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Bizkaiko- Txakolina

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EThC

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Re: Bizkaiko- Txakolina

BeitragMi 17. Jun 2020, 21:10

Lorne Malvo hat geschrieben:Dennoch ist das maximale Niveau von Elbling, Gutedel oder Welschriesling auch nicht in luftigen Höhen.

...da muß ich zumindest für Gutedel und Welschriesling doch klar widersprechen... :lol: :ugeek:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Lorne Malvo

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Re: Bizkaiko- Txakolina

BeitragDo 18. Jun 2020, 05:26

Stimmt, verallgemeinern ist immer etwas schwierig.
Welschriesling:
ich habe schon einige, nicht sehr viele getrunken, aber noch nie war etwas "Großes" bei mir dabei.
Hatte zuletzt mal Werlitsch oder Gut Oggau im Glas, an die ich mich erinnere.
Hast Du da einen Kandidaten, den ich nochmal probiert haben sollte?
Lasse mich gern eines Besseren belehren.

Gutedel/Chasselas habe ich, geb ich zu, bislang so gut wie nicht getrunken.

Aber das Phänomen, recht teure Spitzenweine zu platzieren aus Rebsorten,
die gar nicht soo für absolute Spitzenklasse geeignet sind, sehe ich bisweilen schon.
Da fühle ich mich mit der einfachen und mittleren Qualitässtufe bestens bedient.

Wir schweifen hier ganz schön ab. Ich wollte das gar nicht... ;)
„Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.“
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Michl

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Re: Bizkaiko- Txakolina

BeitragSo 21. Jun 2020, 18:35

So, ich habe jetzt einmal als Beifang einen Txakoli bestellt und gerade im Glas. Der Agerre aus 2019 ist kein sehr guter Wein, aber einer der mir stilistisch mit seiner extremen Leichtigkeit sehr zusagt.
In der Nase gibt es leider nach dem Öffnen ziemlich heftiges Pfirsich-Parfüm, was mir gar nicht gefällt, (später dann aber auch nasser Sand) aber gerade deshalb ist das im eigentlichen Sinn ein Terrassen-Wein. Meines Erachtens verflüchtigen sich im Freien Geruchsaromen stark. Ich würde einen höherwertigen Wein nie im Freien trinken, zumindest nicht, wenn er mir etwas wert ist. Aber zu einfacher Fischküche (alles mögliche Meeresgetier auf den Punkt zubereitet, Olivenöl, Knoblauch, eventuell Hauch Zitrone, maximal Petersilie oder etwas Chili) im Baskenland, z.B. an einer Hafenpromenade genossen, dürfte dieser Wein eine richtig überzeugende Figur abgeben.
Im Mund ist das ein extrem leichtgewichtiger Wein, leichter geht eigentlich nicht, einfach, aber nicht hohl, wenig Substanz, und dennoch schön, denn der Wein wirkt nicht banal, sondern mineralisch-erfrischend, ist grundehrlich und unverstellt und seine äußerst schlanke, helle, ja regelrecht "schneeweiße" Säure, die aber niemals bissig wird, macht sofort Lust auf den nächsten Schluck.
Der Wein zeigt exemplarisch, dass richtig einfache Weine - ich sehe ihn bei 81-82 P - absolut ihre Daseinberechtigung haben und zum entsprechenden Anlass genial sein können. bei mir ist das gerade die Terrasse mit schöner Abendsonne, geräuchertem Saibling, Meerrettich und Wasabi-Gurke.
Und jetzt nach 1 Stunde Luft gewinnt der Wein immer mehr Mineralität und verliert sein Pfirsich-Parfüm. Mittlerweile habe ich ihn bei 84 P. Gefällt!
Viele Grüße

Michl
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Michl

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Re: Bizkaiko- Txakolina

BeitragFr 10. Jul 2020, 18:32

Heute habe ich den Adur Txakoli der Weinhalle im Glas, den wir uns kurzzeitig als Wein für eine gemeinsame Verkostung überlegt hatten, aber Jahrgang 2018 wird mittlerweile angeboten.
Ich bin ehrlich gesagt froh, dass wir uns nicht blind für den Wein entschieden haben, denn er ist meines Erachtens kein typischer Vertreter seiner Gattung. Er kommt bereits in der Nase etwas eigenartig seifig-würzig daher, aber sehr verhalten, und zeigt dann im Mund eine eher weißburgunderhafte Textur, die ich so gar nicht mit der Frische des Txakoli verbinde. (Was Kössler meint, wenn er von einer "mageren und dünnen Textur" schreibt ist mir völlig schleierhaft). Nur hinten raus kommt etwas von der typischen Mineralität zur Geltung. Die Säure ist für Txakoli eher verhalten. J
osef, falls du das hier liest, der Wein hätte dir sicherlich keine größeren Beschwerden als ein durchschnittlicher Riesling bereitet, für mich ist er sogar säureschwächer. Insgesamt ist das ein Wein, den man trinken kann, aber sicherlich kein Wein, der einem die Typizität etwas näher bringt. Ganz entgegen den Kösslerschen Lobpreisungen ist das auch ganz und gar kein herausragender Vertreter seiner Zunft, sondern eher ein weichgespültes, massenkompatibleres Exemplar. Muss man nicht getrunken haben, schon gar nicht zu dem Preis.
Viele Grüße

Michl
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stollinger

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Re: Bizkaiko- Txakolina

BeitragFr 10. Jul 2020, 19:13

klar, habe ich gelesen :) . Ich habe gerade auch was aus dem Kössler-Sortiment im Glas, Hirsch Vineyards, San Andreas Fault Pinot Noir, muss mir aber noch eine Meinung bilden; mal sehen ob ich die Tage noch ins Bashing einsteigen kann :lol:
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EThC

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Re: Bizkaiko- Txakolina

BeitragFr 2. Apr 2021, 17:06

...mein erster (bewußter) Baske:

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Viele Grüße
Erich

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EThC

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Re: Bizkaiko- Txakolina

BeitragSa 29. Mai 2021, 18:49

...so, jetzt weiß ich auch, wie der oben beschriebene Baske frisch aus der Flasche schmeckt! :D
Viele Grüße
Erich

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Nora

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Re: Bizkaiko- Txakolina

BeitragDi 10. Okt 2023, 10:08

Das war gestern Liebe auf den ersten Schluck:

Oxer Bastegieta, Marko Gure Arbasoak 2020

45 % Hondarribi Zuri Zerratia (Petit Courbu), 40 % Hondarribi Zuri (Gros Courbu) und 15 % Izkiriota Txikia (Petit Manseng)

70 % des Weins werden in 500-Liter-Fässern und Fudern aus französischer Eiche und 30 % in Edelstahltanks mit autochthonen Hefen vergoren. Nach der Gärung reift der Wein 7 Monate lang auf der Hefe. Abschließend wird der Wein unfiltriert abgefüllt. (Angaben von der Homepage des Weinguts übersetzt mit deepL)

Der Wein ist dunkelgelb und leicht trüb.

Die Nase ist schon sehr überraschend komplex und intensiv: Es gibt Hefe und Rauchigkeit, die Frucht changiert zwischen gelbem und grünem Apfel, am Ende ist auch ein Hauch Ananas zu bemerken.

Am Gaumen ist der Wein sehr weich, fast cremig vollmundig und doch unheimlich spannungsvoll und tief. Auch hier Aromen von grünem Apfel, danach ein Hauch honigähnliche Süße und deutlich Tabak. Die Spannung geben dann die ordentliche Säure und die deutliche Salzigkeit und Phenolik. Letztere kommt ohne die übliche Bitternis aus. Der Wein bleibt lange haften.

Für den Wein habe ich mich in einem schönen Weinladen in Marbella auf Empfehlung des Fachpersonals entschieden und ich habe es nicht bereut. Ein ganz interessanter und toller Wein. Ich war begeistert, mein Mittrinker mochte ihn allerdings gar nicht. :lol:

Heute habe ich gesehen, dass der Wein Jahrgang 2022 auch bei Lobenberg erhältlich ist. Das wäre für mich ein Nachkauf.

VG, Nora
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Re: Bizkaiko- Txakolina

BeitragDi 10. Okt 2023, 10:50

Ist das ein "Orange + Natural"?
Besten Gruß, Karsten
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Nora

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Re: Bizkaiko- Txakolina

BeitragDi 10. Okt 2023, 11:00

Orange nicht, da er nicht auf den Schalen vergoren wurde. Naturbelassen aber wohl, was auch immer das heißt.

Nichtsdestotrotz hatte er eine leichte Orange-/Naturwein-Anmutung.

VG, Nora
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