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Preisentwicklung 2022/2023

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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Udo2009

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Re: Preisentwicklung 2022/2023

BeitragMo 1. Mai 2023, 20:29

Preiserhöhung - aus welchen Gründen auch immer - hin oder her....

Es kommt immer noch auf den persönlichen Geschmack an und was man persönlich bereit ist, dafür auszugeben.

Nur als Beispiel: Ich bin ein Fan von J.J.Adeneuer von der Ahr. Die machen Weine, wie ich sie als Weingutsbesitzer auch machen würde. Dannn gibt es noch das Weingut Stodden an der Ahr. Objektiv betrachtet macht Stodden bessere Weine als Adeneuer. Allerdings sind die Weine Stoddens nicht (subjektvi) um so viel besser, dass sie die Preisdifferenz Stodden - Adeneuer rechtfertigen würden.

Ergo kaufe ich weiterhin Weine von Adeneuer und bin zufrieden damit. Und ob die Flasche dieses Jahr 5 € teuerer ist als letztes Jahr - so what...
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EThC

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Re: Preisentwicklung 2022/2023

BeitragMo 1. Mai 2023, 20:39

sorgenbrecher hat geschrieben:dann ist die Herkunfts- UND Erzeugertypizität für mich schon ein erhebliches Kriterium für die Zahlungsbereitschaft eines Premium-Zuschlags.
...hmmm, nö! Also bei mir! Einerseits gibt es bei natürlich auch Erzeuger, die höher angesehen sind als andere, aber nicht deswegen, weil ich ihre Weine zielsicher erkennen würde. Im ein oder anderen Fall gelingt mir das schon mal, aber wenn ich bei einem einem Gut immer die gleiche Assoziation hätte, würde mir das sehr schnell langweilig werden. Auch bei einem speziellen Weingut schätze ich es, wenn man über die Jahre eine Entwicklung erleben kann, die den Jahrgängen, der (zunehmenden) Erfahrung des Winzers etc. geschuldet ist. Immer gleich sagen zu können, daß das Winzer xy ist, ist doch furchtbar langweilig... :shock:
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz

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Re: Preisentwicklung 2022/2023

BeitragMo 1. Mai 2023, 21:46

jessesmaria hat geschrieben:Wer wäre dabei? Je mehr Teilnehmer, desto aussagekräftiger.


Mal von der Preisfrage ganz abgesehen wäre ich nicht dabei, weil es sich um lauter trockenes Zeug handelt. Ich trinke zwar gerne trockene Weißweine und kaufe auch immer wieder welche, aber kaum solche von der Ruwer. Obwohl der Garagenwinzer Markus Müller dort tatsächlich sensationelle trockene Qualitäten produziert (hat?), beruht der Ruhm, den ein Betrieb wie Grünhaus genießt, fraglos nicht auf trockenen GGs oder deren Vorläufern, sondern auf restsüßen Rieslingen, und auch bei dem guten Ruf, den die Karlsmühle mal :mrgreen: besaß, verhält es sich keinen Deut anders.

Wahrscheinlich werde ich hier auf heftigen Widerspruch stoßen, aber wer ergründen will, was es mit der Wiedererkennbarkeit des Erzeugers und dem PGV sowie den jüngsten Preisentwicklungen von trockenen Rieslingen im direkten Vergleich mehrerer Betriebe auf sich hat, kann das im Falle Rheinhessens oder der Pfalz sinnvoll tun. An der Ruwer (und auch an der Saar und der Mittelmosel) sind dagegen die restsüßen Sachen das Maß der Dinge. Im trockenen Bereich kann man Grünhaus und die Karlsmühle ebenso getrost vernachlässigen wie J.J. Prüm oder Fritz Haag - das, was diese Weingüter wirklich interessant macht, sind nun mal nicht ihre trockenen Erzeugnisse. Wenn man sich an denen aufhängt, befindet man sich auf der falschen Spur.

Bevor mir jetzt jemand mit dem Karthäuserhof kommt: Ja, der ist schon ziemlich lange wegen seiner exzellenten trockenen Spät- und Auslesen bekannt! Aber da handelt es sich wirklich um die Ausnahme, welche die Regel bestätigt.

Herzliche Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Mo 1. Mai 2023, 22:41, insgesamt 1-mal geändert.
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EThC

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Re: Preisentwicklung 2022/2023

BeitragMo 1. Mai 2023, 21:57

Bernd Schulz hat geschrieben:Wahrscheinlich werde ich hier auf heftigen Widerspruch stoßen, aber wer ergründen will, was es mit der Wiedererkennbarkeit des Erzeugers und dem PGV sowie den jüngsten Preisentwicklungen von trockenen Rieslingen im direkten Vergleich mehrerer Betriebe auf sich hat, kann das im Falle Rheinhessens oder der Pfalz sinnvoll tun. An der Ruwer (und auch der Saar und der Mittelmosel) sind dagegen die restsüßen Sachen das Maß der Dinge. Im trockenen Bereich kann man Grünhaus und die Karlsmühle ebenso getrost vernachlässigen wie J.J. Prüm oder Fritz Haag - das, was diese Weingüter wirklich interessant macht, sind nun mal nicht ihre trockenen Erzeugnisse. Wenn man sich an denen aufhängt, befindet man sich auf der falschen Spur.
...bin ja nicht der große Moselist, aber Du hast gefühlt ziemlich recht! Das führt übrigens auch die VDP-Qualitätsideologie mit dem (trockenen) GG on top zumindest im MSR-Raum ad absurdum...
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz

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Re: Preisentwicklung 2022/2023

BeitragMo 1. Mai 2023, 22:10

EThC hat geschrieben:Das führt übrigens auch die VDP-Qualitätsideologie mit dem (trockenen) GG on top zumindest im MSR-Raum ad absurdum...


Eben! :!: :!: :twisted:

Herzliche Grüße

Bernd
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jessesmaria

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Re: Preisentwicklung 2022/2023

BeitragDi 2. Mai 2023, 08:12

Ich finde zwar die trockenen Grünhäuser nicht so schlecht, aber von mir aus könnten wir das auch mit restsüßen Rieslingen machen. Die müssen nur m. E. länger reifen, bis sie wirklich ihr Potenzial zeigen. Vielleicht bekäme aber man aber noch den ein oder anderen 18er. Und gerne auch trockene Rieslinge aus der Pfalz oder Rheinhessen. War ja nur ein Vorschlag für die Methodik, die konkreten Inhalte sind noch frei wählbar. ;)
Der Hintergedanke wäre quasi ein ähnlicher wie bei Karstens 1G vs. GG Vergleich, wo es ja auch darum ging, ob der Qualitätsunterschied die Preisdifferenz rechtfertigt. Wobei die Qualitätspyramide bei einem einzelnen Weingut meiner Erfahrung nach normalerweise recht klar ausgeprägt ist, so fände ich das Ergebnis fast noch interessanter und wahrscheinlich auch offener.
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Bernd Schulz

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Re: Preisentwicklung 2022/2023

BeitragDi 2. Mai 2023, 19:51

jessesmaria hat geschrieben:Ich finde zwar die trockenen Grünhäuser nicht so schlecht...


Dass die trockenen Grünhäuser schlecht sind, habe ich auch nicht gesagt (ich hatte von Grünhaus mal eine trockene 1990er Spätlese, die hervorragend war:https://www.verkostungsnotizen.net/vkn_details.php?ID=57531 ). Aber wenn ich für Grünhäuser schon ein Schweinegeld bezahle, würde ich dafür lieber das bekommen, was im Hinblick auf das Gebiet eine weit größere Relevanz hat.

jessesmaria hat geschrieben:Vielleicht bekäme aber man aber noch den ein oder anderen 18er. Und gerne auch trockene Rieslinge aus der Pfalz oder Rheinhessen. War ja nur ein Vorschlag für die Methodik, die konkreten Inhalte sind noch frei wählbar.


Obwohl mein selbst gesteckter Budgetrahmen solche Proben kaum zulässt, denke ich gerne noch einmal über deinen Vorschlag nach! Grundsätzlich bringen mir derartige "gemeinsame Verkostungen" nämlich schon eine Menge Spaß - und manchmal auch die eine oder andere neue Erkenntnis!

Herzliche Grüße

Bernd
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jessesmaria

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Re: Preisentwicklung 2022/2023

BeitragDi 2. Mai 2023, 20:10

Manchmal hat man ja Glück und findet etwas ältere Jahrgänge noch in irgendwelchen Restbeständen zu alten Preisen.

Auf die Schnelle habe ich nichts Günstigeres als eine Grünhaus Abtsberg Spätlese 2017 für 20€ gefunden, immerhin:

https://www.kierdorfwein.de/de/maximing ... ese-gr1713

Eine Karlsmühle-Spätlese 2017 als Vergleichsobjekt würde man auch bekommen: https://weingut-karlsmuehle.winitas-sho ... ?artnr=719. Im Aktuellen Jahrgang ziemlich genau halb so teuer. Dazu noch 1–2 weitere im Karlsmühle-Preissegment (oder sogar günstiger) und schauen, ob sich Grünhaus blind abhebt? Ich fänd's interessant!
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Bernd Schulz

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Re: Preisentwicklung 2022/2023

BeitragDi 2. Mai 2023, 20:29

jessesmaria hat geschrieben:Dazu noch 1–2 weitere im Karlsmühle-Preissegment (oder sogar günstiger) und schauen, ob sich Grünhaus blind abhebt? Ich fänd's interessant!


Ich fände das auch interessant, sogar richtig interessant, keine Frage! Für mich stellt sich hier aber das Problem, bei diversen Anbietern Kleinstmengen bestellen zu müssen (bei der Karlsmühle z.b. will ich nicht unbedingt noch etwas anderes ordern als die genannte 17er Spätlese). Das führt nicht nur zu exorbitanten Frachtkosten, sondern auch zu größerem Stress, den ich dann in meiner momentan speziellen Situation (Näheres erkläre ich gerne auf Anfrage via PN) mit der Anlieferung bekommen würde....

Dann vielleicht (rein von mir aus gesehen) doch lieber trockene Rieslinge aus der Pfalz oder aus Rheinhessen, die sich allesamt über einen Händler beziehen lassen!

Herzliche Grüße

Bernd
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jessesmaria

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Re: Preisentwicklung 2022/2023

BeitragSo 7. Mai 2023, 09:08

Kann dich gut verstehen, die Versandkosten schrecken mich auch immer vor solchen Vorhaben ab! Da aber anscheinend außer dir sowieso niemand Interesse hätte, hat sich das Thema wohl sowieso erledigt. (Sonst wäre ich auch bei den trockenen Rieslingen aus Pfalz/Rheinhessen gerne dabei gewesen, falls du einen Händler wüsstest, über den man alles beziehen kann.)
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