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"Champagner" kommt gefälligst nur aus Russland, und Champagner ist nur schnöder Sekt:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 745b090462

Warum fällt mir dazu als erstes "Neusprech" ein?

War das nicht mal so, dass die Bezeichnung Champagner ein geschützter Begriff ist, mit dem Schaumweine benannt werden, die aus einem bestimmten Anbaugebiet in Frankreich, der Champagne, kommen und nach einem besonderen Verfahren hergestellt werden?

Nach französischem und EU-Recht dürfte das wohl auch immernoch so sein.

Allerdings ist dessen Wirkmacht in Russland eher beschränkt...

amateur des vins hat geschrieben:Allerdings ist dessen Wirkmacht in Russland eher beschränkt...

Nicht nur in Russland. In den USA gibt es eine Menge "Champagner", der zu 100% aus US-amerikanischen Trauben hergestellt wird. Ebenso wie die Russen ignorieren die ganz einfach das Europäische Recht - weil sie es eben können.

Aber immerhin dürfen die französischen Erzeuger ihren "echten" Champagner auch unter der Bezeichnung "Champagne" in den USA verkaufen. Da sind die Amis dann doch ein wenig großzügiger als die Russen

Gruß
Ulli

Ach, die Amis...
Die haben ja auch eine zeitlang in der Breite "Chardonnay" als Alias für Weißwein aller Art durchzusetzen versucht.

Die Russen hingegen sind vermutlich not amused, wenn die Franzosen ausschließlich gefärbte heimische Eier beliebiger vor der französischen Küste wachsender Fischarten als "Beluga-Kaviar" bezeichneten.

Was sagt eigentlich die WTO dazu?

UlliB hat geschrieben:

amateur des vins hat geschrieben:Allerdings ist dessen Wirkmacht in Russland eher beschränkt...

Nicht nur in Russland. In den USA gibt es eine Menge "Champagner", der zu 100% aus US-amerikanischen Trauben hergestellt wird. Ebenso wie die Russen ignorieren die ganz einfach das Europäische Recht - weil sie es eben können.

Aber immerhin dürfen die französischen Erzeuger ihren "echten" Champagner auch unter der Bezeichnung "Champagne" in den USA verkaufen. Da sind die Amis dann doch ein wenig großzügiger als die Russen

Gruß
Ulli

Das ist schon eine Weile Geschichte. Auch bei den Amis ist inzwischen Champagner aus der Champagne.

glauer hat geschrieben:Das ist schon eine Weile Geschichte. Auch bei den Amis ist inzwischen Champagner aus der Champagne.

Ach ja? Und was ist z.B. mit dem hier - und das nur als ein Beispiel von vielen herausgegriffen:

https://www.korbel.com/

Gruß
Ulli

UlliB hat geschrieben:

glauer hat geschrieben:Das ist schon eine Weile Geschichte. Auch bei den Amis ist inzwischen Champagner aus der Champagne.

Ach ja? Und was ist z.B. mit dem hier - und das nur als ein Beispiel von vielen herausgegriffen:

https://www.korbel.com/

Gruß
Ulli

Es war mir klar, dass ich so einfach nicht davonkomme...
Es gibt in der Tat ein Schlupfloch: Betriebe mit Tradition vor der neuen Gesetzgebung dürfen den Begriff weiterverwenden, es muss jetzt aber der Name der Region vorgestellt werden, also bei Korbel steht jetzt California Champagne.

glauer hat geschrieben:[...] es muss jetzt aber der Name der Region vorgestellt werden, also bei Korbel steht jetzt California Champagne.

Was nichts daran ändert, dass auch diese Bezeichnung (bzw. eine analoge mit einem anderen Herkunftsgebiet) in der EU rechtlich nicht möglich wäre. Das CIVC als Inhaber der Markenrechte verfolgt Verstöße absolut gnadenlos und unterbindet die Bezeichnung "Champagne" in jeglicher Kombination, die auch nur im weitesten Sinn mit Wein bzw. dem Originalprodukt in Verbindung gebracht werden könnte. Hier in der Gegend hat ein Erzeuger (Geiger) einen Birnenschaumwein aus der Champagner-Bratbirne erzeugt (das ist ein alter, historisch belegbarer Sortennname) und die Sorte auch auf das Flaschenetikett geschrieben. Ergebnis: verklagt, verloren.

Gruß
Ulli

UlliB hat geschrieben:

glauer hat geschrieben:[...] es muss jetzt aber der Name der Region vorgestellt werden, also bei Korbel steht jetzt California Champagne.

Was nichts daran ändert, dass auch diese Bezeichnung (bzw. eine analoge mit einem anderen Herkunftsgebiet) in der EU rechtlich nicht möglich wäre. Das CIVC als Inhaber der Markenrechte verfolgt Verstöße absolut gnadenlos und unterbindet die Bezeichnung "Champagne" in jeglicher Kombination, die auch nur im weitesten Sinn mit Wein bzw. dem Originalprodukt in Verbindung gebracht werden könnte. Hier in der Gegend hat ein Erzeuger (Geiger) einen Birnenschaumwein aus der Champagner-Bratbirne erzeugt (das ist ein alter, historisch belegbarer Sortennname) und die Sorte auch auf das Flaschenetikett geschrieben. Ergebnis: verklagt, verloren.

Gruß
Ulli

Ich weiss, ich weiss. Bin ja auch aus der Geiger Gegend und kenne die gnadenlosen Regeln.
Aber immerhin haben die Amis anerkannt dass es ganz so wie früher nicht weitergeht. Das ist doch schon erstaunlich viel.