Vorpremiere GGs 2011 in Wiesbaden

BuschWein
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Re: Vorpremiere GGs 2011 in Wiesbaden

Beitrag von BuschWein »

Naja, so lange es die Ausnahme ist bestätigt es doch die Regel ;)
Armin
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Dumme Menschen machen immer den gleichen Fehler, intelligente immer Neue ;)
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dylan
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Re: Vorpremiere GGs 2011 in Wiesbaden

Beitrag von dylan »

Hi Markus,

ich weiß gar nicht was du meinst :o . Zurück zum Thema: Es gab eine ganze Reihe von GG und EG, aber allzuviele haben es nich bis in mein Glas geschafft (bereits nach zwei Stunden waren viele Weine, vornehmlich die Highender, vergriffen :evil: ). Sehr gut har mir der Heerkretz von Wagner-Stempel gefallen, in meinen Augen eine Klasse besser als der Höllberg. Das beste GG kam allerdings von Bürklin-Wolf, der Reiterpfad GC 2002 :lol: (Doosberg 2010 von Kühn fand ich auch sehr gut.).

Beste Grüße

dylan
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UlliB
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Re: Vorpremiere GGs 2011 in Wiesbaden

Beitrag von UlliB »

BuschWein hat geschrieben:Naja, so lange es die Ausnahme ist bestätigt es doch die Regel ;)
Tja. Wobei man berücksichtigen muss, dass es beim VDP zu jeder Regel nicht nur eine Ausnahme gibt, sondern gleich mehrere :D

Gruß
Ulli
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sorgenbrecher
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Re: Vorpremiere GGs 2011 in Wiesbaden

Beitrag von sorgenbrecher »

vor ca. 3 stunden habe ich dann als sehr subjektive gegenprobe mal den 2011er kühling-gillot pettenthal gg entkorkt.

ich muss sagen. dass ich die vkn von stephan reinhardt in diesem fall nicht nachvollziehen kann und hier ganz eindeutig eher bei dirk und markus, am meisten aber bei der beschreibung von hofschuster bin, der folgendes zu diesem wein geschrieben hat:

Tiefer und fester, dabei hochfeiner, sehr komplexer, hefiger, tabakiger und intensiv mineralisch-würziger, auch erdiger und fast ein wenig öliger Duft nach sehr reifen gelben Früchten mit noblen vegetabilen und gewürzigen Tönen. Dicht, reif und saftig im Mund, offenherzige Frucht mit viel Hefe und tabakigen Aromen, auch kräuterig und intensiv erdig-mineralisch, dazu wieder leicht ölig, feine, sehr reife Säure, ungemein nachhaltig am Gaumen, tief und konzentriert, viel Griff, wirkt schon trügerisch zugänglich, zeigt aber erst nach Tagen an der Luft, was er wirklich kann, viel Kraft, aber auch eine betörend subtile Aromatik, unglaublich langer, komplexer, tiefer Nachhall. 98P


ich finde meine geschmackseindrücke in dieser beschreibung sehr gut wieder, vor allem die tabakaromen sind mir als ehemaligem zigarettentabak-raucher extrem präsent, zudem eine stark mineralisch-salzige komponente. anfangs hatte ich auch eine benzinnote, aber leicht und flüchtig, in der nase. er ist allerdings für meinen geschmack derzeit noch nicht wirklich harmonisch und dadurch stehen die komplexen geschmackseindrücke derzeit etwas nebeneinander, das bessert sich allerdings mit zunehmender belüftung und damit gewinnt der wein auch an tiefe.
über punkte kann man immer streiten (oder auch nicht....), aber eindeutig sehe ich den wein ganz weit vorn in der spitzengruppe.
Gruß, Marko.
BerlinKitchen
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Re: Vorpremiere GGs 2011 in Wiesbaden

Beitrag von BerlinKitchen »

LIVE aus dem St. Pauli-Weinclub heute abend........2011 Pettenthal GG

So der Pettenthal: wirklich ein großer Wein, mehr Frische als der Herrgott, noch längerer Abgang, komplex, feinfruchtig, salzig, ein Wein mit Seele.

N N /Noble Wine
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Birte
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Re: Vorpremiere GGs 2011 in Wiesbaden

Beitrag von Birte »

sorgenbrecher hat geschrieben:vor ca. 3 stunden habe ich dann als sehr subjektive gegenprobe mal den 2011er kühling-gillot pettenthal gg entkorkt.
AHH gut, Du hast die Flasche aufgemacht. Diese Momente "Jetzt will ich es selber wissen, hier und nun sofort, nur mein eigenes Urteil zählt" sind einfach die besten Weinmomente. Die Beschreibung von Hofschuster hatte ich noch nicht gelesen, liest sich sehr gut. Nach Deinen Ergänzungen dazu würde ich, hätte ich einen Pettenthal im Keller, sofort entkorken gehen. :D
Pointless
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Re: Vorpremiere GGs 2011 in Wiesbaden

Beitrag von Pointless »

Marko,

vielen Dank fürs verkosten. Beruhigend. Ich hab ja durch das Mitlesen hier in einem Anfall von Habenmüssen 2 Flaschen vom Pettental geordert und nach der VKN von Stephan Reinhardt sofort ein schlechtes Gewissen bekommen, da es so gar nicht nach meinem Stil klang. Was Du schreibst klingt deutlich besser, aber in Bezug auf die Säure seid ihr (bzw. Sam Hofschuster) nicht sooweit auseinander, oder? "feine, sehr reife Säure", das klingt für mich ehr nach wenig Säure und jedenfalls nicht nach Langlebigkeit. Was meinst Du?

Grüße

Jochen
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sorgenbrecher
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Re: Vorpremiere GGs 2011 in Wiesbaden

Beitrag von sorgenbrecher »

jochen,

ich mache mir da keine sorgen und gehe durchaus von einer längeren reifefähigkeit aus. die säure ist durchaus reichlich vorhanden, sie kommt nur keineswegs unreif und spitz rüber und als gegengewicht gibt es sooooviel extrakt.
Gruß, Marko.
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Markus Vahlefeld
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Re: Vorpremiere GGs 2011 in Wiesbaden

Beitrag von Markus Vahlefeld »

Ich habe gestern auch mal eine Flasche Pettenthal geöffnet, zwei Gläser eingeschenkt, eins getrunken, das andere warm werden lassen, die Flasche wieder geschlossen in den Kühlschrank zurück gestellt. Werde die nä. Tage weiter verkosten.

Nur so viel: der Falstaff hatte einen anderen Wein im Glas, anders kann ich es mir nicht erklären. Die Notizen von Sam verwirren mich immer ob des Feuerwerks an Aromeneindrücken (mindestens 15 out of 50 müssen es schon sein), aber einiges kann ich da schon nachempfinden. Vor allem die wahnwitzig reife Säure - die Betonung liegt auf Säure, denn auch reife Säure ist immer noch Säure - und die rauchig-tabakigen Aromen zeichnen den Wein aus. Anders als der Wittmannsche Morstein, der so laserstrahlmässig daher kommt, ist das Pettenthal würziger und etwas mehrdimensionaler. Was man da nun vorzieht, DAS ist Geschmackssache. Dass beide Weine in einer Liga spielen, ist für mich aber weiterhin klar.

Dann fällt mir beim Falstaff noch auf, dass im Ganzen (warum ist wieder bei 95 Punkten Schluss?) und vor allem im besonderen (hier am Beispiel Rheingau) völlig anders als bei mir bewertet wurde. Wenn der Schloss Vollrads 94 Punkte haben soll, dann weiss ich beim besten Willen nicht, wie die zustande kommen sollen. Und ich weiss auch nicht, ob man nach einer derartigen Massenverkostung wie in Wiesbaden unbedingt Weine unterhalb der 90 Punkte darstellen und beschreiben soll. Dafür ist die Momentaufnahme zu kurz und die Menge zu groß. Das ist aber etwas Grundsätzliches und vielleicht dem Medium geschuldet.

Wir werden nach meinem Kenntnisstand übrigens keine Bewertungen im weinwisser von Stephan Reinhardt lesen können. Er hat sich vom weinwisser getrennt - oder umgekehrt.
BerlinKitchen
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Re: Vorpremiere GGs 2011 in Wiesbaden

Beitrag von BerlinKitchen »

Markus,

es gibt doch bei diversen Bewertungen noch den Zusatz +

Rheingau hat scheinbar Peter Moser verkostet.

Also bei 95+ Weinen sollte man die Meßlatte nochmals höher ansetzen. Das führt ansonsten zu einer Punkte-Inflation.
Spontan fällt mir in dieser Kategorie 2004 Koehler-Ruprecht Auslese trocken R ein mit 97 Punkten. Beim "Pettenthal" mit 92-93 Punkte sehe ich nicht, daß er da mitspielt.


Bis bald,
Martin
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