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Tschechien

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Weinzelmännchen

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Tschechien

BeitragDo 10. Mär 2011, 16:58

Liebe Forianer!

Weil ich notgedrungen wegen eines beruflichen Termines heute Nacht in Prag schlafen durfte, kann ich diesen Thread eröffnen. An der Hotelbar gestern Abend "genossen":

Sauvignon Blanc 2008, Jedlicka & Novak, Boretice (Mähren)
Sehr hell, grünlich; leicht unsaubere, diffuse Nase, etwas ungestüm kommen verschiedene Aromen aus dem Glas, Anklänge von Stachelbeere und Cassis; am Gaumen wenig Erbauliches, Cassis hält ein bisschen an; süß-saurer und mttellanger Abgang.

Es dürfte sich um einen größeren Betrieb handeln, der sogar eine Homgabe hat :arrow: http://www.vinoboretice.cz/en/
An der Hotelbar war der Wein zu 0,15l für € 5,20 zu haben. Eingeschenkt wurde mir dann ein gutes Viertel. Wäre der Wein gut gewesen, hätte ich mich darüber freuen können. Für mich bekommt der Wein bemühte 79P.

Bislang habe ich noch nie einen Wein aus Tschechien getrunken, den ich mir kaufen würde. Ungarn ist da nach meiner Erfahrung schon sehr viel weiter.
MvG
(Mit vinophilen Grüssen)

Daniel
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Gaston

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Re: Tschechien

BeitragSa 16. Feb 2013, 23:29

Da ich in Tschechien wohne, habe ich einen ganz guten Überblick über die hiesige Produktion. Es gibt durchaus einige seriöse Produzenten, die gute Weine machen. Hier mal zwei ältere Weine, die mir gut gefallen haben:

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Ich werde versuchen, an dieser Stelle regelmäßig VKNs und Tipps zu tschechischen (meistens mährischen) Weinen zu posten. Tschechien- und Prag-Besucher werden es vielleicht begrüßen.
Beste Grüße
Gaston
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innauen

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Re: Tschechien

BeitragSo 17. Feb 2013, 01:42

Hallo,

Gibt es denn -wie zB in Ostdeutschland - mehr oder minder verschüttete Weinbautraditionen in Tschechien? Kenne das Land eigentlich nur als Heimstadt des Bieres, aber so eine Beschreibung wäre zB für Sachsen auch zu einseitig.

Grüsse,

Wolf
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thvins

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Re: Tschechien

BeitragSo 17. Feb 2013, 10:45

Hallo Wolf,

die meisten tschechischen Weine kommen tatsächlich aus Mähren. Daneben kenn ich noch - auch schon aus DDR-Zeiten die Elbtalweine. Deren Weinberge sind in der Nähe von Lovosice (Lobositz) und Litomerice (Leitmeritz) und bis runter in die Gegend von Melnik.

Wir haben zwar damals auch die Biere bevorzugt, aber den einen oder anderen Wein haben wir uns auch damals schon gerne mal gegönnt.

Wobei damals die Slowakei die für mich interessanteren Weine hatte...

Leider habe ich das Thema nicht mehr so intensiv weiter verfolgt, seit wir auch an die anderen guten Weine Europas und der Welt heran kommen. Wenn ich hier und da mal in Tschechien nach der Wende war, habe ich aber auch mal den einen oder anderen Wein aus Neugier getrunken. Gute und sehr gute Tropfen waren darunter, aber nichts, was noch besser war.

Insofern freue ich mich nun auch hier auf die Berichte eines vor Ort ansässigen Spezialisten bzw. Liebhabers.
Beste Grüße

Torsten

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Gaston

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Re: Tschechien

BeitragSo 17. Feb 2013, 21:26

Hallo,

man kann Tschechien mit Fug und Recht als traditionelles Weinbauland bezeichnen, Kaiser Karl IV. brachte im 14. Jahrhundert den Pinot noir aus dem Burgund nach Melnik an die Elbe; in Mähren sollen die Römer den Wein in die Region gebracht haben, dies ist jedoch umstritten. Aber auch hier gibt es seit Jahrhunderten Weinbau. Bis 1945 übrigens mehrheitlich von Sudetendeutschen betrieben, die Winzerfamilie Künstler stammt beispielsweise aus Untertannowitz/Dolni Dunajovice in Südmähren, nach der Vertreibung führte die Familie den Weinbau im Rheingau fort.

Modernen privaten Qualitätsweinbau gibt es erst wieder seit 1990. Und da man in 20 Jahren nicht alles nachholen kann, was sich in anderen Region in langen Prozessen entwickelt hat, kam es auch zu Fehlentwicklungen. Aber darüber vielleicht ein andermal.

Heute mal was ganz junges im Glas: ein 2011er Zweigelt vom Weingut Krasna hora (Südmähren). (Da meine Liebe dem deutschen Riesling gilt, greife ich bei tschechischem Wein fast eher zu roten Sorten).

Zweigeltrebe 2011, Vinarstvi Krasna hora
Junge, frisch-fruchtige, gefällig weiche Nase. Auch am Gaumen frische Kirschfrucht, aber nicht übertrieben aufdringlich, sondern von einer angenehmen Säure gut abgefedert. Mit 11 % alk. nicht nur geschmacklich, sondern auch formal ein leichter, aber blitzsauberer, sehr vergnüglicher und charmanter Wein, der durchaus Trinkfreude mit Trinkfluss bietet. Wer wie ich auch einen leichten Rotwein zu schätzen weiß, dem könnte das gefallen. Mit 6 Euro ab Weingut ein wirklich schöner „Brot- und Butterwein“. (84 P.)

Das Weingut Krasna hora ist ein moderner Familienbetrieb, der in Außendarstellung und Kundenservice schon sehr „westlich“ ist. Aber auch die Weine stimmen meistens. Die Stärken des Betriebes liegen insbesondere bei den Burgundersorten. Für mich ein empfehlenswertes Weingut.
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innauen

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Re: Tschechien

BeitragMi 20. Feb 2013, 06:59

Hallo und vielen Dank! Dann werde ich für meinem nächsten Tschechien Besuch mal meine Erwartungshaltung anpassen. In Osteuropa habe ich jenseits von Ungarn bisher nur Erfahrungen mit slowenischen Weinen gemacht, die waren aber ähnlich. Saubere, gute, aber noch (?) nicht bezaubernde Weine.

Grüße,

wolf
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Gaston

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Re: Tschechien

BeitragSo 24. Feb 2013, 00:32

Hallo,

ja, so ist es wohl, die Weine (ich spreche von dem realtiv kleinen, interessanten Segment qualitätsorientierter Erzeuger - es gibt viel Großproduzenten-Schrott und rustikale Bauernweine) sind sauber, gut, manchmal sehr gut, aber selten großartig. Ungarn und Slowenien kenne ich nur partiell, habe aber den Eindruck, dass man da noch einen kleinen Schritt weiter ist als in Tschechien. Aber es freut mich, wenn manch ein Tropfen auch in Deutschland gut ankommt: http://chezmatze.wordpress.com/2013/02/ ... ckungen-1/

Heute mal ein Wein von einem in Tschechien sehr bekennten Produzenten: Znovin Znojmo (http://www.znovin.cz). Es handelt sich um einen veritablen Großproduzenten. Eigenen Angaben zufolge verkauft man 17.000 Flaschen täglich. Dennoch ist es ein insgesamt sympathischer Betrieb. Warum? Man ist dem Terroir-Gedankem verpflichtet. Sämtliche QbA's (jakostni vino) sind Lagenweine, werden als solche deklariert. Außerdem: vorbildlicher Kundenservice, interessante touristische Programme, äußerst moderate Preispolitik. Znovin besitzt auch den wohl schönsten tschechischen Weinberg namens Šobes (sprich: Schobess). Ein Foto hier: http://www.wineofczechrepublic.cz/galer ... _1_1_v.jpg

Die Weine sind, soweit ich selbst probiert habe und was ich so höre, sauber und korrekt und ehrlich (keine Reinzuchthefen-Primärfrucht-Monster), wenn auch meistens ohne große Ausreißer nach oben oder unten. Gelungen sind meist Rebsorten, die für die Znaimer Region typisch sind: Veltliner, Riesling, Sauvignon blanc.

Neulich hatte ich einen sehr angenehmen Zweigelt von Znovin im Glas:

Znovin Znojmo, Zweigeltrebe 2011 vyber z hroznu (Auslese), Nososlav Predni hory (Lage) (13% vol.)
Dunkelbeerige Nase mit einem deutlichen und interessanten erdigen Ton. Am Gaumen füllig und mit gutem Druck, reife Frucht, feine Säure, angenehmes Tannin, durchaus gewisse Länge, im Abgang wieder mit erdigen Noten. Unkomplizierter, aber dichter und mundfüllender Wein, der gleichzeitig mit angenehmer Frische für guten Trinkfluss sorgt. Mit 6 Euro ab Weingut hervorragendes PGV. 85 P.
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Gaston

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Re: Tschechien

BeitragFr 1. Mär 2013, 20:04

Hallo,

heute mal endlich ein mährischer Weißwein.

Veltlinské zelené 2011 kabinetní, Vinařství Špalek Alk. 12,5

... also ein Grüner Veltliner Kabinett. In der Nase macht sich eine deutliche Mineralität bemerkbar, ich assoziiere nassen Stein, feuchten Kalk, so die Richtung; eher im Hintergrund Zitrustöne. Interessant. Auch am Gaumen spielen Mineralität und Säure die erste Geige, Frucht findet verhältnismäßig wenig statt. Der Wein ist richtig trocken, minimal Restzucker. Eher schlankerer Körper, hinten raus wieder deutlich mineralisch mit würzigem Abschluss ("Pfefferl"). Staubtrockener, schlanker, sehr angenehmer, weitesgehend typischer Veltliner, der deutlich auf der mineralisch-würzigen Seit steht. Gefällt mir richtig gut. (86 P.)

Špalek (http://www.saler.cz) ist ein Familienweingut in der Nähe von Znaim, dort kommen, so sagt man, die besten Veltliner Mährens her. Dieser Veltliner lässt mich das glauben, denn er überzeugt mich voll und ganz. Leider ist diese Stilistik (schlank, richtig trocken) nicht unbedingt die Regel. Dieses Weingut gilt es im Auge zu behalten. Preis ab Weingut: ca. 6 Euro.
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Gaston

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Re: Tschechien

BeitragSa 2. Mär 2013, 20:10

Hallo,

und gleich ein weiterer Weißer hinterher, und zwar - man höre und staune - ein Neuburger, eine Sorte, der man in mährischen Weingärten kaum noch begegnet.

Neuburské 2011 pozdní sběr, suché, Lahofer

... also eine trockene Neuburger-Spätlese vom Weingut Lahofer. In der Nase weiche, zartfruchtige und florale Töne. Am Gaumen überrascht sofort eine stramme Säure, der jedoch eine angenehme reife Frucht gegenübersteht. Mittlerer Körper,durchaus Mineralität, hinten setzt sich nochmal die Säure durch, begleitet von einem leichten (für mich gar nicht unangenehmen) Bitterton.
Der Wein reißt mich zwar nicht vom Hocker, aber mir gefällt der säurebetont-mineralische Ausdruck. Zum Meeresfrüchte-Risotto passte es allemal. Preis im Handel ca. 8 Euro.

Lahofer hatte ich vor Jahren auf der Liste, bis sie anfingen, mit sinnlos süßen Weinen zu nerven. Dieser Neuburger hat aber wieder durchaus Neugierde geweckt.
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Gaston

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Re: Tschechien

BeitragSa 16. Mär 2013, 18:45

Hallo,
heute mal ein Verkostungsbericht des Weinguts Dobrá vinice.

Dobrá vinice (etwa: „Guter Weinberg“) ist ein absolutes tschechisches / mährisches Topweingut, es befindet sich in Nový Šaldorf bei Znojmo (Znaim) unweit der österreichischen Grenze.

Winzer Petr Nejedlík ist Quereinsteiger, macht vieles anders als seine mährischen Kollegen. Stichworte sind Biobewirtschaftung, Spontanvergärung, kleine Holzfässer, langes Hefelager, Cuvées. Die Orientierung ist burgundisch, teilweise entstehen großartige (Weiß-)Weine mit einem Reifepotential von 10 und mehr Jahren.

Es gibt im Prinzip drei Reihen: „Natura“: Basisweine, „Pinoty“: anspruchsvollere Weine und Cuvees aus den Burgundersorten hauptsächlich für die Gastronomie und „Premium“, Spitzenweine (Cuvees und reinsortig) zu teilweise ambitionierten Preisen. Alle Weine sind trocken.
Eckdaten: ca. 20 ha. Produktion ca, 30.000 Flaschen, Ertrag unter 50hl/ha. Ausschließlich Handlese, alle Weine mit BSA, keine Filtration.

Weine von DV sind häufig in der Spitzengastronomie des Landes vertreten.

Zu den Weinen im einzelnen:

1. Cuvee Narodní Park 2011 („Nationalpark“)
Der Einstiegswein. Cuvee aus Müller-Thurgau, Welschriesling und Riesling. Frische, animierende Nase, eher mineralisch denn fruchtig. Am Gaumen ebenfalls frisch, blitzsauber, fokussiert, angenehm. Schöner Basiswein mit tollem PGV

2. Ryzlink rýnský VOC 2011 (Riesling)
VOC Znojmo ist die Znaimer Gebietsappelation. Noch ziemlich verschlossene Nase, dezente florale Töne mit mineralischen Noten. Auch am Gaumen noch etwas sperrig, aber gute Säure und viel Mineralität. Braucht noch Zeit.

3. Cuvee Kambrium VOC 2011
Cuvee aus 50% Riesling und 50% Grüner Veltliner. Harmonisch-dezente Nase, am Gaumen cremig, relativ füllig, fast ein wenig burgundisch wirkend, hat schönen Schmelz. Die Rebsorten erkenne ich nicht wirklich, der Wein schmeckt aber sehr gut. Tolles PGV.

4. Veltlínské zelené (Grüner Veltliner) VOC 2011.
Etwas untypische, aber nicht unangenehme Nase, Frucht sehr zurückhaltend. Am Gaumen eher niedrigere Säure, das Rückgrat bildet eine deutliche Mineralität. Kein Pfefferl. Der Wein wirkt etwas unschlüssig.

5. Quatre 2011 Cuvee
Der erste von drei Weinen der „Pinot“-Reihe, die mich allesamt, ich nehme es vorweg, nicht besonders angesprochen haben. Der Grund: Deutliche oxidative Noten, auf die ich empfindlich reagiere. Sie sind jedoch beabsichtigt, der Winzer spricht von seinen Reisen ins Jura. Für ihn sind das Gastronomie-Weine. Vorliegender Wein ist eine Cuvee aus Chardonnay sowie PB, PG, PN. Außer der oxidativen Note gibt es Holznoten und eine deutliche Säure. Ganz wenig Frucht. Nicht mein Ding.

6. Blanc de Blancs 2009, Cuvee
Cuvee aus Chardonnay und Weißburgunder. Nase nach gebackenen Äpfeln, deutlich oxidativ. Am Gaumen harmonisch, gute Frucht-Säure-Balance.

7. Blanc de Pinot Noir 2009
Fast orangenfarbener Wein, sehr stark oxidative Nase, hinter der sich allerdings eine feine Pinot-Frucht ausmachen lässt. Am Gaumen gekonnter Holzeinsatz, gute Säure, voller Körper. Wird mit Luftzufuhr ausgeglichener. Sehr sonderbarer Wein, nicht uninteressant. Mehr als 1 Glas brauche ich davon aber nicht.

8. Velke dobré bílé (VDB) („Großer guter Weißer“) 2009 Cuvee.
Chardonnay, Weißburgunder, Riesling, Sauvignon. Das Flaggschiff des Weinguts. Dezente, elegante Nase, gelbe Früchte, würzige Töne. Am Gaumen noch sehr jung, aber schon viel Profil zeigend, von allem ist noch ziemlich viel da, Frucht, Mineralität, Säure, im langen Abgang geradezu Schärfe zeigend.. Nur dezentes Holz. Der Wein hat ein großes Potential und braucht noch einige Jahre zur optimalen Trinkreife. (Der 2006er dieses Weines trinkt sich jetzt ganz gut).

9. Sauvignon 2009 Národní Park
Dezent fruchtige Nase, nur ein Hauch von Sauvignon.Aromatik, Mineralität, ein bisschen flüchtige Säure. Am Gaumen kompakt mit schöner Substanz, einem charmanten Frucht-Säure-Spiel und feiner Mineralität. Sehr schöner Sauvignon der leisen, eleganten Art.

10. Trio 2011 Cuvee
Rotweincuvee aus Pinot Noir , Cabernet Sauvignon, Zweigelt
Junger, frischer, noch etwas rustikaler Rotwein. Im Ausdruck eher leicht und simpel. Nicht schlecht, aber nichts Besonderes

11. Velké dobré červené („Großer guter Roter“) 2006
Cuvee aus Zweigelt, Pinot Noir, Andre, Blaufränkisch. Bereits gereifte Nase, dunkle Früchte, dazu Ledernoten, dezente animalische Töne. Am Gaumen durchaus mit Substanz, aber deutlich erkennbare mitteleuropäische Herkunft, mittelschwerer Körper, nach wie vor deutliche Säure, gewisse Nachhaltigkeit.

Fazit: Tolle Basisweine mit gutem PGV, kompliziertere Pinots die mir nicht so zusagen, interessante Spitzenweiße mit viel Potential. Am meisten gefallen haben mir Cuvee Kambrium, VDB 2009 sowie der Sauvignon.

Dobrá vinice ist meiner Meinung nach ein absolut empfehlenswertes Weingut, deren Weine weit über dem leider oft sehr faden mährischen Durchschnitt angesiedelt sind. Kritisch sei angemerkt, dass manche Weine nicht ganz durchdacht wirken und man merkt, dass der Winzer manchmal zu experimentierfreudig ist, wobei das Endprodukt nicht gänzlich zu überzeugen weiß.

Aber das ist Klagen auf recht hohem Niveau, es wäre schön wenn es mehr solcher Weingüter in Tschechien gebe.

Ach so, die Preise: Basisweine ca. 6-8 Euro, Pinots ca. 10-15, Premium ca. 15-25 Euro.
http://www.dobravinice.cz
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Beste Grüße
Gaston
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