Es ist ein bisschen "split minded"...
Die "Parkerization", die Vereinheitlichung, Angleichung und "Internationalisierung"; die ihm angelastet wird, kann ich nicht sehen.
Für mich ist es als Weinmöger so, dass ich in vielen Kursen und auf Proben immer und immer wieder erkannt habe:
teils bin ich beim Urteil anderer Weinkritiker. Rene Gabriel hat mir auch oft recht.
Aber der, der in DEM Gebiet, das mich ... interessiert, Bordeaux, am häufigsten das schlecht findet, was ich auch schlecht finde, und der das gut findet, was auch ich gut finde, der ist eben Robert Parker.
Das hat Vorteile - eine relativ breite Basis des Geschriebenen zu finden, an der ich mich orientieren kann. Das habe ich auch in den intensiven Jahren meines Kelleraufbaues getan. Mein Keller ist zu großen Teilen ein "Parkerkeller".
Zum Anderen ist es nachteilig. Weil das, was Parker hoch bewertet, dann am Markt auch hoch nachgefragt wird. Kurzum, hohe Parkerpunkte = hohe Preise.
Dat schadt aber nix.
Denn um unter hohen Preisen zu leiden, müsste ich (noch) kaufen. Tue ich aber fast nicht mehr.
Denn wenn man mehr eingekauft als genascht hat, dann wird der Keller dicker. Und wenn "der Markt" (...?...), der viel beschworene, i.w. fast immer hoch und höher geht, dann wird das Gebunkerte immer wertvoller.
Es hindert einen dann aber teils wieder am Naschen. Dass man schon argwöhnt beim Hochtraben der Kellertreppe, hey, die Lady ist auch nicht doof.., wenn die wieder das Barton-Label sieht, kommt gelegentlich die Frage, sag mal, versaufen wir hier gerade am Abend wieder zwei- oder dreistellig!??
Es ist allerdings entschieden noch nicht so, dass ich einen Wein nicht getrunken hätte, weil ich - beim (extrem seltenen) Blick in den Winesearcher - geargwöhnt hätte, da geht wieder zuviel Kohle die Gurgel runter...
Also, die Parkermedaille hat mir zwei Seiten.
"In theory, practice and theory are same. In practice, they are not." (Yogi Berra)