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Vorpremiere Wiesbaden August 2013

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octopussy

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Re: Vorpremiere Wiesbaden August 2013

BeitragFr 13. Sep 2013, 11:35

pivu hat geschrieben:für mich ziemlich nichtssagend (allein die gleiche Einstufung von Kühling-Gillot mit der Domäne Oppenheim ist geradezu lächerlich, da liegen WELTEN dazwischen), aber gleich werden die Winzer auf allen möglichen Social Media Plattformen wieder anfangen zu prahlen, diesmal mit JR Punkten (was ja genau genommen auch nicht stimmt) nach der gestrigen Falstaff-Lobhudelei. Wetten?

Peter, dein Beitrag riecht leider an mehreren Stellen nach etwas deplatziert wirkender Arroganz.

- Aussagen, wie "Verkoster X hat ja überhaupt keine Ahnung - Wein y mit Wein z auf eine Stufe zu stellen, ist geradezu lächerlich" hat man schon von vielen gelesen. Jedesmal wieder sind sie hauptsächlich peinlich.
- Die Winzer werden gleich noch mit in den Schmutz gezogen.
- Der Falstaff kann es nicht, Michael Schmidt kann es nicht, Mario Scheuermann kann es nicht. Fehlen eigentlich nur noch Gault Millau und Eichelmann. Und am Ende bleibt übrig: pivu, Verkostergott?

Hast du das wirklich nötig?
Beste Grüße, Stephan
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pivu

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Re: Vorpremiere Wiesbaden August 2013

BeitragFr 13. Sep 2013, 11:44

Hallo Stephan,

so ein Blödsinn, mehr sag' ich nicht dazu. Ein Forum dient dazu, einander auszutauschen und zu diskutieren, eben auch seine Meinung preiszugeben, solange es fair bleibt. Und ich sehe nicht, wo ich diese Grenzen verletzt haben sollte.

Ciao
Peter
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Ollie

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Re: Vorpremiere Wiesbaden August 2013

BeitragFr 13. Sep 2013, 11:46

Danke, octopussy!

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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octopussy

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Re: Vorpremiere Wiesbaden August 2013

BeitragFr 13. Sep 2013, 16:05

pivu hat geschrieben:so ein Blödsinn, mehr sag' ich nicht dazu. Ein Forum dient dazu, einander auszutauschen und zu diskutieren, eben auch seine Meinung preiszugeben, solange es fair bleibt. Und ich sehe nicht, wo ich diese Grenzen verletzt haben sollte.

Hallo Peter,

sorry, habe vielleicht etwas heftig reagiert. In der Sache denke ich aber, dass seine Meinung äußern und andere diskreditieren ("ein Profi sollte erkennen...", "Einstufung ist geradezu lächerlich") ein feiner Unterschied ist. Michael Schmidts Notizen über deutsche Weine verfolge ich jetzt seit sicherlich drei Jahren sehr intensiv und habe schon viele Weine getrunken, die er hoch oder niedrig bewertet hat. Ich bin häufig nicht seiner Meinung und bin ca. genauso häufig mit ihm auf einer Linie. Persönlich getroffen habe ich ihn noch nicht. Aber ich mag, dass er keinerlei Scheuklappen hat, von Rieslingen in allen Süßegraden, Silvanern, weißen Burgundersorten bis hin zu Spätburgundern und Lembergern alle Weine unabhängig davon probiert, ob das nun sein bevorzugter Stil ist oder nicht. Außerdem liegt mir sein oft etwas prätentiös anmutender Sprachstil. Hier ein Beispiel (zum Bürklin-Wolf Pechstein 2012 GG):

Ripe fruit with an exotic tangent titillates the olfactory receptacles. On the palate the fruit is juicy to the extent of luscious, but without slipping into the tropical trap. Full bodied and with a rich texture, this is dry Pfalz Riesling par excellence, a gentle acidity adding to a perfect structure. Excellent length completes an outstanding performance.


Bürklin-Wolf Pechstein 2012 habe ich noch nicht probiert, aber mir läuft bei der Notiz und dem Gedanken an Bürklin-Wolf Pechsteine aus vergangenen Jahren schon das Wasser im Munde zusammen :P und ich freue mich auf meine Lieferung.
Beste Grüße, Stephan
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pivu

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Re: Vorpremiere Wiesbaden August 2013

BeitragMo 16. Sep 2013, 10:05

Ergänzung zu viewtopic.php?f=98&t=2871#p62619

Ich konnte gestern wie geplant einige Weine und Kollektionen nachprobieren, um das eine oder andere Fragezeichen auszuräumen. Klarer Gewinner im Vergleich zu Wiesbaden ist für mich von Winning, der mit dem Pechstein, Kirchenstück und Kalkofen 3 grandiose und auch lagentypische Weine präsentierte. Ich möchte aber auch erwähnen, dass andere Weine (Spiess, Kieselberg) deutlich zu viel Holz haben und damit den Gesamteindruck leicht kaschieren können. Meine Erklärung ist die, dass bei diesen Weinen neues Holz "gebrauchsfertig" für die wirklichen Toplagen in Forst gemacht wird. Bürklin-Wolf bietet eine solide Kollektion auf hohem Niveau, wobei ich den Pechstein in vergangenen Jahren schon besser erlebt habe. Anyway, der Wein zeigt sich derzeit noch sehr unfertig. Und nochwas zur Lagenthematik, v.a. hinsichtlich des Pechsteins: ich erkenne ihn immer an seiner deutlich monolithischeren Struktur als bei den anderen Lagen (Ausnahme Kalkofen oder auch Idig), mit zurückgenommener Frucht und bei aller "Finsternis" warmer und weicher Mineralik. Diese Charakteristik konnte ich in dieser Ausprägung nicht bei allen Pechsteins, sicher aber bei von Winning und Bürklin-Wolf finden.

Schäfer-Fröhlich hingegen konnte meinen enttäuschten Eindruck von Wiesbaden nicht wegwischen ...

Darüber hinaus hab' ich weiteres aus dem Rheingau probiert, idealtypisch ist der Silberlack von Schloss Johannisberg. Ich hatte den Eindruck, dass genau dieser Stil in den vergangenen Jahren versucht wurde zu kopieren, nicht immer mit Erfolg, was aber jedenfalls zu einer gewissen Eintönigkeit und Langeweile geführt hat. Und daraus scheinen nach Ress vor 1, 2 Jahren weitere auszubrechen, viele Weine im mittleren und östlichem Rheingau weisen nun deutliche vom Boden geprägte Löss-Lehm Noten auf, die man aus dem vornehmen Rheingau so nicht kannte. Richtig gut fand ich auch beide Weine von Langwerth zu Simmern, Marcobrunn elegant und fein mineralisch, Mannsberg schmeckt wie's der Name verspricht. Sehr schön auch der Rothenberg von Wegeler, allerdings als einziger Wein der Kollektion, hoffentlich keine Eintagsfliege. Dass Peter Kühn mit seiner Philosophie nicht in dieses Raster passt, muss man nicht extra erwähnen: die Weine jedenfalls sind großartig.

Ciao
Peter
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Barrique-Haus

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Re: Vorpremiere Wiesbaden August 2013

BeitragDi 17. Sep 2013, 06:56

Hier sind unsere Eindrücke von den Grossen Gewächsen.

http://barriquehaus.de/2013/09/prasenta ... frankfurt/

Der Jahrgang 2012 ist ein wunderbares Geschenk an alle Weinliebhaber, bei den von uns probierten Weinen, war nicht ein einziger dabei, der die Bezeichnung Grosses Gewächs nicht verdient hätte. Und nicht nur das, in der Regel waren sie in der Breite so hochwertig wie vielleicht nie zuvor. Gleiches gilt für die absolute Spitze. Mehr Weine als sonst strahlten mit überragender bis meisterhafter Qualität, faszinierten, überwältigten und bezaubernden. Unser Weinherz sprang vor Freude auf und ab, wieder und immer wieder.
Deswegen wollen wir heute nicht meckern oder nörgeln. Die Baustellen sind den meisten Protagonisten bekannt, wir wollen heute den Wein loben und erleben. Natürlich gibt es Weine, die noch ein wenig heller strahlen als andere, allen Weinkäufern sei aber gesagt, dass es nie so einfach war, einfach darauf loszukaufen.
So vieles ist so verdammt gut und insbesondere, wenn dann einer dieser Weine allein im Glas vor Euch steht, ist es doch vollkommen egal, was es noch gibt oder um welche Nuancen und Entwicklungspotentiale ein paar Weinverrückte streiten, Hauptsache der Tropfen rockt und bringt Spaß. Das tun sie, die Rieslinge aus 2012!
Viele Grüße
Das Barrique-Haus

http://barriquehaus.de/
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weinaffe

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Re: Vorpremiere Wiesbaden August 2013

BeitragDi 24. Sep 2013, 12:44

Hallo zusammen,

ich hatte letztes Wochenende jetzt auch die Möglichkeit, auf Schloss Johannisberg potentiell 146 GG aus dem Jahrgang 2012 zu verkosten. Natürlich habe ich letztlich nicht alle probiert, aber knapp 100 sind es dann am Ende doch geworden. Diese Verkostung war wohl extra für die MWs und die Weinakademiker vom VDP angesetzt worden, so dass man ohne Gedränge sehr entspannt und konzentriert verkosten konnte (natürlich erst, nachdem man sich am aufgebauten Buffet erst einmal eine Säurepufferungsgrundlage geschaffen hatte :lol: ). Das Vertrauen in die Verkoster war offensichtlich sehr groß, da man sich selbst bedienen durfte ;) . Wenn eine Flasche leer war, wurde sie umgehend durch eine neue ersetzt. Allerdings waren keine Winzer anwesend (außer Herrn Kolesch vom Juliusspital), was aber das konzentrierte Verkosten eher förderte. Kurzum: viel angenehmer als in Kloster Eberbach, ich hoffe daher, dass dies auch im nächsten Jahr so beibehalten wird (beim VDP weiss man ja nie...).

Anschliessend hier nur kurz die Weine, die mir besonders gut gefallen haben, geordnet nach Anbaugebieten:

Mosel: allgemeiner Eindruck sehr positiv, im besten Falle sehr klare, frische und trinkanimierende Weine mit nicht hervorstechender Restsüsse.
Mein Favorit: 2012er Saarfeilser Riesling GG (Peter Lauer): glasklar, toller Trinkfluss, Frucht und Mineralität schön in der Balance, sehr empfehlenswert. Der VDP-Neuling hat im übrigen eine blendende Kollektion 2012 hingelegt.
Auch Top: 2012er Himmelreich Riesling GG (Willi Schäfer): knackig und puristisch, muss unbedingt noch lagern und der Bockstein Riesling GG (St. Urbanshof).
Selbst die Exemplare von Van Volxem (Gottesfuss) und Heymann-Löwenstein (Röttgen) sind in diesem Jahr zumindest deutlich präziser, nicht so schwülstig und fett, einfach trinkanimierender als sonst. Vielleicht werde ich ja noch Fan dieser beiden Weingüter ;)

Mittelrhein: nur 3 Exemplare, mein Favorit St. Jost von Ratzenberger.

Rheingau: hier nur relativ wenig probiert. Sehr gefallen haben aber der Berg Schlossberg Riesling von Ress, der Langenberg Riesling von Diefenhardt und der Gräfenberg Riesling von Weil. Nach ein paar schwachen Jahren scheint sich im Rheingau wieder Positives zu tun.

Nahe: gewohnt hohes Niveau, nur Kruger-Rumpf und vor allem Prinz Salm präsentierten ein zu einfach gestricktes GG.
Mein Favorit: Felsenberg Riesling GG von Schäfer-Fröhlich: extrem dichter, geheimnisvoller Wein, der zweifellos noch Zeit und vor allem viel Luft braucht (die sulphidische Nase ist schon etwas gewöhnungsbedürftig, verflüchtigt sich aber unter Lufteinfluss zusehends). Toll auch das feine Frühlingsplätzchen von Emrich-Schönleber und der sehr gelungene Goldloch Riesling von Diel.

- Fortsetzung folgt-


Gruss
Bodo
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Harper

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Re: Vorpremiere Wiesbaden August 2013

BeitragDi 24. Sep 2013, 15:29

Mir hat ein (sehr bekannter) VDP-Winzer versichert, dass er die GG um die 15% preiswerter abgeben könnte, wenn nicht so große Mengen bei den diversesten Verkostungen bereitgehalten werden müssten. :cry: Mir leuchtet das ein.

beste Grüße
Harper
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Gerald

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Re: Vorpremiere Wiesbaden August 2013

BeitragDi 24. Sep 2013, 15:49

Hallo,

Mir hat ein (sehr bekannter) VDP-Winzer versichert, dass er die GG um die 15% preiswerter abgeben könnte, wenn nicht so große Mengen bei den diversesten Verkostungen bereitgehalten werden müssten. :cry: Mir leuchtet das ein.


ohne den Einzelfall zu kennen, klingt das für mich eher nach Winzerlatein. Ich habe schon oft gehört, dass die Topweine der Weingüter häufig gar nicht einmal kostendeckend produziert werden, sondern "nur" dazu dienen, das Ansehen des Weingutes durch entsprechende Verkostungserfolge zu steigern und damit den Absatz der einfacheren Qualitäten zu steigern. So gesehen hätten GGs und vergleichbare Weine gar keinen Sinn, wenn sie nicht in größerem Umfang bei Verkostungen angestellt würden ...

Grüße,
Gerald
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weinaffe

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Re: Vorpremiere Wiesbaden August 2013

BeitragMi 25. Sep 2013, 17:52

Hallo zusammen,

... und nun die Fortsetzung der GG-Verkostung 2012 auf Schloss Johannisberg:

Pfalz: auch hier ein sehr gutes Niveau, die Weine präsentieren sich häufig etwas eleganter als in den letzten Jahren.

Meine Favoriten:
Im Sonnenschein Weissburgunder GG (Rebholz): der mit Abstand beste Weissburgunder (ohne schmeckbaren Holzeinsatz), absolut trocken, ein Musterexemplar. So sollte klassischer deutscher Weissburgunder immer schmecken!
Idig Riesling GG (Christmann): ein Hochgenuss für Anhänger des floralen, leicht restsüssen Rieslings.
Schäwer Riesling (Meßmer): sehr feiner, schiefergeprägter Riesling.
Jesuitengarten Riesling GG (Bürklin-Wolf)
Ungeheuer Riesling GG (von Winning): polarisiert durch seinen röstigen Holzeinsatz, trotzdem ein toller, sehr eigenständiger Wein, der allerdings nichts für Riesling-Puristen ist.

Franken: auch hier sehr gut gelungen.
Favoriten:
Küchenmeister "Hoheleite" Silvaner GG (Weltner): klassischer, mineralischer Keuper-Silvaner mit Reifepotential
Maustal Silvaner GG (Luckert)
Kallmuth Silvaner GG (Fürst Löwenstein): sehr eleganter Silvaner der leisen Töne
klassisch bis modern: Stein Silvaner GG (Juliusspital) und Echter-Berg Silvaner GG (Wirsching). Weniger gelungen die sehr süss wirkenden Silvaner GG von Horst Sauer (Am Lumpen) und Schmitts Kinder (Pfülben).
Sehr interessant der direkte Vergleich zwischen den beiden Spätburgundern GG vom Klingenberger Schlossberg, beide 2011 (Paul Fürst bzw. Benedikt Balltes vom Weingut Stadt Klingenberg). Stilistisch sehr unterschiedlich, ich würde den feineren und eleganteren Schlossberg von Fürst vorziehen.

Württemberg: alles Lemberger 2011, sehr solide. Meine Favoriten hier die beiden Lämmler "Bergmandel" von Aldinger und Schnaitmann.

Baden: hier habe ich mich auf Rotwein beschränkt.
Top: der Bienenberg Spätburgunder 2011 GG von Huber (braucht aber noch, um das zur Zeit vordergründige Holz zu verdauen)
Flop: 2010er Herrenberg Spätburgunder GG von Seeger: schmeckt wie Erdbeermarmelade, sehr aufdringlich und strukturlos, nicht mein Fall !

Ahr: nur 5 Spätburgunder am Start, klar der beste war hier der 2011er Sonnenberg von Stodden.

Das wars in aller Kürze.

Gruss
Bodo
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