Di 12. Apr 2011, 23:00
Hallo zusammen,
nachdem meinem Vater mal vor Jahren der Gärballon auf dem Kellerboden zerborsten war und dieser Geruch das Haus wochenlang erfüllte, habe ich selbst keinen neuen Versuch mit Wein aus dem Garten gestartet
Aber dafür habe ich den Azorenwein mittlerweile getrunken. Tatsächlich amerikanische Hybridrebe, und das ohne jeden Zweifel. Ich denke, ich werde dazu einen eigenen Blogpost verfassen, denn da ich weder im Tessin noch im südlichen Burgenland lebe (und Ihr das Zeug ja nicht exportiert), dürfte die Erfahrung ziemlich einmalig für mich sein:
Süßlich, waldbeerig, unangenehm in der Nase nach Makrele in Öl. Am Gaumen oder vielmehr an der Zunge eine krasse, kaum glaubliche Säure. Unreife Stachelbeere ohne Gerbstoffe, blind absolut nicht als Rotwein erkennbar, aber verblüffend sauber, von der Fischdose keine Spur mehr. Nach und nach (fast schäme ich mich) finde ich Gefallen am Geschmack, ungeheuer erfrischend, wie aus Bastgebinden nach der Feldarbeit. Kein großer Wein (um Himmels Willen), noch nicht einmal ein Wein nach herkömmlichem Muster, aber ein tolles Erlebnis. Gut, dass ich Makrelen-Muff und Sadisten-Säure zu Anfang durchgehalten habe...