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Zypern

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Oh Dae-Su

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Zypern

BeitragDi 3. Feb 2015, 17:29

Hoppala zusammen,

jetzt bin ich aber erstaunt! Noch keinen Thread zu Zypern? Das muss ich heut wohl mal aufholen ....

Hadjiantonas Xynisteri 2013, Paphos

http://wine-zeit.blogspot.de/2015/02/ha ... aphos.html

...

Farblich wehte bei meinem heutigen Xynesteri von Hadjiantonas ein Hauch von gebleichtem Stroh und kristallklare Transparenz durch mein Glas.

Seine Nase war geprägt von reichhaltigen und mehrheitlich sehr exotisch anmutenden Fruchtaromen die teil- und zeitweise etwas breit angelegt und etwas harzig-kandiert erschienen. Neben einer gehörigen Portion an Kiwi und gelber Grapefruit zeigten sich auch Düfte die an Kaktusmilch, Quitte, knallgelben Äpfeln, einer Spur Persil und nicht ganz so angenehmerweise ebenso ein wenig an Kamelmilch erinnerten. In den ersten Stunden könnte man durchaus von olafa-kakofonischen Ansätzen sprechen. Am zweiten Tag wirkten die nasalen Eindrücke weit weniger anstrengend, gezügelter, integrierter, immer noch stark zur Frucht zugeneigt und sogar ansatzweise floral.

Ein Zünglein Palato-Kakofonie zeigte sich sicherlich auch am Gaumen. Doch weniger frucht- und mehr „mineral“-betont. Zunächst wirkte er auf mich überaus ungewöhnlich und fordernd. Auch seine offensichtliche halbtrockene Prägung half bei diesem ersten Eindruck keinesfalls. Die Aromen waren wesentlich erdiger, und würziger als sie sich durch die Nase ankündigen versuchten. Meiner Ansicht nach standen Aromen von frisch geschnittenen Zweigen, gelben Äpfeln samt Stil – mit Betonung auf den Stil, Abrieb von Grapefruitschalen, etwas Holunder, Kaktussalat und mit Zucker bestreuten Gewürzgurken vor meiner Zunge schlange. Letztere, und ausnahmsweise etwas seltsam anmutende, Assoziation dürfte nur bei schwangeren Lesern gewissen anklang finden. Nicht das ich jemals schwanger war und das nachvollziehen könnte … Die Komplexität und, wie später im Falle des Naseneindrucks, eine vermutbare florale Raffinesse stellte sich am Gaumen leider nicht ein. Doch etwas integrierter und weniger anstrengend wirkte er am zweiten Tag sicherlich. Dank einer knackigen Säure hielt sich die die schon erwähnte halbe Süße noch einigermaßen in Balance. Eigentlich gefiel mir dieser Xynisteri auf seine ganz eigene Weise, doch das eine oder andere ungewohnte Aroma und die eine oder andere leicht nervige „Intensität“ machten mir nicht nur am ersten Tag zu schaffen. Allemal ein so la-la (o)-(+) Wein mit viel Eigenständigkeit und anständigem Forderungspotential.

Vielleicht folgen von euch auch noch ein paar Zyprioten (oder heisst das jetzt Zyprer?)

Besten Gruss

Chris
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mixalhs

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Re: Zypern

BeitragDi 3. Feb 2015, 21:50

.... wurde wirklich Zeit, dass über Zypern berichtet wird, nachdem bereits Finnland und Cap Verde als Weinbauländer thematisiert wurden. Im Gegensatz zu diesen beiden haftet Zypern nicht das Faible des Skurrilen an .
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Oh Dae-Su

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Re: Zypern

BeitragMi 4. Feb 2015, 07:37

Wie schon erwähnt hat es mich auch ziemlich überrascht, dass aus diesem traditionellen Weinbauland mit um die 30000 ha Anbaufläche (wenigstens laut Brockhaus Wein) noch keine Beiträge vorhanden waren. Vorher aufgefallen ist es mir aber auch nicht ...

Vielleicht hat das auch ein wenig mit der nicht sonderlich guten Verfügbarkeit der Weine in D zu tun. Bei spontaner Suche im Web habe ich einen Shop in D gefunden mit sehr eingeschränktem Sortiment und einen in CH mit ein klein wenig mehr im Angebot. Meinen Xynesteri hat mir glücklicherweise ein Freund dirket von der Quelle mitgebracht.

OT: Hab gerade gesehen das es, dass es aus einem weiteren traditionellen Weinbauland auch noch keine Beiträge gibt: aus Mazedonien (der Staat, nicht Anbaugebiet/Region in Griechenland). Da muss ich jetzt doch mal meinen vor Monaten ergatterten Pinot aufmachen und ihn verkosten ;-)

Besten Gruss

Chris
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vanvelsen

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Re: Zypern

BeitragFr 23. Mär 2018, 11:02

Nach längerem "Hinausschieben", weil ich eigentlich gar nicht so Lust auf "südliche Weine" hatte, probierte ich diese Woche eine ganze Reihe von Weinen aus Zypern. Und siehe da: ich wurde positiv überrascht. Die Reben wachsen auf 900 und mehr Meter über Meer und die daraus resultierenden Weine sind erstaunlich frisch und trinkanimierend.

Besonders gut gefallen haben mir die Rotweine (Maratheftiko und v.a. auch der Yiannoudi) der Vouni Panayia Winery, doch auch die anderen Tropfen sind nicht zu unterschätzen. Hier geht's zum ganzen Bericht:

https://vvwine.ch/2018/03/900-meter-ueb ... us-zypern/

Weinfreundliche Grüsse,

Adrian

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