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Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes?

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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Bernd Schulz

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragFr 25. Dez 2020, 16:47

Zu der gestern bei meinen Eltern verspeisten Gans hat diese trockene Spätlese erstaunlich gut gepasst:

Bild

Ich hatte zuerst einen feinherben Riesling in der Hand, aber dann habe ich noch einmal umdisponiert, obwohl ich befürchtete, dass die alles andere als fette Würzgarten-Spätlese neben der Gans untergehen könnte. Das war aber nicht der Fall - der Wein behauptete sich hervorragend zum Essen und bildete mit seiner mineralischen Würze und der dezent orangigen Frucht einen schönen Kontrapunkt.

Herzliche Grüße

Bernd
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Kle

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragFr 25. Dez 2020, 22:36

Gans ist vielleicht DAS Mittel für alle, die sich wieder mit Chardonnay anfreunden wollen!
Ich entschied mich um, für Sylvain Patailles Bruder Laurent: Marsannay blanc 'Es Chezots' 2018 im Glas goldgelb und mit kräftigem Bukett gereifter wirkend, als mich seine Jahre vermuten ließen. Allein im Mund dicht, intensiv und mit einer klassischen Chardonnay-Anmutung. Ich hätte mich auch über eine Herkunft aus der Neuen Welt nicht gewundert. Mit Gans dann angenehm erfrischt, verfeinert und zuvor verborgene Aromen zum Vorschein bringend. Beim Essen wurde gelobt, dass 'Es Chezots' nicht zu sonnig, bzw. dichtfruchtig sei, was meiner einsamen Solo-Verkostung widersprach und nun stimmte.
Erst nachdem sich die Sinne besser an die Kombination gewöhnt hatten, schmeckte ich wieder den volleren Chardonnay-Charakter. Auch dies war gut, da es ein schönes Gleichgewicht eher deftiger Aromen aus Festem und Flüssigem ergab. Die Gans schaffte es aber immer wieder, den Wein schlanker und transparenter zu machen und Seiten an ihm zu betonen, die ihn später nach längerem Luftkontakt besonders interessant machten. Ich gehe jetzt nicht so weit, einen Gänsebraten als Alternative zum Dekantieren zu empfehlen.

Gruß, Kle
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Tristram Shandy
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Catenaccio

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragFr 25. Dez 2020, 22:57

Riesling Spätlese, Chardonnay?

Ich war der Meinung das zur Gans ein Rotwein passt.

Vor 2 Wochen habe ich bei Dornseifer Gans mit Rotkohl und Klöse vorbestellt.
Am 24.12 zwischen 10 -14.00 Uhr abzuholen.
Wer aus dem Bergischen Land, Sauerland oder Siegerland ist kennt den Markt vielleicht.
Schön wenn man nicht selber kochen muss.

Also am Heiligen Abend die Bestellung abgeholt.

Zur Gans gab es einen Pinot Noir S trocken vom Bischöfflichen Weingut Rüdesheim aus dem Jahr 2016.
Der Wein harmonierte prächig zum Essen.
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EThC

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragFr 25. Dez 2020, 23:21

Catenaccio hat geschrieben:Riesling Spätlese, Chardonnay?
Ich war der Meinung das zur Gans ein Rotwein passt.

...sowohl als auch, würde ich sagen. Oder auch eine Art Gemischter Satz aus dem Kremstal... :o
Viele Grüße
Erich

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Jochen R.

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragSa 26. Dez 2020, 08:14

Nach den vielen Vorschlägen ein kurzes Feedback:
Es wurde ein Bogle Ghost du Blanc 2009 (Chard./Viognier).
Der zwar nicht fette aber doch wuchtige Wein mit einem
Mix exotischer Früchte und (ersten) feinen Reifenoten hat
gut gepasst.
Auch schön zum Nachtisch (Mousse au chocolat mit Aprikosen).
Geplant war ein Sauternes, das wäre aber zu viel geworden.

Viele Grüße,
Jochen

Jochen R. hat geschrieben:Die Würfel sind wohl gefallen.

Am 24.12. gibt es Rehragout mit Spätzle und Rosenkohl. Dazu u. a. ein Wein
aus der Region: einen Lemberger von Rainer Schnaitmann (das GG aus 2010).

Am 25.12. Maultaschen (klassich in der Brühe, in einer Curry-Soße, und evtl.
noch eine dritte Variante) mit Kartoffelsalat als Beilage.
Es wurde der Wunsch Weißwein an mich herangetragen :mrgreen:
Ideen hätte ich, bin aber für Vorschläge offen und dankbar!

Viele Grüße,
Jochen
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stollinger

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragSa 26. Dez 2020, 15:54

Bitte noch kurzfristig für eine Empfehlung für heute Abend: Es gibt Kartoffelgratin, Rotkohl und vegetarischen Grünkern-Hackbraten.

Rot oder weiß ist mir eigentlich egal.

Danke und Grüße, Josef
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EThC

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragSa 26. Dez 2020, 16:09

...da würde ich bei gehaltvolleren, aber nicht ausladenden Silvanern schauen...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Moselaner

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragSa 26. Dez 2020, 16:10

stollinger hat geschrieben:Bitte noch kurzfristig für eine Empfehlung für heute Abend: Es gibt Kartoffelgratin, Rotkohl und vegetarischen Grünkern-Hackbraten.

Rot oder weiß ist mir eigentlich egal.

Danke und Grüße, Josef


Hallo Josef,
zum Gratin und zum Grünkernhackbraten könnte ich mir sehr gut Silvaner aus Franken oder einen angereiften barocken Riesling (z.B. aus der Pfalz, Wachau oder von Heymann-Löwenstein) vorstellen.
In rot könnte ich mit Carbenet Sauvignon (z.B. aus Kalifornien) vorstellen.

Viele Grüße
Patrick
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Euripides
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amateur des vins

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragSa 26. Dez 2020, 17:12

Spontan fällt mir Lirac ein. Ich würde weiß ein wenig bevorzugen, aber rot geht auch. Oder Vergleichbares aus Südfrankreich: weiß Roussanne-, rot Grenache-Cuvée
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragSa 26. Dez 2020, 22:43

"Fest rückt näher", läßt sich nicht mehr so ganz sagen. :lol:
Aber thematisch paßt es doch hierher.

Wir hatten am 24. Entenbrust (im Ofen fertiggegart), und am 25. ausgelösten Rehrücken (komplett kurzgebraten, aber perfekt rosa). Ich wollte ein bißchen rumspielen und habe nach Weinen gesucht, die zu beidem passen könnten. Es gab:

von Racknitz, Disibodenberg 2006 Riesling Auslese Alte Reben
Dom. Henri Boillot, Volnay Caillerets 2012 1er Cru
Dom. de la Mordorée, Châteauneuf-du-Pape «Cuvée de la Reine des Bois» 2001
(Das sind Links in die entsprechenden Foren.)

Der Riesling war sehr gut und wirklich interessant, aber uns ein wenig zu süß; die Hälfte RZ wäre besser gewesen.
Der Volnay warnicht auf dem gewohnten Niveau; schlechte Flasche oder Verschluß wäre meine Hypothese.
Der Châteauneuf war leider schon ein Stück am oxidieren.

Spannend war's auf jeden Fall. Matthias' Empfehlung von botrytisüppigem restsüßen Riesling zum Reh kann ich durchaus viel abgewinnen, aber an der konkreten Ausführung muß ich im Detail noch feilen. Châteauneuf zur Ente hatten wir schon häufiger; allgemein eine schöne Kombi. Auch zum Reh geht das sehr gut, wenn der Wein nicht zu fett ist. Hier war der Wein bloß schon ein bißchen weit, aber das kann sehr gut sein. Mit Burgundern hatte ich schon zu beiden Arten Fleisch grandiose Erlebnisse. Hier konnte der Wein leider nicht ganz den Erwartungen gerecht werden, aber das tut der Kombi keinen prinzipiellen Abbruch.
Besten Gruß, Karsten
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