Reise nach Lissabon: Tipps

Antworten
Benutzeravatar
weingollum33
Beiträge: 263
Registriert: Di 30. Okt 2012, 14:20
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Rheinhessen

Reise nach Lissabon: Tipps

Beitrag von weingollum33 »

Hallo,
ich reise mit meiner besseren Hälfte in Kürze für 10 Tage nach Lissabon. Mein letzter Besuch der schönsten Hauptstadt Europas liegt zwanzig Jahre zurück! Ich habe damals Stadt, Küche und Weine des Landes extrem ansprechend gefunden. Damals haben mir Tropfen - vorzugsweise aus den 80iger Jahren - wie Colares Chitas, Quinta de Camarate und Cork Labels der Cooperative Borba und von Porta dos Cavareilos richtig gut gefallen.
Ich habe allerdings den Eindruck, dass die Weine Portugals mittlerweile viel internationaler ausgerichtet sind und für meinen Geschmack ein wenig ihre Eigenständigkeit verloren haben.
Ich würde mich jedenfalls über Tipps - insbesondere bei Rotweinen - sehr freuen. Weinläden, Restaurants und andere Vorschläge sind ebenfalls willkommen!
Gruß Tobias
Carpetbagger
Beiträge: 134
Registriert: So 15. Mai 2016, 21:25

Re: Reise nach Lissabon: Tipps

Beitrag von Carpetbagger »

Jetzt dürftest Du ja aus Lissabon zurück sein: Berichte!


Ich gebe dann gerne meinen Senf dazu, denn Lissabon war die Stadt meiner Jugend und es interessiert mich, wie die Stadt heute wahrgenommen wird (Colares Chitas war ja schon eine gute Erwähnung).
Benutzeravatar
weingollum33
Beiträge: 263
Registriert: Di 30. Okt 2012, 14:20
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Rheinhessen

Re: Reise nach Lissabon: Tipps

Beitrag von weingollum33 »

Hallo Carpetbagger / Amé C. Morales,

ich war in letzter Zeit gut beschäftigt und ein wenig schreibfaul. Ich habe im Forum mehr gelesen als geschrieben - insofern meine verspätete Antwort. Mir hat Lissabon sehr gut gefallen - eine lebendige Stadt mit vielen Kontrasten. Viel sehenswerte, renovierte Bausubstanz direkt daneben jedoch verfallene Gebäude. Was Weinentdeckungen angeht, war aus meiner Sicht Colares der Höhepunkt - ich habe die Adega regional de Colares besucht und mir einige Flaschen mit nach Hause genommen. Hierzu habe ich einen längeren Artikel unter Weinproben und Verkostungsberichte geschrieben. In den Weinhandlungen werden vor allem die Weine des Douro-Tals gepriesen - ich persönlich finde die Entwicklung dort gar nicht so spannend! Weine aus der Region Dao oder Bairrada, sind da vielleicht sogar spannender, da man noch eher ursprünglichere Weinstile entdecken kann. Aber dies ist sicherlich Geschmacksache. Als Alltagswein gefällt mir beispielsweise Periquita von Fonseca - dieser kommt allerdings aus keiner der o.g. Regionen.

Gewohnt haben wir im Hotel As Janelas Verdes im Bezirk Santos - eine sehr schöne alte Unterkunft. Es liegt in der Nähe des Museu Nacional de Arte Antiga (ein Besuch lohnt). Das Hotel hat eine wunderbare Terrasse mit Blick auf den Hafen und die "Golden Gate Bridge" (nein, natürlich Ponte de 25. Abril), daneben ein gemütlicher Aufenthaltsraum - eingerichtet als Bibliothek mit einem offenen Kamin. Auf dem Zimmer immer eine Karaffe mit Portwein - einem Tawny von Burmester. Der 10-jährige Tawny von Burmester ist übrigens in seinem Segment einer meiner Favoriten - aber auch der normale Tawny macht durchaus Spaß.

In Bezug auf die portugiesische Küche und die Atmosphäre hat mir der Time Out Market gefallen. In der Markthalle kann man an den unterschiedlichen Ständen von einfach bis leicht gehoben gut essen und sich auch durchaus den oder anderen guten Tropfen gönnen. Zu den üblichen Essenszeiten ist allerdings viel Betrieb.

Ansonsten war in der Nähe unserer Unterkunft ein kleines, neu eröffnetes Restaurant - das Raizes. Es bietet eine einfache aber raffinierte Küche in angenehmer Atmosphäre. Nebenan dann "la Boulongerie" - die besten Croissants in Lissabon (gut, aber dafür fährt man eigentlich in eine anderes Land). Was es aber in jedem Cafe oder jeder Bar gab, sind die leckeren Puddingküchlein auf Blätterteigbasis (der Name ist mir leider entfallen!) - am besten noch ofenwarm.

So mehr fällt mir derzeit nicht ...

Gruß Tobias
Bradetti
Beiträge: 795
Registriert: Do 20. Nov 2014, 11:34
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Reise nach Lissabon: Tipps

Beitrag von Bradetti »

Hallo Tobias,
mit den Puddingküchlein meintest du sicherlich die leckeren pasteis de belem.

Hatte das Jahr 2005 in und um Lissabon / Setubal verbracht und muss sagen - ohne vorher irgendeinen Bezug dazu gehabt zu haben - eine der lebenswertesten Gegenden in Südeuropa (zumindest für mich persönlich).

Wein-Erfahrungen hatte ich damals nicht wirklich gemacht.

Mir ist nur einer in Erinnerung:
Der "Muscatel de Setubal" von Jose Maria Fonseca, eine Art heller Port. In rauhen Mengen damals den 2000er Jahrgang konsumiert. Einfach herrlicher Stoff! Interessanterweise hatten den die Einheimischen kühlschrankgekühlt serviert. Und dann am besten in einem schattigen Plätzchen auf der Terrasse bei 40°C....! Oh da kommen Erinnerungen hoch 8-)
Carpetbagger
Beiträge: 134
Registriert: So 15. Mai 2016, 21:25

Re: Reise nach Lissabon: Tipps

Beitrag von Carpetbagger »

weingollum33 hat geschrieben:Hallo Carpetbagger / Amé C. Morales,

ich war in letzter Zeit gut beschäftigt und ein wenig schreibfaul. Ich habe im Forum mehr gelesen als geschrieben - insofern meine verspätete Antwort. Mir hat Lissabon sehr gut gefallen - eine lebendige Stadt mit vielen Kontrasten. Viel sehenswerte, renovierte Bausubstanz direkt daneben jedoch verfallene Gebäude. Was Weinentdeckungen angeht, war aus meiner Sicht Colares der Höhepunkt - ich habe die Adega regional de Colares besucht und mir einige Flaschen mit nach Hause genommen. Hierzu habe ich einen längeren Artikel unter Weinproben und Verkostungsberichte geschrieben. In den Weinhandlungen werden vor allem die Weine des Douro-Tals gepriesen - ich persönlich finde die Entwicklung dort gar nicht so spannend! Weine aus der Region Dao oder Bairrada, sind da vielleicht sogar spannender, da man noch eher ursprünglichere Weinstile entdecken kann. Aber dies ist sicherlich Geschmacksache. Als Alltagswein gefällt mir beispielsweise Periquita von Fonseca - dieser kommt allerdings aus keiner der o.g. Regionen.

Gewohnt haben wir im Hotel As Janelas Verdes im Bezirk Santos - eine sehr schöne alte Unterkunft. Es liegt in der Nähe des Museu Nacional de Arte Antiga (ein Besuch lohnt). Das Hotel hat eine wunderbare Terrasse mit Blick auf den Hafen und die "Golden Gate Bridge" (nein, natürlich Ponte de 25. Abril), daneben ein gemütlicher Aufenthaltsraum - eingerichtet als Bibliothek mit einem offenen Kamin. Auf dem Zimmer immer eine Karaffe mit Portwein - einem Tawny von Burmester. Der 10-jährige Tawny von Burmester ist übrigens in seinem Segment einer meiner Favoriten - aber auch der normale Tawny macht durchaus Spaß.

In Bezug auf die portugiesische Küche und die Atmosphäre hat mir der Time Out Market gefallen. In der Markthalle kann man an den unterschiedlichen Ständen von einfach bis leicht gehoben gut essen und sich auch durchaus den oder anderen guten Tropfen gönnen. Zu den üblichen Essenszeiten ist allerdings viel Betrieb.

Ansonsten war in der Nähe unserer Unterkunft ein kleines, neu eröffnetes Restaurant - das Raizes. Es bietet eine einfache aber raffinierte Küche in angenehmer Atmosphäre. Nebenan dann "la Boulongerie" - die besten Croissants in Lissabon (gut, aber dafür fährt man eigentlich in eine anderes Land). Was es aber in jedem Cafe oder jeder Bar gab, sind die leckeren Puddingküchlein auf Blätterteigbasis (der Name ist mir leider entfallen!) - am besten noch ofenwarm.

So mehr fällt mir derzeit nicht ...

Gruß Tobias




Im Janelas Verdes gewohnt: 100 Punkte. In Colares gewesen: 100 Punkte.

Du hast alles richtig gemacht, besser geht es nicht. Glückwunsch.
Carpetbagger
Beiträge: 134
Registriert: So 15. Mai 2016, 21:25

Re: Reise nach Lissabon: Tipps

Beitrag von Carpetbagger »

Bradetti hat geschrieben:Hallo Tobias,
mit den Puddingküchlein meintest du sicherlich die leckeren pasteis de belem.

Hatte das Jahr 2005 in und um Lissabon / Setubal verbracht und muss sagen - ohne vorher irgendeinen Bezug dazu gehabt zu haben - eine der lebenswertesten Gegenden in Südeuropa (zumindest für mich persönlich).

Wein-Erfahrungen hatte ich damals nicht wirklich gemacht.

Mir ist nur einer in Erinnerung:
Der "Muscatel de Setubal" von Jose Maria Fonseca, eine Art heller Port. In rauhen Mengen damals den 2000er Jahrgang konsumiert. Einfach herrlicher Stoff! Interessanterweise hatten den die Einheimischen kühlschrankgekühlt serviert. Und dann am besten in einem schattigen Plätzchen auf der Terrasse bei 40°C....! Oh da kommen Erinnerungen hoch 8-)



Die Pasteis de Belem natürlich frisch in Belem in der "Antiga Fabrica" essen und zwar nicht am Tisch, sondern stehend am Tresen mit einem Bica. Sehr schön.

Der Moscatel de Setubal ist nicht jedermanns Sache, aber eiskalt habe ich ihn auch in Erinnerung. Für kleines Geld bekommt man diesen gespriteten Wein in einfachen Kneipen in Setubal und mit Glück auch Weine, die 100 Jahre und älter sind.
Antworten

Zurück zu „Portugal andere & Inseln“