da er ja jetzt erst auf den Markt gekommen ist und im Tross der 15ner "mitschwimmt".







Viele Grüße
Marc